Der Erste Weltkrieg und seine Bedeutung in der heutigen Zeit.

Und was spricht dabei gegen den Nationalismus als treibende Kraft?
Man könnte von einem südslawischen Nationalismus sprechen, der nach 1918 zum Staat Jugoslawien geführt hat, auch wenn dieser Staat heute nicht mehr existiert.
Ein österreichisch-ungarischer Nationalismus ist insofern unangebracht, weil es zwei Staaten - Transleithanien und Cisleithanien - gab, die unter einer Personalunion vereinigt war. Innerhalb dieser zwei Staaten gab es verschiedene Ethnien, die wiederum ein nationalistisches Interesse daran hatten einen eigenen Staat zu gründen, wie es auch nach 1918 geschehen ist: CSFR, Polen, Jugoslawien und kurzzeitig die Ukraine gründeten sich; Rumänien und Italien erhielten kuk-Territorium.
Daher kann man "Nationalismus" auch als großen Gegner von multiethnischen Staaten wie Russland, Österreich-Ungarn oder dem Osmanischen Reich ansehen, die alle nach 1918 große territoriale Einbußen erleben mussten.
 
Nein, es war keine Verbesserung der eigenen Stellung, sondern eher eine Klarstellung wer Großmacht ist, eine Frage des Prestiges, und wer meint, diese "ungestraft" herausfordern zu können.





Ich habe nicht gesagt, das deine Bildung nichts wert ist! Allerdings ist es nun einmal so, das der Schulunterricht mit seinen lächerlichen 2 Stunden Geschichte pro Woche nicht hinreicht, um solche komplexen Themen zu durchdringen. Das ist kein persönlicher Angriff; das ist ein schulisches Problem.

Das ist jetzt wirklich Haarspalterei, sorry.

Ich hab mich nicht angegriffen gefühlt, aber ich bin schon irgendwie enttäusch.
 
Man könnte von einem südslawischen Nationalismus sprechen, der nach 1918 zum Staat Jugoslawien geführt hat, auch wenn dieser Staat heute nicht mehr existiert.
Ein österreichisch-ungarischer Nationalismus ist insofern unangebracht, weil es zwei Staaten - Transleithanien und Cisleithanien - gab, die unter einer Personalunion vereinigt war. Innerhalb dieser zwei Staaten gab es verschiedene Ethnien, die wiederum ein nationalistisches Interesse daran hatten einen eigenen Staat zu gründen, wie es auch nach 1918 geschehen ist: CSFR, Polen, Jugoslawien und kurzzeitig die Ukraine gründeten sich; Rumänien und Italien erhielten kuk-Territorium.
Daher kann man "Nationalismus" auch als großen Gegner von multiethnischen Staaten wie Russland, Österreich-Ungarn oder dem Osmanischen Reich ansehen, die alle nach 1918 große territoriale Einbußen erleben mussten.

Klar gab es Leute die sich Unabhängigkeit wünschten. Aber doch auch wohl die die sich mit dem Staat identifizierten.
 
Klar gab es Leute die sich Unabhängigkeit wünschten. Aber doch auch wohl die die sich mit dem Staat identifizierten.
Ok, mal ganz langsam:

Die Idee eines homogenen „Nationalstaats“ steht im Widerspruch zu den alten Monarchien Europas.
...
In Österreich-Ungarn führte der entstehende Nationalismus regelmäßig zu Konflikten zwischen den verschiedenen Sprachgruppen der vielsprachigen Monarchie. Diese Konflikte betrafen jedoch zunächst nicht die Gesamtheit der Bevölkerung, sondern sie wurden vor allem von kleinen, nationalistischen Gruppierungen getragen und besonders in gemischtsprachigen Regionen angeheizt.

Hintergrund: Nationalismus und Vielsprachigkeit in der Habsburgermonarchie
 
Es waren in Ö-U wie bereits erwähnt zwei Staaten und auch die erhielten 1918 ihren eigenen Staat: Österreich und Ungarn - ganz im Sinne des "nationalistischen" Selbstbestimmungsrecht der Völker à la Wilson, oder fast ganz, wenn man vom Anschlussverbot Österreichs an Deutschland absieht.

Was willst du mir sagen? Und selbst wenn Österreich nicht nationalistisch gehandelt hat, dann doch sicher die anderen Staaten die am Ausbruch des Krieges beteiligt waren.
 
Und selbst wenn Österreich nicht nationalistisch gehandelt hat, dann doch sicher die anderen Staaten die am Ausbruch des Krieges beteiligt waren.

