Hatte der Messias eine Frau?

alenga schrieb:
Die alten Griechen verwendeten "daimones" noch wertfrei ohne die negative Beistellung "böse". Deshalb auch mein Nachfragen! Aber bei den Juden zur Zeit Christi war der Begriff wohl eindeutig böse belegt! Oder wäre das voreilig geschlussfolgert?
Nein, Dämonen wurden wirklich rein negativ gedeutet.

alenga schrieb:
Von Jesus gibt es einige Hinweise in den Evangelien, dass er böse Geister/Dämonen ausgetrieben hat. Wird das irgendwo genauer erklärt, was böse Geister/Dämonen sind und wie er eine Austreibung vollzogen hat?
Dämonen waren Engel, die Satan bei seinem "Putschversuch" unterstützten, zur Strafe wurden sie auf die Erde verbannt. Die jüdische Vorstellung über Dämonen kannst du in Talmud und Midrasch nachlesen. Wie Jesus bei seinen Exorzismen vorgegangen ist, ist allerdings meines Wissens nirgends niedergeschrieben.

alenga schrieb:
Oft wird in einem Atemzug von Krankheiten geredet, die er heilte. Hat man damals beides sauber voneinander getrennt? Oder werden die Worte in gewisserweise auch synonym verwendet?
Ja, fast. In orientalischen Schriften sind Dämonen meist der Ursprung von Krankheiten. Eine unerklärliche Krankheit wurde meist auf eine Besessenheit zurück geführt. Diese Vorstellung wurde übrigens auch in das Christentum übernommen.

alenga schrieb:
Letzteres würde der Vorstellung bei den alten Griechen entsprechen, die Dämonen gerne Krankheiten, unliebsames Wetter oder ähnliches zuschrieben (ich erwähne die Alten Griechen nur, weil du auf den griechischen Orignaltext verwiesen hast).
Die Griechen sahen Dämonen allerdings eher als Mittler zwischen Menschen und Göttern.

alenga schrieb:
Maria Magdalena könnte duch Jesus auch nur von einer sehr schweren Erkrankung geheilt worden sein.
Das ist sogar durchaus wahrscheinlich.

alenga schrieb:
Die "7" hat vermutlich keine tiefere Bedeutung hier als eine Steigerungsform zu sein! Oder sieht jemand mehr darin?
Ja auf jeden Fall. Die sieben ist allerdings nicht nur negativ besetzt so wie es "die sieben Todsünden" nahe legen. Die sieben ist für das Judentum DIE Zahl. Man denke mal an die sieben Tage der Schöpfung, der Sabbat als den siebten Tag der Woche, die Menora, das Siebengebet, das Jobeljahr nach 7 x 7 Jahren. Im NT findet man die sieben auch öfter, so sprach Jesus sieben letzte Worte am Kreuz, bei der Brotvermehrung hat Jesus 7 Brote als Grundlage, er nennt sieben Gleichnisse über das Himmelreich, die Bergpredigt hat sieben Seligsprechungen, das Vater Unser enthält sieben Bitten. Die Offenbarung des Johannes ist als Brief an sieben Gemeinden geschrieben und auch ansonsten ziemlich mit der sieben gespickt, sieben Plagen, sieben Engel usw.
Im Christentum wird die sieben im Übrigen als eine Kombination der göttlichen drei und der irdischen vier gesehen.

alenga schrieb:
Bei Matthäus, Markus und Johannes harrt sie am Kreuze Jesu zusammen mit seiner Mutter Maria aus (bei Lukas werden nur allgemein und nicht namentlich von den Frauen gesprochen): Warum steht ausgerechnet sie hier neben der Mutter Jesu? Es ist fraglos KEIN BELEG dafür, dass es ihre Schwiegermutter war! Aber wenn Jesus liiert gewesen wäre, hätte man dann nicht von ihr erwartet, dass sie ihm sichtbar zur Seite stand?
Hätte man nicht auch von seinen Jüngern erwarten können, dass sie ihm zur Seite stehen? Wahrscheinlicher wäre es wohl, dass die Frauen aus Jesu Gefolgschaft kaum etwas zu befürchten hatten und so an seiner Seite bleiben konnten, im Gegensatz zu den Jüngern die flohen oder sich versteckten.

