Woher kamen die Seevölker?

Aus den Galatern in Kleinasien wurden Galater - Franzosen …

Diese Aussage verstehe ich überhaupt nicht. Das hat ja den gleichen Aussagegehalt wie: aus Römern wurden Römer.
Und wie aus den Galatern Franzosen wurden, musst Du mir bitte auch mal erklären. Kann es sein, dass Du da Galater mit Galliern verwechselst? :grübel:
 
Die sogenannten Araber in Nordafrika und Kleinasien sind warscheinlich nichts weiter als Asiaten, welche nach Beginn von "Kleinen Eiszeiten" nach dem Ende der großen letzten Eiszeit Arabien und Nordafrika besiedelten.
Aus den Galatern in Kleinasien wurden Galater - Franzosen, ähnlich war es bestimmt mit den Spaniern, welche den Stierkult aus Kleinasien mitbrachten.
Leider gibt es keine ausreichend umfangreichen Untersuchungen zur Bevölkerung Nordafrikas während der letzten Eiszeit.
Gefunden wurde diesbezüglich eine neandertalische Bevölkerung, welche Hautfarbe diese hatte weiß ich nicht, zu vermuten wäre eine Mischbevölkerung mit den Afrikanern.

Über Literaturhinweise zu o.g. Problemen würde ich mich freuen.

hier fand ich neuere untersuchungen zu Nordafrika:

Forschungsstelle Afrika des Instituts für Ur- und Frühgeschichte an der Universität zu Koln

und etwas älter, aber dennoch für mich sehr interessant, weil die komplexität klima/mensch berücksichtigt:

H-1 Modul H: Vor- und Frühgeschichte, Megalithikum

S. 67 - das drama nordafrika, zentralasien...

grüsse
 
Bedingt durch das Ende einer Wärmeperiode, wie es auch die Zeit von ca. 570 - 1290 war und eine kleine Eiszeit folgte kommt es als erstes in den Küstengebieten zu Landverlusten durch Meeresspiegelanstiege, ausgelöst durch die Austrocknung von Wüsten und Steppen. Man muß davon ausgehen, daß es ehemalige Handelspartner waren aus deren Ländern die Seevölker auftauchten.

Die Gründe, die zum Einbruch der so genannten "Seevölker" führten, sind bis heute umstritten. Auf jeden Fall ereigneten sich etwa um 1200 V. Chr. verschiedene Katastrophen geleichzeitig, wie z.B. der Untergang des Hethiterreichs, die Zerstörung von Troja VII a durch ein gewaltsames Ende und schließlich der Untergang der mykenischen Kultur und Staatlichkeit ebenfalls um 1200 v. Chr.

Gestützt auf gut datierte archäologische Funde und die überlieferten Quellen halten die meisten Forscher eine Expansion von Völkern bzw. Volksgruppen für wahrscheinlich, obwohl viele Details dises Prozesses nach wie vor im Dunkeln liegen. Ob klimatische Ursachen, ein politisches Vakuum in der Ägäis oder schlichte Abenteuerlust die Völkerwoge auslösten, bleibt ungeklärt.

Wenn wir an die germanische Völkerwanderung denken, so hatte sie ihre Ursache im Hunneneinbruch und der daraus resultierende Dominoeffekt ließ die Völker nicht nur rund 150 Jahre durch Europa wandern, sondern führte auch zum Zusammenbruch des römischen Imperiums.

Wer sagt uns, dass sich nicht auch die Seevölkerwanderung aus ähnlichen Gründen in Bewegung setzte?
 
Die Dschingiskhanleute der goldenen Horde wurden zum Glück für Westeuropa von Iwan den Schrecklichen nach Süden abgedrängt und gelangsten so nach Konstantionopel. Die Türkvölker welche dieses nicht schafften blieben südlich von Kasachstan, zwischen Westchina, Afghanistan und Kaspischem Meer hängen.
Willst Du ernsthaft behaupten, daß Konstantinopel von der Goldenen Horde bzw. deren Überresten erobert wurde? :nono: Und WENN Iwan, dann war das Iwan der Große. Der Schreckliche lebte ein wenig später....
 
Wenn wir an die germanische Völkerwanderung denken, so hatte sie ihre Ursache im Hunneneinbruch und der daraus resultierende Dominoeffekt ließ die Völker nicht nur rund 150 Jahre durch Europa wandern, sondern führte auch zum Zusammenbruch des römischen Imperiums.

