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Wie schon in meinem vorigen Posting geschrieben, geht zumindest Cunliff davon aus, das zwar die Kimbern aus Jütland stammen, die "vermutlich" keltischen Teutonen jedoch erst später zu ihrem Zug stießen. Daneben sollte man allerdings nicht vergessen, das zumindest zeitweise auch Jütland keltisch war - wie am prominentesten der Kessel von Gundestrup beweist. Ob allerdings später die keltische Bevölkerung von einer germanischen regelrecht abgelöst wurde, oder ob die zuvor als "keltisch" angesprochene Bevölkerung eigentlich eher zur germanischen (Sprach-) Familie gehörte muss wohl mangels Quellen offen bleiben.Crawford schrieb:Also gab es keine Hinweise auf keltische Kultur bei den Teutonen, als sie noch im heutigen Dänemark siedelten?
Andronikos schrieb:Wie schon in meinem vorigen Posting geschrieben, geht zumindest Cunliff davon aus, das zwar die Kimbern aus Jütland stammen, die "vermutlich" keltischen Teutonen jedoch erst später zu ihrem Zug stießen. Daneben sollte man allerdings nicht vergessen, das zumindest zeitweise auch Jütland keltisch war - wie am prominentesten der Kessel von Gundestrup beweist. Ob allerdings später die keltische Bevölkerung von einer germanischen regelrecht abgelöst wurde, oder ob die zuvor als "keltisch" angesprochene Bevölkerung eigentlich eher zur germanischen (Sprach-) Familie gehörte muss wohl mangels Quellen offen bleiben.
Lieber Tiberius,Tib. Gabinius schrieb:Werter Heinz,
genau die von dir aufgeführten Fakten Beweisen dass von mir behauptete.
Wären die Römer als ein allgemeiner Feind jeglichen "Germanen" (Chatten, Marser, Cherusker, Quaden, Markomannen, Sueben, Hermunduren, Friese, Bataver, Semnone, Tenkterer, Brukterer, Langobarde, Chamaven, Sugambrer, Chauken,Teutone, Kimber, Tubanten, Usipeten, Angrivarier, Ampsivarier, Warnen, Angeln, Nuitonen oder wie immer man/sie sich in Wirklichkeit nannten) hätte sich kaum ein "Germane" gefunden, sich bei ihnen zu verpflichten.
Zudem hat Arminius noch lange nicht "eine große Zahl" dieser Stämme vereint, Auch ging einer seiner Brüder zu den Römern, blieb dort, und kämpfte sogar gegen seinen Bruder Arminius. Später konnte er große Gefahr zu den Germanen zurückkehren. Dafür wurde Arminius von den Germanen umgebracht... (ja ich weiß, auch Siegfried wurde von einem vermeintlichen Freund ermordet, aber das war bei den Germanen genauso wenig selten, wie bei den Römern).
Auch die Bezeichnung Eroberungszüge paßt nicht so ganz, selbst die gerade erwähnten Autoren schreiben zu einer Anzahl dieser Germanicusfeldzüge das Wörtchen "Rache".
Und Vercingetorix schaffte es meines Wissens sehr wohl verschiedene Stämme hinter sich zu bringen, also auch hier ein Irrtum.
1. Mir kam's jetzt nicht auf Bligger an. Breuer hat einen Stein ins Wasser geworfen - mehr ist das natürlich nicht. Und Gegenwind ist notwendig, um die Spreu überzogener Spekulationen vom Weizen zu trennen.Marbod schrieb:Das Bligger von Steinach als Dichter des Nibelungeliedes gilt, ist auch in Fachkreisen beiweitem noch nicht anerkannt und Breuer hat schon einigen Gegenwind bekommen. Gerade weil von Bligger von Steinach kein eigenes Schriftwerk überliefert sein soll.
Na ja, also das Ausweichen auf die Metaebene (cui bono) scheint mir ein schwaches Argument zu sein. Etwas ist ja nicht schon deshalb falsch, weil es jemandem nützt.Marbod schrieb:In Neckarsteinach wird zwar diese These als Faktum verkauft, aber das kann man dem örtlichen Fremdenverkehrsverein wohl kaum übel nehmen.
Marbod schrieb:Die sehr auffällige Übereinstimmung der Namen der Stiftungsliste des Klosters mit den Hauptcharakteren der Nibelungensaga ist ein interessantes Indiz aber leider auch nicht mehr als das! Da hätte ich auch noch ne kleine Verständnisfrage an fingalo, du schreibst Bligger verwendete die Namensgebung um 825. Sollte es nich eher seit 825 heißen?
fingalo schrieb:Das wäre mir auch neu. Aber das hat beorna auch nicht gesagt.
