In der Darstellung fehlt aber der entscheidende Punkt: Die griechische-orthodoxe Kirche!
Sie war nämlich beim neuzeitlichen Hellenismus der entscheidende Faktor für die nationale Frage.
Sämtliche orthodoxe Christen im modernen Griechenland galten fortn als Griechen und hatten Griechen zu sein. Orthodoxe Christen, die albanisch oder slawisch sprachen, wurden Griechen. Muslime wurde selbstverständlich zu Türken und in die Türkei umgesiedelt, egal ob ihre Muttersprache nun griechisch, albanisch, slawisch oder türkisch war.
Diese nationale Konnotation der Orthodoxie beschränkte sich jedoch auf Griechenland und die Türkei. Der Orient, wo es aber ebenfalls seit Antike Griechen und und eine orthoxe Kirche gab, nahm eine andere Entwicklung. Ein Beispiel sind da die
orthoxen Araber in Syrien, Palästina usw. Ihre Vorfahren waren Griechen, später besser Byzantiner oder rum-orthodoxe Christen, aber nahmen eine andere Entwicklung. Die griechische Sprache verlor hier zunehmend zu Gunsten des Arabischen an Bedeutung, konkurrierte teilweise mit dem Aramäischen als christliche Sondersprache. Eine strenge Unterscheidung zwischen Griechen bzw. Rum und Arabern fand nie statt, strenger hielt man man es mit der Abgrenzung zu anderen Religionsgemeinschaft. Im 20. Jahrhundert waren Wadi Hadad und George Habasch, die Gründer der
PFLP "Volksfront zur Befreiung Palästinas", trotz griechischer Herkunft begeisterte waren sie begeistere Panarabisten.
Ein ähnliches Beispiel sind die turksprachigen, aber christlich-orthodoxen
Urum in Georgien/Abchasien - Urum weil Rum = "Rom"/Byzanz. Sie halten sie trotz ihrer tatarischen Turk-Sprache für Griechen bzw. Byzantiner btw. Römer, immerhin sind sie keine Muslime.
Nur mal so als Beispiele für "Griechen", die nicht an der Ethnogenese der heutigen Griechen teilnahmen.