Ist das Lied "Prinz Eugen" politisch korrekt?

Aber was sollen denn die Franzosen mit einer deutschen Übersetzung ihrer Hymne. Die verstehen sie doch gar nicht.
 
Die Übersetzung ist selbstverständlich für den gemeinen Deutschen, damit dieser ja nicht die empörenswerten [ non-pc ] Stellen übersieht.
Aber die Franz... osen möchte ich gern sehen, wenn ihnen ein ein boche mit solchen Vorbehalten kommt. =)=)
Ich sehe mindestens ein Federn und Teeren voraus. :cool:
 
Nichts gegen den Threadersteller bzw seine Frage, aber langsam entwickle ich leichte Allergien gegen den Ausdruck 'politisch korrekt' - das nimmt langsam Ausmasse an.. Möchte jemand die Marseillaise übersetzen, sich nach Frankreich begeben und die Menschen über die fehlende political correctness aufklären?
Die Marseillaise finde ich ein denkbar schlechtes Beispiel, außer es gibt Leute welche den Begriff "Tyrannen" oder "verschworener König" auf sich selbst beziehen. Ansonsten Bouillé, welcher namentlich vorkommt, liegt ohnehin seit langem unter der Erde.:fs:

Bestimmte Völker werden ausnahmsweise hier ja garnicht erwähnt. Normalerweise kommen in den Hymnen oder Chants direkt Preußen, Österreicher, Engländer vor, welchen man in den Liedern das Jackstück verhauen will.
 
Hm, aus dem Reglement der französischen Armee kenne ich einen Schritt mit dem man schräg gehen kann, also nicht Geradeaus. Man macht mit dem einen Fuß einen Schritt zur Seite und mit dem anderen einen geradeaus.
Man nennt den Schritt, den schrägen Schritt.

"...
Wenn der Soldat in fester Stellung ist, wird ihn der Instructor den rechten Fuß rechts seitwärts, ungefähr 24 Zoll vom linken vorwärts setzen lassen, und dabey beobachten, daß die rechte Fußspitze etwas einwärts gedreht sey, um zu verhüten, daß die linke Schulter vorwärts komme; der Soldat bleibt in dieser Stellung.
31. Auf das Kommando, z w e y, des Instructors, wird der Soldat dem linken Fuß durch die kürzeste Linie, ungefähr 17 Zoll vorwärts, vor den rechten Absatz setzen, und in dieser Stellung bleiben.
...
Wenn der Soldat in dem geraden Marsch vorwärts im ordinären Schritt begriffen ist, wird der Instructor commandiren:
1. Rechts seitwärts! (Oblique à droite.)
2. Marsch! (Marche!)
..."
S. 27
Aus:
"Reglement das Exercitium und die Manövres der Französischen Infanterie betreffend vom 1 sten August 1791
Aus dem Französischen für die Königlich-Westfälischen Regimenter."
 
Man nennt den Schritt, den schrägen Schritt.


S. 27
Aus:
"Reglement das Exercitium und die Manövres der Französischen Infanterie betreffend vom 1 sten August 1791
Aus dem Französischen für die Königlich-Westfälischen Regimenter."

Wenn das mit dem 5/4 Takt harmoniert, hätten wir doch zumindest einen Hinweis. Wie gesagt, der Brösel wusste sonst schon von was er spricht. Könnte nur sein, dass mich die Erinnerung täuscht... Alois und so:rotwerd:

OT:
"Ad Gosch an Arsch, Ad Gosch an Arsch"
Haben die Kinder des Südwestens in den 50ern die marschierenden Franzosen nachgemacht.
Rein Phonetisch

Noch ein Verschen zum Gleichschritt
Lehrte mich einst mein Großvater (Jahrgang 1875)