alenga schrieb:
Bei allen vier Evangelisten ist sie diejenige, die das verlassene Grab entdeckt: Warum ist ausgerechnet sie es, die den Leichnam salbt? Ist das nicht eher eine Aufgabe von engen Angehörigen? Wie eng war sie also mit Jesus? Oder stand sie nur seiner Mutter Maria freundschaftlich sehr nahe und half ihr deshalb?
Wie gesagt, die Jünger befanden sich auf der Flucht, folglich mussten die Frauen vieles alleine machen. So spricht Lukas auch lediglich von den Frauen die Jesus gefolgt waren, Markus kennt noch eine Salome, die mit am Grab war, lediglich bei Matthäus sind es die beiden Marias, bei Johannes sogar Maria Magdalena alleine. Was man da jetzt reininterpretieren möchte bleibt wohl jedem selbst überlassen, DER Beweis für eine Beziehung ist das - zumindest für mich - nicht.

alenga schrieb:
Ich will mir also gerne vorhalten lassen, dass unter den vier Evangelisten nur zweimal eindeutig Maria Magdalena die erste Begegnung mit dem Auferstandenen hat. Grund genug für mich, es einfach mal anzunehmen, dass es wirklich so war (oder zumindest Markus und Johannes das gerne so gesehen haben). Warum erschien er also ausgerechnet Maria Magdalena zuerst? Es ist sicher kein Beweis dafür, dass sie liiert waren, aber würde man sich darüber wundern, dass er den liebsten Menschen zuerst aufsucht?
Hätte er dann nicht zuerst dem Johannes erscheinen müssen ;) Wie du selbst sagst, ist es kein Beweis dafür, dass sie liiert waren. Was alle vier Evangelien gemeinsam haben: Jesus erscheint nicht einem der Jünger als erstes sondern immer bedeutungsloseren Randfiguren, darin findet sich wohl am ehesten noch ein Interpretationsansatz. Denn in allen Fällen wird den Randfiguren nach der Berichterstattung zunächst nicht geglaubt. Das Ganze findet seine Spitze in Johannes 20,24-29. Die "Moral von der Geschicht'"soll m.E. der bedingungslose Glaube sein, sonst nichts.

alenga schrieb:
..., wozu ich bewusst erst einmal nur die vier synoptischen Evangelien augegriffen habe.
Es gibt nur drei synoptische Evangelien, Johannes wird da nicht mit dazu gezählt. :still:
Ich warte ja schon regelrecht darauf bis du endlich das Thomasevangelium zückst =) ;)
 
hyokkose schrieb:
Hyokkose war diesmal schneller.
Welch Zierde für einen Mann =) :still:

Ich warte auf eine ganz bestimmte Stelle aus dem Thomasevangelium, die du leider doch nicht gebracht hast - zu früh gefreut :p Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass alenga haargenau weiß auf welches Zitat ich warte.
 
Lili schrieb:
Welch Zierde für einen Mann =) :still:

Ich warte auf eine ganz bestimmte Stelle aus dem Thomasevangelium, die du leider doch nicht gebracht hast - zu früh gefreut :p

Aber doch sicher nicht die von ganz am Schluß...
 
hyokkose schrieb:
Aber doch sicher nicht die von ganz am Schluß...
Ganz am Schluss steht "Das Evangelium nach Thomas", ich glaub das wars nicht... ;) Vers 114 hab ich aus meiner Version gestrichen und kann ihn folglich auch nicht zitieren. :fs:
 
