Sepiola
Aktives Mitglied
Da kann nur Divico selbst für Klarheit sorgen.Das liegt vielleicht daran, dass das 2 Routen über je 2 Punkte sind.
Ja, da ändert sich die Definition alle paar Tage. Einerseits werden die Stationen unter dem Stichwort "Kastell" so eng definiert, dass sogar der Hauptort Köln (Ausgangspunkt der Straßenvermessung und militärisches Hauptquartier) nicht mehr unter die Definition fällt, andererseits darf es auch mal ein Weiler ohne Spuren römischer Gebäude sein, wo nicht einmal Divico ein Kastell vermuten würde.Außerdem hat er ein Schlupfloch eingebaut: Es müssen "sinnvolle Stationen" sein. Was immer das heißt.
Und in den verschiedenen Zeitperioden wird auch gern hin- und hergesprungen. Da darf ein Straßenverlauf aus vorclaudischer Zeit mit einem Kastell aus claudischer Zeit kombiniert werden.
Zurück zu sachdienlichen Informationen:
Dafür hätte ich gern eine solide Quelle, bitte.
Wenn wir diesen Aufsatz als solide Grundlage nehmen, können wir die augusteisch-tiberische Lagerverteilung noch bis zur Nordsee weiterverfolgen:
"Während der Zeit zwischen ca. 20 und 43 gab es demnach folgende Lager am Niederrhein:
- Velsen, ein befestigter Hafen mit Flottenbesatzung
- Vechten, unbekannte Besatzung
- unsicher ist: Arnhem-Meinerswijk, unbekannte Besatzung
- Nijmegen-Kops-Plateau, unbekannte Besatzung
- Xanten-Vetera legio V Alaudae, XXI rapax und Hilfstruppen
- Moers-Asberg, coh. Silaucensium
- Neuss F, legio XX und legio I oder Vex. der legio I nebst Hilfstruppen
- Köln-Alteburg, eventuell Vex. der legio I bzw. Hilfstruppen
- Bonn, coh. I Thracum und ala Frontoniana
Die tiberische Lagerverteilung am Niederrhein spiegelt noch deutlich die der alten augusteischen wider. Der Schwerpunkt der Verteilung liegt wie ca. 30 Jahre vorher nach wie vor zwischen Nijmegen und Neuss. Erst mit der Neuorientierung in claudischer Zeit wird der Rheinlimes zu einer linearen Verteidigungslinie ausgebaut. Von Remagen an der Ahrmündung bis zur Rheinmündung bei Katwijk werden die Truppenstandorte jetzt auseinander gezogen. Nur das Doppellegionslager Xanten-Vetera mit seiner zusätzlichen Auxiliarbesatzung spiegelt noch die alte punktuelle Grenzsicherung der Vergangenheit wider." (Gechter, S. 159)
Außerdem erwähnt Gechter (S. 158) im Zusammenhang mit Neuss "die Möglichkeit, dass auch ein Teil der Truppen weiter südlich bei Dormagen-Zons stand. Dort fand sich ein militärisches Gräberfeld aus frühtiberischer Zeit."
Um mal einen groben Überblick über die Abstände zu bieten:
1. Velsen (Flevum) - Vechten (Fectium): Luftlinie 56 km, Fußweg 68 km
2. Vechten - Arnhem-Meinerswijk (Castra Herculis): Luftlinie 50 km, Fußweg 56 km
3. Arnhem-Meinerswijk - Nijmegen-Kops-Plateau: Luftlinie 15 km, Fußweg 18 km
4. Nijmegen-Kops-Plateau - Vetera Luftlinie 45 km, Fußweg 49 km
(Falls wir Nijmegen weglassen: Arnhem-Meinerswijk - Xanten-Vetera: Luftlinie 55 km, Fußweg 60 km)
5. Xanten-Vetera - Moers-Asberg (Asciburgium): Luftlinie 28 km, Fußweg 29 km
6. Moers-Asberg - Neuss (Novaesium): Luftlinie 28 km, Fußweg 31 km
7. Neuss - Dormagen-Zons: Luftlinie und Fußweg ca. 11 km
8. Dormagen-Zons - Köln-Alteburg: Luftlinie 26 km, Fußweg 28 km
(Falls wir Dormagen-Zons weglassen: Neuss - Köln-Alteburg: Luftlinie 36 km, Fußweg 38 km)
9. Köln-Alteburg - Bonn Luftlinie 20 km, Fußweg 23 km
Von neun Streckenabschnitten gibt es nur einen einzigen, der sich auf 10 Leugen runden lässt. (Den hat Divico, soweit ich sehe, bisher noch gar nicht genannt. Wobei die genaue Distanz bislang nicht zu ermitteln ist - den genauen Straßenverlauf haben wir ja noch gar nicht geklärt.)