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Cato
Gast
Marbod schrieb:Cato, du liegst auch etwas falsch, wenn du Varus zu einem einfachen Verwalter degradierst, der dort eine Provinz aufbauen sollte. Erstens kennen wir diesen Befehl zur Provinzbildung aus keiner einzigen Quelle und zweitens solltest du dir lieber mal die uns bekannte Vita des Publius Quintilius Varus betrachten bevor du ihn hier so vollmundig nach Velleischer Art verurteilst!
Hallo Marbod,
du erstaunst mich schon wieder. Liest du auf deinem Bildschirm vielleicht andere Texte als ich, oder gibt es sonst irgendein technisches Problem ?
Von „degradieren“ oder „verurteilen“ war keine Rede ! Ein Statthalter war ein VERWALTER, und zwar der ihm zugeteilten Provinz. Dass es sich im Falle des rechtsrheinischen Germaniens noch NICHT um eine eingerichtete Provinz handelte, habe ich hier doch mehrfach geschrieben !! Varus´ Legionen sollten dafür die Grundlagen schaffen.
Außerdem kann man Varus keine strategischen Fehler nachweisen, weil es nicht einmal gesicherte Erkenntnisse zum Hergang der Varusschlacht gibt !
Vielen Dank übrigens, dass du mich auf die Diss. Von R. Jahn hingewiesen hast.
Jahn schreibt:
„Das ihn begleitende Heer dürfte nicht nur den für ein erfolgreiches Verhandeln hilfreichen Druck ausgeübt haben, sondern es trug darüber hinaus zur Verbesserung der Infrastruktur und damit auch der römischen Erschließung des Landes bei .“
„Varus durfte damit rechnen, in einem Gebiet zu operieren, in dem es zwar vor einigen Jahren noch Rebellionen niederzuschlagen galt, doch in dem Rom insgesamt seit beinahe zwei Jahrzehnten die politischen Vorgänge weitgehend kontrollierte.“
Cato schrieb:die Legionen des Varus bekamen zum einen die Aufgabe, für Ruhe im Land zu sorgen, also polizeilicher Art, aber auch Wege auszubauen bzw. anzulegen oder einfache Holzbrücken über Flüsse zu errichten. Sie hatten schließlich die Aufgabe, das Land für eine Kolonisierung vorzubereiten.
„Varus´ politischer Auftrag in Germanien lautete vermutlich:
-innerer Ausbau und Neuorganisation des nach mehrjährigem Krieg wieder unterworfenen Landes, soweit es effektiv möglich war und die prekäre Grenzsituation das zuließ;
-wachsame Defensive nach außen, bis der Sieg über die aufständischen Pannonier und Dalmater die Handlungsfähigkeit gegenüber den Elbgermanen zurückgeben und die Möglichkeit, die Okkupation Germaniens zu vollenden, bieten würde.
Ich habe doch ausdrücklich geschrieben, dass die Provinzialisierung des rechtsrheinischen Germaniens noch NICHT abgeschlossen war. Sonst hätte ich geschrieben, dass Phase 3 vollendet wurde. Natürlich gab es rechts des Rheins noch keine Römerstrassen, Aquädukte, Thermen, Amphitheater etc. Es gab auch noch keine ständigen Legionsstandorte an der Weser oder Elbe. Es war aber beabsichtigt, in der Folgezeit die Truppen bis zur Elbe zu verlegen. Bitte, bitte, liebe Leute, wenn ihr das in Frage stellt, dann erklärt mir bitte, was die Römer dazu bewegte, an der Lippe Legionslager zu errichten, die Gründung von Waldgirmes, das Lager von Hedemünden, etc.Cato schrieb:Das Vorgehen der Römer zur Provinzialisierung Germaniens sollte in folgenden Phasen stattfinden:
1. Der militärische Sieg und der Abschluss von „Bündnisverträgen“, die man auch als „Unterwerfungsverträge“ bezeichnen kann. Bei hartnäckigen Gegnern zuweilen auch Umsiedlung oder totale Vernichtung.
2. Besetzung des Landes und Errichtung von Standlagern an strategisch günstigen Stellen. Ausbau des Wegesystems durch Besatzungstruppen.
3. Gründung von Siedlungen im Schutze der Standlager. Einrichtung des römischen Rechts- und Steuersystems. Verteilung von Gütern an Veteranen.
Im Jahre 9 n. Chr. befand man sich zwischen Phase 2 und Phase 3. .
Was zum Teufel wollten die Römer in Germanien, wenn nicht eine Provinz einrichten ?
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