Lili schrieb:
Ja auf jeden Fall. Die sieben ist allerdings nicht nur negativ besetzt so wie es "die sieben Todsünden" nahe legen. Die sieben ist für das Judentum DIE Zahl. Man denke mal an die sieben Tage der Schöpfung, der Sabbat als den siebten Tag der Woche, die Menora, das Siebengebet, das Jobeljahr nach 7 x 7 Jahren. Im NT findet man die sieben auch öfter, so sprach Jesus sieben letzte Worte am Kreuz, bei der Brotvermehrung hat Jesus 7 Brote als Grundlage, er nennt sieben Gleichnisse über das Himmelreich, die Bergpredigt hat sieben Seligsprechungen, das Vater Unser enthält sieben Bitten. Die Offenbarung des Johannes ist als Brief an sieben Gemeinden geschrieben und auch ansonsten ziemlich mit der sieben gespickt, sieben Plagen, sieben Engel usw.
Im Christentum wird die sieben im Übrigen als eine Kombination der göttlichen drei und der irdischen vier gesehen.
Bis zur Zahlenmystik (3+4, 3x4 etc.) hätte ich mich hier niemals vorgewagt, zumal ich HIER in diesem Fall immer noch nicht anders die Zahl Sieben im Zusammenhang mit den Dämonen bringen kann, als dass damit der Autor die Schwere von Maraia Magdalenas "Besessenheit" (wovon auch immer) ausdrücken wollte! Oder übersehe ich deinen entscheidenden Hinweis noch?

Lili schrieb:
Wie gesagt, die Jünger befanden sich auf der Flucht, folglich mussten die Frauen vieles alleine machen. So spricht Lukas auch lediglich von den Frauen die Jesus gefolgt waren, Markus kennt noch eine Salome, die mit am Grab war, lediglich bei Matthäus sind es die beiden Marias, bei Johannes sogar Maria Magdalena alleine. Was man da jetzt reininterpretieren möchte bleibt wohl jedem selbst überlassen, DER Beweis für eine Beziehung ist das - zumindest für mich - nicht.
Ich habe keinen Beweis erbringen wollen und auch nicht irgendwas hineininterpretiert! Ich habe Fragen gestellt: "Warum ist ausgerechnet sie es, die den Leichnam salbt? Ist das nicht eher eine Aufgabe von engen Angehörigen?"

An dieser Stelle, muss ich mich auch selber korrigieren (lieber Hyokkose, du lässt einem auch nichts durchgehen *zwinker*): Natürlich hat Maria Magdalena nicht den Leichnam gesalbt! Der war ja schon weg! Aber das wollte sie tun - zumindest bei Markus und Johannes! bei den anderen beiden schlenderte sie wohl nur zur Andacht vorbei. Ich gebe zu, mir fällt das Paralell-Lesen und wieder Auseinanderdividieren recht schwer. Also bitte keine Mutwilligkeit bei Fehlern unterstellen.

Hyokkose schrieb:
Bei Markus lese ich, daß mehrere Frauen anwesend waren:

"Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria von Magdala und Maria, die Mutter Jakobus' des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren."

Das können wohl nicht alles Schwiegertöchter gewesen sein...
Ich wollte niemals Jesus als Polygamist hinstellen! Um Gottes Willen! *lach*
Der Umkehrschluss ist aber nicht immer möglich! Ich habe nur geschrieben, dass WENN Jesus mit Maria Magdalena liiert gewesen WÄRE, DASS man dann auch ihre Anwesenheit erwarten würde. Es ist also ebenso wenig ein Beweis dass durch beispielsweise Salomes Anwesenheit bei Markus widerlegt wäre, dass Maria Magdalena und Jesus lieert wären.

By the way: Salome finde ich sehr interessant! Darüber dürfen wir gerne noch ein ander mal diskutieren, *lächel* aber hier hilft sie mir gerade nicht weiter.

