Was versteht ihr unter Europa?

Vermutlich nicht. Das ist eben - doch - eine geographische Abgrenzung. Andernfalls wäre auch Wladiwostok eine europäische Stadt.

Man hat eben versucht, eine eigentlich kulturell begründete Abgrenzung doch irgendwie geographisch zu definieren.

In der Antike, auf die die Unterscheidung zwischen Europa, Asien und Afrika zurückgeht, war das noch anders. Da grenzten sich die Griechen von den "Barbaren" Europas mindestens ebenso sehr ab wie von denen Asiens und Afrikas. Ein "europäisches" Gemeinschaftsgefühl hatten die Griechen nicht. (Zwar postulierten sie gerne einen traditionellen Gegensatz zwischen Europa und Asien, meinten damit aber den zwischen europäischen Griechen und asiatischen Orientalen, nicht zwischen Kontinenten als solchen.) Die Grenzziehung anhand des Tanais oder wo auch immer war geographisch.
 
Vermutlich nicht. Das ist eben - doch - eine geographische Abgrenzung. Andernfalls wäre auch Wladiwostok eine europäische Stadt.

Man hat eben versucht, eine eigentlich kulturell begründete Abgrenzung doch irgendwie geographisch zu definieren.

In der Antike, auf die die Unterscheidung zwischen Europa, Asien und Afrika zurückgeht, war das noch anders. Da grenzten sich die Griechen von den "Barbaren" Europas mindestens ebenso sehr ab wie von denen Asiens und Afrikas. Ein "europäisches" Gemeinschaftsgefühl hatten die Griechen nicht. (Zwar postulierten sie gerne einen traditionellen Gegensatz zwischen Europa und Asien, meinten damit aber den zwischen europäischen Griechen und asiatischen Orientalen, nicht zwischen Kontinenten als solchen.) Die Grenzziehung anhand des Tanais oder wo auch immer war geographisch.
" ... Andernfalls wäre auch Wladiwostok eine europäische Stadt ..."
Der Anfang wurde bereits 1876 gemacht mit Kunst und Albert aus Hamburg.
Hier 2 Fotos von ihren Kaufhaus:

Kaufhaus Kunst und Albert in Wladiwostock - 1876 Holzbau -1.jpg
Kaufhaus Kunst und Albert 1907 in Wladiwostock - Neubau -2.jpg
 
Solche Gebäude fanden und finden sich auch in New York, Manaus, Sidney oder Kapstadt. Dann wär Europa ein wirklich großer "Kontinent"...
 
Es gibt ja tatsächlich Regionen die Europa durchaus ähneln, auch in Bezug auf Sitten, Gebräuche und Kultur. Der Unterschied zwischen Kanada und den USA ist hier nur ein Beispiel.
Trotzdem ist das nicht Europa sondern nur dessen Kultur.

Wir müßen schon bis zu einem gewissen Maße die Kultur von der Geographie trennen.

Ich persönlich habe mich z.B. in Frisco aber eher an Europa erinnert als im Moloch L.A., Honolulu hingegen war irgendwie fremd für mich, ebenso wie Kuba.
 
Wenn man den Radikal ˁ-R-B im Arabischen nimmt, ist man bei ˁarab, was 'Araber' bedeutet, ich nehme an, dass hier eine etmologische Verwandtschaft zu ˁivri 'Hebräer' besteht (v und b ist im Hebräischen derselbe Buchstabe, die Aussprache von v zu b wird durch grammatikalische Regeln bestimmt, graphisch wird das durch einen Punkt markiert, der dageš heißt: beth mit dageš: בּ [-b-] und ohne dageš ב [-v-].
Die Verwandtschaft von Araber (ˁ-R-B) und Hebräer (ˁ-B-R), die ich annehme, setzt aber eine Metathese der Radikale R und B voraus.
Kommt der Begriff Hebräer nicht von Abrahm der den Titel Ha’Ivri hatte und bedeutet der vom anderen Ufer( hier Euphrat ) gemeint sein soll .Oder auch soll es bedeuten ,er war auf der anderen Seite(des Glaubens) was die anderen geglaubt haben .Ähnliches habe ich über "Araber" gehört es soll von ´araba kommen etwas überbrücken.Sie sehen sich also auch als Überbrücker des Polytheismus .
Auch das ist nicht richtig. Noah war betrunken und Ham hat ihn ausgelacht. Wenn man so naiv wäre, die biblische Vorstellung von der Verteilung der Menschen als Ergebnis der Sintflut mit Noah und seinen Söhnen als historische Wahrheit zu sehen, ja, dann wären die Europäer die Nachkommen Japhets, die nach Norden gingen. Aber so naiv sind wir doch nicht, oder?!
Na ja ,vorher fiel ja unteranderem das Merkmal von Europa als Abgrenzung sei ,es wäre christlich .Ich gehe davon aus das in Predigten auch darüber geredet wird(vlt.nicht offiziel) und die Mehrheit der Europäer würde es glauben ,wenn man ihnen die die Textstelle vorliest.
Einer der Söhne Japhets war Aschkenas, Aschkenas wurde von den mittelalterlichen Juden als Urvater der Deutschen angesehen und zunächst die Deutschen im Hebräischen Aschkenas genannt, aber schließlich die deutschsprachigen Juden Aschkenas genannt, die heutigen Aschkenasim.
Die Römer kannten die jüdischen Erzählungen auch deshalb haben sie den Enkel Japhets ,Garma von Togamah als Urvater der Germanen anerkannt und als Namensgeber für die Gegend gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja ,vorher fiel ja unteranderem das Merkmal von Europa als Abgrenzung sei ,es wäre christlich .Ich gehe davon aus das in Predigten auch darüber geredet wird(vlt.nicht offiziel)
Das ist ja weiter oben schon problematisiert wurden.
Die Christianisierung des Baltikums, im Besonderen Litauens vollzog sich erst im 15. Jahrhundert, ist also gerade einmal 500 Jahre alt, in Teilen Andalusiens hat es ähnlich lange gedauert, bis das Christentum wieder die vorherrschende Religion war.
Das heutige Albanien ist ein mehrheitlich muslimisches Land, wird aber trotzdem allgemein zu Europa gerechnet.

