Aussterbende Wörter - vergessene Wörter

Die "Verfolgung des Fräuleins" scheint mir aber eine deutsch/österreichische Besonderheit zu sein. Außerhalb des deutschen Sprachraumes wird es wohl nicht so verbissen gesehen. Und was sagt unsere schweizer Fraktion dazu?
 
Upps, ich bin ja entsetzt, welche Lawine hat das Fräulein losgetreten hat, auch wenn es schon mal im Beitrag 170 oder so besprochen worden ist.

Im übrigen schließe ich mich Helma und Repo an und sage auch: "Saudomms Gschwätz" zu rein und ähnliches.

Denn früher wurden alle unverheirateten Frauen Fräulein genannt, bis dann die Emanzen kamen und sagten, das sei Diskriminierung, weil es damals eine Schande war, nicht verheiratet zu sein, also keinen Mann abgekommen zu haben und die unverheirateten Herren würden ja auch nicht Herrchen genannt werden, und deshalb heißen heute auch die Fräuleins Frauen.

Jetzt kurz OT: manchen Fräulein wissen wahrscheinlich gar nicht was ihnen erspart geblieben ist und dass sie sich eigentlich glücklich schätzen sollten, ein Fräulein geblieben zu sein, das ist nicht immer das schlechteste.

Im übrigen gab es eine Zeit, in der die Fräulein's außerordentlich geschätzt wurden, nämlich als die Ami's ganz wild auf die Fräulein's waren.
Deswegen sollte man die Fräulein's nicht so mißachten.

schönen Abend.....
 
Das nur ein Mann mich verstanden hat (Repo) und nachfolgende weibliche Schreiberinnen die Bezeichnung "Fräulein" aus ihrer heutigen Sicht zur Abkanzelung meines Beitrages bis hin zum latenten Feministenverehrer drängen, zeigt doch, dass "Fräulein" weit aus mehr war, als die weitverbreitete Meinung, dass "Fräulein" nur die Bezeichnung von unverheirateter Frau gewesen sei.
Zudem ist die zeitliche Eingrenzung, wie lange man jemanden zu einem "Fräulein" macht, sehr diffus gewesen und nur dann sicher, wenn man wusste, dass die Person nicht verheiratet sei. Somit ist der Begriff "Fräulein" für eine bestimmte Frau nur ein Privileg von wissenden (und gar verheirateten) Männern und Frauen gewesen. Ein gewisses Machtspielchen.
Es ist auch nicht Verdienst der Feministinnen, dass "Fräulein" aus dem Verkehr gezogen wurde. Mittlerweile ist die sogenannte "wilde Ehe" das Selbstverständlichste von der Welt und kein Makel.

Kurzzeitig Frauenversteher
Hurvinek
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jetzt kurz OT: manchen Fräulein wissen wahrscheinlich gar nicht was ihnen erspart geblieben ist und dass sie sich eigentlich glücklich schätzen sollten, ein Fräulein geblieben zu sein, das ist nicht immer das schlechteste.
....

Immer die Belästigungen bei Nacht, die Schnarcher usw.:winke:

Im übrigen gab es eine Zeit, in der die Fräulein's außerordentlich geschätzt wurden, nämlich als die Ami's ganz wild auf die Fräulein's waren.
Deswegen sollte man die Fräulein's nicht so mißachten.

Die Italiener haben die Fräuleins auch sehr geschätzt. "Oh i nix kann kommen glei, mussa gehen zu meine Freilein..."

OT: Als ich in die Sexta ging, war auf meinem Schulweg eine Großbaustelle mit Barackenlager überwiegend ital. Bauarbeiter. Hing eines Tages an einer Drahtschlinge wie ein Indianerskalp (Basiswissen mit 11) ein Nylonstrumpf. Am andern Tag einer mehr, und täglich wurden es immer mehr. Hm .... Trophäe klar, aber für was? Hm .... doch nicht ... Hm. Hm.
Kam Repolein eines Abends per Fahrrad an dem Lager vorbei... Da war ein Auftrieb von "Freileins" ............ schlicht sehenswert.

Leider kann sich Repo nicht erinnern, dass ihm die holde Weiblichkeit jemals so nachgestiegen wäre, wie die "Freileins" jenen Südländern des Jahres 1962.
 
(...) des Jahres 1962.