Lili schrieb:
Hätte er dann nicht zuerst dem Johannes erscheinen müssen ;)
Ja, aber nur wenn Jesus NICHT mit Maria Magdalena liiert gewesen wäre *zurückzwinker* Bevor jemand jetzt mit Steinen schmeißen will: versprochen ich werde jetzt nicht auf Galileos letztes Abendmah tiefer eingehen, aber die Andeutung sei mir gestattetl *lach*

Wie gesagt ich will und kann NICHT beweisen, dass diese Liason tatsächlich war, ich wollte nur den Nährboden für solche Spekulationen aufzeigen, bevor die Diskussion um Ritaspohies Hinweise weiter vom Thema abgleitet.

Lili schrieb:
möchte aber noch ein Fragezeichen dazufügen: Warum redet Maria Magdalena den Auferstandenen mit "Rabbuni" ("Lehrer") an?
Ja, was hat sich Johannes denn deiner Meinung nach dabei gedacht, als er das Maria Magdalena sagen ließ? So sprach man damals vermutlich nicht unter den Juden seinen Gatten an. Aber auch das wurde schon verschwörunsgtheoretisch zurechtgedeutet! *zwinker*

Lili schrieb:
in allen Fällen wird den Randfiguren nach der Berichterstattung zunächst nicht geglaubt.
Ja, das kenne ich sehr gut *seufz+grins*

Lili schrieb:
Es gibt nur drei synoptische Evangelien, Johannes wird da nicht mit dazu gezählt. :still:
*Pflaser vom Mund reiß* Belehr mich, warum ist Johannes ausgeklammert?
Lili schrieb:
Ich warte ja schon regelrecht darauf bis du endlich das Thomasevangelium zückst =) ;)
Vielleicht später! Hab aber noch etwas mehr in der Hinterhand als bloß den ollen Thomas *lach*



Ein Dank an Hyokkose für das Epilepsie-Beispiel. Das war sehr eindrucksvoll!


P.S. Ganz wichtig, meine Witzeleien zwischendurch bitte nicht böse nehmen. Ich habe sie deutlich durch meine Sternchenkommentare gekennzeichnet!! Ich lache damit niemanden aus! Ich nehm mich höchstens selbst ein wenig damit auf den Arm. Nicht anders sind sie zu deuten! Wers trotzdem anders deutet, ist ein Schuft *lächel*
 
Zuletzt bearbeitet:
alenga schrieb:
Natürlich hat Maria Magdalena nicht den Leichnam gesalbt! Der war ja schon weg! Aber das wollte sie tun - zumindest bei Markus und Johannes!

Wie gesagt, bei Johannes steht nicht, daß sie den Leichnam salben wollte. Mir wäre auch nicht klar, was das für einen Sinn hätte ergeben sollen, da laut Johannes der Leichnam schon mit hundert Pfund (!) Myrrhe und Aloe dick eingepackt war.


alenga schrieb:
Ja, was hat sich Johannes denn deiner Meinung nach dabei gedacht, als er das Maria Magdalena sagen ließ? So sprach man damals vermutlich nicht unter den Juden seinen Gatten an.

Vermutlich genau das, was sich auch die anderen Evangelisten dabei gedacht haben: Daß sie zur Anhängerschaft des Rabbi Jesus gehört hat.


alenga schrieb:
Aber auch das wurde schon verschwörunsgtheoretisch zurechtgedeutet! *zwinker*

So muß es auch sein bei einer Verschwörungstheorie.


alenga schrieb:
Belehr mich, warum ist Johannes ausgeklammert?

Weil es hier im Vergleich zu den anderen Evangelisten auffällig wenige Parallelen gibt.
So wenig, daß es schwierig wird, eine Synopse zu erstellen.
 
alenga schrieb:
Bis zur Zahlenmystik (3+4, 3x4 etc.) hätte ich mich hier niemals vorgewagt, zumal ich HIER in diesem Fall immer noch nicht anders die Zahl Sieben im Zusammenhang mit den Dämonen bringen kann, als dass damit der Autor die Schwere von Maraia Magdalenas "Besessenheit" (wovon auch immer) ausdrücken wollte! Oder übersehe ich deinen entscheidenden Hinweis noch?
Ich wollte damit eigentlich nur drauf hinweisen, dass die sieben ein ziemlich gebräuchliche Zahl im jüdisch-christlichen Kontext ist, und diese Zahl vor allem das göttliche und irdische vereinigt. Die sieben steht wohl weniger für die schwere von Marias Besessenheit (ich erinnere mich dunkel an einen Mann, dem Jesus die halbe Dämonenschaft ausgetrieben hat - muss aber erst noch blättern), sondern soll wohl eher ihre Besonderheit herausstellen.