Daher kann man "Nationalismus" auch als großen Gegner von multiethnischen Staaten wie Russland, Österreich-Ungarn oder dem Osmanischen Reich ansehen, die alle nach 1918 große territoriale Einbußen erleben mussten.

Was willst du mir sagen?
Wer lesen kann, ist da klar im Vorteil.
 
Zum Thema Nationalismus als "Gegner" von multiethischen Staaten hab ich mich jetzt wirklich ausführlich geäußert.
Wo denn? Außer "Nein, das sehe ich anders" kam da nichts.
Jetzt geht doch einmal bitte einen Schritt auf mich zu als stur auf eurer Position zu beharren.
Wieso sollte ich? Deine Position ist bestenfalls schwammig.
Ne, lesen? Total überbewertet ;)
Genau, den Eindruck vermittlest du. Da gehe ich keinen Schritt drauf zu.

Kommt da noch was Sachliches von dir?
 
Jetzt geht doch einmal bitte einen Schritt auf mich zu als stur auf eurer Position zu beharren.

Habe ich ja getan und eingeräumt, dass der Nationalismus im Rahmen des Imperialismus die Spannungen verstärkt hat.

Der 1WK ist ja nicht wegen eines Kolonialkonflikts ausgebrochen. Der Imperialismus hat aber wohl die Spannungen verstärkt.

Deine Antwort war, aud dem Nationalismus als Hauptursache zu bestehen. Eine Behauptunge, die du noch immer nicht belegt hast
 
Das ist jetzt wirklich nicht sachlich. Natürlich hatte Russland etc Angst, dass sich Fraktionen absplitterten, gleichzeitig gab es aber einen russischen Nationalismus. Verstanden??
Daher hatte man in Russland Angst vor nationalistischen Tendenzen. Verstanden? Übertrag das mal auf das Osmanische Reich oder Ö-U bei denen es kein "Mehrheitsvolk" gab.
 
Daher hatte man in Russland Angst vor nationalistischen Tendenzen. Verstanden? Übertrag das mal auf das Osmanische Reich oder Ö-U bei denen es kein "Mehrheitsvolk" gab.

Das Osmanische Reich war nicht am Ausbruch beteiligt, oder? Klar hatte Russland Angst vor nationalistischen Tendenzen, wenn die das russische Imperium gefährden. Wenn die dazu führten, dass das damalige Russland zusammenwächst waren sie toll.
 
Klar hatte Russland Angst vor nationalistischen Tendenzen, wenn die das russische Imperium gefährden. Wenn die dazu führten, dass das damalige Russland zusammenwächst waren sie toll.
Wie sollte Nationalismus in einem multiethnischen Staat dazuführen, dass etwas "zusammenwächst" ? Und da zeigt sich für mich, dass du Imperialismus mit Nationalismus verwechselst.
 
Was willst du mir sagen? Und selbst wenn Österreich nicht nationalistisch gehandelt hat, dann doch sicher die anderen Staaten die am Ausbruch des Krieges beteiligt waren.

Diese These bitte ich doch mit Belegen zu unterfüttern.

Weshalb Österreich-Ungarn sich in der Julikrise entschlossen hatte militärisch gegen Serbien vorzugehen, habe ich dir bereits kurz aufgezeigt, weshalb ignorierst du das, und das hatte nichts mit Nationalismus zu tun; einmal davon abgesehen, das ÖU ein Vielvölkerreich gewesen war.
Du kannst nicht einfach die Geschichte umschreiben, weil dir die Fakten nicht gefallen.
 
Deine Antwort war, aud dem Nationalismus als Hauptursache zu bestehen.
@Traklson deine kritische Bemerkung ist nicht ganz korrekt, denn sie berücksichtigt nicht, dass @PostmodernAtheist unter dem Begriff "Nationalismus" seine eigene, individuelle Deutung dieses Begriffs versteht. Diese lautet ungefähr "exklusiver Nationalismus (also Chauvinismus) mit maßloser Selbstüberhöhung und Herabsetzung anderer Nationen, und das ganz dezidiert bezogen auf das deutsche Kaiserreich" und dass man diesen bekämpfen müsse*) (so in seinen jüngsten Beiträgen auf beharrliche Nachfrage)

Ich halte nicht viel von dieser Privatdefinition, denn 1. stimmt sie nicht mit dem überein, was in der historischen Fachliteratur unter dem Begriff verstanden wird, 2. fokussiert sie sich aufs Kaiserreich und suggeriert damit in Richtung Hauptschuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs - mir wäre lieber, um Missverständnisse zu vermeiden, wenn man sich auf einen sachlich korrekten Gebrauch des Begriffs einigen könnte.

