quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pelasger
Als
Pelasger (griech. Πελασγοί;
Pelasgoi) wurde in der
Antike eine der ältesten Bevölkerungen
Griechenlands bezeichnet, die nicht griechisch sprach und vermutlich zu den vor
indogermanischen Bewohnern zählte.
Pelasger sollen vor allem in der Gegend um
Dodona in
Epirus,
Thessalien (
Pelasgiotis),
Orchomenos in
Böotien,
Mykenä in Argolis,
Sikyon,
Attika und Teilen der
Argolis gelebt haben. Einige antike
Autoren berichten auch von Pelasgern auf
Lemnos und in Nordwest-
Kleinasien. Sie waren sesshaft und trieben Ackerbau und Viehzucht, sie lichteten Wälder, ebneten Felsen, trockneten Sümpfe aus, legten in fruchtbaren Talebenen Städte mit festen Burgen an, die meist den Namen Larissa führten, und erbauten die ältesten Bauwerke (
zyklopische Mauern). Auf der Westseite des Ägäischen Meeres war es der Stamm der
Minyer am Pagasäischen Meerbusen, welcher zuerst Unternehmungen zur See versucht haben soll, die in der
Argonautensage verherrlicht sind.
Sie verehrten als höchsten Gott
Zeus, den
Äther, den leuchtenden Himmel, ohne Bild und Tempel auf hoch ragenden Berggipfeln. Die Vielgötterei und der
Anthropomorphismus der späteren Zeit waren ihnen fremd. Ihr Name wurde von dem der Hellenen verdrängt, in welchem sich die Stämme der
Ionier,
Achäer,
Aolier und
Dorier vereinigten, und sie verschmolzen mit diesen.
Herodot erzählt, dass der erste Name Griechenlands (mythischer oder poetischer Name der Peloponnes) Pelasgia (griech. Πελασγία) sei und gibt
Arkadien,
Athen und
Argos sowie die Inseln
Lesbos und
Delos mit einem pelasgischen Ursprung an.
Die zahlreichen Erwähnungen bei antiken Autoren beweisen, dass in klassischer Zeit eine Bevölkerung mit nichtgriechischem
Idiom in einigen Gegenden Griechenlands noch fassbar war. Da sich die Pelasger allerdings sonst nicht nachweisen lassen (z. B. archäologisch), kann die moderne Forschung zu dem Pelasger-Problem bisher kaum etwas Näheres herausfinden. Einige Quellen, nach denen es auch Pelasger in
Italien gegeben haben soll, werden als unglaubwürdig erachtet.
Der Name bezeichnet keinen homogenen oder besonderen Volksstamm mit derselben Sprache, sondern die Kulturperiode des griechischen Volkes in der ältesten Zeit vor der Einwanderung der Jonier und der äolischen und dorischen Wanderung. Die alten Griechen betrachteten sie als ein besonderes Volk, jedoch gleicher Abstammung mit ihnen, wie denn in Attika und anderen Landschaften viele Geschlechter sich ihres pelasgischen Ursprungs rühmten. Es gibt Vermutungen, dass sie mit den
Lelegern gleichzusetzen sind. Ob sie mit den
Peleset (
Philistern), die in ägyptischen Texten begegnen und zu den
Seevölkern zählen, in Verbindung zu bringen sind, ist strittig.
Zur Frage, welche Sprache (oder Sprachen) die Pelasger verwendeten, siehe
ägäische Sprachen.