Wo und wann tauchte Gott als Einziger allein auf?

oops, ich habe gar nicht mehr mitbekommen, das ich mich gerade im Irak aufhalte!
Zur Not hätte ich es auch hinbekommen die Ischtar mit der persischen Anahita zu verbinden um so den Schwenk zur Frau Holle (Hel) zu schaffen, aber da würde ich mir einen Wolf tippen.
 
manganite schrieb:
Haben C.G. Jung und Frau Holle wirklich noch viel mit den Hochkulturen Mesopotamiens zu tun? Ich empfehle hier ein psychoanalytisches Märchenforum im Bereich Smalltalk. An dieser Stelle würde ich etwas mehr Bezug zu Mesopotamien bevorzugen...
Das liegt an der Fragestellung dieses Themas. Ohne den Kollegen Backup kritisieren zu wollen: Die Entstehung des Monotheismus läßt sich nun mal nicht auf die Hochkulturen Mesopotamiens festnageln.

Aber die Idee mit dem psychoanalytischen Märchenforum im Bereich Smalltalk ist ganz ausgezeichnet! Schon passiert:
http://geschichtsforum.de/showthread.php?p=14399#post14399http://www.geschichtsforum.de/cgi-b...ichtsforum.de/newthread.php?do=newthread&f=55
 
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Mercy schrieb:
Und was soll uns diese Botschaft sagen?
Ja was soll diese Botschaft sagen? Es handelte sich um eine Antwort auf einen Beitrag von Leopold Bloom, der schrieb, daß Mose um 1.200 BC und Abraham um 2100 BC lebten.
Ich hatte nur vergessen, unten das Häkchen einzuschalten. Entschuldigung.

Nun, es handelt sich nicht um eine Botschaft, sondern um die Feststellung, daß sehr genau festgelegt ist, wann Abraham und Mose lebten. Es gibt unterschiedliche Chronologien, die auf die Bibeltexte angewendet werden, LXX benutzt eine andere als der Talmud oder die Masoreten. Eines haben alle gemeinsam: Sie sind immer auf die jüdische Zeitrechnung von derzeit 5764 Jahren ausgerichtet und festgelegt ist dies: Beginn der Weltschöpfung 3761 BC.

Festgelegt ist also: Adams erstes Lebensjahr ist 1 = 3761 BC. Abrams erstes Lebensjahr ist 1948 = 1813 BC. Mose müsste in das Jahr 2383 = 1378 BC gehören, jedoch gibt es da verschiedene Berechnungsmöglichkeiten. Auf jeden Fall sind die Texte mathematisch sehr sorgfältig bearbeitet worden mit wenig Rücksicht auf historische Genauigkeit und die biologisch mögliche Lebensdauer, und spät, jedenfalls nach dem babylonischen Exil. Als Herr Zarathustra bereits gelehrt hatte ...

Ich frage mich jetzt nur, was für einen Gott Abraham hatte, wenn sich doch die drei monotheistischen Religionen auf ihn berufen (die Christen auch?), wie ich hier im Forum gelesen habe, und Zarathustra so spät lebte und eine "monotheistische" Religion begründete. Wir lesen ja, daß z. B. Laban bei Elohim schwor und Jakob beim Schrecken seines Vaters Isaak.

Überhaupt - schlage ich unter Ebioniten = die Armen im Brockhaus nach, dann lese ich, daß es Judenchristen waren, die vor der Tempelzerstörung aus Jerusalem flohen. Aus dieser Bewegung gingen auch die Zeloten hervor, die alle ein Schwert trugen. Wie Petrus z. B. Wenn die Judenchristen Ebioniten waren - was war dann Jesus historisch betrachtet? Ein Essener, Zelot oder Ebionit? Immerhin würde letzteres zu der Aussage im Evangelium passen, daß eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht als ein Reicher ins Himmelreich - wenn er Ebionit, ein Armer, war. Abraham, Isaak und Jakob waren lt. Bibeltext reich. Nun sagt ja die Apostelgeschichte aus, daß der Friede Jesu den Söhnen Israels galt, erst später wurde dies durch die Heidenmission aufgehoben.

Also zusammengefaßt: Was ist die historische Realität um Jesus oder Abraham oder Mose und was hat Zarathustra damit zu tun? Das ist nicht polemisch gemeint, sondern es interessiert mich ernsthaft.

mfg Legal
 
So vieles aus der Lehre Zarathustras findet sich im Christentum und Islam wieder, zum Beispiel die Vorstellung von der Hölle und dem Teufel als fast ebenbürtiger Gegenspieler Gottes, denn im Judentum ist der Teufel lediglich ein in Ungnade gefallener Engel, der sozusagen im Auftrag des Herrn unter den Menschen die Spreu vom Weizen trennt.