"Links, Rechts, Links, Rechts
Hinterm Hauptmann stinkts Rechts
Z´soldate kommt obara,
mit Säbel ond Panier,
d´r Hauptmann hot ed Hose g´schieße
Quartier, Quartier, Quartier"
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das mit dem 5/4 Takt harmoniert, hätten wir doch zumindest einen Hinweis.
Ich weiß leider nicht in wie weit das harmoniert, habe von Takt keine Ahnung. Den einzigen Hinweis in der Richtung, den ich fand, war, dass man 76 Schritt in der Minute bei dem schrägen Schritt zurücklegen würde. (S. 26 des Reglements - Abschnitt: "Soldatenschule")
 
Wenn Du läufst, dann versuchst Du doch nicht deinen Schritt mit anderen zu synchronisieren. Aber Marschieren heißt Gleichschritt und wenn alle gleichzeitig den linken Fuß aufsetzen sollen, ist ein klarer Takt sehr hilfreich. Versuch Du doch mal mit verschiedener Musik zu laufen und bei jedem Schlag ein Fuß aufzusetzen.

PS: Hyokkose geht es darum, dass ein ungerader Takt für 2-Beiner überaus unpraktisch ist. Der letzte Schritt sollte doch mit einem anderen Bein ausgeführt werden als der erste (und man hat nicht viel Auswahl bei den eigenen Beinen).

Mein Musiklehrer machte das authentische Alter der Melodie gerade daran fest, dass man danach nicht im Gleichschritt marschieren kann. Und der Gleichschritt war zu der Zeit in den deutschen Heeren noch nicht üblich.

Vom marschieren und Marschliedern (eher von Trinkliedern...) habe ich aber wenig Ahnung, und von der Musik gar keine, so kann man mir viel erzählen.
 
Nochmal zum Threadersteller:

Wenn man das Lied in Mittel- oder Oberstufe in Geschichte oder Musik durchnimmt und kritisch behandelt, dann seh ich kein Problem.

Ich hätte jedoch ein Problem damit, dass Unterstuflern in einem fröhlich gesungenen Lied ein Feindbild "Türke" vermittelt wird. Dass sich erwachsene und gebildete Menschen wie alle hier postenden ein differenziertes Bild machen können ist klar.
Aber im Geschichtsunterricht kommt südosteuropäische Geschichte nach der Antike ja sowieso nicht vor. Da trägt ein solches Lied nicht unbedingt dazu bei, dass Kinder ihren türkischen Mitbürgern näher kommen.

Zudem ist das Lied in für Kinder unangemessener Weise kriegsverherrlichend.
 
"Ei! wie schmeckt der Coffee süße,
Lieblicher als tausend Küsse,
Milder als Muskatenwein.
Coffee, Coffee muß ich haben,
Und wenn jemand mich will laben,
Ach, so schenkt mir Coffee ein!"
 
"Ei! wie schmeckt der Coffee süße,
Lieblicher als tausend Küsse,
Milder als Muskatenwein.
Coffee, Coffee muß ich haben,
Und wenn jemand mich will laben,
Ach, so schenkt mir Coffee ein!"


ElQ meinte wohl eher:
"laß doch den Türkentrank,
macht dich blaß und krank,
sei doch kein Muselmann,
der das nicht lassen kann"
 
Ich kenne den Text etwas anders: "nichts für Kinder ist der Türkentrank".

Türkentrank...........

Fakt ist aber, so richtig bekannt wurde der Kaffee mit der Türkenbeute nach der Schlacht am Kahlenberg.
Und dass Wien heute das Weltzentrum der Kaffeehauskultur ist, kommt nicht von ungefähr.

Die Türken haben damals einen Eroberungskrieg geführt, für den sie eben die historische Verantwortung zu tragen haben.
Dass in Süddeutschland "Lackel" heute noch eine Beschimpfung ist, die sich von dem Namen des franz. Gen. Melac herleitet, regt ja eigentlich auch nicht weiter auf.

Heute ist Berlin das Zentrum der "Döner-Buden-Kultur" auch das kommt nicht von ungefähr.
Und lässt darauf hoffen dass die Menscheit klüger geworden ist.

Das allein ist wichtig, nicht 300 Jahre später Zucker in irgendwelche Hintern zu blasen, deren Besitzer gar nicht wissen wie ihnen geschieht.
 
