Waren alle Deutschen Nazis?

Zum Vergleich die Reichstagswahl am 12.November 1933

Stimmberechtigt: 45.141.954
abgegebene Stimmen: 42. 988.152 = 95,2 %

NSDAP (einzige Partei): 39.638.789 = 92,2 %
ungültige Stimmen: 3.349.363
 
Jetzt könnte man natürlich annehmen, daß plötzlich die gesamte Bevölkerung zur Politik der NSDAP stand.

Aber zu diesen Zeitpunkt hatten doch Hitler und seine Schergen schon die alleinige politische Gewalt. Ein wichtiger Punkt, um eine Diktatur zu führen, oder?

Ab diesen Zeitpunkt hatte die Bevölkerung nicht viele Alternativen.
a.) das Land verlassen
b.) Widerstand leisten im Land oder auch aus dem Außland
c.) sich Unterordnen
b.) sich mit Macht verbinden

Dabei ist sicher die Bevölkerung in der Mehrheit wie Wasser zu betrachten und geht den Weg des geringsten Widerstandes, also Punkt c.).
 
Zum Vergleich die Reichstagswahl am 12.November 1933

Stimmberechtigt: 45.141.954
abgegebene Stimmen: 42. 988.152 = 95,2 %

NSDAP (einzige Partei): 39.638.789 = 92,2 %
ungültige Stimmen: 3.349.363

Da gibt es eine Story die Eckener (Zeppelin-Luftschiffe) nach dem Krieg erzählte.
Eine Wahl wurde während einer Fahrt eines der Zeppeline durchgeführt, in der Wahlurne auf dem Zeppelin war 1 Ja-Stimme mehr, als Personen an Bord waren.

Der Vater eines Freundes wurde nach dem Krieg Polizeibeamter in einer BW-Mittelstadt. Er erzählte uns, dass sie in den 40er Jahren die Wahllisten und Unterlagen aus den 30ern durchgesehen hätten. Die Zustimmung zu Hitler wäre schon groß gewesen, aber weit entfernt von den 95% und 99% wie von Hitler und Konsorten behauptet wurde.

OT: Auch Modrow hatte ein Vorbild
 
Zuletzt bearbeitet:
Er erzählte uns, dass sie in den 40er Jahren die Wahllisten und Unterlagen aus den 30ern durchgesehen hätten. Die Zustimmung zu Hitler wäre schon groß gewesen, aber weit entfernt von den 95% und 99% wie von Hitler und Konsorten behauptet wurde.

Die Zahl der abgegeben ungültigen Stimmen halte ich für bemerkenswert.

Im übrigen gab es auch Bezirke mit 70-80%
http://www.akens.org/akens/texte/info/39/omland_nov33.jpg
Volksabstimmungen und Reichstagswahlen im Nationalsozialismus
 
Aber Wahlbetrug ist aber in einer Diktatur nichts besonderes, daß gab es später in Deutschland nochmal.

Die Zahlen von Wahlen, nach der Machtergreifung 1933 sind nicht mehr ausschlaggebend, die Zahlen der Wahlergebnisse bis Nov 1932 schon.

Am interessantesten ist der Schritt der NSDAP von der Wahl Mai 1928 (3,04%)zur Wahl Sep 1930 (19,69%) und die Wahl Juli 1932 (41,22%).

Nach 1932 änderte sich das Wahlverhalten nur noch wenig, somit ist anzunehmen, daß in der Zeit von 28 bis 32 die Wähler der NSDAP überzeugt von der Politik dieser Partei waren und ihr somit mithalfen, an die Macht zu kommen.
 
Die Zahl der abgegeben ungültigen Stimmen halte ich für bemerkenswert.


Da hast Du natürlich recht.
Das war ja durchaus eine Möglichkeit wenigstens etwas zu opponieren.

Es ist natürlich schade, dass ich den Herrn nicht mehr fragen kann, ist auch schon lange tot.

Aber die "nach oben" gemeldeten Ergebnisse hatten anscheinend, wie bei Modrow, weniger mit der Realität zu tun.
Mag ja durchaus sein, dass man vorsichtig war, und in Gegenden die traditionell mit den Nazis weniger am Hut hatten, die Ergebnisse nicht soooo gewaltig nach oben puschte, wäre ja aufgefallen.
 
Aber die "nach oben" gemeldeten Ergebnisse hatten anscheinend, wie bei Modrow, weniger mit der Realität zu tun.
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Meinst du das hier mit Modrow, Repo? (Nur um unwissende das zu erläutern.)

1993 wurde Modrow vom Landgericht Dresden wegen Anstiftung zur Wahlfälschung(in der DDR) gemäß der Sanktion der Verwarnung mit Strafvorbehalt verwarnt, nachdem der Bundesgerichtshof die „Strafbarkeit der Fälschung sozialistischer Kommunalwahlen in der ehemaligen DDR“ auch nach der Wiedervereinigung im Jahr 1992 bejaht hatte. Im Revisionsverfahren hat der Bundesgerichtshof diese Entscheidung, insbesondere wegen zu weitgehenden Schuldminderungserwägungen, aufgehoben. Eine andere Kammer des Landgerichtes hat Modrow schließlich 1995 zu einer Bewährungsstrafe von 9 Monaten und 5000 DM Geldstrafe verurteilt, diese Entscheidung wurde rechtskräftig. Da alle Tilgungsfristen verstrichen sind, gilt Modrow nicht mehr als vorbestraft.
 
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Meine Großmutter hat mir früher immer vom Wahlbetrug in unserer Westerwälder Gegend erzählt und dabei erwähnt, dass das Wahlergebnis ihres Dorfes für die NSDAP nicht einmal mit der Zahl der zur Wahl gegangenen Personen übereinstimmte, worauf man schließen kann, dass sie dazu die zahl der Wahlberechtigten als Fundament genommen haben.
 
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