Auch wurde das Judentum während und nach der babylonischen Gefangenschaft erkennbar von mesopatmischen und persischen Glaubensvorstellungen aufgefüllt, es ist Dinge hinzugefügt worden, die vorher nicht in der Thora auch nur erwähnt wurden.
 
Legal schrieb:
Überhaupt - schlage ich unter Ebioniten = die Armen im Brockhaus nach, dann lese ich, daß es Judenchristen waren, die vor der Tempelzerstörung aus Jerusalem flohen. Aus dieser Bewegung gingen auch die Zeloten hervor, die alle ein Schwert trugen. Wie Petrus z. B. Wenn die Judenchristen Ebioniten waren - was war dann Jesus historisch betrachtet? Ein Essener, Zelot oder Ebionit? Immerhin würde letzteres zu der Aussage im Evangelium passen, daß eher ein Kamel durchs Nadelöhr geht als ein Reicher ins Himmelreich - wenn er Ebionit, ein Armer, war. Abraham, Isaak und Jakob waren lt. Bibeltext reich. Nun sagt ja die Apostelgeschichte aus, daß der Friede Jesu den Söhnen Israels galt, erst später wurde dies durch die Heidenmission aufgehoben.
Die Ebioniten werden erst von Irenäus von Lyon Ende des 2. Jahrhunderts genannt. Sie dürften wohl erst nach dem jüdischen Aufstand 66-70 eine eigenständige Gruppe gebildet haben.
Die Zeloten gab es schon vorher. Einer der Jünger Jesu wird in Lk 6,15 und Apg 1,13 "Simon, der Zelot" genannt.
 
Die Sikarier erinnern ein wenig an "Taliban"-mentalität.
Ich habe mal die Vermutung gehört das der Name "Iscariot" etwas mit den Sikarier zu tun hat.
 
Davon kann man immer wieder lesen. Ich halte diese Deutung für weit hergeholt, denn "sica" (Dolch) stammt aus dem Lateinischen.
Es scheint mir wenig wahrscheinlich, daß die Sikarier sich lateinisch benannt haben.
 
hyokkose schrieb:
Die Ebioniten werden erst von Irenäus von Lyon Ende des 2. Jahrhunderts genannt. Sie dürften wohl erst nach dem jüdischen Aufstand 66-70 eine eigenständige Gruppe gebildet haben.
Die Zeloten gab es schon vorher. Einer der Jünger Jesu wird in Lk 6,15 und Apg 1,13 "Simon, der Zelot" genannt.
Ich finde Eure Antworten wirklich interessant und breit gefächert.

Ich habe einmal irgendwo im Internet gelesen, daß der Name Zoroashta Same der Frau bedeute, auch der Feuergeborene: HWA ZRaH HASH = Er ist Same der Frau. (Info von hier: www.kolumbus.fi/gematria/germgematria.htm)
War Zoroashta eine greifbare historische Persönlichkeit oder bleibt er trotz seiner Bedeutung als Religionsstifter ebenso "unnachweisbar" wie Jesus? Ich gebe hier mal die Quelle an, der ich Teile meiner Informationen entnommen habe (http://www.philognosie.net/index.php/article/articleprint/183/-1/).

Der biblische Sündenfallbericht soll ein recht junger Bericht sein, und hier tauchen Schlange, Same der Schlange (NXS - bitte an Mose und die Schlange denken) und Frau (eigentlich Symbol für das Volk) und Same der Frau auf. Wenn die Juden "vorher" eine andere Religion hatten und "nachher" persisches Gedankengut einfloß - könnte ein Autor das im Sündenfallbericht festgehalten haben? Zoroashta soll auch den Übergang vom Nomadentum zum Ackerbau gelehrt haben, was doch in der ebenfalls „jungen“ Kain/Abel-Geschichte aufgearbeitet wird (währen der Ursprung der Lamech-Dichtung Gen 4.23 ff wirklich alt sein soll).

In diesem Sinne: Das Volk (die Frau) erkannte den Unterschied, durfte oder sollte diesen Unterschied aber nicht erkennen? Die christliche Lehre führt aus, daß Jesus der Same der Frau ist, also ein Zoroashta-Lehrer? Wie passt das zur Mutter Jesu Maria = Trotzig, Widerspenstig (meiner Meinung nach eine Umschreibung für das Volk Israel, Jesu Friede galt den Söhnen Israel)?
Christen sind also Zoroashta-Anhänger und interpretieren den Sündenfallbericht deshalb als „persönliche“ Schuld des einzelnen Menschen gegenüber einem Gott, den Zoroashta erfand?

