Mordfall Tutanchamun

Ich habe gehört, dass er an einem Unfall starb, also nicht direkt an dem Unfall sondern an den Folgen seiner Verletzungen.

Das habe ich noch vor kurzem in einer Doku gesehen. Aber auch da wollte man nicht ausschließen, das vielleicht eine Manipulation des Wagenrads stattgefunden hat, die dann zum Sturz führte.
 
Das habe ich noch vor kurzem in einer Doku gesehen. Aber auch da wollte man nicht ausschließen, das vielleicht eine Manipulation des Wagenrads stattgefunden hat, die dann zum Sturz führte.

Wie Tut ums Leben kam, lässt sich heute nicht mehr eindeutig ermitteln. Eine andere Doku, die ich kürzlich sah, wollte anhand einiger angeblicher Schnitte am Rumpf einen Schlachtentod postulieren.

Ob es um Tut oder das Alexandergrab geht (vgl. ein Nachbarthread): Der Spekulation ist ohne handfeste Beweise Tür und Tor geöffnet.
 
Ob Mord, Unfall oder unheilbare Krankheit - der Tod des jungen Pharao ist und bleibt mysteriös. Nun hat man schon so lange nichts konkretes darüber herausgefunden, das wird vermutlich auch so bleiben. Aber eigentlich ist das ja gerade das Spannende. So bleibt Raum für Spekulationen und Gerüchte und der Mythos Tut Ench Amun wird damit weiter befeuert. Ist doch gut so.
 
Ob Mord, Unfall oder unheilbare Krankheit - der Tod des jungen Pharao ist und bleibt mysteriös. Nun hat man schon so lange nichts konkretes darüber herausgefunden, das wird vermutlich auch so bleiben.
Kann sein, muss nicht sein. Immerhin entwickeln sich die wissenschaftlichen Methoden für Untersuchungen weiter.

Aber eigentlich ist das ja gerade das Spannende. So bleibt Raum für Spekulationen und Gerüchte und der Mythos Tut Ench Amun wird damit weiter befeuert. Ist doch gut so.
Ansichtssache. Gut ist es für Autoren und Fernsehdoku-Macher, denn die leben davon. Für die Wissenschaft ist es nicht gut. Sie strebt nach Erkenntnissen statt Spekulationen.
 
Für die Wissenschaft sind klare Antworten und Erkenntnisse wichtig, das stimmt. Das Interesse der Öffentlichkeit wird aber schnell nachlassen, wenn es keinen Raum für Spekulationen mehr gibt. Nicht zuletzt ist es das Spannende, Unerklärbare, Mystische, was bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an Geschichte weckt. Oftmals bleibt dieses Interesse lebenslang erhalten. Damit das klar ist: freilich bin ich dafür, dass das, was herausgefunden werden kann, auch entdeckt werden soll. Aber in unserer Welt ist halt mal nicht immer alles so klar und easy und das wird auch so bleiben.
 
Das Interesse der Öffentlichkeit wird aber schnell nachlassen, wenn es keinen Raum für Spekulationen mehr gibt.
Nicht unbedingt. Es gibt eine ganze Reihe von Persönlichkeiten wie z. B. Ramses II., Caesar, Kleopatra, Karl der Große oder Englands Heinrich VIII., deren Leben eigentlich recht gut bekannt sind und die trotzdem noch auch ein breiteres Publikum interessieren.
 
Ob Mord, Unfall oder unheilbare Krankheit - der Tod des jungen Pharao ist und bleibt mysteriös.

Finde ich nicht so.Er war, für die Pharaonenzeit typisch, ein königliches Inzuchtopfer.Schon mit Schädigungen zur Welt gekommen vermutlich.Dazu als Sohn des Ketzerkönigs in einer schwierigen bis gar gefährlichen Situation.Dazu gabs genug Isnoguds, welche Pharao anstelle des Pharaos werden wollten.Da wäre es für mich eher mysteriös, wenn er das biblische Alter eines Ramses ll erreicht hätte.
 
Versteckt sich dahinter ein "Is no good" oder ist das ein echtes altägyptisches Wort? :D

Vermutlich fehlen dir einige Groschen an der historischen Mark, so daß du den Wesir Isnogud nicht kennst, der Kalif werden wollte anstelle des Kalifen. :devil: Also gehe hin und widme dich der Lektüre.
 
Richtig ist: Der Vater von Tutanchamun war Echnaton. Tutanchamun starb an den Folgen einer Beinverletzung, die er sich bei einem Wagenrennen zugezogen hatte.
 
Richtig ist: Der Vater von Tutanchamun war Echnaton. Tutanchamun starb an den Folgen einer Beinverletzung, die er sich bei einem Wagenrennen zugezogen hatte.

Ich bin gerade gestern über einen Artikel gefallen, der die Version "Tod durch Verletzung beim Wagenrennen" ausschließt. Weil der Pharao aufgrund seiner körperlichen Behinderungen gar nicht zur Teilnahme in der Lage gewesen sei.

Tutanchamun: Pharao hatte schiefe Zähnen und Klumpfuß - SPIEGEL ONLINE
 
Einem Streitwagen kann man auch mit schiefen Zähnen und einen Klumpfuß fahren.Außerden befand sich in seinem Grab der eben genannte Streitwagen. Den hätte man Ihm wohl nicht als Grabbeigabe mitgegeben,wenn er dazu nicht in der lage gewesen wäre.
 
