Kalkriese als Ort der Varusschlacht zweifelhaft

Gerade noch was gefunden. Wenn Kalkriese nicht die Varusschlacht sein darf, wird von den Gegnern ja immer die Schlacht an den Langen Brücken für Kalkriese vermutet.

Das passt aber auch nicht, wie man bei Tacitus lesen könnte.

Tac. Ann. I,63: Nach dem ersten Feldzug gegen Arminius kehrt Germanicus an die Ems zurück. Von dort aus lässt er Teile der Reiterei soll entlang der Nordsee an den Rhein zurückkehren, Germanicus selbst benutzt wie auf dem Hinweg die Flotte und Caecina soll über die Langen Brücken an den Rhein zurückkommen. Wenn er aber schon an der Ems ist, können die Langen Brücken, um zum Rhein zu kommen, nur in westliche Richtung gegangen sein.

Kalkriese darf also nicht für Varus passen und passt ganz eindeutig nach Aussage des Tacitus nicht auf die Langen Brücken.

Dies ist wohl richtig. Kalkriese kann es lt. dieser Textstelle offensichtlich nicht sein. Außerdem berichtet Tacitus über Eilmärsche und Abkürzungen des Arminius, um Germanicus zuvorzukommen. Das kann bedeuten, daß der Schlachtort sich schon einige Kilometer westlich der Ems befindet.
 
Warum ist er sich so sicher das Kalkriese NICHT der Ort der Varusschlacht war?
Im TV habe ich mitbekommen das keine Münze gefunden worden ist, die später als 9 n.Chr. geprägt wurde und weiterhin deuten auch einige Waffenfunde darauf hin das dort eine große Schlacht stattgefunden hat. Ich persönlich bin mir sicher das der richtige Ort gefunden worden ist und nein, die Germanen haben nicht immer alles eingesammelt.
Ausserdem waren es 18000 Legionäre - da bleibt einiges zurück ;)
 
Warum ist er sich so sicher das Kalkriese NICHT der Ort der Varusschlacht war?
Im TV habe ich mitbekommen das keine Münze gefunden worden ist, die später als 9 n.Chr. geprägt wurde und weiterhin deuten auch einige Waffenfunde darauf hin das dort eine große Schlacht stattgefunden hat. Ich persönlich bin mir sicher das der richtige Ort gefunden worden ist und nein, die Germanen haben nicht immer alles eingesammelt.
Ausserdem waren es 18000 Legionäre - da bleibt einiges zurück ;)


Wenn nach 9 nach Christus kein Römer mehr den Rhein überschritten hätte. dann könnte man sagen:

Da hat Varus sein Waterloo (nicht üb)erlebt.:motz::motz::motz:

Aber im Jahre 15 sind dann unter Germanicus nochmals römische Legionen in Germanien aufgetaucht, die sich mit diversen Germanenstämmen bekriegt haben.

Daß keine Münze nach 9 n. Chr. geprägt wurde, heißt ja nicht, daß diese Münzen auch alle im Jahre 9 verloren gegangen sein müssen. Sie könnten ja auch im Jahre 15 von den Germanicus-Truppen verloren worden sein, als eine Einheit vernichtet wurde.

Definitiv weiß man, daß hier eine Schlacht stattgefunden, wo Römer beteiligt waren. Diese Schlacht hat 9 nach Christus oder später stattgefunden.

Über viele andere archäologische Befunde, die knappen literarische Quellen wird ja hier seit über 2000 Beiträgen gestritten und gerungen.

Andererseits wäre es doch schade, wenn die Lage klar wäre, und man dadurch dieses herrliche Debattierobjekt verlieren würde.:weinen::weinen:
 
Hallo Freunde der Vergangenheit

Ich wurde insbesondere von Tela aufgefordert mich zum Aufenthalt von Varus vor seiner Niederlage, zum Weg des Asprenas und zu den Sugambrern zu äußern. Das will ich hier jetzt gerne tun.

