Die sachlichen Argumente hattest Du mit der schnippischen Bemerkung "Wenn das alles ist..." vom Tisch gewischt
Weil das, was du da zitiert hast für das Szenario das mir vorschwebte überhaupt nicht relevant ist.
Ich versuche noch mal meinen Standpunkt kurz zusammen zu fassen:
Ich war davon ausgegangen, dass:
a) Man im Westen mit den vorhandenen Festungen noch über eine hinreichend starke Auffanglinie verfügte, die es mit einiger wahrscheinlichkeit ermöglichen würde die Angriffe der Entente vollständig zum Stehen zu bringen.
b) Es sehr unwahrscheinlich gewesen wäre dass die Entente gelände- und witterungsbedingt auf den an anderen Abschnitten noch einmal angreifen würde, da aufgeweichte Böden, im Aufbau befindliche Auffanglinie in Flandern, Vogesen, Ardennen, Maasübergang und bescheidene Infrastruktur im Ardennen-Abschnitt im Wege.
c) Die Entente einen vollkommen improvisierten Angriff auf das Festungsareal Metz-Thionville zumal unter Winterbedingungen nicht unternommen hätte, weil da (sofern intakte Festungen unterstellt werden) vor allen Dingen ein unnötiges Massaker an den eigenen Truppen zu erwarten gewesen wäre, ein Großteil des schweren Geräts noch in Flandern stand und erst auf diesen Abschnitt hätte verschoben werden müssen und weil die beschädigten Bahnanlagen im rückwärtigen Gebiet auch das Heranschafften von Artilleriegranten in hinreichender Stückzahl um die Festungen entsprechend artilleristisch eindecken zu können, auch nicht gerade hilfreich gewesen wären.
d) Das man daher voraussetzen könne, dass da die Entente günstige Bedingungen für einen aussichtsreichen Angriff im Westen unter erträglichen eigenen Verlusten erst im Frühjahr haben würde und dementsprechend damit zu rechnen gewesen wäre, dass die Entente ihre Offensivbemühungen irgendwann im November oder Dezember weitgehend eingstellt hätte, um sich auf die Vorbereitunng der finalen Offensive im Frühjahr zu konzentrieren.
e) Das daraus resultierend wenn es möglich gewesen wäre noch 1-2 Monate bis zum erwartbaren Abbruch der Offensive zu gewinnen dies einen Zeitgewinn von zusätzlichen 2-3 Monaten und relative Ruhe an der Westfront bedeutet hätte.
f) Das man diese Zeit für die Entwicklung einer eigenen, auf die politische Öffenntlichkeit in den Entente-Staaten zielende Friedensinitiative hätte nutzen können um eventuell zu besseren Bedingungen zu kommen, als der Versailler Vertrag sie am Ende hergab.
g) Das man möglicherweise, wäre diese Gescheitert noch bis zum Sommer hätte weiterkämpfen können (Die Einnahme der Festungen hätte sicherlich 1-2 Monate gedauert und wenn man den Beginn einer Offensive für März-April ansetzt, wäre man dann bereits im Mai-Juni), das allerdings relativ sinnlos gewesen wäre und man im Grunde vernünftigerweise keine andere Möglichkeit gehabt hätte als zu kapitulieren.
Bei diesem Szenario könnte die Moral der Truppen überhaupt nur dann eine entscheindende Rolle spielen, wenn nachzuweisen wäre, dass die Moral der Truppen binnen 1-2 Monaten bis zum Winter mit absoluter Sicherhheit vollständig kollabiert wäre.
Die obigen Annnahmen vorausgesetzt, hätte man denn Winter und das Abebben der Kämpfe erreicht und man hätte die mir vorschwebende diplomatische Aktion versucht, hätte es zwei Möglichkeiten gegeben:
1. Das Angebot trifft bei der Bevölkerung der Entente-Staaten auf Resonanz und deren Öffentlichkeit wünscht eine Einigung zu diesen Bedingungen, dann wären die politischen und militärischen Anführer die Entente möglicherweise gezwungen gewesen sich in einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zu günstigeren Bedingungen einzulassen.
2. Das Angebot wäre auf keine Resonanz gestoßen, dann hätte man vernünftiger Weise vor Beginn der zu erwartendenn Frühjahrsoffensive aufgeben müssen.
