Dreadnought oder Invincible-Revolution

In das Gefecht "eingreifen zu dürfen." Das machten aber am Skagerrak die "Dicken" unter sich aus.

Na die diversen Torpedobootsangriffe der Deutschen wie der Engländer wurden mit diesen Kanonen gut abgewehrt, aber im Kampf, Schlachtschiff gegen Schlachtschiff konnte man mit 15nern wohl kaum eingreifen.

Was mich wundert ist der Umstand, da diese mittleren Waffen jede Menge Gewicht verbrauchten sowie Geld kosteten, aber immernoch massiv eingebaut. Auf britischen Schiffen ab 1910 auch wieder.
Auch eine ganz andere Struktur sowie Panzerung hätten die Schiffe verändert, ohne diese vielen 15cm Kasematten.
 
Na die diversen Torpedobootsangriffe der Deutschen wie der Engländer wurden mit diesen Kanonen gut abgewehrt, aber im Kampf, Schlachtschiff gegen Schlachtschiff konnte man mit 15nern wohl kaum eingreifen.

Was mich wundert ist der Umstand, da diese mittleren Waffen jede Menge Gewicht verbrauchten sowie Geld kosteten, aber immernoch massiv eingebaut. Auf britischen Schiffen ab 1910 auch wieder.
Auch eine ganz andere Struktur sowie Panzerung hätten die Schiffe verändert, ohne diese vielen 15cm Kasematten.

Seeschlacht von Yalu 1894
Vielleicht hat das die Tommies auch noch eine Weile beeindruckt. Die Militärs wollen doch im nächsten Krieg noch immer die Schlachten des letzten schlagen...
 
Die Militärs wollen doch im nächsten Krieg noch immer die Schlachten des letzten schlagen...

Dagegen sprechen doch wohl insbesondere die Typenschiffe der Themenüberschrift, oder?

War das nicht eine Überschätzung der Gefahren für eine Schlachtflotte durch Rudel von Torpedobooten? Das die 15er gegen die gegnerische Schlachtflotte wirkungslos sind, kann man doch in Kenntnis der Panzerungen und Beschusstests unterstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dagegen sprechen doch wohl insbesondere die Typenschiffe der Themenüberschrift, oder?

War das nicht eine Überschätzung der Gefahren für eine Schlachtflotte durch Rudel von Torpedobooten?

Einer der großen Schulen ist dannach ausgerichtet, die Jeune Ecole.
Frankreich, Russland wie auch Japan wurden davon stark beeinflußt, was sich teilweise nachhaltig für ihre Seemacht auswirkte.
 
Dagegen sprechen doch wohl insbesondere die Typenschiffe der Themenüberschrift, oder?

War das nicht eine Überschätzung der Gefahren für eine Schlachtflotte durch Rudel von Torpedobooten? Das die 15er gegen die gegnerische Schlachtflotte wirkungslos sind, kann man doch in Kenntnis der Panzerungen und Beschusstests unterstellen.

Aber die Torpedotreffer haben böse ausgegeben. Siehe U-Boote
Und wer weiß, ohne Mittelartillerie....

Hat der Angriff der Torpedoboote am Skagerrak nicht die Schlachtflotte gerettet? Getroffen haben sie ja nichts, aber Zielwechsel, ausmanöverieren usw.


Dass die insbesondere auf die entsprechende Entfernung den modernen Schlachtschiffen nichts anhaben konnten ist schon klar, aber beide Flotten bestanden ja nun keineswegs nur aus den neuen Superkästen, die der 2. rangigen Marinemächte sowieso nicht.
Könnte ja sein, dass schon an einen Einsatz allein, siehe Goeben, gedacht war.
 
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Hat der Angriff der Torpedoboote am Skagerrak nicht die Schlachtflotte gerettet? Getroffen haben sie ja nichts, aber Zielwechsel, ausmanöverieren usw.

Gibt es da nicht so eine Postkarte, auf der die Übung eines bestimmten Manövers abgebildet wird:

die Torpedoboote stoßen in voller Fahrt durch die Schlachtlinie der Dickschiffe und greifen die gegnerischen Schlachtschiffe an.
 
Gibt es da nicht so eine Postkarte, auf der die Übung eines bestimmten Manövers abgebildet wird:
die Torpedoboote stoßen in voller Fahrt durch die Schlachtlinie der Dickschiffe und greifen die gegnerischen Schlachtschiffe an.

Ja, daran erinnere ich mich!
In "Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918" (hg. v. Mantey, 1928) gibt es obendrein nach S. 64 ein großformatiges Panorama (Vogelperspektive), betitelt "Schlachtkreuzer und Torpedoboote rein in den Feind!"
 
Die starke Betonung der Mittelartillerie in Deutschland geht auf den Chinesich-Japanischen Seekrieg zurück.
Als die Japsen mit mit hoher Feuergeschwindigkeit die in Deutschland gebaute Chinesische Flotte zerdepperte.