Ich habe keinen Beweis erbringen wollen und auch nicht irgendwas hineininterpretiert! Ich habe Fragen gestellt: "Warum ist ausgerechnet sie es, die den Leichnam salbt? Ist das nicht eher eine Aufgabe von engen Angehörigen?"
Sie war als apostola apostolorum doch eine Nahestehende und Vertraute. Und wie schon ausgeführt waren die Jünger ja versteckt/auf der Flucht, also wer sollte es sonst machen?

alenga schrieb:
Ich wollte niemals Jesus als Polygamist hinstellen! Um Gottes Willen! *lach*
Der Umkehrschluss ist aber nicht immer möglich! Ich habe nur geschrieben, dass WENN Jesus mit Maria Magdalena liiert gewesen WÄRE, DASS man dann auch ihre Anwesenheit erwarten würde. Es ist also ebenso wenig ein Beweis dass durch beispielsweise Salomes Anwesenheit bei Markus widerlegt wäre, dass Maria Magdalena und Jesus lieert wären.
aber auch nicht bewiesen :p

alenga schrieb:
Ja, aber nur wenn Jesus NICHT mit Maria Magdalena liiert gewesen wäre *zurückzwinker* Bevor jemand jetzt mit Steinen schmeißen will: versprochen ich werde jetzt nicht auf Galileos letztes Abendmah tiefer eingehen, aber die Andeutung sei mir gestattetl *lach*
Eigentlich meinst du doch da Vinci oder? Aber mach nur - unter der Bedingung dass du das Äußere des Johannes im NT nachschlägst. Zusätzlich hätte ich dann aber auch noch gerne eine glaubwürdige Begründung dafür, wie da Vinci fast 1500 Jahre später von der Beziehung zwischen Maria und Jesus wissen konnte.

alenga schrieb:
Ja, was hat sich Johannes denn deiner Meinung nach dabei gedacht, als er das Maria Magdalena sagen ließ? So sprach man damals vermutlich nicht unter den Juden seinen Gatten an.
Aber die Jünger Jesus.

alenga schrieb:
*Pflaser vom Mund reiß* Belehr mich, warum ist Johannes ausgeklammert?
autsch, na gut, bevor du mich noch weiter folterst ;)
Die Evangelien von Markus Lukas und Matthäus haben sehr viele Übereinstimmungen, im Gegensatz zum Johannesevangelium, das ist auch schon das ganze Geheimnis.

alenga schrieb:
Vielleicht später! Hab aber noch etwas mehr in der Hinterhand als bloß den ollen Thomas *lach*

Etwa auch noch Philippus? Ich bin auf alles gefasst :D
 
Ich bin zwar nicht Lili, aber dazu ist vielleicht ganz hilfreich Evangelien

Weil es hier im Vergleich zu den anderen Evangelisten auffällig wenige Parallelen gibt.
So wenig, daß es schwierig wird, eine Synopse zu erstellen.

Die Evangelien von Markus Lukas und Matthäus haben sehr viele Übereinstimmungen, im Gegensatz zum Johannesevangelium, das ist auch schon das ganze Geheimnis.

Schon wieder war Hyokkose schneller als Lili.
Aber noch schneller war Timotheus.
 
