Ich denke die Deutsche Volksliste hat auch viel dazu beigetragen, dass in den ganzen ehemaligen Ostgebieten und besetzten Gebieten die allermeisten Bewohner die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen.
Wie kommst du zu dieser abenteuerlichen Einschätzung? Sehen wir uns bspw. den "
Warthegau" an, den die Nazis nach dem Überfall auf Polen annektierten. Dort lebten am 17. Mai 1939 4.693.722 Menschen. Die Deutsche Volksliste spricht 1942 von 476.000 Deutschen (inkl.
auf Widerruf), wobei es von 1939-42 noch eine Einwanderung von "Volksdeutschen" in den Warthegau gab
, die in dieser Zahl enthalten ist. Kurzum: Nicht mal jeder 11. war Deutscher und bei weitem nicht die "allermeisten".
Wer als "nicht eindeutschungsfähig" galt, wurde von der SS ins
Generalgouverment deportiert.
Die "Deutsche Volksliste" war eine NS-Organisation, die bei der Zwangsgermanisierung von Teilen Polens im 2.Weltkrieg und durch die Einteilung von Judenin die Kategorie "
nicht eindeutschungsfähig", die dann zunächst ins Warschauer Ghetto verschleppt wurden, auch direkt am Holocaust beteiligt war.
Edit: Die Deutsche Volksliste führte verschiedene Kategorien der deutschen Staatsbürgerschaft, nach denen Menschen
eingedeutscht wurden:
1.)deutscher Staatsangehöriger
2.)deutscher Staatsangehöriger auf Widerruf
3.) Anwartschaft auf die deutsche Staatsangehörigkeit mit Widerruf
und "polnische Schutzbefohlene" ohne deutsche Staatsbürgerschaft irgendeiner Art.
In den Nürnberger Prozessen 1946 wurde dieses gestaffeltes System als Verbrechen geahndet.