Wer sagt uns, dass sich nicht auch die Seevölkerwanderung aus ähnlichen Gründen in Bewegung setzte?

Genau, interressanterweise könnte man auch hier die Ursache in so ein Ende der Wärmeperiode sehen, die die Hunnen und andere Bewohner der zentralasiatische Steppen aus ihre Heimat trieb.
 
Über die Seevölker spricht auch Jörg Klinger, Professor für Altorientalistik an der FU Berlin, in seiner 2007 erschienenen Publikation "Die Hethiter":

Damit ist Jörg Klinger wie auch andere Orientalisten der Ansicht, dass es sich bei der Seevölkerbewegung nicht nur um Piratenzüge handelte, sondern dass eine Völkerwelle ausgelöst war, die das Attrubut "Völkerwanderung" verdient.

Historisch näher fassbar und folgenreich waren allerdings nur die Philister und ihre Ansiedlung in Palästina, das nach mehrheitlicher Meinung hinsichtlich der Namensdeutung noch heute ihren Namen trägt. Die anderen in den Quellen genannten Völker, deren Identifizierung nach wie vor kontrovers diskutiert wird, bleiben schemenhaft und verschwinden nach der Schlacht im Nildelta aus der Geschichte.

Dass auch die mykenische Kultur und Zivilisation um 1200 v. Chr. durch den Einbruch landsuchender Völker von Norden her zerstört wurde, unterliegt keinem Zweifel. Allerdings ist festzuhalten, dass die mykenischen Stadtstaaten zuvor schon ihren Höhepunkt überschritten hatten und eine spürbare Erstarrung ihrer feudalen Kultur eingesetzt hatte. Sie waren somit eine leichte Beute für die Expansion aus dem Balkan, ebenso wie auch das Reich der Hethiter, das beim Angriff der Seevölker bereits in Auflösung begriffen und von einem Bürgerkrig erschüttert war.

Ob die Seevölker der Hauptgrund für den Untergang der mykenischen Kultur waren, ist nur eine Hypothese von mehreren.
 
Ob die Seevölker der Hauptgrund für den Untergang der mykenischen Kultur waren, ist nur eine Hypothese von mehreren.

So ist es. Allerdings gibt es um 1200 v. Chr. einen ausgedehnten Zerstörungshorizont und unzweifelhaft ist die mykenische nach 1200 v. Chr. vernichtet. Es beginnen in Griechenland die berühmten Dark Ages, die sich erst um 800 v. Chr. lichten.

Ich vertrete daher wie viele andere die Hypothese, dass das Reich der Frühgriechen von einer aus Norden kommenden Expansion vernichtet wurde, wobei Ausgrabungen ergaben, dass die Achäer noch eine nicht mehr vollendete Wehrmauer am Isthmus von Korinth errichteten. Nicht vergessen darf man, dass die mykenische Kultur zu diesem Zeitpunkt längst ihren Höhepunkt überschritten hatte.

Andere Hypothesen sprechen von einem Bürgerkrieg, wieder andere von Erdbeben, doch scheinen mir diese Theorien allesamt weniger wahrscheinlich zu sein.
 
Hallo, hier wird vermutet Seevölker - Stürmische Zeiten - Wissenschafts-news sie kommen aus Italien! :fs:

So viel neues bringt der Artikel nicht. Dass die in zeitgenössischen Quellen (z.B. Relief von Medinet Habu im Totentempel Ramses III.) genannten Sikeler oder Sekeles, die Sardana und Turiso aus Italien stammen könnten - Sizilien, Sardinien, Etrusker - haben schon bisher einige Forscher angenommen. Allerdings ist das nur ein Teil der vermuteten Völkerwoge, die als Seevölker in ägyptischen Quellen genannt und beschrieben und in einer Seeschlacht im Nildelta im Jahr 1180 vom Pharao Ramses III. besiegt wurden.

Seevölker ? Wikipedia

Andere kamen im Verlauf der Ägäischen Wanderung möglicherweise aus dem nördlichen Balkan oder aus anderen Teilen der Ägäis. Die Herkunft der Seevölker bleibt nach wie vor umstritten, aber eine Identität ist zumindest unumstritten: Die Peleset sind identisch mit den Philistern, die nach der Niederlage im Nildelta im südlichen Palästina siedelten und Namengeber des Landes wurden.
 
