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Ok, Ok, also der Verdacht war schon (fast) richtig - es stammt aus meinem Buch "Die Germanen" - Band 1, herausgegeben von der Akademie der Wissenschaften der DDR (1983)Es wäre sehr viel einfacher für uns, wenn du verraten würdest, wo du diese ganz andere Theorie gelesen hast oder von wem sie stammt.
In diesem Zusammenhang ist mir noch eine Frage eingefallen: War Tiwaz, alias Tyr/Ziu, ursprünglich Ase oder Wane? Oder streiten sich die Gelehrten darüber noch?
Na gut und schön. Bleiben immer noch die beiden von mir angesprochenen Theorien:Witege schrieb:Tyr war auf jeden Fall immer ein Ase, da angenommen wird, dass er, wie auch Zeus, Jupiter oder Dyaus Pita, der indogermanische Himmelsgott ist.
Das kann ich so nicht ganz stehen lassen. Zu den Wanen gibt es auch Hinweise in der älteren Edda:Die Gelehrten streiten sich eher darüber, ob die alten Germanen überhaupt an die Wanen geglaubt hatten. Wie ich im anderen Thread bereits geschrieben habe, ist die erste Quelle die die Wanen zur Götterfamilie erhebt von Snorri im 13. Jahrhundert.
Na ja, stammt nach neuerer H.M. (Sigurður Nordal) aus der Zeit um 1000. Sehr alte Germanen waren das auch nicht.Das kann ich so nicht ganz stehen lassen. Zu den Wanen gibt es auch Hinweise in der älteren Edda:
Warum nicht? Die Nordgermanen wurden allesamt erst ab ca. 1000 christianisiert:...Aber es stimmt natürlich, dass selbst wenn die Lieder der "Lieder-Edda" bereits in der niedergeschriebenen Form zwischen 800 und 1000 entstanden sind, kann man sie nicht mehr als Zeugnisse von heidnischen Germanen ansehen.
Damit dürfte die ältere Edda noch weitgehend unbeeinflußt vom Christentum sein.
Die Vermutung, welche Tyr als Hauptgott der vorindogermanischen Bevölkerung, falls es diese Überhaupt gab, bezeichnet, ist durch seinen indogermanischen Namen doch nicht mehr anzunehmen. Ich verstehe zwar nichts von Etymologie, aber dies gilt doch mittlerweile als bewiesen, oder nicht?
Vieles spricht dafür, daß sich in den Felsbildern keimhaft schon jene Entwicklung abzeichnet, die zu den Sagen hinführt, die sich um die germanischen Götter ranken. Die fast vergessenenen Sagen der Germanen sind Bestandteil der Gestalt Odins bzw. Wotans, wie der Gott bei den Südgermanen gerufen wurde. Umgeben von Walküren, den schicksalkündenden Nornen, dem mächtigen, hammerschwingenden Donnergott Thor, dem listigen Gefährten Loki und der Liebesgöttin Freya, entwickelte sich Odin vom Toten- und rasenden Schlachtengott, der seine Berserker in einen Rausch versetzt und in blutige Kriege führt, über den Zauber- und Runengott zum Gott der Dichter.
Witege schrieb:Weil man Odin/Wodan als Gott der Germanen bezeichnen kann, sind also alle Geschichten in der Edda auch für die früheren Germanen aussagekräftig?
Es ist ein Beleg dafür, daß die Skalden der Wikingerzeit nicht den Göttervater Odin erfunden haben.Witege schrieb:Das soll deine Begründung sein, warum die alten Germanen auch schon an die Sagen der Edda geglaubt haben?
Die Sagen und Heldenlieder der Völkerwanderungszeit wurden von den Germanen nicht aufgezeichnet.Witege schrieb:Weil man Odin/Wodan als Gott der Germanen bezeichnen kann, sind also alle Geschichten in der Edda auch für die früheren Germanen aussagekräftig? Schließt das wirklich aus, dass auch von außerhalb Elemente in die Dichtungen eingedrungen sind?
