Wenn man vom 20. Juli 1944 spricht, dann fällt jeweils der Name Stauffenberg. Nun gab es neben ihm noch einige Verschwörer mehr, die man ebenso würdigen sollte oder ihre Geschichte lesen sollte. Stellvertretend für alle mit Verschwörer des 20. Juli beschreibe ich hier die Geschichte eines der grossen Schlüsselfiguren des militärischen Flügels des nationalkonservativen Widerstandes – Henning von Tresckows.
Henning von Tresckow wurde im Jahr 1901 geboren und kämpfte im ersten Weltkrieg als Leutnant im 1. Garderegiment an der Westfront. 1936 schloss er als Lehrgangbester den Generalstabslehrgang der Kriegsakademie ab. Tresckow hatte 1934 grosse innenpolitische Vorbehalte gegenüber Hitler, dennoch schwor er den Eid auf Hitler. Zwei Jahre später forderte er Schritte der Armee gegen SS und Gestapo, gleichzeitig arbeitete er intensiv an den Aufmarschplänen gegen die Tschechoslowakei. Hinsichtlich deutscher Grossmachtbestrebungen befand er sich im Einklang mit dem Regime, von der SS und Gestapo sah er die Position der Militärelite gefährdet, deshalb riet er während der Fritsch-Krise zu offensiven Vorgehen gegen diese Organisationen. 1938/39 überwogen die Sorge von einer Beeinträchtigung der Grosmachtzielsetzung und seine positive Einstellung zum System, er wollte den Krieg verhindern, da er nach seiner Ansicht nach nicht zu Gewinnen wäre. Das sah nachdem Frankreichfeldzug kurz wieder anders aus, doch mit dem Russlandfeldzug änderte er die Einstellung zum Regime. Er sah nicht nur die militärisch-politische Katastrophe, sondern auch der verbrecherische Charakter des Regimes angesichts der Gewaltverbrechen im Osten. Mehr und mehr war er der Ansicht dass Hitler die Quelle des Bösen sei. ER erhob gegen die verbrecherischen Befehle, wonach deutsche Soldaten auch nach Mord, Plünderung, Vergewaltigung oder andren Straftaten gegen die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete straffrei bleiben sollten, Einspruch. Im Heer hatte sich herumgesprochen, dass die SS und SD hinter der Front Mordaktionen grossen Stils durchführten, das war für ihn Grund genug in den Widerstand zu gehen. Tresckows bemühte sich zunächst seinen neuen Oberbefehlshaber Hans-Günter von Kluge von den Morden in Kenntnis zu setzten, in der Hoffnung dieser werde dagegen einschreiten. Als von Kluge zu keinem Vorgehen gegen die Verbrechen bereit war, begann Tresckow zu realisieren, dass es nur eine Lösung gab, der Sturz des Systems, diese Einsicht war für einen preussischen Offizier nicht leicht. Zumal er ein Preusse durch und durch war. 1943 folgten das mehrere kurz aufeinander folgende Attentatversuche der Verschwörer aus dem Stab der Heeresgruppe Mitte. Jedes Mal waren bereits Vorkehrungen getroffen worden, beim gelingen die Hauptstadt mittels Militärputsch in die Hand zu bekommen. Mit dem Zusammenbruch der Verschwörung in der Abwehr des OKW im Frühsommer 1943 beraubte ihnen ihre Organisationsbasis. Attentate auf Hitler von der Ostfront aus waren damit sinnlos. Es traf sich dann gut, dass Tresckow Ende Juli 1943 von der Heeresgruppe Mitte wegversetzt wurde und sich bis Oktober in Berlin aufhielt. Hier nahm er Kontakt mit Stauffenberg auf, den er von früher kannte auf. In Stauffenberg fand er einen entschlossenen Verbündeten, der überdies an der Schaltstelle der Macht sass (er war Chef des Stabes im Allgemeinen Heeressamt und war für die Planung für Personal- und Materialersatz des Heers beauftragt). Tresckow und Stauffenberg waren sich einig in der Überzeugung, dass die Massenmorde an der sowjetischen Bevölkerung, besonders an den Juden, mit ihrem Verständnis von soldatischem Ethos unvereinbar waren. Die beiden Generalstabsoffiziere gingen im Herbst 1943 nun an die Planung von Walküre. Im November 1943 wurde Tresckow Chef des Generalstabes der 2. Armee und fiel damit für die konkrete Planung und Durchführung des Staatsstreichs aus. Er erfuhr am 20. Juli vom Missglückten Attentat und war sich sicher, dass seine Beteiligung rasch Aufgedeckt worden wäre, so fuhr er am Morgen nachdem gescheiterten Staatsstreich an die Front und beginn mit einer Handgranate Selbstmord. Major Kuhn, der in die Verschwörung eingeweiht war, stellte den Vorgang zunächst so dar, als sei Tresckow gefallen. Nachdem er auf seinem Gut in Wartenberg beigesetzt wurde, kam seine Beteiligung an dem Staatstreich an den Tag und er wurde exhumiert und seine Leiche wurde verbrannt.