Wie von Nicole bereits geäußert gibt es neben grundsätzlichen Erwägungen keinerlei archäologischen Hinweis auf ein Sommerlager des Varus an der Weser. Paterculus schreibt dazu: „Mit diesem Vorsatz begab er sich in das innere Germaniens, und als habe er es mit Männern zu tun, die die Annehmlichkeiten des Lebens genossen, brachte er die Zeit des Sommerfeldzugs damit zu, von seinem Richterstuhl aus Recht zu sprechen und Prozessformalitäten abzuhandeln.“ Demnach gab es keinen Sommerfeldzug der ihn bis zur Weser führte, sondern Varus hielt sich in einen festen Lager mit seinen Annehmlichkeiten auf. Das Lager Anreppen besaß im Gegensatz zu anderen Legionslagern ein übermäßig dimensioniertes Prätorium. Ich glaube dass sich Varus in diesem Lager aufgehalten hat bevor er im Spätsommer des Jahres 9 gegen einen aufsässigen Germanenstamm (Sugambrer) zog. Mit seiner Legion aus Anreppen, mit der Legion die in Haltern stationiert war und einer Legion aus Vetera zog er parallel des Rheines, auf der rechten Rheinseite in Richtung Hooge Veluwe, in den heutigen Niederlanden.

Asprenas zog mit seinen zwei Legionen (eine aus Vetera, die andere aus Nimwegen) gleichfalls parallel des Rheines auf der linken Rheinseite, um in die Hooge Veluwe von einer anderen Seite einzumarschieren. Durch dieses Zangenmanöver wollte er die Restbestände der Sugambrer einkesseln und vernichten. Paterculus schrieb dazu: "Er (Asprenas) war Legat unter seinem Onkel Varus gewesen und hatte durch sein tapferes, mannhaftes Verhalten das aus zwei Legionen bestehende Heer, das er befehligte, unversehrt aus der großen Katastrophe gerettet. Und in dem er in Eilmärschen in die Winterquartiere Germaniens zog, bestärkte er die diesseits des Rheines wohnenden Völker, die schon schwankend geworden waren, in ihrer Treue". Asprenas wäre, wenn er sich auf der rechten Rheinseite aufgehalten hätte, unweigerlich mit den Germanen des Arminius in Kontakt gekommen und hätte nicht unversehrt aus dieser Katastrophe entkommen können.

Verschiedene Hinweise lassen daran glauben, dass es trotz der Umsiedlungsaktion des Tiberius noch Restbestände der Sugambrer gab die weiterhin auf der rechten Rheinseite siedelten. Zum einen scheint es unwahrscheinlich zu sein dass sich ein Germanenstamm der sich in der Vergangenheit erbitterte Auseinandersetzungen mit den Römern lieferte, aufgrund einer List die ihm die Führungsschicht kostete, widerstandslos ergeben hat und sich ein neues Siedlungsgebiet zuweisen ließ. Strabon schrieb dass sich im Triumphzug des Germanicus auch ein Sugambrer (Dendorix, ein Neffe des Sugambrerfürsten Maelo) befand.

Auch in der Geographie Germaniens von Klaudios Ptolemaios(100-176 n. Chr.) werden die Sugambrer in ihren Siedlungsgebieten als benachbarter Stamm zu den Brukterern benannt. Und selbst fast fünf Jahrhunderte später, im Jahr 496, wurde Chlodwig, der Frankenkönig aus dem Merowingergeschlecht, durch den Bischof von Reims, mit den Worten getauft “Beuge demütig dein Haupt, Sigambrer, bete an, was du verbrannt hast, und verbrenne was du angebetet hast“.

Gruß Maelo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich weiss das bereits sechs Jahre später eine - ich würde es eher einen neugierigen Versuch nennen - Legion den Rhein überschritten hat. Es wird ja davon berichtet wie sie ihre Toten bestattet haben und noch die Altaire mit den letzten Überresten der geopferten gefunden wurden und so weiter.
Aber alles in allem, was ich als Laie so durch TV oder Berichten aus diversen Onlinezeitungen mitbekomme, ist man sich schon ziemlich sicher. Ich bin ein Laie und, ehrlich gesagt, verstehe ich die viele Fachliteratur nicht so ganz - sehr gute Bücher sind oftmals schwer zu lesen als nicht-studierte. Ich schreibe doch auch dabei das ich meine persönliche Meinung damit anspreche ;)

Aber mal so nebenbei. Mir ist grad erst aufgefallen welche Wellen der Thread geschlagen hat - eigentlich hätte man eher nichts schreiben sollen, denn man hätte zurückfragen sollen:

Wenn es Dir doch eigentlich egal ist, warum fragt er denn???

