Aussterbende Wörter - vergessene Wörter

... von caro1 angeführten Beispiele (Parterre, Trottoir, Portemonnaie) bspw dürften zumindest im Berliner Sprachraum ...
Hoi zäme

Parterre, Trottoir, Portemonnaie. Interessant - diese Beispiel-Wörter sind in der Deutschschweiz völlig geläufig und ein fester Bestandteil der Alltagssprache.


Gruss Pelzer


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Wie auch immer das mit der Herkunft ist, ich wollte nur darauf hinweisen, dass in zwei-, dreihundert Jahren wahrscheinlich unsere Urenkel darüber lamentieren, wieso so schöne, allseits bekannte Floskeln wie "Geh wo Du wohnst" und anderer Errungenschaften der "Kanaksprak", aus dem Sprachgebrauch verschwinden... ;)

Die Kanak-Sprak ist die natürliche Weiterentwicklung des Deutschen. Deswegen ist es so eingängig und wird auch von deutschen Muttersprachlern schnell übernommen. Auch andere große Sprachen wie das Englisch oder das Spanische sind so aus alten komplexeren und schwierigeren Formen entstanden.

In 200 Jahren spricht wahrscheinlich die Mehrheit so und das altdeutsche wird nur noch in der Kirche verwendet. Wenn bis dahin das Mandarin nicht alles andere weggewischt hat.
 
Hoi zäme

Parterre, Trottoir, Portemonnaie. Interessant - diese Beispiel-Wörter sind in der Deutschschweiz völlig geläufig und ein fester Bestandteil der Alltagssprache.

Parterr und das Trottwar kennen wir Schwaben auch, und wenn einer auf der anderen Straßenseite parkt, steht sein Auto "wisavie", wenn einer mutig ist, dann zeigt er bei uns Kurasche, wenn einer viele Probleme hat, dann hat er Malessa, ein "Don Juan" ist bei uns einer der ständig Weiber-Malär:rofl: hat.

(die alte Lautschrift habe ich leider vergessen, und die aktuelle nie gekonnt, von der Aussprache her deshalb sehr.....)
 
Parterr und das Trottwar kennen wir Schwaben auch, und wenn einer auf der anderen Straßenseite parkt, steht sein Auto "wisavie", wenn einer mutig ist, dann zeigt er bei uns Kurasche, wenn einer viele Probleme hat, dann hat er Malessa, ein "Don Juan" ist bei uns einer der ständig Weiber-Malär:rofl: hat.

(die alte Lautschrift habe ich leider vergessen, und die aktuelle nie gekonnt, von der Aussprache her deshalb sehr.....)
davon dass mir malade und ein malär passiert ist, die "foss pass" ungezählt sind und mich wöchentlich mindestens ein "descha wü" in Erstaunen versetzt, ganz zu schweigen ... :rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Leute das so aussprechen, mag ja noch gehen. Ich habe jedoch einmal das Wort "Pandang" in einer Zeitschrift gefunden. Und das sollte "partu" kein Witz sein. :devil:
 
Dass die Leute das so aussprechen, mag ja noch gehen. Ich habe jedoch einmal das Wort "Pandang" in einer Zeitschrift gefunden. Und das sollte "partu" kein Witz sein. :devil:
Schlimm genug, dass es so geschrieben wurde, noch schlimmer jedoch, dass scheinbar die "Korrektur" aus Kostengründen gänzlich wegfällt ... :cry:
 
Der plattdeutsche Heimatdichter Rudolf Tarnow hat eine angeblich wirklich in Wittenförden bei Schwerin passierte Story überliefert und in Reime gefasst
Danach verlangten einquartierte Franzosen (Napoleonzeit) von der Bauersfrau Hühnersuppe (Suppe von "le poule"). Sie hat sich lange unter Tränen widersetzt und zum Schluss unter allen möglichen Androhungen dann doch losgelegt, die Mahlzeit zu kochen.
Vorgesetzt bekamen die Franzosen Frauchens geliebten Pudel...:rofl:
 
Hoi zäme

Parterre, Trottoir, Portemonnaie. Interessant - diese Beispiel-Wörter sind in der Deutschschweiz völlig geläufig und ein fester Bestandteil der Alltagssprache.