Literatur:
Der Widerstand gegen den Natzionalsozialismus, die deutsche Gesellschaft un der Widerstand gegen Hitler, Hrsg. Jürgen Schmädeke und Peter Steinbach
Widerstand im Dritten Reich von Hermann Graml
Henning von Tresckow wurde im Jahr 1901 geboren und kämpfte im ersten Weltkrieg als Leutnant im 1. Garderegiment an der Westfront. 1936 schloss er als Lehrgangbester den Generalstabslehrgang der Kriegsakademie ab. Tresckow hatte 1934 grosse innenpolitische Vorbehalte gegenüber Hitler, dennoch schwor er den Eid auf Hitler. Zwei Jahre später forderte er Schritte der Armee gegen SS und Gestapo, gleichzeitig arbeitete er intensiv an den Aufmarschplänen gegen die Tschechoslowakei. Hinsichtlich deutscher Grossmachtbestrebungen befand er sich im Einklang mit dem Regime, von der SS und Gestapo sah er die Position der Militärelite gefährdet, deshalb riet er während der Fritsch-Krise zu offensiven Vorgehen gegen diese Organisationen. 1938/39 überwogen die Sorge von einer Beeinträchtigung der Grosmachtzielsetzung und seine positive Einstellung zum System, er wollte den Krieg verhindern, da er nach seiner Ansicht nach nicht zu Gewinnen wäre. Das sah nachdem Frankreichfeldzug kurz wieder anders aus, doch mit dem Russlandfeldzug änderte er die Einstellung zum Regime. Er sah nicht nur die militärisch-politische Katastrophe, sondern auch der verbrecherische Charakter des Regimes angesichts der Gewaltverbrechen im Osten. Mehr und mehr war er der Ansicht dass Hitler die Quelle des Bösen sei. ER erhob gegen die verbrecherischen Befehle, wonach deutsche Soldaten auch nach Mord, Plünderung, Vergewaltigung oder andren Straftaten gegen die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete straffrei bleiben sollten, Einspruch. Im Heer hatte sich herumgesprochen, dass die SS und SD hinter der Front Mordaktionen grossen Stils durchführten, das war für ihn Grund genug in den Widerstand zu gehen. Tresckows bemühte sich zunächst seinen neuen Oberbefehlshaber Hans-Günter von Kluge von den Morden in Kenntnis zu setzten, in der Hoffnung dieser werde dagegen einschreiten. Als von Kluge zu keinem Vorgehen gegen die Verbrechen bereit war, begann Tresckow zu realisieren, dass es nur eine Lösung gab, der Sturz des Systems, diese Einsicht war für einen preussischen Offizier nicht leicht. Zumal er ein Preusse durch und durch war. 1943 folgten das mehrere kurz aufeinander folgende Attentatversuche der Verschwörer aus dem Stab der Heeresgruppe Mitte. Jedes Mal waren bereits Vorkehrungen getroffen worden, beim gelingen die Hauptstadt mittels Militärputsch in die Hand zu bekommen. Mit dem Zusammenbruch der Verschwörung in der Abwehr des OKW im Frühsommer 1943 beraubte ihnen ihre Organisationsbasis. Attentate auf Hitler von der Ostfront aus waren damit sinnlos. Es traf sich dann gut, dass Tresckow Ende Juli 1943 von der Heeresgruppe Mitte wegversetzt wurde und sich bis Oktober in Berlin aufhielt. Hier nahm er Kontakt mit Stauffenberg auf, den er von früher kannte auf. In Stauffenberg fand er einen entschlossenen Verbündeten, der überdies an der Schaltstelle der Macht sass (er war Chef des Stabes im Allgemeinen Heeressamt und war für die Planung für Personal- und Materialersatz des Heers beauftragt). Tresckow und Stauffenberg waren sich einig in der Überzeugung, dass die Massenmorde an der sowjetischen Bevölkerung, besonders an den Juden, mit ihrem Verständnis von soldatischem Ethos unvereinbar waren. Die beiden Generalstabsoffiziere gingen im Herbst 1943 nun an die Planung von Walküre. Im November 1943 wurde Tresckow Chef des Generalstabes der 2. Armee und fiel damit für die konkrete Planung und Durchführung des Staatsstreichs aus. Er erfuhr am 20. Juli vom Missglückten Attentat und war sich sicher, dass seine Beteiligung rasch Aufgedeckt worden wäre, so fuhr er am Morgen nachdem gescheiterten Staatsstreich an die Front und beginn mit einer Handgranate Selbstmord. Major Kuhn, der in die Verschwörung eingeweiht war, stellte den Vorgang zunächst so dar, als sei Tresckow gefallen. Nachdem er auf seinem Gut in Wartenberg beigesetzt wurde, kam seine Beteiligung an dem Staatstreich an den Tag und er wurde exhumiert und seine Leiche wurde verbrannt.
Literatur:
Der Widerstand gegen den Natzionalsozialismus, die deutsche Gesellschaft un der Widerstand gegen Hitler, Hrsg. Jürgen Schmädeke und Peter Steinbach
Widerstand im Dritten Reich von Hermann Graml