Einem Streitwagen kann man auch mit schiefen Zähnen und einen Klumpfuß fahren.Außerden befand sich in seinem Grab der eben genannte Streitwagen. Den hätte man Ihm wohl nicht als Grabbeigabe mitgegeben,wenn er dazu nicht in der lage gewesen wäre.

Ich denke mal, um einen Streitwagen bzw. die Pferde zu zügeln braucht man zwei freie Hände. Und wer einen Arm für die Krücke braucht, um überhaupt halbwegs sicher stehen zu können, hat die nicht.
 
Außerden befand sich in seinem Grab der eben genannte Streitwagen. Den hätte man Ihm wohl nicht als Grabbeigabe mitgegeben,wenn er dazu nicht in der lage gewesen wäre.
Der Streitwagen war eine Art Statussymbol für einen Pharao. Pharaonen wurden bekanntlich gerne stilisiert auf Streitwagen dargestellt, wie sie gerade ihre Feinde besiegen. Somit wäre es nicht verwunderlich, wenn man einem Pharao einen Streitwagen ins Grab mitgibt, auch falls er ihn nicht fahren konnte.

Tutanchamun starb an den Folgen einer Beinverletzung, die er sich bei einem Wagenrennen zugezogen hatte.
Eine so definitive Aussage ist schon sehr gewagt. Die Schwierigkeiten beginnen schon damit, dass unklar und umstritten ist, inwieweit der Zustand der Mumie "original" ist und inwieweit Verletzungen, Deformationen etc. erst nach der Entdeckung durch unsachgemäße Handhabung entstanden sind. Somit hakt es aber schon bei den Grundlagen, auf denen eine Untersuchung seiner allfälligen Leiden und seines Todes aufbauen muss. Wenn man nicht einmal weiß, ob ein bestimmter Zustand des Körpers überhaupt schon zu seinen Lebzeiten bzw. zur Zeit seines Todes bestand, kann man daraus auch nicht zuverlässig schließen, ob er etwas mit seinem Tod zu tun hatte.
Trotzdem werden von den Medien immer mal wieder neue Untersuchungsergebnisse unter "Tutenchamuns Todesursache geklärt" präsentiert, z. B. die Wagenunfall-Geschichte oder dass er ermordet wurde oder ... Das ist aber eher unseriös, und man kann relativ sicher sein, dass ein paar Monate oder Jahre später wieder ein anderer Bericht erscheinen wird, der wieder eine andere Todesursache (oder auch eine aufgewärmte alte) als neue endgültige Klärung präsentiert.
 
Wenn ich hier bei der Todesursache von einem Wagenunfall spreche beziehe ich mich auf die letzten Untersuchungen, die im Jahr 2013 durch anerkannte Wissenschaftler am Leichnam Tutanchamun vorgenommen wurden.Das ist der letzte Stand der dinge.Wenn der Leichnam in Zukunft nochmal untersucht wird, und dabei ein anderes Ergebnis heraus kommen sollte, kann ich natürlich nicht vorhersehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mal, um einen Streitwagen bzw. die Pferde zu zügeln braucht man zwei freie Hände. Und wer einen Arm für die Krücke braucht, um überhaupt halbwegs sicher stehen zu können, hat die nicht.

Ich denke schon, dass die Forscher die Möglichkeit eines Wagenunfalls ausgeschlossen hätten, wenn er dazu Körperlich nicht in der Lage gewesen wäre.Soviel Kompetenz kann man den Wissenschaftlern wohl zutrauen.Zu deiner Signatur wär noch zu sagen, dass es da mit Sicherheit bessere gibt.
 
Die Signatur hat eine subtile Selbstironie... Aber lassen wir die Signaturenfrage mal außen vor und beschränken uns hier auf's Thema. Weitere Bemerkungen zur Signatur bitte per privater Post.
 
Zur Streitwagentheorie:
Es wird behauptet, Tut-ankh-Amun habe sich verheddert und sei von seinem eigenen Streitwagen überrollt worden.

Nehmen wir an, das stimme: Das besagt nicht, dass er selbst gefahren ist.

Nun ist aber das Problem das des Nachweises. Es gehört nicht zum Normalfall, dass einem Mediziner oder Pathologen ein Patient oder eine Leiche unter die Finger kommt, die von einem Rad eines Pferdewagens überrollt wurde. Sprich, die wenigsten Mediziner dürften in der Lage sein, ein typisches Verletzungsbild dieser Unfallart zu erkennen und es dürfte auch in der Literatur nicht allzu weit verbreitet sein. (Ich lasse mich hierin aber gerne vom Ggt. überzeugen.)
Fürderhin wäre nicht zu erkennen, in welchem Rahmen dieser Unfall stattgefunden hätte: Wagenrennen, Jagd, Kriegszug, Spazierfahrt. Insofern ist - todesursächliche Verletzungen richtig erkannt hin oder her - es reine Spekulation zu behaupten, Tut sei von einem Wagen oder gar in einer ganz konkreten Situation überrollt worden.
 
Zurück
Oben