Besiedlung Amerikas: solutréische Hypothese, Beringia, oder Südpazifik?

Nun mir kommen bei der Diskussion nach wie vor die geologischen Gegebenheiten und ihre Auswirkungen auf Klima,Wetter und Meeresströmungen zu kurz.
Im Norden des Pazifik haben wir nicht eine sondern zwei Möglichkeiten von Asien nach Amerika zu gelangen
Die am Nordrand der Beringsee gelegene Beringia-Landbrücke und der am Südrand der Beringsee gelegenen Beringbrücke,die sich aus diversen Inseln wie den Aleuten zusammensetzt,aber nie durchgängig trocken war.
Das bedeutet,daß wir ein subarktisches Binnenmeer ,die Berngsee hatten, das ebenso wie der Pazifik nach norden hin abgeschirm war. Die Folge mußte sein,daß keine arktischen kalte Strömungen nach Süden kamen aber stattdessen warme Strömungen ungehindert nach Norden vordringen konnten.
Dass Beringia und die angrenzenden Gebiete eisfrei waren spricht für diese These.

Da das kalte Wasser aus dem Eismeer aber igendwo hin muß bleibt nur der Atlantik was bei den dort angrenzenden Landmassen zur Abkühlung und Vergletscherung führt.

Wir haben also umgekehrte klima-und Strömungsverhältnisse wie heute, und dadurch eine eindeutig präferierte Route im Pazifik , Im atlantik käme nur eine Fahrt an der PACKEISGRENZE IN BETRACHT-IM OFENEN OOT ALLES ANDERE ALS EIN SPAASS

b
 
Das einfachste Hilfsmittel ist der Himmel über uns, insbesondere der Sternenhimmel.

Richtig. Dazu gab es auch Experimente, u.a. mit Fahrten von Hawaii nach Tahiti ohne neuzeitliche navigatorische Hilfsmittel, wobei mir der Name des Schiffes entfallen ist.

Wenn man allerdings diese frühe Schifffahrt ins Feld führt, ist eben zu berücksichtigen, dass es die genannte Schranke von 25000 Jahren bis zum Neolithikum gegeben hat, um Remote Oceania mit den zu überbrückenden größeren Entfernungen zu besiedeln.

In diesen Zeitraum fällt die oben angestellte Überlegung, pazifische Schifffahrt auf den Atlantik zu übertragen. Der Vergleich läuft ins Leere, da die pazifischen Siedlungswellen im Bereich Near Oceania stockten, und Entfernungen größer 60 bis 100 km nicht überwunden werden konnten. Das ist jedenfalls nach derzeitiger Fundlage und den genetischen Forschungen der Fall.
 
Naja...
Manchmal findet man schon haarige Sachen, z. B. die Theorie, wonach die Ainu Amerika besiedelt haben könnten...

Wenn Wissenschaftler eine solche Theorie vertreten, muss ein Wiki-Artikel das auch aufnehmen.

Über die Wahrscheinlichkeit einer Theorie ist damit noch nichts ausgesagt.
 
Schon klar.
In dem Fall hat Wikipedia aber eine Theorie formuliert, die so kein Wissenschaftler vertritt.

Nach Wikipedia vertreten die Anthropologen Joseph Powell und andere diese These. Und somit ist es korrekt, dass Wiki - unbeschadet der Glaubwürdigkeit - darauf hinweist.

Anthropologist Joseph Powell of the University of New Mexico was also allowed to examine the remains. Powell used craniometric data obtained by anthropologist William White Howells of Harvard University and anthropologist Tsunehiko Hanihara (Japanese:埴原恒彦) of Saga University that had the advantage of including data drawn from Asian and North American populations.[9] Powell said that Kennewick Man was not European but most resembled the Ainu[6] and Polynesians.[9] Powell said that the Ainu descend from the Jōmon people who are an East Asian population with "closest biological affinity with south-east Asians rather than western Eurasian peoples

Kennewick Man - Wikipedia, the free encyclopedia

Da das in diesem Zusammenhang :eek:fftopic:ist, sollten wir nicht länger darauf rumreiten.
 
Nach Wikipedia vertreten die Anthropologen Joseph Powell und andere diese These.

Eine These, wonach die Ainu von Japan aus Amerika besiedelt hätten, vertritt weder Joseph Powell noch sonst ein Wissenschaftler.

Das hatten wir doch bereits geklärt:

Das Problem ist, dass Dieter sich auf einen einzigen Satz in der deutschen Wikipedia beruft. Dummerweise ist dieser Satz durch nichts belegt.
Keine Fußnote, kein Hinweis auf eine wissenschaftliche Arbeit.

Darum frage ich die ganze Zeit: Welche Wissenschaftler sagen denn was genau?



Bei Powell zählen die Ainu zum Kreis der ostasiatisch-südostasiatisch-pazifischen Völker, mit denen der Kennewick-Man eine gewisse Ähnlichkeit hat.

