(Fortsetzung der Offb-Zusammenfassung)
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Nun entsteigt ein Tier dem Meer (vermutlich der römische Kaiser) und erhält vom Drachen "große Macht" und einen Thron, um ihn beim Vernichtungskampf zu unterstützen. Einer der sieben Köpfe des Tieres ist durch ein Schwert tödlich verwundet, heilt aber auf wundersame Weise, was den "ganzen Erdboden" in Erstaunen versetzt. Jeder, dessen Name nicht im Lebensbuch des Lamms steht, betet das Tier an. Für unbesiegbar gehalten, lästert es gegen "Gott" und die Bewohner des Himmels und tötet die Heiligen. Die Zeit seines Wirkens ist aber auf "zweiundvierzig Monate" begrenzt.
Ein zweites Tier (später "der falsche Prophet" genannt) entsteigt der Erde. Es ähnelt dem Lamm, spricht aber "wie ein Drache". Seine Mission ist, das Ansehen des ersten Tieres noch zu steigern. Es vollbringt "große Zeichen" und verführt die Menschen dazu, vom ersten Tier ein "Bild" zu machen. Weil das zweite Tier dem Bild "Geist" eingibt, kann es sogar "reden". Wer es nicht anbetet, wird getötet. Das zweite Tier sorgt auch dafür, dass die "Reichen und Armen, die Freien und Knechte" Markierungen ("Male") am Körper erhalten, weil nur noch "kaufen oder verkaufen kann", wer eine solche Markierung trägt.
Dann kommt die Rede auf die Zahl 666. Dies sei die Zahl des Tieres aus dem Meer, "eines Menschen Zahl".
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J erblickt auf dem Berg Zion das Lamm und die 144.000 Getauften. Vom Himmel tönt ein Lied wie von Harfenspielern gesungen und kündet vom Thron und den vier Tieren und den Ältesten. Unter allen Menschen sind nur die 144.000 fähig, das Lied zu erlernen, denn sie sind "mit Frauen (Luther: ´Weibern´) nicht befleckt" und folgen dem Lamm auf allen Wegen.
Ein Engel kommt angeflogen und droht die Zeit des Gerichts an. Ein zweiter Engel verkündet den Fall der Stadt Babylon (= Rom), die mit dem "Wein ihrer Hurerei" die Menschen verführt habe. Ein dritter Engel warnt alle, die das Bild des Tieres anbeten: Sie würden den Zorn "Gottes" erfahren und im Angesicht des Lamms von Engeln mit "Feuer und Schwefel" auf ewig "gequält" werden.
Nachdem eine Stimme vom Himmel J diktiert, dass die Toten, die "in dem Herrn sterben" (= im christlichen Glauben) in Seligkeit fortleben, sieht er eine Gestalt mit Krone und Sichel auf einer Wolke sitzen. Ein Engel "schreit" ihr zu, sie solle nun "ernten". Die Sichel wird gegen die Erde geschlagen. Zwei Engel kommen hinzu, um die abgeschnittenen "Trauben der Erde" in den "Kelter des Zorns Gottes" zu werfen. Als die Kelter außerhalb der Stadt getreten wird, strömt so viel Blut heraus, dass es auf eine Strecke von "tausendsechshundert Feld Wegs" (= 1600 Stadien = knappe 300 Kilometer) bis an die Zäume der Pferde reicht. (Alternativ auch als ´40 x 40 Stadien = ca. 54 Quadratkilometer´ zu lesen)
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Immer noch in der Folge des siebten Posaunenstoßes wird eine neue Siebenreihe, die sieben Plagen, vorbereitet. J sieht ein neues Zeichen am Himmel, sieben Engel, die den "Zorn Gottes" vollenden sollen.
Als alle Menschen, die der Macht des Tieres aus dem Meer widerstehen konnten, dem "Herrn" das Lied des Moses und das Lied des Lamms gesungen haben, öffnet sich der himmlische Tempel, und die sieben Engel treten heraus. Eines der ´vier Tiere´ (aus dem Thronsaal) überreicht ihnen sieben Schalen, gefüllt mit dem "Zorn Gottes".