Lili schrieb:
Alenga schrieb:
Die alten Griechen verwendeten "daimones" noch wertfrei ohne die negative Beistellung "böse". Deshalb auch mein Nachfragen! Aber bei den Juden zur Zeit Christi war der Begriff wohl eindeutig böse belegt! Oder wäre das voreilig geschlussfolgert?
Nein, Dämonen wurden wirklich rein negativ gedeutet.

Dem würde ich in der Absolutheit der Aussage nicht zustimmen. Im ptolemaiischen Ägypten kannte man einen guten Hausgeist, symbolisiert durch die Kobra: den Agathodaimon.
Agathos bedeutet 'gut'. Mag natürlich sein, dass das hellenistisch geprägte Judentum den daimon trotzdem generell als schlecht ansah, die Griechen, oder die hellenistisch geprägte Welt insgesamt jedoch nicht.

El Quijote
 
OK, was hatte ich anderes gesagt? Frage von alenga: "Aber bei den Juden zur Zeit Christi war der Begriff wohl eindeutig böse belegt! Oder wäre das voreilig geschlussfolgert?" Antwort von Lili: "Nein, Dämonen wurden wirklich rein negativ gedeutet." - Wo also siehst du denn den Fehler?
 
Da hab' ich Deinen Beitrag möglicherweise falsch gelesen bzw. interpetiert. Ich wollte dir auch keinen Fehler unterstellen sondern nur den (von mir in Dein Posting hineingelesenen) Absolutheitsanspruch relativieren. :bussi:
 
Die Diskussion ist schon wieder so vielgliedrig geworden, dass ich gar nicht mehr weiss, wo ich alles weiterschreiben soll. Ich sollte mich wohl besser erst mal fokussieren, damit ich nicht wieder Galileo und Da Vinci (was das Bildnis des letzten Abendmahls betrifft) vertausche, oder Johannes und Lukas (was die Salbung betrifft). *schmunzel*

Mir ist da noch ein Punkt aufgefallen, den Lili erwähnt hat. Die Jünger mussten sich verstecken, weil ihnen Verfolgung drohte. Also blieben die Frauen allein zurück - bis auf wenige männliche Ausnahmen, die vereinzelt erwähnt werden (Johannes, Josef von Arimathäa). War es so?

Warum drohte den Männern Verfolgung, und den Frauen nicht? Ich meine ansonsten ist man mit Frauen doch auch nicht zimperlich umgegangen, erwähnt sei nur der Versuch der Steinigung der Ehebrecherin (nicht des Ehebrechers). Warum konnte sich Maria Magdalena in Sicherheit wiegen und warum die männlichen Weggefährten nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
alenga schrieb:
[...]Mir ist da noch ein Punkt aufgefallen, den Lili erwähnt hat. Die Jünger mussten sich verstecken, weil ihnen Verfolgung drohte. Also blieben die Frauen allein zurück - bis auf wenige männliche Ausnahmen, die vereinzelt erwähnt werden [...]

Warum drohte den Männern Verfolgung, und den Frauen nicht? Ich meine ansonsten ist man mit Frauen doch auch nicht zimperlich umgegangen, erwähnt sei nur der Versuch der Steinigung der Ehebrecherin (nicht des Ehebrechers). Warum konnte sich Maria Magdalena in Sicherheit wiegen und warum die männlichen Weggefährten nicht?

Schade, dass die Diskussion gänzlich zum Erliegen gekommen ist. War meine Frage zu langweilig? Oder zu schwierig? Vielleicht hat ja doch noch jemand eine Antwort für mich. Liebe Grüße!
 
alenga schrieb:
Schade, dass die Diskussion gänzlich zum Erliegen gekommen ist. War meine Frage zu langweilig? Oder zu schwierig? Vielleicht hat ja doch noch jemand eine Antwort für mich. Liebe Grüße!
Ich für meinen Teil habs leider nur überlesen.

alenga schrieb:
Mir ist da noch ein Punkt aufgefallen, den Lili erwähnt hat. Die Jünger mussten sich verstecken, weil ihnen Verfolgung drohte. Also blieben die Frauen allein zurück - bis auf wenige männliche Ausnahmen, die vereinzelt erwähnt werden (Johannes, Josef von Arimathäa). War es so?