Powell behauptet nicht, der Kennewick-Man sei ein Ainu gewesen.
Powell behauptet nicht, die Vorfahren des Kennewick-Mans seien aus Japan ausgewandert.
Diese Behauptungen hat Dieter aufgestellt, nicht Powell.


Offene Fragen, die Du ignorierst, finden sich noch hier:

http://www.geschichtsforum.de/679547-post120.html
http://www.geschichtsforum.de/679552-post123.html
http://www.geschichtsforum.de/679678-post135.html


An die Moderation: Nochmals sorry, bitte ggf. verschieben :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine These, wonach die Ainu von Japan aus Amerika besiedelt hätten, vertritt weder Joseph Powell noch sonst ein Wissenschaftler.

Im Gegenteil: Powell said that Kennewick Man was not European but most resembled the Ainu.

Die Ainu und ihre Vorläufer zählen zu den Ureinwohnern Japans.
 
Im Gegenteil: Powell said that Kennewick Man was not European but most resembled the Ainu.

Die Ainu und ihre Vorläufer zählen zu den Ureinwohnern Japans.

Dieter, da liegt ein Missverständnis vor. Sepiola weißt darauf hin, dass es nicht die Ainu gewesen sein sollen. Das Zitat von Powell deutet, mal vorsichtig formuliert, "ethnische Nähe" an, dazu auch zu sonstigen pazifischen Bevölkerungsgruppen.

Das wird auch deutlich, wenn man sich mal die gängigen graphischen Darstellungen zu den pazifischen Bevölkerungsentwicklungen, Stammbäume, ansieht.
 
Dieter, da liegt ein Missverständnis vor. Sepiola weißt darauf hin, dass es nicht die Ainu gewesen sein sollen. Das Zitat von Powell deutet, mal vorsichtig formuliert, "ethnische Nähe" an, dazu auch zu sonstigen pazifischen Bevölkerungsgruppen.

Powell sagt, dass der Kennewick-Mann den Ainu sehr ähnlich sei und bemerkt weiter: "Powell said that the Ainu descend from the Jōmon people who are an East Asian population."

Wie schon gesagt, zählen die Ainu bzw. ihre Vorfahren zu den Ureinwohnern Japans. Die von Powell in diesem Zuasmmenhang erwähnte Jomon-Kultur ist eine vorgeschichtliche japanische Kultur, was schon der Name besagt: japanisch jo = Schnur, mon = Muster. Die Artefakte der japanisch-ostasiatischen Jomonkultur waren mit Schnurmustern verziert. http://de.wikipedia.org/wiki/J%C5%8Dmon-Zeit

Aus all dem geht deutlich hervor, dass Powell einen Zustrom von Einwanderern nach Amerika aus dem ostasiatisch-japanischen Raum annimmt.

Sicher kann man nicht sagen, dass die Einwanderer nun allein aus dem vorgeschichtlichen Japan kamen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Gegenteil: Powell said that Kennewick Man was not European but most resembled the Ainu

"... and Polynesians".

Wahrscheinlich hast Du hast das Zitat nicht richtig verstanden.
Auf jeden Fall hast Du es sinnentstellend verkürzt.

Powell sagte, der Kennewick-Man sei kein Europäer gewesen, sondern habe am ehesten den Ainu und Polynesiern geähnelt.


Die von Powell in diesem Zuasmmenhang erwähnte Jomon-Kultur ist eine vorgeschichtliche japanische Kultur,
... die nichts mit dem Kennewick-Man zu tun hat.
 
Diese paläolothischen Segler sind aber verdammt schwer zu fassen... Google sagt zu den vier auf der Abora-Seite genannten Orten mit angeblichen Segel-Felsbildern Folgendes:

Das müssen jetzt aber sehr geheime prähistorische Segelhandbücher auf Felswänden sein, wenn ganze zwei der Fundorte offenbar nur Herrn Goerlitz bekannt sind. Einen sonderlich seriösen Eindruck erweckt die Sache dadurch nicht, was noch dadurch unterstützt wird, daß (siehe mein Beitrag weiter oben) die Geschichtswissenschaft davon ausgeht, daß Segel erst ca 3.000 vor nachzuweisen sind.

Ich zitiere mich mal frecherweise selbst, da in dem Beitrag der Herr Goerlitz erwähnt wird, der mir heute zum Brunch beim Blick in die Zeitung beinahe zum Verschlucker des Jahrzehnts verholfen hat.... Der Spiegel vermeldet es auch schon:


Cheops-Pyramide: Deutsche Hobbyforscher kratzen Proben von der Decke - SPIEGEL ONLINE


Der Artikel schildert, daß Dominique Görlitz, der „Autor umstrittener Bücher“ Stefan Erdmann und ein weiterer Hobbyforscher (der ungenannt bleibt) im „vergangenen April“ zwar eine Sondergenehmigung zum Betreten der Königskammer der Cheops-Pyramide hatten, sich aber um weitere Genehmigungen nicht scherten: Die Hobbyforscher betraten außerdem eine weitere Kammer, wofür ihnen keine Genehmigung vorlag, und kratzten dort Spuren der Bemalung ab. Die Farbspuren reichten sie nach Rückkehr von der Reise bei einem deutschen Institut zur Analyse ein. Nun zeigen sie sich bass erstaunt, daß man in Ägypten nicht etwa ihre treuherzige Entschuldigung pflichtschuldigst akzeptiert, sondern der zuständige Minister bei Interpol mit einem Haftbefehl anrückt.