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Eine Stimme aus dem Tempel fordert die Engel auf, die "Schalen des Zorns Gottes" auf die Erde auszugießen.
Die erste Schale bringt eine schlimme Krankheit über alle, die das Tier aus dem Meer verehren. Die zweite Schale verwandelt das Meer in das Blut eines Toten und tötet alle Meerestiere. Die dritte Schale verwandelt das Wasser der Flüsse und Brunnen in Blut. Die vierte Schale heizt die Sonne auf, bringt die leidenden Menschen aber nicht dazu, Buße zu tun. Die fünfte Schale wird über dem Thron des Tieres aus dem Meer ausgeschüttet. Sein Reich versinkt in Dunkelheit. Trotz ihrer Schmerzen lassen die Menschen aber nicht davon ab, "Gott" zu lästern. Die sechste Schale verdunstet das Wasser des Euphrat.
Aus dem Mund des Drachen (Satan), des Tieres aus dem Meer (mit der Zahl 666) und des Tieres aus der Erde ( "falscher Prophet") kommen drei unreine "Geister der Teufel" hervor, um die Könige aller Länder auf den finalen Kampf gegen "Gott" einzuschwören. Sie werden an einem Ort versammelt, der "Harmagedon" heißt.
Als der siebte Engel seine Schale ausgießt, donnert und bebt es so stark, dass die "große Stadt" (Babylon = Rom) in drei Teile auseinanderbricht.
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Einer der Engel mit den Schalen führt J in die Wüste, um ihm die "Hure Babylon" zu zeigen, die mit den Königen der Erde "gehurt" und sie "trunken" von ihrem Wein gemacht hat. J sieht eine reich geschmückte Frau auf einem seltsamen Tier sitzen. Der Becher in ihrer Hand ist gefüllt mit dem "Greuel" und der "Unsauberkeit" ihrer "Hurerei". Auf ihrer Stirn steht ihr Name geschrieben: "Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden".
Als J ihre Trunkenheit vom Blut der Märtyrer bemerkt, ist er "verwundert". Also klärt ihn der Engel über die Frau und ihr Reittier auf. Die sieben Köpfe des Tieres seien sowohl "sieben Berge", auf denen die Frau (= Rom) sitzt, als auch "sieben Könige". (Anm.: vermutlich die sieben Hügel von Rom sowie sieben Kaiser). Die "zehn Hörner" des Tieres seien "zehn Könige" (Anm.: vermutlich Könige von an Rom angegliederten Reichen), die an der Macht des Tieres aus dem Meer teilhaben. Sie werden, so der Engel, gegen das Lamm kämpfen, ihm aber unterliegen, weil das Lamm "der König aller Könige" ist.
Eine Stimme vom Himmel fordert, es der Frau doppelt so grausam heimzuzahlen wie sie selbst gehandelt hat. Für ihre Eitelkeit und Überheblichkeit soll sie gequält werden und "Tod, Leid und Hunger" über sie kommen. Gerichtet von "Gott" wird sie schließlich "im Feuer verbrannt", worüber Könige, Händler, Schiffsherrn, Sänger und Handwerker in Klagen ausbrechen. Innerhalb einer Stunde ist der Reichtum Babylons vernichtet.
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Im Himmel jubilieren Engelscharen und preisen den "Herrn" für seine Hinrichtung der "großen Hure", an deren Hand das "Blut seiner Knechte" klebt. Weitere Scharen fallen in den Jubel ein und künden die "Hochzeit des Lammes" mit seiner Braut (= Jerusalem) an.
