Besiedelung der Region des heutigen Bayerns

Reiteradel und eine Herrschaftsstruktur bedeuten noch nicht eine überwiegend unfreie Bevölkerung. Ist zwar Jahrhunderte später, aber die Ostsiedler, die im Hochmittelalter in die bis dahin slawisch geprägten Gebiete einwanderten, waren mWn keine Leibeigenen, die ihr Herr dahin befohlen hätte. Eher war es die ständige Erbteilung, die Menschen zwang, anderswo nach einem Auskommen zu suchen.

Ich denke insofern im Frühmittelalter freie und nicht freie Bevölkerungstile grundsätzlich nebeneinander existirten, sind erstmal beide Kolonisationsmodelle grundsätzlich plausibel.
Womit @flavius-sterius recht hat ist, dass Besitzansprüche, die lokale Große erhoben sicherlich dazu führten, dass nicht vollkommen wild kolonisiert wurde , sondern hier mindestens ein Abkommen notwendig war, notwendig, war, dass den Ort der für Kolonisationsprojekte mindestens grob eingrenzte.
 
Die Lex Baioariorum aus dem 8. Jahrhundert kennt den Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, fünf namentlich aufgeführte vornehme Geschlechter, Freie, Freigelassen und Unfreie, denen jeweils Wergeld in bestimmter Höhe zugesprochen wird. Ein Adel kommt da gar nicht vor, wenn man nicht in den fünf Geschlechtern einen solchen erkennen will.
 
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