Die Lateinerruten waren enorm lang und die Segelfläche war für Schiffe mit einem derart geringen Tiefgang sehr gefährlich. Bei der spanischen Real war die Lateinerrute des Fockmastes noch relativ klein gegenüber der, des Hauptmastes. 100 Jahre später hatten Galeeren zwei annähernd gleich große Segel ,was das Segeln noch gefährlicher machte.( Foto: französische "le grande Reale" von 1690) Jean Marteillhe, der französische Galeerensträfling, der uns seine Memoiren hinterließ, berichtet darüber, dass man immer Angst hatte ,dass die großen Segel das grazile Schiff zum kentern bringen könnten. Besonders das Setzen der Segel war gefährlich. Deshalb gab es eine besondere Methode dafür. Das geborgene Segel wurde mit Binsengras festgebunden, dann die Rah nach oben gezogen und durch ziehen an einem Tau, rissen die Binsen und das Segel war mit einem Schlag aufgespannt.
Man hatte aber mehrere ,verschieden große Segel an Bord, die bei Bedarf, von den Ruderern ausgetausch wurden. Dafür ließ man die Lateinerrute bis auf die Ruderbänke herab und die Sträflinge knüpften das neue Segel an. Für den Fall eines Sturmes geb es auch ein kleines rechteckiges Sturmsegel aus dickerem Stoff.
Zitat Andre' Zysberg, Venedig und die Galeeren: "Die Galeeren des 17. und 18. Jh. sind mit einem beeindruckendem Takelwerk ausgestattet. Sie sind mit zwei ,wenn man den kleinen Besanmast mitzählen will ,sogar mit 3 Masten versehen , die zusammen eine Segelfläche von 800 Quadratmetern tragen können. Diese Schiffe, die es am Ende des Gasleerenzeitalters gibt ,gehören wohl zu den besten und schönsten Segelschiffen des Mittelmeeres und liegen ausgezeichnet im Wind."