Gruss Pelzer


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Im altbayerischen auch, da wohnt man eben (Achtung -> geschrieben wie gesprochen): partea, zieht ein Schilä an, nimmt einen paraplü mit, wenn es regnet geht auf dem trotuar, macht keine Fisimatentn, findet etwas kommod oder ist malad beinand und wenn man auf dem Kanapee liegt, sieht man das Plafon. Alles klar, oder?
 
Erbfeind? Erbfeind? :grübel:
Preußen ist doch von der Schweiz sehr weit weg (gewesen).:grübel: (Das Einsprengsel mal ausgeklammert.)

er meint natürlich Frankfreich.

Außerdem glaube ich nicht, dass sich Mandarin auf der Welt durchsetzen wird. Ist doch viel zu diversifiziert und außerdem lernen die Chinesen doch jetzt schon massiv Englisch.

Es kommt doch nicht nur auf die Wirtschaftsstärke an, sondern auf die Einfachheit der Sprache, die bei Mandarin im Gegensatz zu Englisch nicht gegeben ist und vor allem auf die Dominanz der anglo-amerikanischen Kultur an, die diese Vormachtstellung sichern dürfte.

Oder tangieren uns das Kulturleben oder irgendwelche Trends in China hier? Nicht im geringsten.

China wird ja vielmehr in der breiten Bevölkerung als Bedrohung des Arbeitsplatzes oder als Ort von Menschenrechtsverletzungen wahrgenommen. Wieso sollte da die Sprache reüssieren?

England kam über die Industrialisierung und Frankreich über Kultur und Revolution, sie waren also die Avantgarde.

China ist doch nur ein Nachzügler der Industrialisierung.
 
Oder tangieren uns das Kulturleben oder irgendwelche Trends in China hier? Nicht im geringsten.

Im Gegensatz zu europäischen Restaurants in China sehe ich hier eine erstaunliche Anzahl chinesischer Restaurants in Europa, lieber Rheinländer.

England kam über die Industrialisierung und Frankreich über Kultur und Revolution, sie waren also die Avantgarde.
China ist doch nur ein Nachzügler der Industrialisierung.

Aufgepasst, dass du hier nicht in die Kulturchauvi-Falle trittst. Die Dominanz des englischen, französischen und spanischen ist eindeutig eine Folge des Kolonialzeitalters und nicht irgendwelcher kultureller Auswirkungen, d. h. das letztere war ohne ersteres nicht möglich. Unser (bzw. dein) Bild der Chinesen ist (offensichtlich) noch von den jahrhundertealten Vorurteilen der kulturelle Enklaven bildenden, unter sich bleibenden Fremden geprägt: und erst seit kurzer Zeit geht China "aus sich heraus". Was allerdings in dieser kurzen Zeit erreicht wurde, ist beachtlich. Was in weiterer kurzer Zeit erreicht werden wird, nicht absehbar. Hier im Umkreis gibt es kaum noch ein Gymnasium, das nicht in der Oberstufe Chinesisch anbietet.
 
Die wirtschaftliche Dominanz sorgt auch immer für einen kulturellen und sprachlichen Einfluss, egal wie kompliziert die Sprache ist. Auch englisch ist nicht so einfach. :winke:
 
Das Englische selbst wird in den USA rapide vom Spanischen unterwandert. Das ist die Sprache die sich dort am schnellsten ausbreitet, obwohl sie mit keiner wirtschaftlichen Dominanz einhergeht. Vor einiger Zeit war auch ein Artikel über das Chinesisch als Fremdsprache. Auch in den USA wird es zunehmend gelehrt, besonders in teuren Schulen in New York.

Übrigens soll es nicht so schwierig sein. Eine italienische Bekannte wurde als Kind auf eine Schule in San Francisco geschickt, damit sie Englisch lernt. Die Schule hatte sehr viele ausländische Schüler, wobei die Chinesen die größte Gruppe darstellte. Nach einigen Monaten dort hatte sie zwar wenig Englisch gelernt, konnte aber schon etwas Chinesisch.

Die Grammatik soll recht einfach sein, nur die Aussprache und deshalb das Erkennen der Wörter ist kompliziert.
 
Im Gegensatz zu europäischen Restaurants in China sehe ich hier eine erstaunliche Anzahl chinesischer Restaurants in Europa, lieber Rheinländer.



