Vielleicht noch ein paar Anmerkungen zum Artilleriefeuer. Allgemein galt noch 1916 der Grundsatz "Artillerie erobert, Infanterie besetzt" Die Wirkung des Artilleriefeuers wurde vielfach überschätzt, und das Einschießen der Geschütze warnte den Gegner und machte das Schlachtfeld noch schwerer passierbar. Das britische Artilleriefeuer an der Somme war verheerend, doch nur wenige der eingesetzten Kanonen waren schwere Geschütze, und es erwies sich als verheerend, dass die guten Facharbeiter in der Rüstungsindustrie in Kitchners Armee eingezogen wurden. Ein Großteil der Granaten waren Blindgänger, doch man war im Oberkommando so sehr von der Vernichtungskraft überzeugt, dass man den angreifenden Infanteristen befahl, das Niemandsland gehend zu passieren. Dazu trugen die Truppen kein Sturmgepäck, sondern waren mit mehr als 30 kg Marschgepäck, Schanzpfählen, etc. ausgerüstet. Infanterie braucht notwendigerweise flaches oder leicht abfallendes Gelände für einen optimalen Angriff, an der Somme aber griffen die Briten die auf Höhenstellungen eingeschanzten Deutschen an. Dazu waren die führenden Offiziere unflexibel. So gelang es der Ulster Division eine stark befestigte deutsche Stellung, die Schwabenfeste bei Thiepval einzunehmen. Mit einem Stoß von Norden hätten die Briten am ersten Tag der Sommeschlacht das ganze Plateau von Thiepval einnehmen können, doch der befehlshabende General blieb stur beim Gneralplan und ließ seine Truppen frontal gegen Thiepval anrennen. Am ersten Tag der Schlacht verloren die Briten fast 60.000 Mann, darunter fast 20.000 Tote, während die französische Armee nur 5.000 Soldaten am ersten Tag verlor.