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Da kann man besser einen neuen Thread zum Thema starten, dieser Thread ... wie soll ich das jetzt freundlich formulieren? ... ist nicht so gut.Zu dieser Schlacht haben wir übrigens schon ein Thema: 388/389: Römischer Vorstoß von Neuss nach Hattingen?
Interessanterweise wurden am Septimerpass Schleuderbleie der (möglichen) syrischen Legionen gefunden (eine 3.,10. und die XII. Legion:Interessant ist der Nachweis von Bogenschützen auf römischer Seite. Übliche Verdächtige sind syrische Auxiliarverbände, welche als Bogenschützen sehr leistungsstark waren. Gibt es neben syrische Hilfstruppen noch andere Bogenschützen aus der augusteischen Zeit bei den Römern? Hat da jemand Infos dazu?
P. Quinctilius Varus war sehr wahrscheinlich als Legionsrat mit der Legio XIX am Alpenfeldzug beteiligt. Er war kein unerfahrener Offizier. Wahrscheinlich wissen dies viele hier besser als ich, aus meiner Lektüre der Quellen vermute ich, dass das Varusereignis einige Besonderheiten hat.Wo war die Lernwirkung, als Varus seine Legionen in unübersichtlichem Gelände(vermutet) in einen Hinterhalt führte?
Das wahrscheinlich kannst du streichen. Wir haben aus Dangstetten den inschriftlichen Beleg, dass Varus Legat der 19. Legion beim Alpenfeldzug war.P. Quinctilius Varus war sehr wahrscheinlich als Legionsrat mit der Legio XIX am Alpenfeldzug beteiligt. Er war kein unerfahrener Offizier. Wahrscheinlich wissen dies viele hier besser als ich, aus meiner Lektüre der Quellen vermute ich, dass das Varusereignis einige Besonderheiten hat.
Damit bin ich einverstanden.1. Sein Gegner Arminius war mit den römischen Taktiken vertraut, und wird ihre automatisierten Reaktionen in seine Planung mit aufgenommen haben.
Klar, du schreibst möglicherweise, aber das halte ich doch eher für unwahrscheinlich. Ich glaube auch nicht, dass Arminius mehrere Jahre den Überfall vorbereitet hat. Der Schlüssel liegt eher im nächsten Absatz:Möglicherweise hatte er auch Zugang zur Strategemliteratur, und konnte sich jahrelang überlegen, wie ein erfolgreicher Kampf gegen römische Legionen aussehen kann.
2. Varus vertraute offenbar "bis zum Schluss" seinem cheruskischen Freund und Tischgenossen. Möglicherweise lag auch die Vorfeldaufklärung in der Hand der cheruskischen Auxiliartruppen, die Varus in Sicherheit wiegten und in den Hinterhalt führten. Ohne Aufklärung war Varus gewissermaßen blind.
3. bei Varus Zug rechnete dieser nicht mit Feindseligkeiten,
Eine der üblichen Dramatisierungen. Cassius Dio erklärt die Niederlage ja mit allerlei Widrigkeiten: Bäume, Schluchten, hohe Berge ohne Ebenen, Regen, Tross wie im Frieden, Sturm.... Ich will hier nicht wieder die ewige Debatte zwischen Ravenik und mir über Cassius Dio vom Zaun brechen.Cassius Dio schreibt, es wären zahlreiche Kinder, Frauen und Sklaven im Tross, unüblich viele für einen Feldzug.
Die Aufgabe des Oberbefehlshabers ist, zu delegieren. Das Problem ist, wenn du von Untergebenen, denen du vertraust, verraten wirst.Ob Hinterhalt oder nicht, als Feldherr betreibe ich immer Vorfeldaufklärung, denn ansonsten bin ich blind, wie Biturigos schrieb.
1. Sein Gegner Arminius war mit den römischen Taktiken vertraut,
und wird ihre automatisierten Reaktionen in seine Planung mit aufgenommen haben.
2. Varus vertraute offenbar "bis zum Schluss" seinem cheruskischen Freund und Tischgenossen. Möglicherweise lag auch die Vorfeldaufklärung in der Hand der cheruskischen Auxiliartruppen
3. bei Varus Zug rechnete dieser nicht mit Feindseligkeiten,
Genau das meine ich ja damit, dass der Feldherr/CEO delegiert und sich dabei auf seine Mitarbeiter verlassen muss; wenn diese ihn sabotieren, dann ist er verlassen. Es ist eine gängige Hypothese, für die einiges spricht, dass es gerade die germanischen Verbündeten waren, die mit - bleiben wir in deiner Terminologie - der Vorfeldaufklärung betraut waren und genau dies nutzten, um Varus in den Hinterhalt zu führen. Du wirfst Varus vor, er habe keine Vorfeldaufklärung betrieben, aber letztlich sind wir da wieder bei dem alten Vorwurf, der sich von Velleius Paterculus bis Cassius Dio zieht, nämlich, dass Varus Arminius zu sehr vertraute. Wir können diese Hypothese letztlich weder be- noch widerlegen und müssen uns damit begnügen, aber immerhin können wir feststellen, dass sie als solche begründet ist.Stimme El Quijote natürlich zu, aber das Feldherren delegieren, ist eine Binse.Es ändert nichts an der vielleicht fehlenden Vorfeldaufklärung, ansonsten mögen noch andere Faktoren erheblich gewesen sein.
