peinlich... die türken behaupten ja sogar das adam und eva türken waren! =)
Die Türken sind kein einheitliches Volk, wie es von türkischen Nationalisten immer dargestellt wird. Das ist eine Illusion, die besonders nach 1923 geschaffen wurde - wie so ziemlich alles, was mit dem "Türkendasein" zutun hat. Es ist kein Zufall, dass Pan-Turkisten den Begriff "Türke" gleich auf alles andere ausweiten, was auch nur mit dem offensichtlich "Türkischem" in Berührung kommt. Ein türkischer Minister hat vor ein paar Wochen sogar behauptet, Prophet Muhammad sei in Wirklichkeit ein Türke gewesen. Atatürk hat sogar Gesetze verabschieden lassen, die ganz bewusst eine falsche Geschichte propagierten: nämlich dass alles in Wirklichkeit türkisch ist, und alle anderen Türken nachahmen. Aus unserer Sicht ist das alles sehr absurd, aus türkischer Sicht ist das aber ein Bestandteil des türkischen Nationalbewusstseins.
Die Türken haben weder eine geschriebene Geschichte oder Herkunft, noch eine "türkische Kultur". Das, was wir als "ur-türkisch" kennen, war in Wirklichkeit chinesisch oder mongolisch. Was wir heute als "türkische Kultur" kennen, ist persisch-arabische Kultur des Orients. Die Turkvölker waren Nomaden aus den Steppen Asiens, die erst durch die Indogermanen nach Osten verdrängt wurden, später durch die Chinesen und Mongolen wieder nach Westen. Ihre Islamisierung erfolgte im 10. Jahrhundert durch Perser, später durch Araber. Sesshaft wurden sie erst im 13. Jahrhundert. Sogar die Osmanen waren noch Nomaden - die Seldschuken, die "Urväter der West-Türken" - waren vollkommen iranisiert und sprachen sogar Persisch und nicht Türkisch. Die Turkvölker unterschieden sich in Kultur, Religion und sogar Rasse, und dennoch beharren die Pan-Turkisten auf eine "all-Turkic nation".
Als 1923 Atatürk den Islamismus und das osman. Kalifat vernichtete, wusste er - zu Recht - dass nur Nationalismus eine Alternative zu Religion sein kann. Das Problem war jedoch, dass die Türken keine Nation waren. Es gab nichts, was einen "Türken" definierte, außer die türkische Sprache. Also wurde aus dem Nichts ein türkisches Nationalbewusstsein geschaffen, zusammengesetzt aus nicht-türkischer Geschichte und Kultur. Plötzlich wurden die Sumerer zu "Ur-Türken", Prophet Muhammad wurde zu einem "Türken", persische- und arabische Denker und Dichter wurden zu "Türken", persische und arabische Kultur wurde zur "türkischen Kultur". In der Türkei hat sich das durchgesetzt, im sowjetischen Zentralasien nicht. Die Türkei hat den Namen "Türkei" angenommen und beansprucht nun das Recht, alle Turkvölker "Türken" nennen zu können. Irgendwie wird das sogar von vielen toleriert, obwohl sich Deutschland nicht erlauben kann zu sagen, "Österreicher seien auch Deutsche". Das gleiche gilt für den Iran: obwohl es wissenschaftlich korrekt ist zu sagen, Kurden seien "Iraner", wurde dennoch das Wort "IranIer" geschaffen, um einen "Iraner" von einem "Iranier" zu unterscheiden.
Azeris sind weder ethnisch noch kulturell oder religiös "Türken". Nur ihre Sprache ist Türkisch. Usbeken, Turkmenen, etc. haben alle ihre eigene Sprachen, ihre eigenen Kulturen und sogar ihr eigenes Aussehen, gaz anders als Westtürken. Dennoch fasst man all diese Völker als "Turkvolk" oder "Türken" zusammen.
Dass die Türken nach 1923 ihre eigene Version der Geschichte zusammengeschmiedet haben, ist eine Tatsache. Dass die Seldschuken Persisch-sprachig waren, wie die Ghaznaviden zuvor, ist auch eine Tatsache. Dass die Ghaznaviden und Seldschuken hauptsächlich persische und arabische Kultur gefördert haben, ist auch eine Tatsache (siehe Rumi, Biruni, Ferdousi, etc etc etc).