Das Island des Nibelungenliedes dürfte eher mit Sizilien in Verbindung zu bringen sein. Denn die Schneiderstrophen des Nibelungenliedes weisen eine Gewandung auf, die damals dort gefertigt wurde. Der Dichter hat - um seine Darstellung der zeitgenössischen Verhältnisse (siehe voriges Posting) zu verfremden, den Süden kurzerhand in den Norden verlegt. Das ist ein nicht unübliches Stilmittel.
Fingalo
Da du eben ohne weitere Erklärung die Bliggertheorie eingebracht hast, hab ich eben einfach mal meinen Einwurf gestartet.fingalo schrieb:1. Mir kam's jetzt nicht auf Bligger an. Breuer hat einen Stein ins Wasser geworfen - mehr ist das natürlich nicht. Und Gegenwind ist notwendig, um die Spreu überzogener Spekulationen vom Weizen zu trennen.
2. Mir kam es eigentlich mehr auf die neue Sicht auf das Nibelungenlied an als Zeitgeschichte in altem Gewand, also die Mehrfachbrechung des Stoffes. Der Sache sollte man mal ernsthaft nachgehen. Ich habe mal an einer Vortragsveranstaltung in Worms teilgenommen. Der Parallelen sind auffällig viele.
Du kannst da gerne anderer Meinung sein, aber für mich gehört der ein oder andere Witz eben auch zu einen Forum.fingalo schrieb:Na ja, also das Ausweichen auf die Metaebene (cui bono) scheint mir ein schwaches Argument zu sein. Etwas ist ja nicht schon deshalb falsch, weil es jemandem nützt.
heinz schrieb:Natürlich stellte das römisch System eine ungeheure belastung für die Germanen dar. Aufgeund der römischen Gerichtsbarkeit, die varus ausübte, konnte Arminius erst seine Landsleute aufwiegeln. Ich erinnere nur an die Kimbern und Teutonen, deren Frauen sich und ihre Kinder nach verlorener Schlacht umbrachten, um nicht in römische Sklaverei zu geraten.
Auch hier wieder der Verweis auf die große Anzahl der Verbündeten Stämme, aber darüber zu diskutieren ist müßig, du hast es nachträglich noch einmal relativiert.heinz schrieb:Lieber Tibrius,
dass die Römer nicht ein normaler Konkurent, wie die übrigen Germanenstämme waren, kannst Du schon daran sehen, dass Arminius zuerst in römischen Diensten gestanden hat und sogar römischer Ritter war und eine koalition von etlichen Germanenstämmen gegen die Römer zusammengebracht hatte.
stellt eben noch einmal klar: die universelle Bedrohung durch die Römer wurde eben nicht gesehn. Wenn es, wie du ja richtig siehst, eine pro und eine kontra Partei gibt kann keine generelle Ablehnung bestehtn. Ergo kann man diese nicht als Erzfeind stilisieren.heinz schrieb:Dass mit seinem Bruder ist mir bekannt, was nur beweist, dass es bei den Cheruskern eine römische und eine antirömische Partei gab, wie auch bei anderen Germanenstämmen und vorher bei den Galliern auch.
beorna schrieb:2)Zu Arminius Bundesgenossen zählten neben Teilen der Cherusker, die Brukterer, Marser, Angrivarier, Chatten, Chattuarier, Usipiter, Tubanten, Kalukonen und Chasuarier. Lediglich Friesen, Chauken und Amsivarier blieben Rom treu. Es ist aber nicht klar welche Truppen an der Schlacht im Teutoburger Wald teilgenommen haben.
Schön, das du es auch nochmal erwähnst. :thx:beorna schrieb:3) Kelten sind wohl nie über die Mittelgebirgsschwelle nach Norden vorgestoßen. Der Kessel von Gundestrup ist wohl eher durch Handel, Raub oder als Gastgeschenk nach Norden gelangt.