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*) hier ist mir unklar, was das bekämpfen des kaiserreichlichen Chauvinismus bringen könnte: man wird den Ersten Weltkrieg wohl nicht mehr verhindern können...
 
sie berücksichtigt nicht, dass @PostmodernAtheist unter dem Begriff "Nationalismus" seine eigene, individuelle Deutung dieses Begriffs versteht. Diese lautet ungefähr "exklusiver Nationalismus (also Chauvinismus) mit maßloser Selbstüberhöhung und Herabsetzung anderer Nationen, und das ganz dezidiert bezogen auf das deutsche Kaiserreich" und dass man diesen bekämpfen müsse*)
Der Fairness halber muss man sagen, dass PMA - zumindest zwischenzeitlich - allen Beteiligten nationalistische Motive attestierte. Und auch wenn Imperialismus nicht notwendigerweise nationalistisch ist, so gehen beide doch oft miteinander einher, insbesondere dann, wenn a) die Nation, von der imperialistische Ambitionen ausgehen sich berufen fühlt, das eigene Territorium zu vergrößern und andere Völker (oft angeblich zu deren Besten - dies sei the white man‘s burden, 'die Last des weißen Mannes') zu unterwerfen, bzw. wenn es b) darum geht, Nachbarn zu zwangsassimilieren.
 
@Traklson deine kritische Bemerkung ist nicht ganz korrekt, denn sie berücksichtigt nicht, dass @PostmodernAtheist unter dem Begriff "Nationalismus" seine eigene, individuelle Deutung dieses Begriffs versteht. Diese lautet ungefähr "exklusiver Nationalismus (also Chauvinismus) mit maßloser Selbstüberhöhung und Herabsetzung anderer Nationen, und das ganz dezidiert bezogen auf das deutsche Kaiserreich" und dass man diesen bekämpfen müsse*) (so in seinen jüngsten Beiträgen auf beharrliche Nachfrage)

Ich halte nicht viel von dieser Privatdefinition, denn 1. stimmt sie nicht mit dem überein, was in der historischen Fachliteratur unter dem Begriff verstanden wird, 2. fokussiert sie sich aufs Kaiserreich und suggeriert damit in Richtung Hauptschuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs - mir wäre lieber, um Missverständnisse zu vermeiden, wenn man sich auf einen sachlich korrekten Gebrauch des Begriffs einigen könnte.

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*) hier ist mir unklar, was das bekämpfen des kaiserreichlichen Chauvinismus bringen könnte: man wird den Ersten Weltkrieg wohl nicht mehr verhindern können...

Ich weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Folgt man dieser Definition von Nationalismus, wird seine Position nur noch unhaltbarer.

Das Vorgehen von @PostmodernAtheist ist schlicht unklug und kann nur zu einem frustrierenden Ergebnis führen.

Er nimmt Extrempositionen ein, die unmöglich zu belegen oder zu verteidigen sind. Es wurde hier immer euphemistisch gespiegelt, er habe in der Kriegsschuldfrage Fischers Position eingenommen. Das ist eigentlich nicht richtig. Er ist über Fischer hinausgegangen und hat von einer Alleinschuld des DR gesprochen. Das ist eine Extremposition. Jetzt soll der Nationalismus nicht nur eine wichte Ursache für den Kriegsausbruch sein, nein, er soll laut Lehrmeinung und Mehrheitsmeinung die Hauptursache sein.

Die Folge ist, dass er wegen seine radikalen Positionen viel Gegenwind erfährt, was bei ihm den Eindruck auslöst, alle seien gegen ihn. Und als Grundlage, als Beleg für seine Behauptungen, landen wir immer wieder bei einer verschwommenen Erinnerung an die Schulzeit. Ich persönlich misstraue meinem Gedächtnis ja viel zu sehr, um so etwas zu wagen. Erinnerungen werden verändert oder sogar konstruiert.

Also steile Thesen ohne intersubjuktiv nachvollziehbare Grundlage können nur in einem Frustergebis für den Nutzer münden.

P,S, Ich hatte ja gedacht, wie er immer fordert, auf seine Argumente einzugehen undzu zeigen warum sie nicht funktionieren, würde ihn weiterbringen. Das sagen viele, ist einfach kein gutes Argument. Ad Populöum halt. Aber mein Latein hat dazu geführt, dass er denkt, ich halte mich für etwas besseres. Dabei ist das super nützlich, sich mal mit Argumenten und guter Beweisführung auseinanderzusetzen. @Riothamus hatte da ja schon vor Wochen eine tolle Empfehlung, Schopenhauer, die er nicht mal anschauen wollte. Schade
 
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