Nimmt man an, dass die Entennte wegen eigener Schwierigkeiten und wegen der Festungen den Winter überwiegend zur Regeneration und Vorbereitung der Frühjahrsoffensive genutzt und daher die Offensivaktivitäten zwecks Vorbereitung und Schonung der eigenen Kräfte zurückgefahren hätte, dann hätte sich mit Eintitt des Winters die Frage der Moral überhaupt nicht weiter gestellt, weil der Druck abgenommen hätte und der Krieg auf die eine oder andere Weise abgewickelt worden wäre, bevor er im Frühjahr erwartbar wieder zugenommen hätte.
Es sei denn: Du wolltest behaupten beweisen zu können, dass das Szenario bereits deshalb undenkbar gewesen wäre, weil die Truppenmoral bereits vor dem Winter hätte zusammenbrechen müssen.
Was du an Nachweisen gebracht hast, beweist dass die Moralkurve deutlich nach unten zeigte und das man sich bei einigen Einheiten sicherlich langsam Sorgen um die Moral machen musste, es belegt aber keinen sicheren militärischen Zusammenbruch vor dem Winter aus Gründen der Moral.
Und daher spricht es nicht gegen das Szenario, wie ich mir das vorgestellt und versucht habe es zu beschreiben (vielleicht war das ja von meiner Seite her in Teilen missverständlich, mag sein).
Meine Reaktion entspricht nicht einer Missachtung der Inhalte, die deine Zitate transportieren, sondern dem Umstand, dass ich sie insofern für as Szenario für nicht relevant halte, als dass ich davon ausgegangen bin dass die Kampfhandlungen ohneehin binnen zweiter Monate auf ein Maß zurückfallen würden, dass die Gefahr eines moralischen Zusammenbruchs nicht mehr mit sich gebracht hätte.
Längerfristig hätte man sicherlich mit einem moralischen Kollaps des Heeres rechnen müssen, nur ich bin nie davon ausgegangen, dass noch eine so lange Zeit unter vollem Einsatz hätte gekämpft werdenn müssen.
Die diplomatische Offesnvie hätte entweder auf dem Weg über die Zivilbevölkerung die Entente politisch aus dem Krieg geblufft oder nicht.
In beiden fällen hätte man den Krieg spätestens im Februar-März beenden müssen, wobei durch die obigen Annahmen Bedingt eine massive Abnahme der Intensität der Kampfhandlungen ab November-Dezember zu erwarten gewesen wäre und zu erwarten gewesen wäre dass diese vor März/April nicht wieder zunimmt.
Warum das so nicht funktioniert, hatten wir geklärt, den ohne die massiven Festungsanlage in verteidigungsfähigem Zustand, die in einem improvisierten Anngriff nicht zu ehmen gewesen, hatte die Entente in der Tat wenig Anlass ihre Angriffe einzustellen und der deutschen Seite die Kampfpause zu verschaffen, die für die weiteren Schritte notwendig gewesen wäre.
Allerdings auch dann spielte die Moral keine Rolle, weil ohne intakte Festungen auf dem Abschnitt Matz-Thionville, die Entente in Lothringen sehr wahrscheinlich durchgebrochen wären. Wäre das passiert und wären die Erzfelder dabei verlorenn gegangen hätte man auf einen Kollaps der Moral übrhaupt nicht mehr warten müssen, weil dann die Munitionsfabriken leerglaufen wären, abgesehen davon, dass ohne Flankendeckung aus dem Raum Metz sehr wahrscheinlich auch Luxemburg überrant worden wäre, was zur Gefahr des vollständigen Abschneidens der noch in Belgien stehenden Truppen geführt hätte und mit Sicherheit zu panischer Flucht unter Preisgabe des gesamten schweren Materials, wenn nicht gar dazu, dass ganze Divisionen und Korps geschlossen in Gefanngenschaft gegangen wären.
Ich denke nicht, dass man das weiter erörtern muss.
Da das was ich mir gedacht hatte wegen der Festungen und des Erzgebiets nicht funktioniert und es sehr wahrscheinlich gewesen wäre, dass unter den gegebenen Umständen der entscheidende Schlag gegen Deutschland noch in 1918 zu führen gewesen wären, der zudem die gesamte Kriegswirtschaft sehr wahrscheinlich lahmgelegt hätte, ist die Frage der Moralentwicklung darüber hinaus rein akademisch.
Die Sache funktioniert nicht, also ist sie vom Tisch.
Für denn schnippischen Tonfall entschuldige ich mich. Vielleicht haben wir einfach aneinander vorbei geredet.
Bei mir war das so angekommen, als wolltest du mein Fallenlassen des Szenarios in der Form einfach nicht akzeptieren, weil dir die Gründe nicht gefielen.
Das hatte ich wahrscheinlich falsch verstanden.
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