Das Umfeld des „Extrem-Seglers“ (oder vielleicht: "Extremisten-Seglers"?) und „Experimental-Archäologen“ Görlitz scheint durchaus interessant. Der so vornehmen als umstrittener Autor bezeichnete Erdmann ist sogar laut neutraler Wikpedia ein Verschwörungstheoretiker, der zb mit Jan Udo Holey alias Jan van Helsing zusammen Bücher schrieb und eigene Bücher auch im von Holey geführten Verlag herausbringt. Mit Holey schrieb er „Die Jahrtausendlüge“. In einer eigenen Publikation stützt sich Erdmann auf die Protokolle der Weisen von Zion als Beweis für eine angestrebte „Neue Weltordnung“. Das ist nun insgesamt wenig „umstritten“, sondern verortet Erdmann recht unappetitlich.


siehe auch:
Stefan Erdmann ? Wikipedia
 
Beim Googeln stach mir noch Weiteres ins Auge:

Bis Oktober 2013 durfte Görlitz eine Ausstellung zu seinen Abora-„Forschungsergebnissen“ im Galileo-Park in Lennestadt durchführen, wo es Anfang Oktober auch einen Kongreß mit etlichen ebenso hochkarätigen „Forschern“ gab. Neben Görlitz traten auf:

Kongress der interdiszipliären Forschung ?Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät? in Lennestadt/NW

Die Referenten sind:
Vortrag 1 – Dr. Dr. Wolfgang Knabe (Ethnologe und Kulturwissenschaftler)
Die Rolle der süddeutschen Kaufleute im Überseehandel in der Frühen Neuzeit
Knabe hat das Mercateum-Museum initiiert, von dem Görlitz 2008 den Mercateumspreis erhielt.

Vortrag 2 – Prof. Harald Braem (Kanarenexperte und Kunsthistoriker)
Die Altkanarier – Weiße Steinzeitmenschen im Atlantik
Lt WP ist Braem Designer, Werbetexter. Befaßt sich außerdem mit Kanaren, Pyramidenforschung, Schamanismus :eek:. Gründete und leitet ein „Kult-Ur-Institut für interdisziplinäre Forschung eV“. Schreibt Fantasy-Romane.

Vortrag 3 – Prof. Dr. Hans Giffhorn (Kulturwissenschaftler)
Kelten bei den peruanischen Chachapoya - Wissenschaftlichkeit und Dogmatismus
Lt WP war Giffhorn Hochschullehrer für Visuelle Kommunikation in GÖ. Ferner ist er überzeugt, daß die Chachapoya aus Europa kamen. (Das Thema hatten wir hier ja auch schon. Es sagt dann doch einiges aus, wenn die Hypothese in einem solchen pseudowissenschaftlichen Umfeld Akzeptanz findet...)

Vortrag 4 – Dr. rer. nat. Dominique Görlitz (Experimentalarchäologe und Biogeograph)
Hat bereits Pharao Ramses eine Havanna geraucht? Und wenn ja, was bedeutet das?
Erhielt den 2008 den Mercateum-Preis; das Mercateum wurde von Wolfgang Knabe (siehe Vortrag 1) initiiert.

Vortrag 5 – Dr. phil. Helge Wirth (Kunstwissenschaftler und Astroarchäologe)
Die Entwicklung des Stone Age-GPS Verfahrens – das älteste globale Orientierungssystem der Welt
Kein WP-Artikel, der wurde bereits mehrfach gelöscht. Eine Version auf der Homepage von Wirth gibt den WP-Text wieder, nach dem Wirth nicht „Kunstwissenschaftler“, sondern Geograf ist. Astroarchäologe ist er jedenfalls rein privat; er meint, daß unsere Altvorderen Sternbilder auf Landkarten projizierten und sich daran bei ihren Fahrten orientierten. Interessant sind die Rezensionen der werten Kundschaft bei Amazon (zu dünn, pupstrocken, zu teuer).

Vortrag 6 – Bernhard Beier (Diffusionsforscher und Wissenschaftspublizist)
Alternative Früh- und Zivilisationsforschung - Probleme und Perspektiven
Nicht in den Vorankündigungen genannt war ein weiterer Referent, Dr Hans Jelitto, der als „Privatforscher“ Ägypten erforscht (er rückte an die fünfte Stelle der Vortragenden, danach folgten wie im Programm angekündigt Wirth und Beier). Jelitto ist im Hauptberuf als Physiker an einer TU tätig. Allerdings betreibt er außerdem noch eine Webseite, in der er sich offen als Scientologe bezeichnet und für Scientology Werbung macht.

