Bzgl. Waffen und Rüstungen darf ich mich erst einmal den Ausführungen von
Kraft anschließen, erlaube mir aber als Ergänzung noch den Verweis auf folgenden Thread:
http://www.geschichtsforum.de/f77/waffen-des-mittelalters-10479/
(Dort findest Du wiederum Verweise auf weitere Threads des Forums, welche die angesprochenen Thematiken behandeln...)
Da Du für die Ritterschaft vollkommen zu Recht auch ans Pferd gedacht hast, dieses Tier aber auch sonst im mittelalterlichen Alltag nicht ganz unwichtig ist, findest Du vielleicht auch hier noch etwas:
http://www.geschichtsforum.de/f77/das-pferd-im-mittelalter-westliches-europa-9789/
Wie sahen die Rüstungen der herkömmlichen Soldatenschicht aus?
Ich denke es kam auch oft vor, dass Soldaten ohne jegliche Rüstung (also Kettenrüstung, Helm zB.) in den Krieg geschickt wurden?
Das kann man nicht verallgemeinern, denn es kam darauf an, in wessen Dienst sie standen. Dies wiederum kann man nicht unbedingt ständisch festlegen, sondern v.a. über die vorhandenen Geldmittel - über sehr gut bewaffnete und ausgerüstete Kämpfer verfügte bspw. das Aufgebot der Stadt Köln.
Einige anregende Ausführungen dazu - wenn auch mit Fokus auf frühere Zeiten - findest Du in folgendem Thread:
http://www.geschichtsforum.de/f77/woran-erkannte-man-freund-und-feind-der-schlacht-7002/
Da auch Essen und Getränke bereits zur Sprache bzw. Niederschrift kamen, haben wir unterstützend zu den bisherigen Aussagen und dem von
Pfeiferhans verlinkten Thread auch noch folgende recht detaillierte Abhilfe:
http://www.geschichtsforum.de/f51/getraenke-im-mittelalter-12063/
Zum vorhandenen oder nichtvorhandenen Gemüse etc. noch:
http://www.geschichtsforum.de/f51/gemuesesorten-im-mittelalter-14479/
Und natürlich auch zum Tabak bzw. dessen Nichtvorhandensein:
http://www.geschichtsforum.de/f51/rauchen-im-mittelalter-12691/
Der Medicus spielt natürlich eine große Rolle. Wie waren die Wirkungsstätten des Medicus geregelt? D.h. hatte er, wie die heutigen Ärzte auch, ein eigenes Arzthaus in der Stadt, wohin die Leute gingen oder lebte ein Medicus meistens in seinem Häuschen und besuchte die Kranken?
Auch hier gilt wieder: nichts kann und darf verallgemeinert werden, denn grundsätzlich gab es von übler Quacksalberei bis hin zu ernsthafter, respektabler Medizin ein weites Spektrum. Ich verweise auch hier auf einen anderen Thread, von wo aus Du zwei Threads finden kannst, in welchen dies ausgiebig diskutiert wurde:
http://www.geschichtsforum.de/f51/medizin-und-kraeuterkunde-im-mittelalter-15566/
Die Wirkungsstätte eines Arztes/Medicus/Chirurgen... war bis ins 13. Jh. an die Klöster sowie dann v.a. an Ordensgemeinschaften gebunden (Hospitäler und Lazarette; besonders hervorzuheben ist hier der Johanniterorden). Als diese Bindung später (ab dem 14. Jh.?) nicht mehr zwingend war, gab es zudem solche Einrichtungen auch außerhalb von Ordenshäusern u.ä. Niederlassungen.
Nach allem, was ich dazu bislang gelesen habe, war es jedoch nicht üblich, die Kranken zu besuchen, sondern die Kranken gingen zum Arzt bzw. wurden zu diesem gebracht. Ausnahmen gab es mW jedoch bspw. für Adlige, reiche Bürger etc. ...
Welchen Stand hatte eine damalige Schenke unter den armen, als auch unter den reichen Bürgern?
Auch dies ist wieder eine Frage, welche man allgemein so nicht beantworten kann, denn hier kam es zunächst auf den Standort an und auch darauf, wie die entsprechende Lokation ausgelegt war.
Vorwiegend in der Nähe von Marktplätzen und Handelswegen, aber auch Pilgerstraßen konzentrierten sich derartige Gebäude - wiewohl in Dörfern einer Grundherrschaft ebenfalls zumindest Tafernen vorhanden waren.
Die Bereiche Essen/Trinken und Übernachten waren während des Mittelalters voneinander getrennt.
Herbergen stellten vornehmlich Übernachtungsmöglichkeiten (unterschiedlicher Qualität) zur Verfügung, Gasthäuser/Tafernen boten Speisen an und schenkten Getränke aus.
Auf Märkten gab es neben den bereits genannten festen Einrichtungen außerdem Garküchen - etwas lax formuliert "Imbißstände des Mittelalters".
Bezüglich des "Einkehrens" in Gastwirtschaften ist jedoch zu sagen, daß es dafür damals eines festen Grundes bedurfte, denn man ging nicht einfach so einmal "etwas essen" oder "einen trinken". Gründe, um solche - gerade in den Städten mitunter auch als zwielichtig verrufene - Einrichtungen aufzusuchen, waren bspw. Reise, Handel, Gerichtstag o. dgl. ...