Mein Musiklehrer machte das authentische Alter der Melodie gerade daran fest, dass man danach nicht im Gleichschritt marschieren kann. Und der Gleichschritt war zu der Zeit in den deutschen Heeren noch nicht üblich.

Vom marschieren und Marschliedern (eher von Trinkliedern...) habe ich aber wenig Ahnung, und von der Musik gar keine, so kann man mir viel erzählen.

Unabhängig davon, ob das mit der Einführung des Gleichschritts nun stimmt oder nicht, kann ich dieser Logik nicht folgen. Es ist ja nicht so, daß seit der Einführung des Gleichschritts nur noch Lieder im geraden Takt komponiert worden wären und folglich alle Lieder im ungeraden Takt aus der Zeit der Türkenkriege oder zuvor stammen müßten.

Und wie schon gesagt: Aus Mercys Link ergibt sich, daß die rhythmische Gestalt des Liedes im Lauf der Zeit mannigfachen Änderungen unterworfen war. Die 5/4-Fassung ist von 1840, in der ältesten Form von 1719 stand das Lied im 3/4-Takt.
 
Unabhängig davon, ob das mit der Einführung des Gleichschritts nun stimmt oder nicht, kann ich dieser Logik nicht folgen. Es ist ja nicht so, daß seit der Einführung des Gleichschritts nur noch Lieder im geraden Takt komponiert worden wären und folglich alle Lieder im ungeraden Takt aus der Zeit der Türkenkriege oder zuvor stammen müßten.

Und wie schon gesagt: Aus Mercys Link ergibt sich, daß die rhythmische Gestalt des Liedes im Lauf der Zeit mannigfachen Änderungen unterworfen war. Die 5/4-Fassung ist von 1840, in der ältesten Form von 1719 stand das Lied im 3/4-Takt.

Sorgfältiger lesen, Hyo einfach sorgfältiger lesen.
Die Takte hast Du hier reingebracht, ich habe keinen Schimmer ob das Musiksteißtrommler-Stück die Version im 3/4 oder 5/4 Takt ist. (war) Mein Metier sind eher die kopfgesteuerten Zweitakter.:D Kein fußgesteuerter 4/4 Takt.
Bei der Musik kannst Du mir alles erzählen. Das einzige was ich tatsächlich (schemenhaft) begreife, ist, dass ein Gleichschritt gerade Taktzahl bedingt.

Heute gibt es doch Reenacter von der Steinzeit bis zur Waffen-SS, ist hier keiner der Ahnung hat?
Der schreibt, jawoll das ist der Marschtritt mit dem die schwäbischen Kreisregimenter aus Ungarn kommend den Melac von Schorndorf über Stuttgart bis zum Rhein gejagt haben.

Ein reiner Verteidigungskrieg, auch die Gleichberechtigung bliebe gewahrt, die erste die dem Melac zeigte wo es langgeht, war ja die Schorndorfer Bürgermeistersgattin, das Liedchen wäre auch im Sinne der "PC" gerettet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein bisschen off topic, aber beim Thema Militärmusik fiel mir noch etwas anderes ein.


In Österreich werden die Deutschen oft leicht abschätzig die "Piefkes" genannt. In den 80er Jahren brachte einmal ein bekanntes Blatt einen Artikel "Wer braucht die Piefkes" und auf der Titelseite war ein Musterteutone mit Hütchen, Kampfplauze und Bildzeitung unterm Arm abgebildet.

Ob es stimmt, weiß ich nicht, doch die Bezeichnung soll angeblich auf einen Militärkomponisten zurückgehen.

Johann Gottfried Piefke war seinerzeit ein bekannter Komponist (Preußens Gloria). Bei einem Staatsbesuch wurde dann Preußens Gloria gespielt, und die Passanten sollen gesagt haben: "da kommen die Piefkes" was schließlich zum geflügelten Wort wurde.