Auffallend ist in der Reihe sich zu fachfremder Forschung berufener Akademiker der letzte Referent. Schaut man allerdings an, wer ua die vorhandenen WP-Artikel aufgehübscht hat, findet man bei Görlitz, Giffhorn und Braem den Namen des 6. (eigentlich 7.) Referenten, der daneben noch ein Internetportal zur Erforschung von Atlantis betreibt, auf dem einige Mitreferenten ebenfalls mit Artikel bedacht werden bzw Artikel unterbringen können. Das nennt sich heute wohl „netzwerken“.

Es ist jedenfalls ein interessanter Kreis, der sich anscheinend gegenseitig bauchpinselt und pusht. Und nach Gutsherrenart in andere Länder einfällt und dort Kulturgut beschädigt, natürlich alles im Interesse der Wissenschaft.
Ebenso interessant finde ich, daß die Pressemeldungen alle den dritten Hobbyforscher so schamhaft dezent *nicht* namentlich aufführen. Für Görlitz oberpeinlich (er scheint immerhin eine Anstellung an einer Uni zu haben, allerdings im Bereich Geographie) ist bereits der Begleiter Erdmann. Aber bei einem so hochkarätigen Umfeld man wird doch neugierig auf den dritten Teilnehmer.
 
daß unsere Altvorderen Sternbilder auf Landkarten projizierten und sich daran bei ihren Fahrten orientierten.
Wirth ist m.W. auch mal hier im Forum mit dieser These hausieren gegangen- ich erinnere mich nämlich ihm seine These mal um die Ohren gehauen zu haben, weiß nur nicht mehr in welchem thread das war
Aber Ingeborg ,im "Grenzwissenschaftsbereich " ist das doch gang und gäbe, daß man sich mit solchen Zirkelexpertisen gegenseitig aufzuwerten und zu bestätigen sucht.
Wenn es schon kein seriöser Wissenschaftler tut muß man doch sehen,wo man bleibt.
Wobei die Nummer in Ägypten schlägt ja wirklich dem Fass die Krone ins Gesicht.Nur schade,daß man die Brüder nicht in flagranti erwischt hat-der Aufenthalt in einem ägyptischen Knast wäre vielleicht ganz heilsam gewesen.
 
Du meinst diesen Thread:

http://www.geschichtsforum.de/f22/entstehung-der-sternbilder-1704/

im "Grenzwissenschaftsbereich " ist das doch gang und gäbe, daß man sich mit solchen Zirkelexpertisen gegenseitig aufzuwerten und zu bestätigen sucht. Wenn es schon kein seriöser Wissenschaftler tut muß man doch sehen,wo man bleibt.
Wohl wahr - wenn sonst keiner pinselt, muß man halt selbst. Ich meinte aber, es ist durchaus wert, auf das zirkelnde Pinseltraining hinzuweisen. Am Ende stellt sich bei den Herrschaften sonst noch der Eindruck ein, wir merkten es nicht.

Wobei die Nummer in Ägypten schlägt ja wirklich dem Fass die Krone ins Gesicht.Nur schade,daß man die Brüder nicht in flagranti erwischt hat-der Aufenthalt in einem ägyptischen Knast wäre vielleicht ganz heilsam gewesen.
Die Aktion der Herren Hobby"forscher" ist gnadenlos. Es ist zu hoffen, daß dies mindestens einen Karriereknick darstellen wird; mit einem solchen Vorgehen hat man sich wissenschaftlich ja so gründlich desavouiert, daß da auch in anderen Fachbereichen nie wieder Gras wachsen sollte.

Aber das war auch mein erster Gedanke: wenn die Sache noch vor Ort aufgeflogen wäre - das hätte doch Charme. Ein paar Jahre Knast in Ägypten würde auch die Sprachkenntnisse deutlich aufpolieren. Vielleicht hätte sich da sogar noch was für die Forschung herausholen lassen: wenn der Eindruck hinhaut, der teilweise vom dortigen Strafvollzug vermittelt wird, müßte man in Staatspension glatt noch Leute antreffen, die bereits eingefahren sind als Kairo noch Memphis hieß. :D
 
Ich glaube, das Thema ist durch. Eine DNA-Analyse zeigt, dass alle Indianer aus Ostsibirien stammen.

Leider habe ich den Artikel aus Spektrum online nicht früher gepostet, so dass jetzt nur noch eine Inhaltsangabe kostenfrei verfügbar ist ;

Indianer stammen von einem einzigen sibirischen Volk ab

Die Besiedlung Amerikas ist bis heute rätselhaft. So sind sich die meisten Experten zwar übereinstimmend der Meinung, dass die Urahnen der Indianer aus Asien stammen, uneins sind sie sich indes darüber, von wie vielen Stellen aus die Menschen einst nach Amerika aufbrachen.