Damals stand das "Fräulein" ja auch noch nicht zur Disposition. =)

Daß die Frauenbewegung (allerdings nur in D/A?) mit diesem Begriff auf Kriegsfuß stand/steht, habe ich ja nun verstanden. Daß fernerhin das Wort insb. bei Behörden (aufgrund von PC?) verschwand, kann ich nachvollziehen. Aber warum z.B. im Gegensatz zum angelsächsischen oder romanischen Sprachraum unser "Fräulein" bei den Damen generell auf derartigen Widerstand zu stoßen schien/scheint, hab ich leider noch immer nicht verstanden... :red:
 
Zudem ist die zeitliche Eingrenzung, wie lange man jemanden zu einem "Fräulein" macht, sehr diffus gewesen und nur dann sicher, wenn man wusste, dass die Person nicht verheiratet sei. Somit ist der Begriff "Fräulein" für eine bestimmte Frau nur ein Privileg von wissenden (und gar verheirateten) Männern und Frauen gewesen. Ein gewisses Machtspielchen.

Ist noch gar nicht so lange her, da hat mich eine Dame, die ich mit Frau angeredet habe, zackig darauf hingewiesen, ob ich auf ihrem Namensschild an der Brust nicht FR. und FRL. unterscheiden kann.
Ich sagte entschuldigung, ich habe nicht auf die Brust geachtet. (was sie mir wohl nicht verzieh)
So was gibts auch noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damals stand das "Fräulein" ja auch noch nicht zur Disposition. =)

Daß die Frauenbewegung (allerdings nur in D/A?) mit diesem Begriff auf Kriegsfuß stand/steht, habe ich ja nun verstanden. Daß fernerhin das Wort insb. bei Behörden (aufgrund von PC?) verschwand, kann ich nachvollziehen. Aber warum z.B. im Gegensatz zum angelsächsischen oder romanischen Sprachraum unser "Fräulein" bei den Damen generell auf derartigen Widerstand zu stoßen schien/scheint, hab ich leider noch immer nicht verstanden... :red:


Tekker ich denke Du solltest unbedingt mal Freud lesen.:cool:
Das ist doch klar wie Kloßbrühe, die Weiblichkeit will seit Ende der 60er so schnell wie möglich die Jungfernschaft loskriegen. Gab damals einen Film mit Gila von Weitershausen, die ist extra nach München gefahren um dieselbige loszukriegen, da sie es für unmöglich hielt, mit 17 noch Jungfrau zu sein. (Titel weiß ich ums verrecken nicht mehr)

Wenn dieselbige dann weg ist, will natürlich die junge Frau absolut nicht mehr daran erinnert werden, dass es da mal etwas gab, das nur mit der größten Mühe loszukriegen war:yes:.

Warum das in anderen Sprachfamilien nicht so ist? Vermutlich haben da die Männer ein lockereres Verhältnis zur Moral, sind auch nicht so wählerisch.... (Der teutsche Mann lässt sich ja schließlich nicht von jeder und so... räusper)Und der o.g. Verlust ist mit weniger Mühe verbunden usw. usf.
Das Wort als solches wird dann natürlich bei weitem nicht so negativ belastet.


Grundsätzlich gilt, wenn es keine Erklärung mehr gibt, die Psychoanalyse erklärt alles.
 
Die "Verfolgung des Fräuleins" scheint mir aber eine deutsch/österreichische Besonderheit zu sein. Außerhalb des deutschen Sprachraumes wird es wohl nicht so verbissen gesehen...


Das liegt wohl auch daran, dass dort die "Fräulein"-Form (in der jeweiligen Landessprache) auch als eine Art Rufname genutzt wird, wenn man den eigentlichen Namen der jungen Dame nicht kennt.

Wenn man hierzulande jemanden nur "Fräulein" ohne Namenszusatz ruft, dann ist es die Kellnerin.

Das gilt jedoch auch für "Herr" und "Frau". Es ist schon ein Unterschied, ob man "Buenos Días, Señor" sagt oder "Guten Tag, Herr".
 
Das gilt jedoch auch für "Herr" und "Frau". Es ist schon ein Unterschied, ob man "Buenos Días, Señor" sagt oder "Guten Tag, Herr".

Wohl eher "Guten Tag mein Herr". So kenne ich es jedenfalls, scheint aber auch schon verstorben zu sein... :cry:


Edit @ Repo: Ich glaub, ich bin zu spät geboren, aber das Herumreiten auf weiblicher Jungfräulichkeit können wir auch gern mal analysieren... =) :friends:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wohl eher "Guten Tag mein Herr". So kenne ich es jedenfalls, scheint aber auch schon verstorben zu sein...

Ist wohl so.

Überlegen wir mal: Wie rufen wir jemanden, den/die wir nicht namentlich kennen? "Hallo, mein Herr" "Hallo, meine Dame" oder gar "Hallo, gnä' Frau" ?

Eher wohl: "Hallo!" "Hey!" "Sie da!" "Tschuldigung"
 
Er hat sich aufgehängt, weil er gemütskrank war."

Wie steril wirkt dagegen die Erklärung, dass er eine affektive Störung hatte.
 
Zurück
Oben