Des Setting ist sicherlich im 5. Jahrhundert anzusiedeln, aber darum ging es fingalo auch nicht. Deine pragmatische Auslegung der dichterischen Tätigkeiten ist von dem Standpunkt eines außerhalb des Adelsstandes stehenden Dichters sicher eine denkbare Variante.beorna schrieb:4) Es erscheint mir durchaus wahrscheinlich, daß Vorfahren von Personen des 12.Jhd in die Nibelungensage eingeflossen sind. Schließlich waren die Adressaten des Liedes doch wohl in erster Linie Adelskreise, die auf höfischen Festen den Sagen lauschten. Um wieviel lukrativer für die Sänger und Dichter wird es gewesen sein, wenn die Edlen von ihren Vorfahren heroische Taten hören durften. Der Kern der Sage spielt aber wohl trotzdem in der ersten Hälfte des 5.Jhd.
heinz schrieb:Danke lieber Figalo
das ist für mich ein total neuer Aspekt, auch den habe ich so noch nicht gehört. Eins bleibt damit aber doch erhalten, der Dichter muß die texte nach der entdeckung von Island geschrieben haben. Sonst hätte er den namen der Insel nicht erwähnen können.
Tib. Gabinius schrieb:Werter Heinz,
Aus dem Begriff Landsleute entnehme ich bei dir zwei Gedanken: einmal der Einheitsgedanke und zum anderen die Überzeugung, dass es sich doch um eine große Zahl dieser handelte, sonst würde eine Relativierung davor stehen.
-Kimbern und Teutonen stießen schon wesentlich früher mit den Römern aufeinander (113 - 101). Der Selbstmord in deren Situation hat ganz eigene Motive, die nicht in Verbindung gebracht werden können mit der Varusschlacht oder gar Arminius.
Auch hier wieder der Verweis auf die große Anzahl der Verbündeten Stämme, aber darüber zu diskutieren ist müßig, du hast es nachträglich noch einmal relativiert.
Der Bezug zur Konkurrenz hier und hier:
stellt eben noch einmal klar: die universelle Bedrohung durch die Römer wurde eben nicht gesehn. Wenn es, wie du ja richtig siehst, eine pro und eine kontra Partei gibt kann keine generelle Ablehnung bestehtn. Ergo kann man diese nicht als Erzfeind stilisieren.
Zur Rache: indem du damit nur eine Emotion verbindest, die aus impulsiven Hassgefühlen entstehen vergißt du dabei, wie wichtig eine solche Maßnahme für die Politik ist. Würde sich Rom einfach schlagen lassen und darüber nichts unternehmen wäre dies ein Zugestädnis der Schwäche und eine Animation zum Angriff, nicht zu vergessen die Wirkung auf die Bevölkerung. Auch ist ein Gegenschlag, unabhängig von territorialer Eroberung, der ja weiteren Truppenbedarf schafft, aus militärischer Sicht zur Grenzsicherung sinnvoll.
Unabängig von den Siegen des Germanicus, welche offensichtlich nicht deutlich waren, ist diese Ausdehnung des Reiches also nicht machbar gewesen, ein Gebiet zu erobern und es zu halten sind zwei sehr schwierige Dinge, die sich in Germanien nicht durch offene Feldschlachten realisieren ließ.
Zu Vercingetorix: Er hatte militärische Erfolge: Gergovia und, wenn man so will, Genabum.
3 Gedichte in der "Manesse". Aber ihm wird ein verschollenes Werk zugeschrieben: Gottfried von Straßburg und Rudolf von Ems bewunderten sein Epos "Umbehanc". Gottfried meinte, dass er auf dem Dichterolymp neben Hartmann von Aue und Heinrich von Veldecke stehen müsse.Marbod schrieb:Gerade weil von Bligger von Steinach kein eigenes Schriftwerk überliefert sein soll.
fingalo schrieb:3 Gedichte in der "Manesse". Aber ihm wird ein verschollenes Werk zugeschrieben: Gottfried von Straßburg und Rudolf von Ems bewunderten sein Epos "Umbehanc". Gottfried meinte, dass er auf dem Dichterolymp neben Hartmann von Aue und Heinrich von Veldecke stehen müsse.
Der "Umbehang" war damals ein Wandteppich wie der von Bayeux. Danach wäre Bligger Dichter eines solchen Epos, eines "Bilderbuchs" in Aventiuren gegliedert, das sich dem geschichtlichen Geschen widmete.
Ich erinnere mich, dass auf der Darstellung des Bligger in der Manesse Bligger einem Schreiber offenbar den "Umbehang" diktiert, denn er ist in der unteren Bildhälfte stilisiert dargestellt.
Mich sollte wundern, dass ein so gerümtes Werk verschwinden sollte.
Es könnte ja sein, dass der Umbehang dieses Nibelungenlied war?
Fingalo
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