Warum drohte den Männern Verfolgung, und den Frauen nicht? Ich meine ansonsten ist man mit Frauen doch auch nicht zimperlich umgegangen, erwähnt sei nur der Versuch der Steinigung der Ehebrecherin (nicht des Ehebrechers). Warum konnte sich Maria Magdalena in Sicherheit wiegen und warum die männlichen Weggefährten nicht?

Das hab ich abgeschrieben: Da verließen sie ihn alle und flohen. Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn; er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon. Mk 14,51ff (Gefangennahme im Garten Getsemani) Bei der Gefangennahme waren nur die Jünger dabei. Hinzu kommt, dass Judas Jesus küssen musste, damit die Bewaffneten den Richtigen festnehmen. Daraus schließe ich (ja auch ich mutmaße ab und an :D ), dass die Gefolgschaft des Jesus nicht bekannt war. Folglich mussten nur die fliehen, die bei der Verhaftung gesehen wurden.

Hinzu kommt natürlich auch noch die Verleugnung durch Petrus. Mit welchem Grund - außer aus Angst vor Konsequenzen - hätte Petrus sonst seine Beziehungen zu Jesus verleugnen sollen, nachdem er erkannt worden war.
 
Lili schrieb:
Das hab ich abgeschrieben: Da verließen sie ihn alle und flohen. Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn; er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon. Mk 14,51ff (Gefangennahme im Garten Getsemani) Bei der Gefangennahme waren nur die Jünger dabei. Hinzu kommt, dass Judas Jesus küssen musste, damit die Bewaffneten den Richtigen festnehmen. Daraus schließe ich (ja auch ich mutmaße ab und an :D ), dass die Gefolgschaft des Jesus nicht bekannt war. Folglich mussten nur die fliehen, die bei der Verhaftung gesehen wurden.

Hinzu kommt natürlich auch noch die Verleugnung durch Petrus. Mit welchem Grund - außer aus Angst vor Konsequenzen - hätte Petrus sonst seine Beziehungen zu Jesus verleugnen sollen, nachdem er erkannt worden war.
Aber die Frauen, die am Kreuz standen und ihn bestatteten (mal grob verallgemeinert), die haben sich doch auch in der Öffentlichkeit damit zu Jesus bekannt. Warum waren sie nicht in Gefahr? Das leuchtet mir immer noch nicht ein.
 
alenga schrieb:
Aber die Frauen, die am Kreuz standen und ihn bestatteten (mal grob verallgemeinert), die haben sich doch auch in der Öffentlichkeit damit zu Jesus bekannt. Warum waren sie nicht in Gefahr? Das leuchtet mir immer noch nicht ein.

Nun. ich denke dies hat auch vielleicht mit der jüdischen Anschauung zu tun. Ausserdem, wer würde einer Mutter verbieten, am Tod ihres Sohnes dabei zu sein? Die Frauen in der Gefolgschaft Jesus hatten wohl nichts zu befürchten, da sie auch nicht direkt predigten, sondern nur mitkamen. Die Männer dagegen konnten mit dem Argument, die Massen aufzuwiegeln, verdächtigt werden, Ausserdem waren sie auch wehrfähig. Dies sehen wir daran, dass Petrus beispielsweise Jesus mit einem Schwert vor der Gefangennahme schützen wollte.
 
alenga schrieb:
Aber die Frauen, die am Kreuz standen und ihn bestatteten (mal grob verallgemeinert), die haben sich doch auch in der Öffentlichkeit damit zu Jesus bekannt. Warum waren sie nicht in Gefahr? Das leuchtet mir immer noch nicht ein.
Wieder eine Mutmaßung meinerseits (in teilweiser Ergänzung zu Obwalden): Die erwähnten Damen dürften nicht die einzigen Teilnehmer an der Hinrichtung gewesen sein, darum.
 
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