Zu den Weil(er)- bzw. Wil(er)-Namen:
Beide gehen auf altdeutsche Lehnwörter zurück, die von lat.
villa 'Landgut' abgeleitet sind: a)
wīla direkt auf
villa, b)
wīlāri auf
villaris ('zum Landgut gehörig', klassisch Plin. Nat. Hist. 10
villaribus gallinis 'den Hofhühnern')
Insbesondere
wīlāri (neuhochdeutsch
Weiler) taucht sehr häufig sowohl als Ortsname wie auch als Bestandteil von Ortsnamen auf, im zweiten Fall meist mit einem Personennamen (oben habe ich "Ratprechts Weiler" = Rapperswil erwähnt.)
Nicht ganz so häufig scheinen die
wīla-Namen zu sein; im Lauf der Zeit hat sich aber oft ein -w(e)iler-Name zu einem -w(e)il-Namen verkürzt. (Auch hierfür ist Rapperswil ein gutes Beispiel.)
"Beide Typen fehlen weithin in BY, vollkommen in A, NI, SH und im Bereich der d. Ostsiedlung. Sie beschränken sich also im Wesentlichen auf das merowingisch-fränk. Staatsgebilde." (Niemeyer, Deutsches Ortsnamenbuch)
("Vollkommen in A" stimmt genaugenommen nicht; im alemannischsprachigen Vorarlberg gibt es einige Weiler-Namen!)
An Weil-Namen ohne Bestimmungswort listet Wiki auf:
Weil – Wikipedia
Hab mal versucht, mich zu den Weil-Orten rings um Stuttgart (Weil der Stadt, Weilimdorf, Weil im Schönbuch, Esslingen-Weil, letzterer hieß allerdings ursprünglich Weiler) schlau zu machen. Bei Lutz Reichardt, Ortsnamenbuch des Kreises Böblingen, Stuttgart 2001 lese ich auf S. 242:
"Es handelt sich um die Benennung der Siedlung mit dem an den Gebäuderesten haftenden Flurnamen *Wīla, der auf lat. vīlla 'Hof, Landgut' zurückgeht [...] Diese Namengebung setzt lediglich die Erhaltung von Resten der römischen Bevölkerung für die Tradierung des Flurnamens, jedoch keine Siedlungskontinuität aus der Römerzeit voraus; nach den siedlungsgeographischen Untersuchungen von Eisenstuck sind die Weil-Orte als germanische Siedlungen anzusehen."