Da im Vergleich zu Loki für Odin wenig Sagen, für Loki aber keine Kultstätten vorhanden sind, läßt sich annehmen, daß in Loki ein wichtiger Bestandteil Odins weiterlebt.Barbarossa schrieb:Die Gestalt des Loki z. B. fehlt bei den Kontinental-Germanen völlig.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Die Edda ist voll mit Erzahlungen und Reimen über Odin, der dort oft auch als "Allvater" bezeichnet wird.Da im Vergleich zu Loki für Odin wenig Sagen, für Loki aber keine Kultstätten vorhanden sind, läßt sich annehmen, daß in Loki ein wichtiger Bestandteil Odins weiterlebt.
Geoffrey de Monmouth erwähnt in der Historia regnum Britanniae (im Jahr 1136 vollendet) Mercurius als Wodan und höchsten Gott der Angelsachsen, dem der vierte Wochentag geweiht ist.
Sein Name Wodan ist auch in der Runeninschrift auf der Spange von Nordendorf belegt.
Jonas von Bobbio erwähnt in der Vita Columbani (nach dem Jahr 642 vollendet) ein Heiligtum, ein Biertrankopfer für Wodan mit großem Kessel, in einer Glosse dazu wird Wotant mit Mars gleichgesetzt.
Procop nennt in De Bello Gothico (um das Jahr 550) Ares den größten gotischen Gott.
Cornelius Tacitus erwähnt in den Germania (nach dem Jahr 98) den Gott Merkur, der von den Germanen am meisten verehrt wird.
Er erwähnt die Gotonen als nördliche Nachbarn der Lugier.
Velleius Paterculus schildert in der Historia Romana (um das Jahr 30) die Traumgesichter der Götter durch einen weisen Alten. Strabos Geographia (etwa um das Jahr 18) enthält u. a. einen Bericht über die Opferfrauen der Cimbern. Caius Julius Caesar erwähnt in De Bello Gallico (in den Jahren 51/52 v.d.Z.) germanische Götter, Losen und Losorakel der Frauen.
Und davor? Die Germanen verherrlichen in uralten Liedern, so Tacitus in den Germania, der einzigen Art geschichtlicher Überlieferung, die sie kennen, den erdgeborenen Gott Tuisto und seinen Sohn Mannus als Stammväter und Gründer ihres Volkes. Wie jene Urgottheiten, die Mannus-Söhne, sind sie gewiß auch als Pfahlbilder verewigt worden, [...]
und jene wie diese sind es, die uns bereits auf den Felsritzungen der Bronzezeit oder in dem Steinkammergrab von Anderlingen anschaulich entgegentreten.
Vieles spricht dafür, daß sich in den Felsbildern keimhaft schon jene Entwicklung abzeichnet, die zu den Sagen hinführt, die sich um die germanischen Götter ranken.
Die fast vergessenenen Sagen der Germanen sind Bestandteil der Gestalt Odins bzw. Wotans, wie der Gott bei den Südgermanen gerufen wurde. Umgeben von Walküren, den schicksalkündenden Nornen, dem mächtigen, hammerschwingenden Donnergott Thor, dem listigen Gefährten Loki und der Liebesgöttin Freya, entwickelte sich Odin vom Toten- und rasenden Schlachtengott, der seine Berserker in einen Rausch versetzt und in blutige Kriege führt, über den Zauber- und Runengott zum Gott der Dichter.
Und du erwiderst, es seideine Begründung sein [solle], warum die alten Germanen auch schon an die Sagen der Edda geglaubt haben?
ein Beleg dafür, daß die Skalden der Wikingerzeit nicht den Göttervater Odin erfunden haben.
Witege schrieb:Weil man Odin/Wodan als Gott der Germanen bezeichnen kann, sind also alle Geschichten in der Edda auch für die früheren Germanen aussagekräftig? Schließt das wirklich aus, dass auch von außerhalb Elemente in die Dichtungen eingedrungen sind?
In deiner Antwort beschränkst du deine eigenen Überlegungen aber auf eine Zeit lange nach der Bronzezeit ein!Horst schrieb:Die Sagen und Heldenlieder der Völkerwanderungszeit wurden von den Germanen nicht aufgezeichnet.
Barbarossa schrieb:Die Gestalt des Loki z. B. fehlt bei den Kontinental-Germanen völlig.
Horst schrieb:Da im Vergleich zu Loki für Odin wenig Sagen, für Loki aber keine Kultstätten vorhanden sind, läßt sich annehmen, daß in Loki ein wichtiger Bestandteil Odins weiterlebt.
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