Dann öffnet sich der Himmel. An der Spitze eines Heeres erscheint ein Reiter (= Christus) mit blutbeflecktem Gewand, feurigen Augen und vielen Kronen auf seinem Haupt. Aus seinem Mund "geht ein scharfes Schwert" (= Machtworte), mit dem er die "Heiden" unterwirft, um sie "mit eisernem Stab" zu regieren. Sein Name ist "König aller Könige und Herr aller Herrn".
Ein Engel ruft allen Vögeln zu, sie mögen sich zum "Abendmahl des großen Gottes" versammeln, um das "Fleisch der Könige", "der Starken", "der Freien und der Knechte" zu essen.
J sieht das Tier aus dem Meer (vermutlich der Kaiser) gemeinsam mit den Klientel-Königen und deren Heeren in die Entscheidungsschlacht ziehen. Sie endet mit der Gefangennahme des Tieres und seines "falschen Propheten" (das Tier aus der Erde). Zur Strafe für ihre Verführung der Menschen enden das Tier und sein Prophet in einem "feurigen Pfuhl", wo sie für immer gequält werden. Die Könige und Heere werden mit dem Schwert des Christus "erwürgt". Schließlich machen sich die Vögel über das Fleisch der Toten her.
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Vom Himmel steigt ein Engel mit einem "Schlüssel zum Abgrund" und einer Kette herab. Er packt den Drachen - den "Teufel und Satan" - , fesselt ihn und wirft ihn in einen Abgrund, der verschlossen wird, damit der Satan die nächsten tausend Jahre die "Heiden" nicht verführen kann. Nach Ablauf der tausend Jahre wird er für "eine kleine Zeit" aber noch einmal losgelassen werden.
Dann kommen die Toten vor das Millenniumsgericht. Die Märtyrer und jene, welche das Bild des Tieres nicht angebetet haben, werden zum Leben wiedererweckt und und als "Priester Gottes und Christi" in den nächsten tausend Jahren "mit Christus regieren". Alle anderen bleiben bis zum Ablauf der tausend Jahre unerweckt.
Entlassen aus seinem "Gefängnis" versammelt der Satan die Heere der Länder Gog und Magog zur Schlacht gegen das "Heerlager der Heiligen" und die "geliebte Stadt" (Jerusalem). Wieder unterliegt er, denn "Gott" lässt vom Himmel Feuer auf die Heere fallen. Der Satan wird in den gleichen "feurigen Pfuhl" geworfen, in dem schon das Tier aus dem Meer und der "falsche Prophet" in alle Ewigkeit gequält werden.
Schließlich geben das Meer, der Tod und die Hölle die Toten frei für das letzte Gericht. Sie werden von "Gott" nach ihren Werken und nach dem, was in der "Schrift in den Büchern" steht, gerichtet. Der Tod, die Hölle und jene, die nicht im "Buch des Lebens" verzeichnet sind, enden im "feurigen Pfuhl".
(21)
J erblickt "einen neuen Himmel und eine neue Erde" und das "neue Jerusalem", das vom Himmel herabgekommen ist "wie eine geschmückte Braut". Eine Stimme vom Thron verkündet, dass "Gott" nun bei den Menschen wohnt und Tod, Leid und Schmerz "vergangen" sind.
Einer der sieben Plagen-Engel führt J auf einen Berg, von wo aus er Jerusalem, die "Braut des Lamms", erschaut. Sie hat die "Herrlichkeit Gottes" und erstrahlt wie ein Edelstein. Auf ihren zwölf Toren stehen zwölf Engel sowie die Namen der zwölf Geschlechter der "Kinder Israel". An der Stadtmauer stehen die Namen der "zwölf Apostel des Lamms". Beleuchtet wird Jerusalem nicht von Sonne und Mond, sondern vom Licht der "Herrlichkeit Gottes", das vom Lamm ausgeht und auch die "Heiden" und "Könige auf Erde" mit Seligkeit erfüllt.
(22)
Der Engel zeigt J den Strom des "lebendigen Wassers". Seine Quelle ist der Thron. Erleuchtet von "Gott" werden seine Diener "von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren".
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