Achso, überlebenswichtig ist es bestimmt nicht zu wissen wo die Varusschlacht denn nun genau stattgefunden hat. Ich sage eher: "Einen entgültigen Beweis wird man vielleicht finden - das "nie" lasse ich weg. Es macht sonst keinen Spass weil man das Interesse an unserer Kultur und Vorgeschichte verlieren würde."
 
Maelo schrieb:
Asprenas zog mit seinen zwei Legionen (eine aus Vetera, die andere aus Nimwegen) gleichfalls parallel des Rheines auf der linken Rheinseite, um in die Hooge Veluwe von einer anderen Seite einzumarschieren.
Wenn wir uns Germanien zum Zeitpunkt des späten Augustus anschauen, dann verwaltete Varus ein Gebiet östlich und nördlich der gallischen Provinzen bis an die Elbe. Wenn wir nun alle fünf Legionen irgendwo in der Ecke Ijssel - Ems - Lippe herum tapern lassen, ist das restliche Germanien von Legionen entblößt? Gallien ungeschützt? Weil Arminius den Aufstand eines Stammes gemeldet hat?

Für mich sieht es so aus:
Die Situation unter Germanicus kann man nicht mit der Situation des Varus vergleichen. Für Varus war es ein Aufenthalt in einer römischen Provinz. Germanicus dagegen marschierte nun zweifellos durch ein Feindesland. Das letzterer seine Legionen zusammenzog, war militärisch sicher sinnvoll. Wobei wir ja mehrmals von Teilen seiner Streitmacht lesen, welche disloziert waren. Dagegen gab es für Varus nicht den Grund seine Truppen in ein solch kleines Gebiet zu konzentrieren. Er musste auch den Süden seines Gebietes - zumindest den Bereich des heutigen Gießen sowie das Siedlungsgebiet der Chatten - militärisch im Auge behalten. Wäre wohl keine erfreuliche Meldung an Augustus gewesen, wenn irgend welche plünderten Germanenstämme Lugdunum ausgeraubt hätten während Varus mit fünf Legionen abgelegene Moorlandschaften nach Rebellen absuchte.

Aus militärischer Notwendigkeit und in Hinblick auf den Militärstützpunkt Mogontiacum sehe ich Asprenas weiter südlich als Du.

Eine andere Sache wäre es, wenn die These - es gab sechs Legionen unter Varus - sich beweisen ließe. Dann hätte man eine Legion über um den Mittelrhein und sein Vorfeld zu kontrollieren.
 
Mit seiner Legion aus Anreppen, mit der Legion die in Haltern stationiert war und einer Legion aus Vetera zog er parallel des Rheines, auf der rechten Rheinseite in Richtung Hooge Veluwe, in den heutigen Niederlanden.

So so, in direktem Umfeld romtreuer Verbündeter Bataver hat also Varus sein Ende gefunden.
Ist dir eigentlich mal aufgefallen, bei dem was da vom Stapel läuft, daß Germanicus beim Anlanden seinen ersten Fuß fast auf die Knochen der Varuslegionäre gesetzt haben muss??????????

Es sei denn man beheimatet die "Bataverinsel" im Mittelmeer.

Ist dir mal aufgefallen daß sich 6( in Worten (sechs) Jahren) kein Römer traut die "wieviel" Kilometer???(50-60-70) vom offensichtlich sichersten Punkt "Nordeuropas" zu tippeln und mal nachzuschauen wohin sich die Legionen des Varus verirrt haben??????????????????????????????????????????????

Römische Legionen "irren" umher und suchen den Schlachtort in einer geradezu lächerlichen Entfernung von ihren verlässlichsten Verbündeten?????????????

