Wenn du
Land and Freedom so gut findets, dann will ich dir noch ein paar andere Filme nennen. Ken Loach bekommt ja alle paar Jahre mal auf Sendern wie 3sat oder arte ein Special mit seinen Filmen wie
Brot und Rosen (nicht zu verwechseln mit
Brot und Tulpen),
Ladybird,
Carlas Song usw.
Filme zum spanischen Bürgerkrieg, ich schreibe ein "dt." dahinter, wenn ich weiß, dass sie auf deutsch zu sehen sind:
Fiesta (dt.) - ein junger Spanier muss sein Studium in Frankreich abbrechen, weil sein Vater, ein nationalspanischer General ihn nach Hause holt, um im Bürgerkrieg zu kämpfen, um hart zu werden. Er erlebt die Erschießung eines baskischen Priesters (Parallele zur Eroberung des Dorfes in
Tierra y Libertad)
Soldados de Salamina - eine Literaturprofessorin (Ariadna Gil) stößt in dem Buch eines hohen Falange-Führers auf eine Stelle, wo dieser beschreibt, wie ein republikanischer Miliciano nach einem missglückten Erschießungskommando - die zu Erschießenden hatten eine Unachtsamkeit ihrer Wächter benutzt, um in den Wald zu fliehen, die milicianos verfolgten sie daraufhin - ihn leben lässt, nachdem er das Gewehr schon im Anschlag hatte. Die Literaturprofessorin macht sich auf die Suche nach dem Miliciano, um die Gründe dafür zu erfragen.
Libertarias - Der Bürgerkrieg ist ausgebrochen, der anarchistische Mob stürmt die Klöster und Konvente in Barcelona. Die Mutter Oberin eines Klosters will versuchen, den Mob aufzuhalten, bis alle Nonnen und Novizinnen die Flucht geschafft haben. Die jüngste und "la más indefensa" unter den Nonnen (Ariadna Gil) will bleiben, wird aber fortgeschickt. Auf der Flucht vor Milicianos landet sie in einem Bordell, welches kurze Zeit später von der Sección Feminina einer anarchistischen Miliz (darunter Victoria Abril, Ana Belén) befreit wird. Die junge Nonne erlebt den Bürgerkrieg in einer Frauengruppe, in der die meisten Prostituierte sind. Heftiges Ende!
La Hora de los Valientes - 1936, Luftangriffe auf Madrid. Es stirbt die Familie einer jungen Frau, welche nun obdachlos durch die Straßen irrt. Das Kultusministerium verlegt den Prado nach Valencia, wohin für die Dauer des Krieges die Kunstwerke evakuiert werden sollen. Aber sie vergessen ein Selbstportrait Goyas, welches der Aufseher Manuel an sich nimmt. Er nimmt die junge Frau auf, die sich bald in seinen naiven Optimismus verliebt. Tragisches Ende mit hoffnungsvollem Epilog
La Lengua de las Mariposas - der kleine Montxo erlebt in einem kleinen galizischen Dorf die letzten Monate
vor dem spanischen Bürgerkrieg. Er freundet sich schnell mit dem Lehrer an, der mit dem Priester im Wettstreit um den Jungen steht. Der Film endet mit dem Beginn des Bürgerkrieges.
Las bicicletas son para el verano - noch ein Film über das im Bürgerkrieg belagerte Madrid, in dem wir Freud und Leid einer Filmafamilie miterleben. Eine kleine Besonderheit des Regisseurs:
Als Nebenfigur lässt er ein kleines Mädchen auftreten, welches auf Ansprache immer antwortet, es heiße nicht mehr so und so, sondern anders. Die Namen entsprechen immer der politischen Großwetterlage Madrids.
El laberinto del fauno (dt.) - Nach dem Bürgerkrieg nistet sich ein Offizier mit seiner Familie (schwangere Frau und Stieftochter) und seinen Soldaten in einer Mühle in den Bergen ein, um den
Maquis (kommunistische Partisanen) zu jagen. Währenddessen trifft die Stieftocher auf Wesen aus Märchen und Mythologie. History-Fantasy-Mixtur mit einem leichten Anflug von Grusel.
Nicht strikt Bürgerkrieg:
Los años bárbaros - eine Komödie basierend auf einer wahren Begebenheit. Eine Gruppe linker Studenten beschmiert 1947 die Fassade der Universidad Complutense de Madrid mit Parolen und den Namen von Schriftstellern wie Lorca und Machado, wird dabei aber erwischt. Zwei können fliehen, zwei werden zur Zwangsarbeit im
Valle de los Caídos verurteilt (ein Schlachtfeld des Bürgerkriegs, wo man Franco ein Mausoleum errichtete). doch ihnen gelingt mit der Hilfe eines befreundeten Amerikaners die Flucht nach Frankreich. Einer der beiden war der spanische Historiker Nicolás Sánchez-Albornoz, Sohn eines noch berühmteren spanischen Historikers: Claudio Sánchez-Albornoz.
Fundacin Claudio Snchez Albornoz, pgina principal
Nicolás Sánchez-Albornoz stand den Filmemachern zwar beratend zur Seite, der Film ist aber stärker den Gesetzen der Komödie als der Historie verpflichtet, also nicht allzu eng an die Wahrheit gebunden.
Bienvenido Mr. Marshall - eine auf den Marshall-Plan abzielende Komödie von 1953. Der amerikanische Botschafter reist nach Madrid um den Posten neu zu besetzen. Doch an den an der Strecke liegenden Orten geht das Gerücht um, es handele sich um Mr. Marshall, der den Marshall-Plan auch auf Spanien ausgeweitet habe. Ein Dorf bereitet sich auf den Empfang des Spenders vor...
El crímen de la Cuenca - in der Provinz Cuenca werden zwei Landarbeiter verhaftet, weil sie angeblich einen Dritten ermordet hätten. Kirche, Guardia Civil und Justiz sorgen dafür, dass alles "seinen gerechten Gang" geht. Die Delinquenten haben keine Chance. Eines Tages taucht der "Ermordete" wieder auf, nachdem er vom Schicksal seiner Freunde gehört hat. Nach einer wahren Begebenheit.
Mit sehr drastischen Folterszenen! Der Film ist sehr zu empfehlen, aber nichts für Menschen mit schwachen Nerven.