Wenn es nach der Anthropologin Kari Schroeder von der University of California in Davis geht, dann stammen die heutigen Indianer ausnahmslos von einer einzigen Gruppe ab. Damit widerspricht sie Kollegen, die davon ausgehen, dass die Urahnen der Indianer aus mindestens drei unterschiedlichen Regionen Asiens stammten. Diese drei Gruppen könnten, so glauben sie, auch heute noch anhand ihrer morphologischen aber auch linguistischen Unterschiede identifiziert werden.

Mit ihrem Team fahndete Schroeder weltweit in über siebzig Völkern nach einer bestimmten Stelle in der DNA, die auch im Erbgut vieler nord- und südamerikanischer Indianer zu finden ist. Fündig wurde die Forscher schließlich im östlichen Sibirien: bei den Korjaken und Tschuktschen. Auch und nur dort trägt durchschnittlich ein Drittel aller Menschen jene, als 9RA bezeichnete DNA-Sequenz in sich.

Heute gehören die kleinen Völker der Korjaken und Tschuktschen im Osten Sibiriens zu den Minderheiten. Alles in allem zählen sie nur rund 23.000 Menschen.
 
Zu den genetischen Studien ist oben angemerkt, dass es mehrere Erklärungsansätze gibt (eine Welle, drei Wellen, mehr Wellen). Einig ist man sich: "von Westen". Die einzelnen Wellentheorien geben die Verbindungen zu verschiedenen asiatischen Herkunftsräumen her.

Schroeders Ansatz ist: eine Welle (2007 und 2009, davor gab es einige andere Autoren, die das als Ergebnis auswiesen.

Zum Stand siehe hier:

"One very contentious issue is whether the settlement occurred by means of a single (14–16) or multiple (17–21) streams of migration. In developing hypotheses to address these questions, most analyses of Native American genetic diversity have examined single loci, particularly the maternally inherited mitochondrial DNA (mtDNA), and some interpretations of modern and ancient data point to a major migratory wave from Beringia dated between 15 and 18 ka (14, 22–25). However, a recent genome-wide scan (364,470 SNPs) of Native American and Siberian groups (26) identified three different source populations for Native Americans that revived a more complex and long-debated scenario, also known as the tripartite migration model, which was originally proposed by combining anthropometric, genetic, and linguistic data (19, 27–29). This scenario postulates that the Americas were settled through three separate population movements whose identity was expressed in linguistic terms as Amerinds, Na-Dene, and Eskimo–Aleut speakers."

Reconciling migration models to the Americas with the variation of North American native mitogenomes
Achilli et. al., Reconciling migration models to the Americas with the variation of North American native mitogenomes
PNAS 2013 110 (35) 14308-14313
 
Die Herkunft des Kennewick-Menschen scheint nun genetisch geklärt zu sein:

scinexx | "Kennewick Man" war doch kein Europäer: DNA enthüllt Herkunft des umstrittenen präkolumbianischen Skeletts - Kennewick Man, Indianer, Nordamerika - Kennewick Man, Indianer, Nordamerika, präkolumbianisch, Skelett, DNA, Anthropologie, Ureinwo

"Schon als man 1996 die Relikte des Kennewick Man am Ufer des Columbia River im US-Bundesstaat Washington entdeckte, sorgte der Fund für Rätselraten. Denn auf den ersten Blick schien dieses Skelett einem US-Amerikaner europäischer Herkunft zu gehören, weil das Gesicht klar kaukasische Züge trug. Doch eine Radiokarbon-Datierung ergab, dass die Knochen bereits 8.500 Jahre alt waren - sie stammten damit aus einer Zeit lange vor Ankunft der ersten Europäer in Nordamerika."

The ancestry and affiliations of Kennewick Man : Nature : Nature Publishing Group
"Kennewick Man, referred to as the Ancient One by Native Americans, is a male human skeleton discovered in Washington state (USA) in 1996 and initially radiocarbon-dated to 8,340–9,200 calibrated years before present (BP)1. His population affinities have been the subject of scientific debate and legal controversy. Based on an initial study of cranial morphology it was asserted that Kennewick Man was neither Native American nor closely related to the claimant Plateau tribes of the Pacific Northwest, who claimed ancestral relationship and requested repatriation under the Native American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA). The morphological analysis was important to judicial decisions that Kennewick Man was not Native American and that therefore NAGPRA did not apply. Instead of repatriation, additional studies of the remains were permitted2. Subsequent craniometric analysis affirmed Kennewick Man to be more closely related to circumpacific groups such as the Ainu and Polynesians than he is to modern Native Americans2. In order to resolve Kennewick Man’s ancestry and affiliations, we have sequenced his genome to ~1× coverage and compared it to worldwide genomic data including the Ainu and Polynesians. We find that Kennewick Man is closer to modern Native Americans than to any other population worldwide. Among the Native American groups for whom genome-wide data are available for comparison, several seem to be descended from a population closely related to that of Kennewick Man, including the Confederated Tribes of the Colville Reservation (Colville), one of the five tribes claiming Kennewick Man. We revisit the cranial analyses and find that, as opposed to genomic-wide comparisons, it is not possible on that basis to affiliate Kennewick Man to specific contemporary groups. We therefore conclude based on genetic comparisons that Kennewick Man shows continuity with Native North Americans over at least the last eight millennia.
 