Die "Ecke" von der da gesprochen wird war kein "Niemandsland".

Das war ein römisches "Strandbad" im Verhältnis zu den Plätzen, die gesucht werden.

Reicht das oder soll ich nachlegen?

gruss Lupus
 
Wie von Nicole bereits geäußert gibt es neben grundsätzlichen Erwägungen keinerlei archäologischen Hinweis auf ein Sommerlager des Varus an der Weser. Paterculus schreibt dazu: „Mit diesem Vorsatz begab er sich in das innere Germaniens, und als habe er es mit Männern zu tun, die die Annehmlichkeiten des Lebens genossen, brachte er die Zeit des Sommerfeldzugs damit zu, von seinem Richterstuhl aus Recht zu sprechen und Prozessformalitäten abzuhandeln.“ Demnach gab es keinen Sommerfeldzug der ihn bis zur Weser führte, sondern Varus hielt sich in einen festen Lager mit seinen Annehmlichkeiten auf. Das Lager Anreppen besaß im Gegensatz zu anderen Legionslagern ein übermäßig dimensioniertes Prätorium. Ich glaube dass sich Varus in diesem Lager aufgehalten hat

Ich dachte, du könntest eine Quelle angeben, aus der eindeutig herauszulesen ist, wo sich Varus aufgehalten hat. Du glaubst aber nur, dass es Anreppen ist, äußerst also nur eine Vermutung - natürlich motiviert durch dein Ziel, Varus nach Holland marschieren zu lassen.

Also: Keine Quelle, sondern nur Vermutungen, die du zu bieten hast.
bevor er im Spätsommer des Jahres 9 gegen einen aufsässigen Germanenstamm (Sugambrer) zog. Mit seiner Legion aus Anreppen, mit der Legion die in Haltern stationiert war und einer Legion aus Vetera zog er parallel des Rheines, auf der rechten Rheinseite in Richtung Hooge Veluwe, in den heutigen Niederlanden.

Und zu diesem Abschnitt hier kannst du nicht eine Quellenstelle nennen. Wo steht, dass die Sugambrer der aufständische Stamm waren?

Asprenas zog mit seinen zwei Legionen (eine aus Vetera, die andere aus Nimwegen) gleichfalls parallel des Rheines auf der linken Rheinseite, um in die Hooge Veluwe von einer anderen Seite einzumarschieren. Durch dieses Zangenmanöver wollte er die Restbestände der Sugambrer einkesseln und vernichten. Paterculus schrieb dazu: "Er (Asprenas) war Legat unter seinem Onkel Varus gewesen und hatte durch sein tapferes, mannhaftes Verhalten das aus zwei Legionen bestehende Heer, das er befehligte, unversehrt aus der großen Katastrophe gerettet. Und in dem er in Eilmärschen in die Winterquartiere Germaniens zog, bestärkte er die diesseits des Rheines wohnenden Völker, die schon schwankend geworden waren, in ihrer Treue". Asprenas wäre, wenn er sich auf der rechten Rheinseite aufgehalten hätte, unweigerlich mit den Germanen des Arminius in Kontakt gekommen und hätte nicht unversehrt aus dieser Katastrophe entkommen können.

Das ist so schon richtig. Du ignorierst aber wieder etwas. Und das ist der Zeitfaktor. Wenn der Plan war die Sugambrer von 2 Seiten anzugreifen, dann ist es auch notwendig, dass man wenigstens ungefähr zur gleichen Zeit am gleichen Ort ist. Wenn Varus von Anreppen aus und Asprenas von Xanten aus (hab ich dich da richtig verstanden) zu den Sugambrern marschieren wollten und halbwegs gleichzeitig ankommen wollten, dann muss sich Asprenas zum Zeitpunkt der Varuskatastrophe zwangsläufig auf römischem Gebiet aufgehalten haben. Wäre er da noch in Germanien gewesen, dann wäre er unendlich spät und weit hinter dem Zeitplan gewesen. Was sollte ihn aufgehalten haben? Er hatte den viel einfacheren Weg als Varus. Auf Lippe und Rhein konnte man wohl sehr genau planen, wann man wo sein wollte.