Historisch gesehen, ist das Christentum von den Christen selbst auch nicht unbedingt als Einheit aufgefasst worden. Ein überzeugter Katholik im 18. oder 19. Jahrhundert wäre kaum auf die Idee gekommen, dass er mit den Lutheranern, Calvinisten oder den Orthodoxen irgendeine Gemeinschaft bilden würde, nur weil sich alle selbst irgendwie als "Christen" verstanden.
Selbst vor der Reformation gab es da ja da ja durchaus ein eigenständiges Selbstverständnis von Lateinern und griechisch-orthodoxen Christen, bzw. entsprechende Abgrenzungsbedürfnisse.
Insonfern hat es im Mittelalter und am Anfang der Neuzeit möglicherweise religiös/kulturell definiert mal so etwas wie ein "lateinisches Europa" gegeben, zu dem aber Russland und weite Teile des Balkans, so wie alles östlich davon nicht gehörten.

Was nicht bedeutet, dass man sie im Rahmen konkurrierender geographischer Definitionen nicht durchaus zu Europa zählte.
 
Die Römer kannten die jüdischen Erzählungen auch deshalb haben sie den Enkel Japhets ,Garma von Togamah als Urvater der Germanen anerkannt und als Namensgeber für die Gegend gemacht.

Welche "Römer" sollen das gewesen sein?

Flavius Josephus schreibt folgendes:

"Die von den Griechen jetzt so genannten Galater etwa, die eigentlich Gomarer heißen, gründete Gomar. [...]
Gomar aber bekam drei Söhne, von denen Askanaz die Askanazim ansiedelte, die heute die Rhegier von den Griechen genannt werden, Rifat aber die Rifatäer, die (auch) Paphlagonier heißen, Tegram aber die Tegramäer, welche nach dem, was den Griechen gut dünkte, Phryger genannt wurden."
 
Kommt der Begriff Hebräer nicht von Abrahm der den Titel Ha’Ivri hatte und bedeutet der vom anderen Ufer( hier Euphrat ) gemeint sein soll .Oder auch soll es bedeuten ,er war auf der anderen Seite(des Glaubens) was die anderen geglaubt haben .Ähnliches habe ich über "Araber" gehört es soll von ´araba kommen etwas überbrücken.Sie sehen sich also auch als Überbrücker des Polytheismus .
Nicht 'araba, sondern 'abara, also nicht (ˁ-R-B) sondern (ˁ-B-R). Und die Araber hießen so auch schon, bevor sie vom Polytheismus zum Monotheismus kamen.

Na ja, vorher fiel ja unter anderem das Merkmal von Europa als Abgrenzung sei, es wäre christlich. Ich gehe davon aus das in Predigten auch darüber geredet wird (vlt.nicht offiziel) und die Mehrheit der Europäer würde es glauben, wenn man ihnen die die Textstelle vorliest.
Ich verstehe leider nicht, was du sagen möchtest.

Die Römer kannten die jüdischen Erzählungen, auch deshalb haben sie den Enkel Japhets, Garma von Togamah als Urvater der Germanen anerkannt und als Namensgeber für die Gegend gemacht.
Wer ist Garma? Meinst du Gomer? Nein, es gibt nichts, was darauf hindeutet, dass die Römer die Bibel kannten, sich dafür interessierten oder aus der Bibel Völkernamen ableiteten.
 

Der Triumphbogen mit der Abkürzung DE GERM (devictis Germanis) bezieht sich auf den "vollständigen Sieg über die Germanen", für den Drusus geehrt wurde.

Einen "Garma" gibt es weder auf der Münze noch in der Bibel.
 