Jede Schlacht mit einem eindeutigen Ausgang ist ja für die eine Seite ein Sieg und für die andere eine Niederlage.Und noch ein Wort dazu, daß Niederlagen mehr das Interesse wecken. Populistisch mag das sein.
Waterloo und Cannae, zumindest Cannae liest sich in Militärlehrbüchern, und das sind Siege. Auch Niederlagen sind Siege für den Strategen, der sie umzusetzen weiß.
Zumal sich die Frage stellt, ob Arminius überhaupt lesen konnte. (Da es ja keinen Beleg für die oft geäußerte Behauptung, er sei in Rom aufgewachsen, gibt.)Klar, du schreibst möglicherweise, aber das halte ich doch eher für unwahrscheinlich.
Davon hätte er vermutlich nicht viel gehabt.Möglicherweise hatte er auch Zugang zur Strategemliteratur, und konnte sich jahrelang überlegen, wie ein erfolgreicher Kampf gegen römische Legionen aussehen kann.
Hier als Anmerkung außerhalb des Threadthemas:die makedonische Phalanx gelehrt.
Mais oui, malheuresment habt Ihr wahrscheinlich recht. Es war eine Assoziation, inspiriert von Sueton: Augustus "gab auch gewöhnlich den minderjährigen oder verstandsschwachen Kronprinzen (der verbündeten Könige) bis zur Volljährigkeit einen Vormund und ließ die Kinder sehr vieler Fürsten mit den seingien zusammen erziehen und unterrichten" (Suet. Aug, 48).Zumal sich die Frage stellt, ob Arminius überhaupt lesen konnte. (Da es ja keinen Beleg für die oft geäußerte Behauptung, er sei in Rom aufgewachsen, gibt.)
Biturigos, da bin ich erstaunt und freue mich.Es sieht so aus, als wären meine Herleitungen zum Wald nicht vergebens(s.Polybios)Augustus hatte direkt neben seinem Wohnpalast auf dem Palatin einen Apollotempel mit einer lateinischen und griechischen Bibliothek errichten lassen (Suet. Aug.29). Da könnten doch Pergamentrollen mit Literatur zur Feldherrenkunst stehen, Xenophon, Aineias Taktikos„Poliorketiká“, Polybios „Taktika“. Polybios wusste, was Römer von einem naturräumlichen Raum erwarten:"leicht konnte er (Hannibal) hoffen, dieselben zu täuschen, denn die Römer waren argwöhnisch in Beziehung auf Waldgegenden, weil die Kelten stets in solchen Gegenden ihre Hinterhalte legten; den ebenen und kahlen Gegenden aber trauten sie , ohne zu wissen, dass dieselben sowohl hinsichtlich ihrer Unauffälligkeit als auch ihrer Sicherheit geeigneter sind als die waldigen Gegenden, weil diejenigen, die im Hinterhalt liegen, auf weite Entfernung alles zu sehen vermögen und weil überall Gegenstände, die eine Deckung gewähren, vorhanden sind." (Pol. III, 71, 1-3)
Wahrscheinlicher ist es, dass Arminius einen Hinterhalt während des großen Pannonischen Aufstands erlebt hat. V.Paterculus beschreibt eine Schlacht, bei der 5 römische Legionen fast vor einer Niederlage standen (II,112 (4-6). Tiberius dankt dem gefangenen illyrischen Feldherren Bato dem Desideratier (Cass Dio 55,29) -nach dessen Niederlage im pannonischen Aufstand -, dafür, dass er ihn und sein Heer, nachdem er sie in einer Schlucht eingeschlossen hatte, freigelassen hat (Suet.Tib.20) Nach Cassius Dio zieht Tiberius beim Beginn des Aufstands mit den Legionen aus Germanien nach Illyrien - bei Casius Dio erleidet der von Tiberius vorgeschickte Messalinus eine Niederlage in einem Hinterhalt - bei beiden Autoren erfährt man nichts von einer Niederlage oder Einkesselung des Tiberius in einer Schlucht.
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