Asprenas muss sich deiner Theorie nach also schon innerhalb römisch kontrolliertem Gebiet befunden haben, als Varus in den Hinterhalt geriet. Er kann deswegen nicht durch rasche Flucht aus der Katastrophe entkommen sein, wie Velleius schreibt und in Eilmärschen die Winterquartiere erreicht haben, weil er in unmittelbarer Umgebung der Winterquartiere schon war.

Das passt also sowas von überhaupt nicht, maelo!
Verschiedene Hinweise lassen daran glauben, dass es trotz der Umsiedlungsaktion des Tiberius noch Restbestände der Sugambrer gab die weiterhin auf der rechten Rheinseite siedelten. Zum einen scheint es unwahrscheinlich zu sein dass sich ein Germanenstamm der sich in der Vergangenheit erbitterte Auseinandersetzungen mit den Römern lieferte, aufgrund einer List die ihm die Führungsschicht kostete, widerstandslos ergeben hat und sich ein neues Siedlungsgebiet zuweisen ließ. Strabon schrieb dass sich im Triumphzug des Germanicus auch ein Sugambrer (Dendorix, ein Neffe des Sugambrerfürsten Maelo) befand.

Auch in der Geographie Germaniens von Klaudios Ptolemaios(100-176 n. Chr.) werden die Sugambrer in ihren Siedlungsgebieten als benachbarter Stamm zu den Brukterern benannt.

Schön. Als Konsequenz würde das bedeuten, dass das Siedlungsgebiet der Brukterer von den Oberläufen von Lippe und Ems bis nahe Holland gereicht hätte. Das ist ein unendlich großes Siedlungsgebiet und größer als alle anderen germanischen Siedlungsgebiete. Hätten die Brukterer ein so großes Siedlungsgebiet gehabt, muss man auch davon ausgehen, dass sie ein sehr zahlreicher Stamm gewesen sind. Dem widerspricht die Meldung des Tacitus, dass das Aufgebot des Stammes durch eine leichte Reiterabteilung in die Flucht geschlagen werden konnte.

Zudem: Lässt sich aus der Geographie des Ptolemaios erkennen, dass die Sugambrer deswegen im westlichen Holland siedelten? So wie man das Gebiet der Brukterer rekonstruiert, kämen die Sugambrer als Nachbarn überall hin, aber nie und nimmer nach Holland. Kannst du die Quellenstelle des Ptolemaios hier vielleicht mal zitieren?:grübel:

Und schreibt er vielleicht etwas, dass die Sugambrer auch Nachbarn von Stämmen waren, die eindeutig nach Holland zu verorten sind, wie der Bataver oder der Friesen?

Du hast nicht das geringste bislang vorgebracht, dass eindeutig zeigt, dass die Sugambrer der 'weit entfernt liegende aufständische Stamm' waren, noch weniger hast du gezeigt, dass sich das Siedlungsgebiet im heutigen Holland befunden hat.

Du behauptest das nur, damit du Varus nach Holland marschieren lassen kannst. Durch die Quellen ist das weiterhin absolut überhaupt nicht abgedeckt!

Dazu kommt das zeitliche Problem mit Asprenas!

Deine Theorie bleibt also eine, die mit den Quellen überhaupt nicht in Einklang zu bringen ist. Pech gehabt!
 
Und zu diesem Abschnitt hier kannst du nicht eine Quellenstelle nennen. Wo steht, dass die Sugambrer der aufständische Stamm waren?

Ich habe da eine Ahnung: Strabon.
"Angefangen hatten den Krieg die Sugambrer, die nahe am Rhein wohnten, unter ihrem Anführer Mailon."