Die Römer kannten die jüdischen Erzählungen
Wenn, dann nur ganz oberflächlich. Wenn sich einmal römische Historiker (wie Pompeius Trogus / Iustinus oder Tacitus) - oberflächlich genug - mit jüdischen Herkunfts- und Stammessagen befassten und sie wiedergaben, waren ihre Zusammenfassungen sogar in den Grundzügen recht fehlerhaft. Wenngleich das Alte Testament in Form der griechischsprachigen Septuaginta-Übersetzung für gebildete Römer eigentlich zugänglich gewesen wäre, scheint es nicht oder kaum gelesen worden zu sein. Die dürftigen Informationen, die interessierte Römer über die Juden fanden, stammten wohl aus unzuverlässiger und oft vorurteilsbehafteter dritter und vierter Hand.
Man sollte auch nicht vergessen, dass - trotz aller Toleranz - bei den Römern eine gewisse Abneigung gegenüber den Juden verbreitet war. Man duldete sie zwar (meist), viele Römer hatten aber Vorbehalte gegen sie. Auch das war wohl nicht unbedingt förderlich, sich näher mit ihnen und ihren Überlieferungen zu beschäftigen.
 
Es gibt ja tatsächlich Regionen die Europa durchaus ähneln, auch in Bezug auf Sitten, Gebräuche und Kultur. Der Unterschied zwischen Kanada und den USA ist hier nur ein Beispiel.
Trotzdem ist das nicht Europa sondern nur dessen Kultur.

Wir müßen schon bis zu einem gewissen Maße die Kultur von der Geographie trennen.

Ich persönlich habe mich z.B. in Frisco aber eher an Europa erinnert als im Moloch L.A., Honolulu hingegen war irgendwie fremd für mich, ebenso wie Kuba.
Ich bin ja der Meinung, dass man bei der Bestimmung der Kontinente die Kultur nicht nur bis zu einem gewissen Mass von der Geographie trennen muss, sondern ganz.
Denn: Was erscheint einem Mittel- oder Nordeuropäer europäischer, Montreal oder Palermo ?, was erscheint einem Südeuropäer (Spanier, Portugiese, Italiener) europäischer, Stockholm oder Buenos Aires ? Und was empfindet ein Grieche als europäischer ? Helsinki oder Istanbul ?

Im Chile der 1980/1990er Jahre konntest Du dich im Süden in der Region von «Los Lagos» wie in Deutschland/Österreich/Schweiz fühlen – wie im Schwarzwald oder den Alpen – man sprach deutsch, es gab Kuchen und Holzchalets (und dies in der Region wo gleichzeitig auch die meisten Araucos leben) während Du im Norden in der Wüste (Antofagasta) griechische Ladenschilder bemerken konntest.

Überhaupt stehen wir im 21. Jhr doch einer wachsenden Tendenz gegenüber, welche in die Richtung einer einheitlichen globalen «Weltkultur» geht, die als Unterschiede letztendlich nur noch Folklore, Nationalismus oder religiöse Ideologie übrig lässt, welche sich beide nicht zu einer kulturellen Abgrenzung der Kontinente eignen
Israel, Georgien, Aserbeidschan und Armenien nehmen am Eurovision teil – und gerappt wird auch in China in der Landesprache.

Für mich macht nur eine geographische, allenfalls noch eine historische (bis zum 17.Jhr) Abgrenzung Sinn, wobei ich die Grenze zwischen Europa und Asien (Ural – Bosporus) problematisch finde. Auch sollte der indische Subkontinent einen eigenen Kontinent bilden.
 
Die griechische Mythologie über Europa ,hat mit dem Vermerk eines phönizischen Menschen Part der Tochter Europa und Zeus als übernaturlichen Part ,der starke Ähnlichkeit mit der Nephilim Geschichte aus dem alten Testament hat.

Durch die Erwähnung Agenor und Telephassa und die mögliche etymologische Herkunft erebu

ging es vlt. garnicht mal von Kreta aus sondern von dem Ort wo Noah und seinen Offsprings nach der Sintflut gewandert sind.

Aus religiöser Sicht sind die heutigen Europäer Japhiten oder Hamiten(wenn man zwischen den Zeilen liest hat der junge Ham vom Wein genippt bevor er seine Brüder gerufen hat und das Gelächter zeugt von Trunkenheit) bei Wein denkt man ja ,an Dionosos.

Agenors Tochter ist zwar die bekannteste Europa der griechischen Mythologie, aber nicht die Einzige. Unter den 3'000 Kindern (Okeaniden) von Thetys und Okeanos gibt es auch eine Göttin Europa - und sogar eine Göttin Asia. Ich denke also nicht, dass die gr. Mythologie in diesem Zusammenhang Anleihen an das Alte Testament gemacht hat.
 
Denn: Was erscheint einem Mittel- oder Nordeuropäer europäischer, Montreal oder Palermo ?
Palermo.

Vernünftiges Essen, Maßangaben nach metrischem System, inklusive Schuhgrößen für Beton-Stiefel, verständliche Sprache, die vergleichsweise nah am Lateinischen ist.

Kanadisch-Königsberg hingegen hat wahrscheinlich vor allem seinen Namen aus Europa plagiiert, auch wenn es auf der Skala, wie europäisch ein Ort ist, sicher besser abschneidet, als Washington. ;)
 
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