Diese Attacke auf die Qualität deutscher Schiffbaukunst schreit förmlich nach Relativierung!
Es geht um die Schlacht vor dem Yalu (17.9.1894), an welcher folgende Einheiten "made in Stettin" teilnahmen: die gepanzerten Turm(schlacht)schiffe "Chen Yuan" und "Ting Yuen", die gepanzerten Kreuzer "King Yuan" und "Lai Yuan" sowie der geschützte Kreuzer "Chi Yuan". Nur
eines dieser Schiffe, nämlich "King Yuen", wurde von den Japaner versenkt, die anderen entkamen.
Auch die schwereren japanischen Geschütze konnten die Panzerung der beiden chinesischen Turmschiffe auch auf kurze Entfernung (2300 m) nicht ernstlich verletzen. Admiral Ito musste sogar die Schlacht abbrechen, nachdem sein Flaggschiff durch eine 30,5-cm-Granate außer Gefecht gesetzt worden war.
Die wichtigste Erkenntnis war mE, dass die Schnellfeuerkanonen der Japaner - die Chinesen besaßen nur leichte SK - eine unvergleichlich höhere Wirkung hatten - mit der erwähnten Ausnahme halt. In der Beurteilung des Schlachterfolgs insgesamt gibt es durchaus Stimmen, nach den die Chinesen sich relativ gut behauptet haben; jedenfalls schafften sie es, ihre Truppen wie geplant an Land zu bringen.
Zu den Schiffen und ihren Namen siehe Conway's Fighting Ships 1860-1905, S.395 ff.; zu Schlacht selbst
Battle of the Yalu River (1894) - Wikipedia, the free encyclopedia sowie Potter/Nimitz/Rohwer, Seemacht, S. 259 ff.