Die Herkunft des Kennewick-Menschen scheint nun genetisch geklärt zu sein:
Vorsicht - ein genauerer Blick auf die Studienergebnisse ist lohnend. Der Kennewick-Mensch hat die xDNA-Haplogruppe Q-M3. Diese ist typisch amerikanisch, kommt sonst nur in eher homöopathischen Dosen in Zentral- und Nordsibirien vor.
Etwas anders steht es um seine mtDNA-Haplogruppe X2a. Diese kommt zwar auch nur in Nordamerika vor, generell nur in niedriger Frequenz (ca. 2%), jedoch mit auffälligen "peaks" in Einzelpopulationen, insbesondere bei den Ojibwe (25.7%) und den Sioux (14,6&). Die "Muttergruppe" X2 allerdings ist nahöstlich, mit 'peaks' bei Drusen (11%), Zyprioten (6.7%), im Kaukasus (Georgier 7.6%, Abaziner 6.1%), und auf den Orkneys (7,1%), durchnittlicher europäischer Hüufigkeit um 2%, aber nur 0.4% in Sibirien. Eine Studie aus 2003 (Table 1 Quelle der o.g. Häufigkeiten) hatte diesbezüglich festgestellt (Hervorhebung durch mich):
Origin and Diffusion of mtDNA Haplogroup X
X2 has apparently undergone a more recent population expansion in Eurasia, most likely around or after the last glacial maximum. It is notable that X2 includes the two complete Native American X sequences that constitute the distinctive X2a clade, a clade that lacks close relatives in the entire Old World, including Siberia. The position of X2a in the phylogenetic tree suggests an early split from the other X2 clades, likely at the very beginning of their expansion and spread from the Near East.
Angehängt sind schematische Verbreitungskarten - an den roten "Ausbreitungspfeil" darf durchaus das eine oder andere Fragezeichen gemalt werden.

Die von Dir verlinkte Studie stellt fest:
In order to resolve Kennewick Man’s ancestry and affiliations, we have sequenced his genome to ~1× coverage and compared it to worldwide genomic data including the Ainu and Polynesians. We find that Kennewick Man is closer to modern Native Americans than to any other population worldwide.
Hierzu ist anzumerken, dass die verwendete "worldwide genonic data" leider den Nahen Osten und den Kauakasus ausblendete. Verglichen wurde im wesentlichem mit sibirischen und ostasiatisch-pazifischen Gruppen, sowie einem im Text als "West Europe", in der Legende zu Figure 1 als "CEU", sonst nicht weiter beschriebenen Genomtyp. Die Ainu-Hypothese kann zwar nun ad acta gelegt werden, das letzte Wort zu möglicher nahöstlicher Herkunft steht jedoch weiterhin aus. Interessant ist, daß das in Figure 1 enthaltene Admixture-Diagramm sichtbaren, jedoch nicht maßgeblichen Beitrag des "CEU"-Genoms beim Kennewick-Menschen aufweist.
Model-based clustering using ADMIXTURE24 shows that Kennewick Man has ancestry proportions most similar to those of other Northern Native Americans (Fig. 1c, Supplementary Information 7), especially the Colville, Ojibwa, and Algonquin. (..) Despite this similarity, Anzick-1 and Kennewick Man have dissimilar genetic affinities to contemporary Native Americans. In particular, we find that Anzick-1 is more closely related to Central/Southern Native Americans than is Kennewick Man
Interessant und relevant - der Kennewick-Mensch war genetisch z.T. unterschiedlich vom Clovis-Menschen (Anzick-1). Er findet Nachfahren v.a. in Stämmen, die eine hohe Frequenz von mtDNA Haplogruppe X2a aufweisen, und tendenziell den nordamerikanischen Zentralraum zwischen und um Great Plains, Große Seen und St.Lorenz-Strom bewohnten. Weiträumige Migration wird hier offensichtlich, über die Ausbreitungsrichtung (Ost->West oder West->Ost) mag gestritten werden.