"Kamerad Schnürschuh" nannten dann im 1. Weltkrieg die Deutschen ihre Verbündeten, da die Truppen der k.k. Monarchie Schnürstiefel hatten im Gegensatz zu den "Knobelbechern" der Deutschen.
 
Sorgfältiger lesen, Hyo einfach sorgfältiger lesen.
Diesen stets nützlichen Appell muß ich sofort zurückreichen:

Die Takte hast Du hier reingebracht, ich habe keinen Schimmer ob das Musiksteißtrommler-Stück die Version im 3/4 oder 5/4 Takt ist. (war)
Es ist auch für meine Logik völlig unerheblich, welche Version der Musiksteißtrommler im Hinterkopf hatte, die im 3/4- oder 5/4-Takt.* Tatsache ist, daß das ungerade Takte sind.
Und Tatsache ist, daß hierin der einzige Anhaltspunkt für die Behauptung zu sehen ist "dass man danach nicht im Gleichschritt marschieren kann".



*Möglicherweise war dem Musiksteißtrommler nur eine Version bekannt (die er offensichtlich für die "originale" hielt, weshalb er glaubte, Rückschlüsse auf die Entstehungszeit ziehen zu können) und gar nicht bewußt, daß es so unterschiedliche rhythmische Versionen gab, von welchen schwer zu sagen ist, ob überhaupt eine davon mit dem "Original" identisch ist. (Das soll beileibe kein Vorwurf sein, ohne Mercy & Google hätte ich das auch nicht gewußt.)
 
*Möglicherweise war dem Musiksteißtrommler nur eine Version bekannt (die er offensichtlich für die "originale" hielt, weshalb er glaubte, Rückschlüsse auf die Entstehungszeit ziehen zu können) und gar nicht bewußt, daß es so unterschiedliche rhythmische Versionen gab, von welchen schwer zu sagen ist, ob überhaupt eine davon mit dem "Original" identisch ist. (Das soll beileibe kein Vorwurf sein, ohne Mercy & Google hätte ich das auch nicht gewußt.)

Wie gesagt, der Musik-Steißtrommler war im Hauptberuf Geschichts-Steißtrommler (sonst hätte ich bei ihm gepennt wie bei allen anderen) dessen Hobby war der Türkenlouis und der "Edle Ritter", der wusste noch zwei oder drei Kriegslieder aus noch älterer Zeit im selben Takt, (ob das jetzt 3/4, 5/4 oder sonst was war, bitte fragt mich nicht) von denen ich damals, und heute sowieso, den Namen aber nicht kannte, und von denen ich deshalb besser still bin.

Wenn er noch leben würde, würde ich ihn fragen, aber der hockt schon lange in Walhall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das hier:

<TABLE><TBODY><TR><TD width=600>Strampedemi

Wir zogen in das Feld,
wir zogen in das Feld, da hätt’n wir weder Säckl noch Geld.
Refrain: Strampedemi!
A la mi presente al vostra signori!
Wir kam’n vor Siebentod, da hätt’n wir weder Wein noch Brot.
Wir kamen vor Friaul, da hätt’n wir allesamt groß Maul.
Wir kam’n vor Benevent, da hätt’ all unser Not ein End.
<HR>T&M: Landsknechtsmarsch aus dem 16. Jhd. Wurde während der ital. Feldzüge Karl des V. gesungen, auch während der Kämpfe gegen Venedig (1509). Überliefert von Georg Forster 1540.
Original in Dur (ohne die Benevent-Strophe), Moll-Fassung aus der Jugendbewegung.
<HR></TD></TR></TBODY></TABLE>

Original in Dur ...........wieviele Takte hat dann das schöne Lied?
3/4, 5/4 oder ganz was anderes?

Habe ich gerade gegoogelt, Dur und Moll "Tongeschlechter" bin ich auch nicht klüger geworden. Hätte in Musik vielleicht doch nicht nur pennen sollen....
(Galt damals zur Versetzung nur die beste Note aus Musik, Kunst und Sport, hat mich Musik einen feuchten Staub interessiert)
 
Zurück
Oben