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Im Zuge der Diplomatie wurde nun spätestens das Osm. Reich in das Konzert der europäischen Diplomatie eingebunden, erkannte man doch, dass die Osmanen kein "Barbarenhaufen" waren, wie zuvor oft kolportiert (z.B. 1543 Einnahme Nizzas durch osmanisch-französische Flotte).
Wohl nicht - es wird wohl eher darum gegangen sein, zuerst die Ernte einzubringen.Ob man wohl die Hitze des Sommers absichtlich gemieden hat?
Für Berufsheere war das aber sicherlich unerheblich.Wohl nicht - es wird wohl eher darum gegangen sein, zuerst die Ernte einzubringen.
Es war natürlich weit weniger wichtig als für irgendwelche Milizheere, bei denen die Krieger erst die Ernte einbringen um anschließend in den Krieg zu ziehen.Für Berufsheere war das aber sicherlich unerheblich.
kannst du deine Aussagen präzisieren? ... Wie eben beschrieben, gab es etliche ständige Botschaften, auch durch die Osmanen in wichtigen westlichen Städten ab dem 18. Jh. Oder hab ich bei dir was falsch verstanden?
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden osmanisch-französische Bündnisse, je nach den Erfordernissen der Auseinandersetzung mit den Habsburgern, von Fall zu Fall wiederbelebt.
Erneute Tributpflicht Ferdinands mit 30000 Dukaten jährlich.
Das ist aber vergleichsweise mühsam, wenn die Ernte noch in der Landschaft verteilt rumsteht.Es könnte doch sein, dass es genau das Zeil war, die Angegriffenen daran zu hindern, ihre Ernte einzubringen.
Das ist eine (als überaus barbarisch empfundene) antike Art der Kriegsführung, bei der man den Gegner langfristig schädigen möchte - die aktuelle Ernte steht da im Hintergrund.Und auch Flavius Josephus berichtet, dass die Römer bei der Belageurng Jerusalems sämtliche Obstbäume der Umgebung abgeholzt hätten.
Aber du hast völlig recht, dass sich im 18. Jahrhundert dieses Bild deutlich veränderte. Im Zuge der wirtschaftlichen Durchdringung und Interessenwahrung wurden vermehrt gegenseitige ständige Botschafter installiert.
Für Berufsheere war das aber sicherlich unerheblich.
@ Prinz Eugen
Es gibt aber auch Beispiele der Zeit (spätes 17.Jh.) aus dem Hochsommer:
18./19.08.1691 Sieg über die Türken bei Szalankemen.
Desweiteren aus anderen Konflikten der Zeit:
1. Juli 1690 Sieg der Franzosen bei Fleurus
18.08.1690 Sieg der Franzosen bei Staffarda.
...:fs:
(Ich denke, dass es vielleicht unterschiedlich definiert wird, in deinen Quellen und meinen? Sonst verstehe ich nicht die Diskrepanzen in den Aussagen?)Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden osmanisch-französische Bündnisse, je nach den Erfordernissen der Auseinandersetzung mit den Habsburgern, von Fall zu Fall wiederbelebt.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden osmanisch-französische Bündnisse, je nach den Erfordernissen der Auseinandersetzung mit den Habsburgern, von Fall zu Fall wiederbelebt.
um zu klären, wie nun "ständige Gesandten"/"Residenten"/"dauerhaft akkreditierte Gesandtschaft" definiert werden,
Ich habe auf der österreichischen franz. Botschaftsseite auch gelesen, dass seit 1535 die Istanbuler Botschaft bestünde, wobei dieses keine wissenschaftl. Quelle ist und nichts zu sagen haben muss.
Hier steht auf der türkischen franz. Botschaftsseite auch dasselbe, ausserdem wird dort ein anderer erster Botschafter erwähnt...
Und ich hab noch interessante Infos zu dem osmanisch-franz. Bündnis, was wohl doch nicht sooo ein großes Unikum ist.
Eine kurze Beschreibung des Inhaltes findest du in diesem veralteten ebook von Ende des 19. Jh., welches immerhin spätestens seit dem Frieden von Karlowitz 1699 das Osm. Reich eingebunden in die europäische Diplomatie sieht.
Ich habe auf der österreichischen franz. Botschaftsseite auch gelesen, dass seit 1535 die Istanbuler Botschaft bestünde, wobei dieses keine wissenschaftl. Quelle ist und nichts zu sagen haben muss.
...
Ausserdem verstehe ich nicht deine Aussagen, denn 1581 wurde das erste franz. Botschaftsgebäude in Istanbul errichtet, 1846 nach Brand neu errichtet. Wozu ein Botschaftsgebäude ohne ständige Repräsentanz?
Hieraus ein Zitat:
"The authors thus stress the role of the Ottoman-French treaty of 1536 as the first alliance between Ottoman and Europeans and marking the possibility of a continued friendship and co-operation between the two entities.
Ich denke, man kann dem Satz aus dem Standardwerk von S. Faroqhi trauen: Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden osmanisch-französische Bündnisse, je nach den Erfordernissen der Auseinandersetzung mit den Habsburgern, von Fall zu Fall wiederbelebt.
Tschüssi, morgen dann weiter zur Belagerung von Wien...
