Glasnost! (gestern als Wodka gesehen)
Rabenstein schrieb:
... viel Spaß noch mit Euerer kleinen Sowjetunion im Internet.
Ganz aufrichtig, Rabenstein, ich beobachte bei der :grübel: "antisowjetsichen (= gut-stolz-deutschen?) Seite" stets einen Hang zu beleidigter Aggression. So jetzt auch bei dir.
Zuerst sollte man sich Achtung und Sympathie verschaffen, mit geduldiger Freundlichkeit vorgetragen Argumente schaffen, sodann kann man auch "auf dünnem Eise" diskutieren.
Ich verstehe aber deine Meinung: Mir ist die "historical correctness" auch oft zu "political", hier wie in fast jeder deutschen geschichtl. Diskussionsrunde.
Nicht, dass ich nicht völliges Verständnis dafür habe.
Aber da ist, bitte nicht böse sein, vornehmlich und schneller ausgelöst weiblicherseits bei den Moderatoren- schon recht oft übervorsichtig, ängstlich, vorschnell und dadurch undifferenziert, was die Güte von Gegenpositionen (gegen diese "sowjetische") reagiert und eine Diskussion abgewürgt worden.
DOCH es gab gewiss genug Erfahrungenen mit flachbrüstigen Argumenten derer, die wieder stolze Deutsche sein wollen. Aber auf die deutsche Geschichte seit (Gott, seit sehr langer Zeit) kann man schwerlich stolz sein.
Aber ich bin es heute. Weil wir aus unserer Grübelmentalität, also aus uns selbst heraus, aber auch von unserer Geschichte dazu gezwungen, differenzierter REFLEKTIEREN müssen.
Eine Position dazu muss man untermauern. Und nicht nur eine "Haltung" haben. Insofern erweist du dich noch nicht als Diskussionspartner.
Das Forum ist jung, will sich klar und deutlich von unreflektiert dummen braunen Ruch abgrenzen. Zu unser aller Wohl.
Man könnte und darf langsam gelassener sein. Man sollte auf "gefährlichem aber diskussionswürdigen" Terrain noch seine Mutproben zu wagen ;-))
Zwei Entscheidungen der Sperrung fand ich falsch, Heripo war die eine,
die andere war "Meisters" zur fraglichen und UNBEDINGT fragwürdigen "Nationalitätsgefühls"-Diskussion:
Auch wenn ich da vielleicht meine Freunde und Identitätsgeschwister aus Österreich (vorschnell) gegen mich aufbringe: ich fand, der Beitrag vom inzwischen nicht mehr hier anwesenden Meister über das gespaltene Selbstverständnis der Österreicher als Deutsche oder als "eigene alpine Identität mit deutschem Dialekt" war mutig und auch wichtig hier.
Wenn auch für MICH und viele Österreicher inzwischen bedeutungslos.
Ich fand, er wirkte nicht tendenziös, sondern eher differenziert verständnislos gegenüber der Selbstgeisselung des ungeliebten Deutschen Nationalrückens! "meister" schreib da wie ein Grieche oder Ire oder Portugiese oder Pole: Wieso steht ihr nicht zu einer deutschen Kultur, die euch zusammenhält und ZUGLEICH auf seine vielen Unterschiede und Nuancen, die gerade hier in Ö besonders, seine spannenden Übergänge in slawische und mediterrane Kulturen hat! Im Übrigen, bitte dies nicht falsch aufzufassen, sodnern im Sinne des vorangestellten Satzes finde ich eine österreichische nationale Identität VÖLLIG UNNOTWENDIG. Lasst uns die Menschen, Sprachen, die Berge und Flüsse gern haben und aus.
"Meister", Lichtensteiner und den Schweizern vom alpin-neutralen, "Großreichs-geheilten u. -desinteressierten" + antihabsburischen Selbstverständnis nahe, ist in Sachen Landesidentität aber auch in eine Ausweichspur hineingeboren worden und muss sich nicht mit Mitschuld und Nationalismus in der Form auseinandersetzen wie wir hier in Österreich oder wie vor allem die Geschichtsforscher aus Deutschland unter uns, und da wiederum unterschiedlich west-, ostdeutsch, bayrisch und holsteinisch, als jüngerer, als älterer Deutscher im Ausland, orientalisch jung und alt in Deutschland....
Viel zu reflektieren. Vielfältig die Ausgangspunkte, Sichtweisen, Erkenntnisse
Aber IMMER sachlich.
Gruß, Ning,
deutschsprachiger Österreicher mit europäischen Wurzeln da und dort, mit Vorvätern und -müttern, die auf diesen und jenen ideoligischen Leim gegangen sind oder ihn mitaufgetragen haben, (pro- UND anti-), die gekämpft haben dafür und dagegen, eingesperrt, gefoltert, zum Selbstmord gezwungen wurden, gedemütigt, geschlagen, an ihren Seelen und Körpern schwer verletzt wurden, sich verloren und wiedergefunden - und überlebt haben, sowjet-/-russisch befreit, besetzt, amerikanisch, englisch und un petit peu französisch, endlich halbwegs zur Vernunft gebracht, selbstbewusst, eigenverantwortlich und eigenständig geworden, europäisch versöhnt, zu national-verständnisvoller Haltung begabt, weil eben ein Fazit aus Durchmischung, JEDOCH IMMER und DEUTLICH antifaschistisch, antistalinistisch, antirevisionistisch und anti-(pseudo-/retro-/fundalo-romantico)nationalistisch
sowie antidumpfbackistisch und antibeleidigteleberwurschtisch.
Freundschaft!