Die Altertumsforscher nennen die räuberischen Seefahrer, die vor rund 3200 Jahren das Mittelmeer unsicher machten "Seevölker". Über ihre Herkunft gibt das Flachrelief von Medinet Habu Auskunft:
Sie hatten lange Schwerter, gehörnte oder gefederte Helme, Rundschilde und die Bugsteven ihrer Schiffe waren als lange Schwanenhälse mit stilisiertem Vogelkopf ausgebildet. Kurzum: Parallelen zu südskandinavischen Felsbildern und Funden der skandinavischen Bronzezeit (Schwerter, Rundschilde Helme mit Federkronen etc.) sind unverkennbar. Es besteht kaum ein Zweifel: Bewohner aus Südskandinavien und Dänemark sind ca. 1200 v.Chr. in großen Scharen ausgezogen, um den Mittelmeerraum zu erobern.
 
Es besteht kaum ein Zweifel: Bewohner aus Südskandinavien und Dänemark sind ca. 1200 v.Chr. in großen Scharen ausgezogen, um den Mittelmeerraum zu erobern.

Nun, dass man sich irgendwie schmückte, um in den Krieg zu ziehen, um imposanter oder schrecklicher auszusehen, ist nicht gerade ungewöhnlich. Das finden wir in altamerikanischen Kulturen, in asiatischen Kulturen und auch in Mittelmeerkulturen. Langschwerter habe ich auf den Reliephs von Medinet Habu auch noch nicht entdecken können. Überhaupt sollte es verwundern, dass die Skandinavier der Bronzezeit die entsprechende Manpower aufbringen konnten, um das östliche Mittelmeer in Angst und Schrecken zu versetzen.
Und: welche bronzezeitlichen skandinavischen Felsbilder meinst du?
 
Die Altertumsforscher nennen die räuberischen Seefahrer, die vor rund 3200 Jahren das Mittelmeer unsicher machten "Seevölker". Über ihre Herkunft gibt das Flachrelief von Medinet Habu Auskunft:
Sie hatten lange Schwerter, gehörnte oder gefederte Helme, Rundschilde und die Bugsteven ihrer Schiffe waren als lange Schwanenhälse mit stilisiertem Vogelkopf ausgebildet. Kurzum: Parallelen zu südskandinavischen Felsbildern und Funden der skandinavischen Bronzezeit (Schwerter, Rundschilde Helme mit Federkronen etc.) sind unverkennbar. Es besteht kaum ein Zweifel: Bewohner aus Südskandinavien und Dänemark sind ca. 1200 v.Chr. in großen Scharen ausgezogen, um den Mittelmeerraum zu erobern.
Das klingt mir zu sehr nach, Gott hab ihn selig, Pastor Spanuth. Und dann müssten wir im Atlantis-Thread weitermachen.
 

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gehörnte oder gefederte Helme,
die waren nun aber gerade bei den Bewohner aus Südskandinavien und Dänemark sehr selten anzutreffen und wurden eigentlich nur getragen ,wenn man für fremde Potentaten aus dem überseeschen Stechpalmenwald in den Kampf zog.;)
Kampf- und schiffstechnisch war so ein Teil nämlich eher unpraktisch
 
Es besteht kaum ein Zweifel: Bewohner aus Südskandinavien und Dänemark sind ca. 1200 v.Chr. in großen Scharen ausgezogen, um den Mittelmeerraum zu erobern.

Daran besteht allergrößter Zweifel, denn die Herkunft der Seevölker ist bis heute ungeklärt. Deine Theorie wurde vor Jahrzehnten von Pfarrer Spanuth verfochten, der dazu auch einige Publikationen verfasste. Spanuths Hypothese fand allerdings bei der Forschung keine Anerkennung. Nach Spanuths Meinung war Helgoland sogar identisch mit dem legendären Atlantis, was die Kompetenz dieses fabelhaften Pfarrers deutlich zeigt. :D

Jürgen Spanuth ? Wikipedia

Jürgen Spanuth und die 'Große Wanderung' ? Atlantisforschung
 
Oje oje,

Pfarrer Spanuth ist da mit seinen Theorien noch edel.

Ich habe mal einen Artikel gelesen, in dem allen Ernstes behauptet wurde, dass z. B. die Philister aus Hessen ausgewandert sind. :autsch::autsch:

Vermutlich haben sie ihre Bembel mit Äppelwoi vergessen und konnten deshalb von den Israeliten besiegt werden. :haue:
 
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