Diese Attacke auf die Qualität deutscher Schiffbaukunst schreit förmlich nach Relativierung!:)

Es geht um die Schlacht vor dem Yalu (17.9.1894), an welcher folgende Einheiten "made in Stettin" teilnahmen: die gepanzerten Turm(schlacht)schiffe "Chen Yuan" und "Ting Yuen", die gepanzerten Kreuzer "King Yuan" und "Lai Yuan" sowie der geschützte Kreuzer "Chi Yuan". Nur eines dieser Schiffe, nämlich "King Yuen", wurde von den Japaner versenkt, die anderen entkamen.

Auch die schwereren japanischen Geschütze konnten die Panzerung der beiden chinesischen Turmschiffe auch auf kurze Entfernung (2300 m) nicht ernstlich verletzen. Admiral Ito musste sogar die Schlacht abbrechen, nachdem sein Flaggschiff durch eine 30,5-cm-Granate außer Gefecht gesetzt worden war.

Die wichtigste Erkenntnis war mE, dass die Schnellfeuerkanonen der Japaner - die Chinesen besaßen nur leichte SK - eine unvergleichlich höhere Wirkung hatten - mit der erwähnten Ausnahme halt. In der Beurteilung des Schlachterfolgs insgesamt gibt es durchaus Stimmen, nach den die Chinesen sich relativ gut behauptet haben; jedenfalls schafften sie es, ihre Truppen wie geplant an Land zu bringen.

Zu den Schiffen und ihren Namen siehe Conway's Fighting Ships 1860-1905, S.395 ff.; zu Schlacht selbst Battle of the Yalu River (1894) - Wikipedia, the free encyclopedia sowie Potter/Nimitz/Rohwer, Seemacht, S. 259 ff.
 
Diese Attacke auf die Qualität deutscher Schiffbaukunst schreit förmlich nach Relativierung!:)

Es geht um die Schlacht vor dem Yalu (17.9.1894), an welcher folgende Einheiten "made in Stettin" teilnahmen: die gepanzerten Turm(schlacht)schiffe "Chen Yuan" und "Ting Yuen", die gepanzerten Kreuzer "King Yuan" und "Lai Yuan" sowie der geschützte Kreuzer "Chi Yuan". Nur eines dieser Schiffe, nämlich "King Yuen", wurde von den Japaner versenkt, die anderen entkamen.

Auch die schwereren japanischen Geschütze konnten die Panzerung der beiden chinesischen Turmschiffe auch auf kurze Entfernung (2300 m) nicht ernstlich verletzen. Admiral Ito musste sogar die Schlacht abbrechen, nachdem sein Flaggschiff durch eine 30,5-cm-Granate außer Gefecht gesetzt worden war.

Die wichtigste Erkenntnis war mE, dass die Schnellfeuerkanonen der Japaner - die Chinesen besaßen nur leichte SK - eine unvergleichlich höhere Wirkung hatten - mit der erwähnten Ausnahme halt. In der Beurteilung des Schlachterfolgs insgesamt gibt es durchaus Stimmen, nach den die Chinesen sich relativ gut behauptet haben; jedenfalls schafften sie es, ihre Truppen wie geplant an Land zu bringen.

Zu den Schiffen und ihren Namen siehe Conway's Fighting Ships 1860-1905, S.395 ff.; zu Schlacht selbst Battle of the Yalu River (1894) - Wikipedia, the free encyclopedia sowie Potter/Nimitz/Rohwer, Seemacht, S. 259 ff.

Laut MgFA Militärgeschichte 1648-1939 hat aber speziell dieses Ereignis die Einschätzung zur Artillerie bei Verantwortlichen in der dt. Flottenrüstung lange beeinflusst.
 
Laut MgFA Militärgeschichte 1648-1939 hat aber speziell dieses Ereignis die Einschätzung zur Artillerie bei Verantwortlichen in der dt. Flottenrüstung lange beeinflusst.

Allerdings war das mehr negativ beeinflußt, da hier durch die zwar schnellfeuernde Artillerie effektiv schien, aber nur auf geringe Reichweite kam. Ein Gefecht über eine Reichweite von mehr als 5 oder gar 10 Kilometern konnte man sich nicht vorstellen. War aber ein Fehler.

Aber die Chinesischen Panzerschiffe schnitten in dem Gefecht sehr schlecht ab, m.E. wurde eines von den Japanern erobert und ein anderes später in einer Flußmündung von Torpedobooten versenkt?

Die Japern setzten schon früh auf Geschwindigkeit und die Lehren der Jeune Ecole. Dabei spielte der Torpedo eine wichtige Rolle.
 
Die Japern setzten schon früh auf Geschwindigkeit und die Lehren der Jeune Ecole. Dabei spielte der Torpedo eine wichtige Rolle.


Ich würde das nicht so sehr auf die Lehre, sondern eher auf die technologische Entwicklung und die erwarteten/vermuteten Szenarien des Seekriegs abstützen.

