SU und die spanische Republik
Interessante Auflistung von "Fakten", nur verstehe ich nicht, was damit gesagt werden soll. Erbitte Aufklärung.
Vielleicht, dass das Gold aus Spanien zur Teilung Polens geführt hat? Interessante These mit Neuigkeitswert, allerdings wenig Plausibilität.
Man könnte es noch anreichern, dass Polen, trotz politischer Nähe zu Franco, ebenfalls gegen harte Devisen die spanische Republik mit nahezu schrottreifen Waffen beliefert hat. Um diese Devisen für die eigene Aufrüstung zu benutzen.
Die Sowjetunion als bezahlter Dienstleister an der spanischen Republik. Genau wie Polen. Ansonsten ging es darum, eine erfolgreiche Revolution in Spanien um jeden Preis zu unterbinden, da diese jene Linke aufgewertet hätte, die sich der Kontrolle durch die Sowjetunion entzog.
Gegen Ende der spanischen Republik gelang einem Teil der Führung der KPS die Flucht mit Hilfe sowjetischer Schiffe in die Sowjetunion. Noch an der Grenze wurden sie an Bord verhaftet und verschwanden in einem der sowjetischen Gulaglager. Mitwisser konnte Stalin nicht gebrauchen.
Innenpolitisch bestand vielleicht eine Nähe des polnischen Rgimes zu Franco, außenpolitisch jedoch war Polen mit GB und Frankreich verbündet. Zwei Kolonialmächte, deren Unterstützung der Weißen in der KPdSU nicht unbemerkt geblieben war und deren Einfluß man schon unter Lenin und später unter Stalin zurückzudrängen suchte.
Deshalb das Interesse der sowjetischen Führung, erneut mit Deutschland ins Gespräch zu kommen. Schon Lenin hatte sich ja vom Deutschen Reich dafür bezahlen lassen, um im kaiserlichen Russland einen Aufstand zu entfesseln, um als neue russische Regierung mit dem Deutschen Reich Frieden zu schliessen; das Deutsche Reich hoffte so, eine Front gegen sich loszuwerden, um mit den militärischen Kräften der Ostfront endlich den Durchbruch zum Marsch nach Paris zu schaffen. Die Nachkriegsrepublik von Weimar war dann einen Freundschafts- und Wirtschaftsvertrag mit der Sowjetunion eingegangen, der erst 1934 auslief, in welchem die Sowjetunion vor allem vom deutschen Wissen profitierte.
Deshalb war es in den zwanziger Jahren nach dem Scheitern der kommunistischen Räterepubliken im sowjetischen Interesse, auch die nationalen sozialistischen Kräfte an die Sowjetunion zu binden. Die KPD machte mit der DAP bzw. NSDAP gemeinsam in Mitteldeutschland Wahlkampf; erst sprach Thälmann, dann sprach Adolf Hitler. Mit Billigung von Moskau entstand ein Gesprächskreis aus Mitgliedern der KPD und DAP bzw. später NSDAP, um eine Fusion beider Parteien zu einer revolutionären Partei als Gegengewicht zur SPD und Mitglied der kommunistischen Internationale vorzubereiten. Die kommunistische Propaganda richtete sich gegen den "Sozialfaschismus" der SPD, aber nicht gegen die DAP bzw. NSDAP. Man mäßigte das Zusammengehen mit der DAP bzw. NSDAP immer nur dann, wenn es wieder einmal Proteste aus der Mitgliedschaft der KPD gegen den Schulterschluss mit den Braunen gab. Meines Wissens wurden die geheimen Verhandlungen Ende 1926 ausgesetzt, jedoch 1932 wieder aufgenommen. Etlichen Funktionären der KPD gelang 1933 und 1934 die Flucht, weil sie von ihren früheren Partnern bei der NSDAP gewarnt wurden.
Daher ist die These, die Internationalen Brigaden wären aufgestellt worden, um gegen den Faschismus und Nationalsozialismus zu kämpfen, Teil der späteren kommunistischen Propaganda, die sowohl die Politik der Sowjetunion via KPD im Deutschen Reich als auch das Bündnis der Sowjetunion mit Nazideutschland am liebsten ungeschehen machen will. Noch in Nürnberg kurz nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele Fragen bezüglich des Hitler-Stalin-Paktes ausgeklammert, damit die Sowjetunion den Prozess nicht platzen ließ.
Damit ist eine Verbindung zwischen der Unterstützung der spanischen Republik und dem Hitler-Stalin-Pakt zwar nicht zu belegen, jedoch kann und muß der These meiner kommunistischen Freunde widersprochen werden, die Politik der Sowjetunion sei vom Gedanken getragen gewesen, den Faschismus und Nationalsozialismus zu bekämpfen. Vielmehr war diese Unterstützung möglicherweise Teil der sowjetischen Politik gegen Großbritanien, welches in der Gibraltarfrage mit der spanischen Republik im Konflikt stand.