Erwähnenswert scheint mir in diesem Zusammenhang ein anderes, viel diskutiertes Phänomen, nämlich die Häufigkeit der "eigentlich" westeuropäischen Haplogruppe R1b (Y-DNA) in einigen amerindischen Gruppen. Heraus stechen hier u.a. Ojibwe (50-80%, je nach Analyse), Seminole (50%), Sioux (50%), Cherokee (37-47%), Papago (39%) und Algonquin (38%) [Quelle: Y-DNA haplogroups in indigenous peoples of the Americas].
Die traditionelle Erklärung ist post-kolumbische europäische Admixtur - bei Gruppen wie den Sioux oder Dogrib (40% R1b) scheinen Interaktionsdauer und -intensität mit Europäern aber zu gering, um den hohen gemessenen R1b-Anteil zu erklären. Das "überlebende Wikinger"-Modell scheitert an der verhältnismäßig geringen R1b-Frequenz in Skandinavien, und dem weitgehenden Fehlen typisch skandinavischer Haplogruppen, v.a. I1, in den entsprechenden amerindischen Populationen.
Bis vor kurzem schien auch vorgeschichtlicher transatlantischer Kontakt ausgeschlossen, da das Vordringen von R1b nach Westeuropa erst für die Bronzezeit angenommen wurde. Inzwischen jedoch ist über Genanalysen belegt, dass R1b bereits im Frühneolithikum in Spanien vorkam, entweder als postglaziale Urbevölkerung, oder dorthin aus dem Nahen Osten mit der ersten mediterranen Neolithisierungswelle per Schiff gelangt ("island-hopping").
Betrachtet man die hohe Korrelation zwischen yDNA R1b, und mtDNA X2a - nicht gerade beim Kennewick-Mensch, aber bei Algonquin, Ojibwe, Sioux etc. - drängt sich der Eindruck spät- bzw. postglazialer Migration von Westeuropa (hier insbesondere das kantabrische Refugium) nach Nordamerika auf - vielleicht gefördert durch damals noch sehr viel niedrigeren Meeresspiegel und mehr Inseln, v.a. entlang des Atlantischen Rückens.
Theoretisch denkbar ist auch eine Fortsetzung der maritimen neolithischen Expansion aus dem Nahen Osten heraus über Gibraltar hinweg. Allerdings müsste die neolithische Expansion dann früher als bislang angenommen begonnen haben, um gegen 6.300 BC schon genetische Spuren in Kennewick nahe der amerikanischen Westküste zu hinterlassen. mtDNA X2(b) ist nicht untypisch für das Frühneolithikum, und wurde u.a. in Gräbern der ungarischen Starcevo-Kultur, Bandkeramik und Rössener Kultur im Elbe-Saale-Raum, sowie der La-Hoguette-Gruppe und der Megalithkultur in Frankreich gefunden. Der Kennewick-Mensch scheint allerdings der bislang älteste Fund von X2 weltweit zu sein, und prädatiert europäische Funde um gut 700 Jahre.
 

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Auhauerha. Derselbe Herr – das nächste Thema, dasselbe Schema....

Etwas anders steht es um seine mtDNA-Haplogruppe X2a. Diese kommt zwar auch nur in Nordamerika vor, generell nur in niedriger Frequenz (ca. 2%), jedoch mit auffälligen "peaks" in Einzelpopulationen, insbesondere bei den Ojibwe (25.7%) und den Sioux (14,6&).
*Diesen* Abschnitt im von dir verlinkten Wiki-Artikel hattest du auch bemerkt? →

Eine Studie von 1998 zufolge findet sich die Haplogruppe X auch in mehreren nordamerikanischen Völkern in unterschiedlich hoher Konzentration (Ojibwa bis 25,7 %, Navajo 6,5 %, Sioux 14,6 %).[1] Dies wurde als genetischer Hinweis auf die Solutréen-Hypothese zur Besiedlung Amerikas gewertet, allerdings wurden 2012 neue Studien auf wesentlich größerer Fallbasis veröffentlicht, die eine genetische Verwandtschaft entsprechend einer Ausdehnung von der Westküste in Richtung Süden nahelegt, die dann von zwei weiteren Einwanderungswellen überlappt wird.[2]

NB: Es handelt sich bei den Gruppen X2a und X2 nicht um ein und dieselbe Chose. Die Träger dieser DNA sind nur einen Tick näher miteinander verwandt als wir alle per Adam und Eva bzw Afrika.

Du hattest auch bemerkt, daß der HG X2 in Europa ein Vorkommen von 2% an der Bevölkerung attestiert wird? Und daß die HG X2a einen Anteil von ebenfalls 2% an der indigenen Bevölkerung in Nordamerika hat?
Das legt eher die Aussage nahe, daß es sich insgesamt um eine relativ seltene DNA-Gruppe handelt, und zwar egal in welcher 'Muttergruppe' oder subclade.

Im folgenden zitierst du zwar den WP-Artikel - gelesen oder verstanden hast du aber offenbar nicht:
X2 has apparently undergone a more recent population expansion in Eurasia, most likely around or after the last glacial maximum. It is notable that X2 includes the two complete Native American X sequences that constitute the distinctive X2a clade, a clade that lacks close relatives in the entire Old World, including Siberia. The position of X2a in the phylogenetic tree suggests an early split from the other X2 clades, likely at the very beginning of their expansion and spread from the Near East.
X2a hat keine nahen Verwandten in der gesamten Alten Welt inkl Sibirien. Die Position des X2a im phylogenetischen Baum legt eine frühe Trennung von den anderen Kladen des X2 nahe, wahrscheinlich gleich zu Beginn der Expansion und Verbreitung aus dem Nahen Osten.