Die Türken sind Nachkommen der Xiong-nu ("Schreckliche Sklaven"), und wurden nach mehreren militärischen Niederlagen von den Chinesen aus Ostasien nach Westen vertrieben. Dort haben sie auch nicht sofort "erobert", sondern unterstanden persischem und arabischem Oberbefehl. Sie wurden aktiv durch die persischen Samaniden islamisiert. Die erste grotürkische Dynastie waren die Ghaznaviden, ehemalige Sklaven der Samaniden, die sich durch jahrelangen Militärdienst die Freiheit erkauft hatten. Auf Druck der Chinesen wanderten immer mehr Türken aus Ost nach West, und überranten - aufgrund ihrer extrem großen Anzahl - die iranischen und semitischen Völker der Region, konnten sie aber nie zwingend assimilieren, sondern wurden selbst assimiliert. Kurz darauf kam der Sturm der Mongolen, unterstützt durch türkische Stämme der Steppen Asiens, weshalb die Usbeken heute noch ihre Abstammung auf mongolische Khane zurückführen! Tatsache ist:
- Atatürk hat Gesetze verabschieden lassen, die ALLES als "Türkisch" darstellen. Unter anderem glauben Türken bis heute hin, ALLE anderen Völker stammen von den Türken ab, bzw. alle anderen haben ihr Wissen und ihre Kultur von den Türken, was in Wirklichkeit genau andersherum ist.
- Ein Beziehung zwischen Sumeren und Türken kann man nicht nachweisen, besonders weil das relativ unlogisch ist. Die Türken als "Nachkommen der Sumerer" darzustellen ist auch eine erfundene Lüge von Pan-Turkisten, um den orientalischen Türken eine Geschichte vergleichbar mit den Persern, Griechen, oder Israeliten zu geben.
- Atatürk hat das osmanische Türkisch (zu mehr als 60% Persisch und Arabisch) entfernt und durch das "Volkstürkische", der Sprache der Bauern und einfachen Bürger, ersetzt. Zuvor hatten die Osmanen die Persische Sprache der Seldschuken entfernt und durch das osmanische Türkisch ersetzt.
- Die Seldschuken waren eine vollkommen iranisierte Gemeinschaft, die sich nur noch auf türkische Vorfahren beruft haben. Sie sprachen Persisch, ihre Hofsprache war Persisch, sie heirateten persische Frauen, hatten persische Wesire und förderten persische Literatur.
- Es ist ein fester Bestandteil des türk. Nationalismus, ALLES und JEDEN als "Türke" darzustellen. Notfalls wird sogar Geschichte neugeschrieben, um das zu erzwingen. Persische und arabische Dichter, Denker und Phillosophen werden ganz plötzlich "Türken" (Rumi, Biruni, Avicenna, etc.). Sogar iranische Dynastien (Samaniden, Sfawiden, etc) werden plötzlich "Türken".
- Die Azeri sind KEINE Türken. Sie sind Turk-sprachig, aber KEINE Türken. Sie nehmen genau die gleiche Position innerhalb der türkischen Gemeinschaft ein, wie die Persisch-sprachigen Hazara in der iranischen Gesellschaft. Der Name "Azerbaidschan" ist Persisch, die Sprache der Azeri sehr sehr stark vom Persischen beeinflusst, sogar ihre Religion ist typisch Persisch (schiitischer Islam). Nach Jahrhunderten türkischer Herrschaft wurden sie türkisiert - sie sind jedoch KEINE Türken.
- Die Timuriden waren KEINE Türken, wie das vor allem Usbeken gerne behaupten. Sie waren Persisch-sprachige Mongolen, später sogar ganz iranisiert bzw. indisiert. Die Khane Shahroukh und Ulugh-Beg waren 1/2 bzw. 3/4 Persisch, waren Persisch-sprachig und sahen sich selbst als Perser. Nur Babur sah sich wieder als Mongole, bevor spätestens mit Jahan Schah alle zu Indern bzw. Persern wurden.
Es kommt darauf an, wie man diese Begriffe definiert: geht es bei dem Wort "Türke" um genetische Abstammung oder doch nur um kulturelle Verwandtschaft. Wenn es um genetische Abstammung geht, dann sind vor allem die Türken in der Türkei keine Türken, sondern nur turksprachig. Wenn es aber um kulturelle Verwandtschaft geht, dann sind Türken wiederum nichts besonderes, denn eine ähnliche kulturelle Verwandtschaft existiert bei vielen anderen Völkern auch, vor allem zwischen den Indoeuropäern, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht erkennt.
Es ist mitlerweile schon fast lächerlich, wie die Türken andere Völker auseinander reißen wollen und gleichzeitig für sich die große "türkische Gemeinschaft" beanspruchen. Was hat denn ein Kyrgize mit einem Türken gemeinsam, bis auf einige Vorfahren vor 1500 Jahren?