fingalo
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Und nun kommt die Geschichte:
Kannte man um 1100 Tacitus?
Etwa hundert Jahre nach diesem für die Römer traumatischen Ereignis beschrieb der römische Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus (55 bis 120 nach Christus) in seinem Geschichtswerk „Annales” die Umstände der römischen Niederlage. Es ist einer der wenigen Berichte aus der Antike über die Germanen und deren Kampf gegen die Römer. In den folgenden Jahrhunderten geriet das Werk des Tacitus jedoch in Vergessenheit. Im Mittelalter erinnerte sich kaum jemand an diesen Autor. Damit verschwand auch Arminius im Dunkel der Geschichte.
Ein "Handschriftenjäger” besuchte im Jahr 1507 das Kloster Corvey an der Weser und übernachtete dort. Als er am nächsten Morgen seine Reise fortsetzte hatte er 44 Pergamente in seinem Gepäck, die eigentlich den Corveyer Mönchen gehörten. Es war die einzige noch erhaltene Abschrift der „Annales” des römischen Geschichtsschreibers Tacitus. Der Mann hatte die Pergamentrollen gestohlen. Wer dieser Mensch war, weiß man heute nicht. Auf jeden Fall taucht die Handschrift aus Corvey ein Jahr später in Rom auf.
Als Besitzer wird Giovanni Angelo Arcimboldi genannt, Jurist in Diensten des Papstes. Für 500 Golddukaten verkaufte Arcimboldi die wertvolle Handschrift einige Jahre später an Papst Leo X. in Rom.
Das spricht eigentlich gegen den über Tacitus vermittelten Ruhm des Arminius. Dass es außer diesem Bericht überhaupt keine Schriftzeugnisse gibt, stimmt mich skeptisch. Denn es wurden ja durchaus Weltchroniken geschrieben, aber z.B. weiß Gregor von Tours von diesem Mann in aller Munde nichts.
Wenn ich das recht sehe, weiß vor 1500 kein Schriftsteller etwas von Arminius, so dass man sich auf eine neben der Schriftlichkeit enherlaufende mündliche Überlieferung berufen muss, die nirgends ihren Niederschlag gefunden haben soll. Sehr sehr sehr mystische Spekulation.
Kannte man um 1100 Tacitus?
Etwa hundert Jahre nach diesem für die Römer traumatischen Ereignis beschrieb der römische Geschichtsschreiber Publius Cornelius Tacitus (55 bis 120 nach Christus) in seinem Geschichtswerk „Annales” die Umstände der römischen Niederlage. Es ist einer der wenigen Berichte aus der Antike über die Germanen und deren Kampf gegen die Römer. In den folgenden Jahrhunderten geriet das Werk des Tacitus jedoch in Vergessenheit. Im Mittelalter erinnerte sich kaum jemand an diesen Autor. Damit verschwand auch Arminius im Dunkel der Geschichte.
Ein "Handschriftenjäger” besuchte im Jahr 1507 das Kloster Corvey an der Weser und übernachtete dort. Als er am nächsten Morgen seine Reise fortsetzte hatte er 44 Pergamente in seinem Gepäck, die eigentlich den Corveyer Mönchen gehörten. Es war die einzige noch erhaltene Abschrift der „Annales” des römischen Geschichtsschreibers Tacitus. Der Mann hatte die Pergamentrollen gestohlen. Wer dieser Mensch war, weiß man heute nicht. Auf jeden Fall taucht die Handschrift aus Corvey ein Jahr später in Rom auf.
Als Besitzer wird Giovanni Angelo Arcimboldi genannt, Jurist in Diensten des Papstes. Für 500 Golddukaten verkaufte Arcimboldi die wertvolle Handschrift einige Jahre später an Papst Leo X. in Rom.
Das spricht eigentlich gegen den über Tacitus vermittelten Ruhm des Arminius. Dass es außer diesem Bericht überhaupt keine Schriftzeugnisse gibt, stimmt mich skeptisch. Denn es wurden ja durchaus Weltchroniken geschrieben, aber z.B. weiß Gregor von Tours von diesem Mann in aller Munde nichts.
Wenn ich das recht sehe, weiß vor 1500 kein Schriftsteller etwas von Arminius, so dass man sich auf eine neben der Schriftlichkeit enherlaufende mündliche Überlieferung berufen muss, die nirgends ihren Niederschlag gefunden haben soll. Sehr sehr sehr mystische Spekulation.