Allerdings ist damit die clades lolliana, gut 25 Jahre zuvor gemeint. Nicht umsonst konnte Augustus vermelden, dass Maelo "ad me supplices [confugit]" (im Original sind mehrere Könige genannt und das Verb dementsprechend in der Mehrzahl confugerunt). Und man muss natürlich ignorieren, dass Strabon schreibt, dass danach Verträge gemacht worden seien, aber andere, die Kriege immer wieder fortgesetzt hätten, bis zum Höhepunkt, nämlich der clades variana.
 
zumindest den Bereich des heutigen Gießen sowie das Siedlungsgebiet der Chatten - militärisch im Auge behalten.

Ich komme aus dieser Gegend und hier - Gießen ist nicht weit und ich kenne die Gegend bis Ffm gut, ist mir nur Waldgirmes bekannt als einzigster Fund. OK, bis zur Saalburg ist es nicht weit aber es wurde doch sonst nichts weiter gefunden oder irre ich. Ausserdem habe ich mich, dank des Forums hier, als Grabungshelfer beworben:

Auszug:
[...]> Ich komme aus Biedenkopf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und in der
> näheren Umgebung (so ca. 100km Radius) sind bestimmt einige Projekte
> in Gang. Mein Hauptinteresse gilt der Römischen Zeit. In Waldgirmes
> wurde ja kürzlich eine alte Römersiedlung entdeckt und soweit ich
> informiert bin, sind die Ausgrabungen noch in Gang[...]
--
Antwort
[...]Fundstellen der Römerzeit könne wir hier nicht bieten, da wir jenseits des Limes liegen. Ifalls Sie eine römische Fundstelle mitausgraben wollen, müssten Sie sich mit [...]

Landesamt für Denkmalpflege
- Archäologische Denkmalpflege -
Dr. Ch**** M***** (ich weiss nicht, ob die Pers.genannt werden möchte)

Fragezeichen? *gg*
 
Lach,

wenn die Dr. C...... M......wüsste daß Sie genannt worden ist. Das Amt würde Kopf stehen. :scheinheilig:

Nett zum Lesen ist bei dem Thema:

Die Kontinuität im Siedlungsgebiet Lahn
Hauptseminar:
„Wetterau und Mittelrhein im Frühmittelalter“
Referent:
Sebastian Popovic´

Hier is ja alles vertreten Birrekop und Giesse :winke:

der letzte
 
Ich komme aus dieser Gegend und hier - Gießen ist nicht weit und ich kenne die Gegend bis Ffm gut, ist mir nur Waldgirmes bekannt als einzigster Fund. OK, bis zur Saalburg ist es nicht weit aber es wurde doch sonst nichts weiter gefunden oder irre ich. Ausserdem habe ich mich, dank des Forums hier, als Grabungshelfer beworben:

...

Fragezeichen? *gg*

Na, ein bisschen mehr gibt es schon. Bei Dorlar gibt es Reste eines römischen Versorgungslagers, das keltische Oppidum auf dem Dünsberg ist ungefähr zeitgleich mit der Gründung von Waldgirmes aufgegeben worden (was einen Zusammenhang nahelegt), bei Weimar-Niederweimar sind meines Wissens ein paar Dinge gefunden worden, die zumindest auf Handel mit den Römern hindeuten, in Wetzlar gab es Metallverarbeitungswerkstätten, in denen Teile der Reiterstatue aus Waldgirmes verarbeitet wurden (also auch Kontakte zu Römern wahrscheinlich und weitere Funde denkbar).

Übrigens: Soweit mir bekannt, hat die erwähnte Frau Dr. C.M. ihren Schwerpunkt mehr in der Mittelalterforschung. Und leider Gottes gibt Hessen für archäologische Forschung kaum noch Geld aus. Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, dass in näherer Zukunft sensationelle Funde gemacht werden.