Lese ich in Esra 4.7 nach, dann hat Bischlam = Gott ist gut (Jesus: Nenn mich nicht gut, Gott allein ist gut) mit anderen zusammen einen Brief geschrieben und darauf hingewiesen, daß die „böse Stadt“ wieder aufgebaut werden würde, daraufhin verbot der Perserkönig Artaxerxes den Weiterbau des Tempels. An anderer Stelle wird Joschua als ein dem Feuer entrissenes Holzscheit vorgestellt, er ist also kein " Feuergeborener“ wie Zoroshta?

Welcher Zusammenhang besteht nun zwischen Jesus und Zoroashta, wenn Jesus wie Zoroashta der Same der Frau ist?
 
Ich würde mal behaupten wollen, dass Zahrathustra das Christentum (Jesus) mehr inspiriert hat, als einige glauben mögen. Das kommt gleich mehrfach zum Ausdruck....wenn es dich interessiert such ich ein paar Sachen zusammen (ist nur jetzt grade etwas mühsam, sorry)
 
Den Islam aber auch, wenn ich an die Geschichte denke, mit der Seelenbrücke die zum Paradies führt.
 
Leopold Bloom schrieb:
Ich würde mal behaupten wollen, dass Zahrathustra das Christentum (Jesus) mehr inspiriert hat, als einige glauben mögen. Das kommt gleich mehrfach zum Ausdruck....wenn es dich interessiert such ich ein paar Sachen zusammen (ist nur jetzt grade etwas mühsam, sorry)
Hallo Leopold Bloom,
ja es würde mich interessieren. Ist aber auch nicht eilig.

Ich habe auf ziemlich mühsame Art und Weise versucht, die Chronologie in den Bibeltexten nachzurechnen, parallel zum wahren Leben, sozusagen. Ist mir auch gelungen, sogar im Buch der Könige. Es ist ein ziemlich happiger Fehler drin bei den Zeitangaben an einer Stelle, wenn man den korrigiert, dann kriegt man es hin, daß alle übrigen Daten so stimmen, wie sie da stehen. Ist wirklich wahr. Allerdings ist es dann sehr überraschend zu erkennen, daß einer der Könige parallel zu zwei anderen Königen regierte - na ja. Also ich denke, jeder König, der nicht historisch nachweisbar ist in anderen Quellen ist möglicherweise erfunden. Man brauchte eine Story.
 
hyokkose schrieb:
Die Ebioniten werden erst von Irenäus von Lyon Ende des 2. Jahrhunderts genannt. Sie dürften wohl erst nach dem jüdischen Aufstand 66-70 eine eigenständige Gruppe gebildet haben.
Die Zeloten gab es schon vorher. Einer der Jünger Jesu wird in Lk 6,15 und Apg 1,13 "Simon, der Zelot" genannt.
Wie eng ist die Beziehung zwischen Jesus und Johannes dem Täufer und den Essenern?

J.d.T. spricht von der Axt an der Wurzel und einem der kommt, um mit Feuer und Heiligem Geist zu taufen. Die Essener bekamen eine kleine Axt überreicht zur Aufnahmefeier.
 
:teach: Wo und wann tauchte Gott als Einziger allein auf?

Dies ist wohl die Frage.
Nicht,
ab wann das Judentum einheitlich monotheistisch war.
Sicher gab es lange, zulange, Götzen, die vom Volk verehrt wurden,
wie im AT belegt ist, dass Altäre und Ascheren und verschiedenen Höhenheiligtümer zu beseitigen wären.
Das muss man sich ähnlich der Wegekreuze der Katholiken vorstellen.

:teach: Wo und wann tauchte Gott als Einziger allein auf?

Das ist doch nach der Schöpfungsgeschichte eindeutig geklärt:
Er war, eh ein Ding gebildet war (schliesslich ist ja ER Schöpfer).

:bussi: Sicher haben Menschen versucht,
ihrer menschlichen Unzulänglichkeit folgend,
sich von G'TT ein Bild zu machen,
eben, als "Mann" und "Frau"...
Jedoch,
wie ER niemanden (eben auch keinen Götzen) neben sich duldet,
so duldet ER auch kein Bild von sich.
Wie schon die Vorstellung, ER sein männlich, ein Verstoss gegen seine EINHEIT ist.

Kein Anbeginn begrenzt IHN.

;-)

slm
und herzliche Grüsse an alle :king:
 
Lieber Ramimaschiach,

schön, nach so langer Zeit mal wieder was von Dir zu lesen.

שלום
 
Lieber Manganite

:rolleyes: mit japanischen Fonts Schalom auf Hebräisch... :
 
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