„Wenn das Heer des Sultans ihre Länder durchquert, darf niemand durch die Saat fahren noch sonst irgendeinen Schaden anrichten. Niemand darf sich etwas mit Gewalt aneignen, und sei es selbst so wenig, dass es nicht einmal einen Pfennig wert wäre. Die türkischen Herren haben ein Auge darauf und sehen es einander nicht nach, denn sie wollen nicht, dass den Armen Schaden zugefügt werde, sei er Heide oder Christ. Wenn einer eine Henne nimmt, ohne zu danken, zahlt er mit seiner Gurgel. Der Sultan wünscht, dass die Armen in Frieden leben. ...
... als ein Weib einen azab [Truppenangehöriger] anklagte, ihr unterwegs Milch genommen und ausgetrunken zu haben. Der Sultan ließ ihn ergreifen und ihm den Wanst aufschlitzen, um nachzusehen, ob Milch im Magen sei: Jene hatte nämlich seine Schuld nicht zugeben wollen. Und die Milch wurde im Magen gefunden; hätte man sie dort aber nicht gefunden, so wäre nämliches der Frau widerfahren. So aber verlor der arme Krieger seine Gurgel, und die Frau ihre Milch.“
Die Fliehenden wurden von wichtiger Bedeutung, verbreiteten sie doch das eben erlebte Gemetzel. Diese Gräuelgeschichte war der entscheidende Grund, für den erbitterten Widerstand, den Wien leistete, denn auch ehrenvolle Übergabeangebote der Osmanen wurden nicht mehr beachtet, da man ihnen nicht mehr traute."Als die Ungläubigen der Festung, denen man Gnade hatte zuteil werden lassen, aus den Toren kamen und nach den deutschen Gebieten gehen wollten, wurden sie von einigen Leuten aus dem Heere in den Weinbergen eingeholt. Diese ließen den größeren Teil derselben über die Klinge springen. Von den Reitern entflohen einige und retteten sich."
Puhh! Geschafft.Als Sultan Süleyman, der großmächtige Chan [Ehrentitel der osmanischen Sultane], um an den unseligen Ungarn sowie an den Giauren deutschen Blutes Rache zu nehmen, i. J. 936 [1529-30] die Festung Wien höchstpersönlich belagerte, da ließ er sie von neun Fronten her aus unzähligen Donnergeschützen unausgesetzt unter Feuer nehme und ihre Widerstandskraft zermürben; es wurde mehrfach Sturm gelaufen, und schon war man in die Mauern eingebrochen, auf den Wällen erscholl bereits der muslimische Gebetsruf und schon war auch ein kühner Haudegen namens Çerkes durch eine Bresche, die die Geschütze gerissen hatten, auf seinem Rosse bis mitten in die Festung vorgedrungen, aber da feil der tapfere Çerkes samt seinem Pferde als Blutzeuge des Glaubens, die Giauren schlugen den Sturmangriff des muslimischen Heeres zurück und so wurde also der Hauptsturm auf den kommenden Tag verschoben. Durch Allahs Fügung setzte jedoch am nächsten Morgen scharfer Frost ein, es fing an zu schneien und ein derartiger Schneesturm und Wirbelwind mit Hagelschlag brach hernieder, dass das ganze muslimische Heer unter diesen Schneemassen in äußerste Bedrängnis geriet. Sämtliche Schanzgräben wurden vom Schnee zugeweht, vielen tausend Mann erfroren Arme und Beine, viele tausend Zugtiere gingen vor Kälte zugrunde, und es entstand ein Wirrwarr wie am Jüngsten Tag. Da baten sämtliche Krieger des Islams: ‚Gnade, Erbarmen, o großmächtiger Süleyman! Jedes Werk lässt sich nur zu seiner vorbestimmten Zeit vollbringen, wenn Allah der Allerhabene es will. Siebzehn Tage sind nunmehr schon seit dem Kasım-Tag [Nach alter Tradition war das osmanische Heer nicht verpflichtet, nach diesem Tag im Krieg zu bleiben, sondern konnten verlangen, in die Winterquartiere zurückgeführt zu werden.] verstrichen. Unsere Absicht war nur, den Giauren eine Züchtigung zu erteilen, und dies ist geschehen. So wollen wir uns jetzt in Sicherheit bringen, um im Frühjahr so Allah es will – diese Festung aufs neue zu belagern!’ Mit solcher Überlegung sandte der Sultan den Woiwoden [Bezeichnung für einen Heerführer, Herrscher oder Würdenträger aus Siebenbürgen, Moldau oder der Walachei] Kasım aus Esseg mit zwölftausend Mann in die deutschen Lande, wo sie alsbald zu sengen und zu brennen begannen. Als die Giauren das sahen, wandten sie sich zum Kampf gegen den Woiwoden Kasım; indessen aber ließ Sultan Süleyman sein Prunkzelt an dieser Stelle zurück und trat mit seinem ganzen Geschütz, das heute noch in Esseg steht, sowie mit dem ganzen Feldgerät und dem Kriegsschatz den Rückzug an. Die meisten seiner Kammerherren mussten dabei zu Fuß marschieren, und nur unter vielen Beschwernissen und Unbilden erreichte man mit knapper Not den Ort Cankurtaran [der Ort Adony] am Donauufer gegenüber der Insel Kuvin und war damit endlich in Sicherheit.“
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