Hier is ja alles vertreten Birrekop und Giesse :winke:

der letzte

... und Du mittendrin, woll? Aber da war ja schon immer das Zentrum Hessens. :yes:

MfG
 
Irren ist Menschlich. Sie hat aber auch andere Anschriften und Telefonnummern mitgegeben, war äußerst freundlich und hat mir auch mitgeteilt wo in Marburg Ausgrabungen stattfinden werden - aber eben nicht aus der gewünschten Epoche.
Aber ich finde es gut, das man schon sehr aufgeschlossen gegenüber Laien ist und auch gerne die Hilfsangebote in Anspruch nimmt (OK, ist ja kostenlos ;) - aber nicht ganz: Ich will etwas Erfahrung mitnehmen und natürlich was lernen)
 
Irren ist Menschlich. Sie hat aber auch andere Anschriften und Telefonnummern mitgegeben, war äußerst freundlich und hat mir auch mitgeteilt wo in Marburg Ausgrabungen stattfinden werden - aber eben nicht aus der gewünschten Epoche.
Aber ich finde es gut, das man schon sehr aufgeschlossen gegenüber Laien ist und auch gerne die Hilfsangebote in Anspruch nimmt (OK, ist ja kostenlos ;) - aber nicht ganz: Ich will etwas Erfahrung mitnehmen und natürlich was lernen)

Frag mal bei "DerGeist" an, der kennt sich super in unserer Ecke aus und hat besste Quellen.

LG

der letzte :winke:
 
heikom36, man muss das auseinander halten. Die Zeit der römischen Okkupation wird für das ganze Gebiet Deutschlands als Einstufung verwendet. Wird in Mecklenburg eine Siedlung aus der Zeit des Augustus ausgebuddelt, dann klassifiziert man diese als aus der frühen Kaiserzeit stammend. Jedoch lebten da weder Römer noch werden diese die Ecke kennengelernt haben. Vielleicht haben es ein paar Händler dorthin geschafft. Wer weiß.

Auch im heutigen Marburg war in der frühen Kaiserzeit irgend etwas. Man kann daher dort sehr wohl nach Spuren der frühen Kaiserzeit suchen. Nur findet man nach heutigem Kenntnisstand keine römische Bausubstanz, dafür vielleicht Spuren von germanischen Grubenhäusern. Wobei man auch hier vor Überraschungen nicht gefeit sein muss. Nach Waldgirmes sind weitere Entdeckungen dieser Art nicht ausgeschlossen.

Nach der mir zur Verfügung stehenden Literatur wird der Raum um das heutige Gießen für die mittlere Kaiserzeit als germanische Siedlungskammer bezeichnet. Mit dem Wetteraulimes grenzten sich die Römer von dieser Siedlungskammer ab. Vor der Varusniederlage befand sich genau in dieser Gegend das römische Waldgirmes. Auch vor der Varusniederlage dürfte diese Gegend eine herausragende Bedeutung gehabt haben, sonst hätte man sich auch eine andere Ecke für die Anlage einer Planstadt aussuchen können.

Jetzt sind wir aber ganz schön von Kalkriese abgekommen.
:pfeif:
 
Ja - aber danke - sehr interessant alles hier ;-) freut mich.
Wenn jetzt nun eine Schlacht verloren wurde und die Römer darauf hin abgezogen sind, heisst es ja nicht, dass auch alle anderen sofort verschwunden sind. Es wäre auch denkbar das es (reiche?) Germanen gab, die den römischen Bau- und Lebensstil übernommen haben. Es herrschte nicht immer Krieg und auf der Sallburg habe ich erfahren, dass man auch sehr intensiven Handel mit den Germanen betrieben hat.
Zur Varusschlacht selbst würden mich die Beweggründe von Arminius interessieren. War es wirklich so, dass sein Volk unter Varus plötzlich ungeheurlich leiden musste? Oder war es Gedult von Arminius, der schon lange auf so eine Gelegenheit gewartet hat? Denkbar wäre auch, dass er nach Macht im eigenem Reich strebte und dies konnte ihm später auch zum Verhängnis geworden sein?
 
Es ist hier immer die Frage Kalkriese ja oder nein???
stimmts??
Aber was gab es denn noch für Orte wo die Schlacht statt gefunden haben könnte???
gibt es woanders auch noch Funde??
 
Kalkriese ist eines von zwei römischen Schlachtfeldern, die sich jenseits des Rheins zweifelsfrei als solche identifizieren lassen. Das andere, im Kreis Northeim, stammt aus dem 3. Jahrhundert und kommt dementsprechend nicht in Frage.
 
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