Die Sekundärbewaffnung ist u.a. beeinflußt von
- Geschwindigkeit der Schiffe (auch der "Torpedoträger")
- Kaliberstärken-Entwicklung und Panzerungen
- Entwicklung der Torpedowaffe (Torpedoträger)
- Feuerleitung/Zielmessung

Die Dreadnought stand - aus Sicht der stärksten Marine - in der Erwartung der Schlacht Linienschiff gegen Linienschiff.

Die numerisch schwächere Seemacht mußte - logischerweise - eher von einer stark vermengten Gefechtslage ausgehen, zumal sie selbst auch auf die kleinen schnellen Torpedoträger setzte (u.a. um die erwartete Unterlegenheit bei den Großkaliber-Stückzahlen in der Schlacht auszugleichen)
 
Ich würde das nicht so sehr auf die Lehre, sondern eher auf die technologische Entwicklung und die erwarteten/vermuteten Szenarien des Seekriegs abstützen.

Die technologische Entwicklung gründet doch aber immer auf eine Strategische Ausrichtung. Die Idee, Schlachtschiffe da zu treffen, wo sie ohne Panzerung am verwundbarsten sind, unter der Wasserlinie. Also wird das Torpedo und der Torpedoträger entwickelt.
Man entwickelt praktisch die Technik nach den Vorstellungen der Idee des Einsatzes, oder?
 
Man entwickelt praktisch die Technik nach den Vorstellungen der Idee des Einsatzes, oder?

Wieso? Wenn die Grundidee da ist, wird daran gebastelt und optimiert.

Die Grundidee zB der getriebenen Sprengladung ist nun älter als diese Fragestellung hier. Das dieses optimiert wird, sehe ich eher als zwangsläufig an: Steuerung, Geschwindigkeit, Gewicht Sprengladung. Der Entwicklungsdruck resultiert aus dem Wettlauf mit den Abwehrmöglichkeiten.
 
Laut MgFA Militärgeschichte 1648-1939 hat aber speziell dieses Ereignis die Einschätzung zur Artillerie bei Verantwortlichen in der dt. Flottenrüstung lange beeinflusst.
Du meinst den Beitrag von Petter in Abschnitt VIII (= Liz. Bd. 5, S. 150 ff.), worin er schreibt, dass nach Yalu der "schnellaufende und schnellfeuernde Ferngefechtskreuzer" als Stein der Weisen bezeichnet wurde. Sogar die Linienschiffe der Brandenburg-Klasse wollte der - persönlich als Konstruktionszeichner tätige! - Kaiser mit SK als Hauptwaffe ausrüsten, ließ sich aber Ende 1895 davon überzeugen, daß "die Schlachtentscheidung doch bei den 'Hämmern' [der schweren Artillerie] liege" (S. 152).

Was Yalu selbst betrifft, so ist der 6-Zeilen-Bericht von Petter etwas schlampig formuliert: Es ist zwar richtig, dass die stärksten Schiffe auf japanischer Seite zwei relativ schnelle "Franzosen" waren (die weiteren 8 waren in England bzw. Japan gebaut) und auf chinesischer zwei relativ langsame "Deutsche"; die Panzerung der letzteren, wie gesagt, war aber zu stark für die japanische Mittelartillerie. Petters Resumee lautet richtigerweise, es sei nur ein "ordinärer" Sieg gewesen, denn Ito hatte "den Gegner nur vertrieben und zerstreut, aber nicht materiell vernichtet" (S. 151).

Versenkt bzw. weggenommen wurde die chinesische Flotte im Februar 1895 im/beim eingeschlossenen Hafen Weihaiwai, davon die Stettiner "Ting Yuen" und "Lai Yuan" - wie Köbis17 andeutet - durch Torpedoangriffe.
 
Wieso? Wenn die Grundidee da ist, wird daran gebastelt und optimiert.

Die Grundidee zB der getriebenen Sprengladung ist nun älter als diese Fragestellung hier. Das dieses optimiert wird, sehe ich eher als zwangsläufig an: Steuerung, Geschwindigkeit, Gewicht Sprengladung. Der Entwicklungsdruck resultiert aus dem Wettlauf mit den Abwehrmöglichkeiten.

Sicher, die Idee des Torpedo stammt aus einer anderen Zeit (sollte auch nur ein Beispiel sein), aber ohne das der strategische Gedanke vorhanden ist, wird es auch entsprechend keinen Einsatz der Waffe innerhalb des Militärs geben. Egal ob nun dran gebastelt oder nicht.

So wird entsprechend eine strategie Entwickelt in der eine Waffe eine wichtige Rolle spielt, die nun eingesetzt und auch weiterentwickelt wird.
 
Kennt jemand ein Beispiel, wo die Torpedonetze, die man so bis 1916 mitgeschleppt hat, ein Torpedo aufgehalten haben?
 
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