Aufgepasst, dass du hier nicht in die Kulturchauvi-Falle trittst. Die Dominanz des englischen, französischen und spanischen ist eindeutig eine Folge des Kolonialzeitalters und nicht irgendwelcher kultureller Auswirkungen, d. h. das letztere war ohne ersteres nicht möglich. Unser (bzw. dein) Bild der Chinesen ist (offensichtlich) noch von den jahrhundertealten Vorurteilen der kulturelle Enklaven bildenden, unter sich bleibenden Fremden geprägt: und erst seit kurzer Zeit geht China "aus sich heraus". Was allerdings in dieser kurzen Zeit erreicht wurde, ist beachtlich. Was in weiterer kurzer Zeit erreicht werden wird, nicht absehbar. Hier im Umkreis gibt es kaum noch ein Gymnasium, das nicht in der Oberstufe Chinesisch anbietet.


Es ging mir bei der Dominanz von Englisch- und Französisch gar nicht um die jeweiligen kolonisierten Länder. Ist klar, dass dort die Amtssprache die jeweilige ehemalige Kolonialsprache ist. Ist mit Deutsch in den ehemaligen Kolonien ja heute noch teilweise der Fall.

Das hat natürlich nichts mit Kultur, sondern mit Macht zu tun.

Aber Europa war im 18. Jahrhundert keine französische Kolonie, und trotzdem parlierte man auf Französisch. England war als große Industriemacht auch sehr wichtig, jedoch ist die Sprache auch von großer Einfachheit, was der Verbreitung förderlich war.

Zwar wird die Bedeutung Chinas zunehmen und sie nimmt auch massiv zu, aber das heißt doch nicht zwangsläufig, dass plötzlich alle Chinesisch, eine sehr schwere, für Europäer völlig abwegige Sprache erlernen werden und sie zur lingua franca wird.

Japan und Deutschland sind auch zu den größten Wirtschaftsmächten der Welt nach der USA aufgestiegen und haben auf dem ganzen Globus agiert, ohne das heute jemand in nennenswerter Zahl diese Sprachen mehr erlernt, die Nachbarländer ausgenommen.

Wieso sollte das mit Chinesisch anders sein? Chinesische Restaurants sind kein Argument, man muss doch nur die Medien einschalten, Kulturprägend ist der anglo-amerikanische und der europäische Raum in Deutschland. Trotz noch wirkungsvollerem Restaurant-Argument spricht hier keiner groß Italienisch.
 
Wieso sollte das mit Chinesisch anders sein? Chinesische Restaurants sind kein Argument, man muss doch nur die Medien einschalten, Kulturprägend ist der anglo-amerikanische und der europäische Raum in Deutschland. Trotz noch wirkungsvollerem Restaurant-Argument spricht hier keiner groß Italienisch.
Wobei auch das an unseren Gymnasien gelehrt wird. Sarah z.B. hat Italienisch als dritte Fremdsprache.
Aber stimmt. Man sollte es schon wegen der schönen Opern beherrschen ... :yes:
 
Wobei auch das an unseren Gymnasien gelehrt wird. Sarah z.B. hat Italienisch als dritte Fremdsprache.
Aber stimmt. Man sollte es schon wegen der schönen Opern beherrschen ... :yes:


Natürlich. Ist gibt auch Latein und Griechisch an Schulen, oder Russisch, oder Arabisch und Volkshochschulen.

Kann gut sein, oder ist ja teilweise schon der Fall, das Chinesisch auch sone Ergänzungssprache wird, aber ich halte es für vermessen, die Sprache jetzt so hoch zu hypen.

Was sollen die Leute denn dann noch alles können? Portugisiesch, Arabisch, Indisch, alles?
 
Was sollen die Leute denn dann noch alles können? Portugisiesch, Arabisch, Indisch, alles?
Und mit welchem Argument soll man von einem sich heute gebildet nennenden Menschen weniger (Sprach-)Kenntnisse verlangen, als z.B. 1700-1850 auch im Ausland?

In England z.B. gehörten um 1775 Französisch, Italienisch und sogar Deutsch zu den modernen Sprachen, deren Beherrschung man von einer gebildeten Dame erwartete, und die jungen Gentlemen machten ihre Grand(e) Tour, also ihre Bildungsreise auf dem letzten Schritt ins "Erwachsenen-Leben" über Frankreich, Schweiz, Italien und Deutschland.
Genauso wie umgekehrt viele Deutsche England, Frankreich und Italien bereisten, wobei entsprechende Sprachkenntnisse natürlich von Vorteil waren.
 
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