Lili
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Nein, Dämonen wurden wirklich rein negativ gedeutet.alenga schrieb:Die alten Griechen verwendeten "daimones" noch wertfrei ohne die negative Beistellung "böse". Deshalb auch mein Nachfragen! Aber bei den Juden zur Zeit Christi war der Begriff wohl eindeutig böse belegt! Oder wäre das voreilig geschlussfolgert?
Dämonen waren Engel, die Satan bei seinem "Putschversuch" unterstützten, zur Strafe wurden sie auf die Erde verbannt. Die jüdische Vorstellung über Dämonen kannst du in Talmud und Midrasch nachlesen. Wie Jesus bei seinen Exorzismen vorgegangen ist, ist allerdings meines Wissens nirgends niedergeschrieben.alenga schrieb:Von Jesus gibt es einige Hinweise in den Evangelien, dass er böse Geister/Dämonen ausgetrieben hat. Wird das irgendwo genauer erklärt, was böse Geister/Dämonen sind und wie er eine Austreibung vollzogen hat?
Ja, fast. In orientalischen Schriften sind Dämonen meist der Ursprung von Krankheiten. Eine unerklärliche Krankheit wurde meist auf eine Besessenheit zurück geführt. Diese Vorstellung wurde übrigens auch in das Christentum übernommen.alenga schrieb:Oft wird in einem Atemzug von Krankheiten geredet, die er heilte. Hat man damals beides sauber voneinander getrennt? Oder werden die Worte in gewisserweise auch synonym verwendet?
Die Griechen sahen Dämonen allerdings eher als Mittler zwischen Menschen und Göttern.alenga schrieb:Letzteres würde der Vorstellung bei den alten Griechen entsprechen, die Dämonen gerne Krankheiten, unliebsames Wetter oder ähnliches zuschrieben (ich erwähne die Alten Griechen nur, weil du auf den griechischen Orignaltext verwiesen hast).
Das ist sogar durchaus wahrscheinlich.alenga schrieb:Maria Magdalena könnte duch Jesus auch nur von einer sehr schweren Erkrankung geheilt worden sein.
Ja auf jeden Fall. Die sieben ist allerdings nicht nur negativ besetzt so wie es "die sieben Todsünden" nahe legen. Die sieben ist für das Judentum DIE Zahl. Man denke mal an die sieben Tage der Schöpfung, der Sabbat als den siebten Tag der Woche, die Menora, das Siebengebet, das Jobeljahr nach 7 x 7 Jahren. Im NT findet man die sieben auch öfter, so sprach Jesus sieben letzte Worte am Kreuz, bei der Brotvermehrung hat Jesus 7 Brote als Grundlage, er nennt sieben Gleichnisse über das Himmelreich, die Bergpredigt hat sieben Seligsprechungen, das Vater Unser enthält sieben Bitten. Die Offenbarung des Johannes ist als Brief an sieben Gemeinden geschrieben und auch ansonsten ziemlich mit der sieben gespickt, sieben Plagen, sieben Engel usw.alenga schrieb:Die "7" hat vermutlich keine tiefere Bedeutung hier als eine Steigerungsform zu sein! Oder sieht jemand mehr darin?
Im Christentum wird die sieben im Übrigen als eine Kombination der göttlichen drei und der irdischen vier gesehen.
Hätte man nicht auch von seinen Jüngern erwarten können, dass sie ihm zur Seite stehen? Wahrscheinlicher wäre es wohl, dass die Frauen aus Jesu Gefolgschaft kaum etwas zu befürchten hatten und so an seiner Seite bleiben konnten, im Gegensatz zu den Jüngern die flohen oder sich versteckten.alenga schrieb:Bei Matthäus, Markus und Johannes harrt sie am Kreuze Jesu zusammen mit seiner Mutter Maria aus (bei Lukas werden nur allgemein und nicht namentlich von den Frauen gesprochen): Warum steht ausgerechnet sie hier neben der Mutter Jesu? Es ist fraglos KEIN BELEG dafür, dass es ihre Schwiegermutter war! Aber wenn Jesus liiert gewesen wäre, hätte man dann nicht von ihr erwartet, dass sie ihm sichtbar zur Seite stand?
Wie gesagt, die Jünger befanden sich auf der Flucht, folglich mussten die Frauen vieles alleine machen. So spricht Lukas auch lediglich von den Frauen die Jesus gefolgt waren, Markus kennt noch eine Salome, die mit am Grab war, lediglich bei Matthäus sind es die beiden Marias, bei Johannes sogar Maria Magdalena alleine. Was man da jetzt reininterpretieren möchte bleibt wohl jedem selbst überlassen, DER Beweis für eine Beziehung ist das - zumindest für mich - nicht.alenga schrieb:Bei allen vier Evangelisten ist sie diejenige, die das verlassene Grab entdeckt: Warum ist ausgerechnet sie es, die den Leichnam salbt? Ist das nicht eher eine Aufgabe von engen Angehörigen? Wie eng war sie also mit Jesus? Oder stand sie nur seiner Mutter Maria freundschaftlich sehr nahe und half ihr deshalb?
Hätte er dann nicht zuerst dem Johannes erscheinen müssenalenga schrieb:Ich will mir also gerne vorhalten lassen, dass unter den vier Evangelisten nur zweimal eindeutig Maria Magdalena die erste Begegnung mit dem Auferstandenen hat. Grund genug für mich, es einfach mal anzunehmen, dass es wirklich so war (oder zumindest Markus und Johannes das gerne so gesehen haben). Warum erschien er also ausgerechnet Maria Magdalena zuerst? Es ist sicher kein Beweis dafür, dass sie liiert waren, aber würde man sich darüber wundern, dass er den liebsten Menschen zuerst aufsucht?
Es gibt nur drei synoptische Evangelien, Johannes wird da nicht mit dazu gezählt. :still:alenga schrieb:..., wozu ich bewusst erst einmal nur die vier synoptischen Evangelien augegriffen habe.
Ich warte ja schon regelrecht darauf bis du endlich das Thomasevangelium zückst =)