Da sind offenbar die einen nach rechts, die anderen nach links abgebogen; die restliche Entwicklung verlief räumlich ordentlich getrennt. Man muß gar nicht per Zangengeburt Konstrukte in die Welt setzen, die links Abgebogenen hätten im Entdeckerdrang auch nicht vorm Atlantik gescheut...

Interessant und relevant - der Kennewick-Mensch war genetisch z.T. unterschiedlich vom Clovis-Menschen (Anzick-1). Er findet Nachfahren v.a. in Stämmen, die eine hohe Frequenz von mtDNA Haplogruppe X2a aufweisen, und tendenziell den nordamerikanischen Zentralraum zwischen und um Great Plains, Große Seen und St.Lorenz-Strom bewohnten. Weiträumige Migration wird hier offensichtlich, über die Ausbreitungsrichtung (Ost->West oder West->Ost) mag gestritten werden.
Bei den Plains gehe ich mit der Beschreibung „nordamerikanischer Zentralraum“ soweit d'accord – aber Große Seen und Saint Lawrence?
https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Lawrence_River

NB: du hattest ebenfalls bemerkt, daß ausdrücklich erwähnt wird, daß sich eine deutliche Nähe zu einigen Plateau-Ethnien ergibt, so u.a. zu denen der Colville Rez, die KM ja auch als Vorfahren relkamiert hatten.

Erwähnenswert scheint mir in diesem Zusammenhang ein anderes, viel diskutiertes Phänomen, nämlich die Häufigkeit der "eigentlich" westeuropäischen Haplogruppe R1b (Y-DNA) in einigen amerindischen Gruppen. Heraus stechen hier u.a. Ojibwe (50-80%, je nach Analyse), Seminole (50%), Sioux (50%), Cherokee (37-47%), Papago (39%) und Algonquin (38%) [Quelle: Y-DNA haplogroups in indigenous peoples of the Americas].
Du hattest bemerkt, daß im WP-Artikel zu Haplogruppe R1b eine Grafik zur globalen Verteilung der HG abgebildet ist – die die Amerikas überhaupt nicht berücksichtigt?

Die einzelnen Häufungen dieser HG sind dennoch gut post-kolumbisch zu erklären. Bei den Cherokee zb hat es Einheiraten von Europäern gegeben (siehe zb das relativ häufige Vorkommen schottischer Familiennamen). Bei den Seminole, die ebenfalls zu den Five Civilized Nations gehören, sehe ich den Fall ähnlich gelagert. Die Ojibwe waren zb sehr in den Pelzhandel eingebunden; bei den Papago kann der Eintrag über Mexiko gelaufen sein.

Hast du eigentlich den WP-Artikel geschrieben bzw die Statistik aufgestellt? Derjenige hat nämlich ein ähnlich schlechtes Verständnis vom Unterschied zwischen „Ethnie“ und „Sprachfamilie“. Ein paar Beispiele:
Bei den unter „Group“ aufgelisteten Einträgen sind die folgenden Sprachfamilien/gruppen:
Algonquian, Athabascan, Muskogean, Uto-Aztecan.

Trotzdem werden für diese Sprachfamilien noch angehörige Ethnien gelistet; in der Regel mit deutlich anderen Werten als für die Familie insgesamt – so zB im Fall des Athabaskan mit den Ethnien Apache, Chipewyan, Dogrib, Navaho, Tanana, Tlingit. Im Fall des Algonquian betrifft es die Ethnien Cheyenne, Chippewa/Ojibwa.
Die Ergebnisse werden auch nur eingestellt, ohne den Versuch einer Einordnung oder Erläuterung. Dabei wäre es durchaus interessant, wie der Autor die dargestellten Häufigkeitswerte sieht:
In der Sprachfamilie Athabaskan 18.1%.
Bei den Apache 5.2%, bei den Chippewyan 62.5%, bei den Dogrib 40% bzw 8.1%, bei den Navaho 2.6%, bei den Tlingit 0%.

Eine recht naheliegende Interpretation der Häufigkeitswerte ist offensichtlich, daß Sprache einer Ethnie nicht unbedingt etwas bis gar nichts mit deren Genetik zu tun hat.

Die traditionelle Erklärung ist post-kolumbische europäische Admixtur - bei Gruppen wie den Sioux oder Dogrib (40% R1b) scheinen Interaktionsdauer und -intensität mit Europäern aber zu gering, um den hohen gemessenen R1b-Anteil zu erklären.
Wieso meinst du, die Interaktionsdauer und -intensität sei im Fall der „Sioux“ nicht gegeben? Vor allem eingedenk der Tatsache, daß es bei den L/D/Nakota zu einer Migration in die Plains gekommen ist und diese davor im südwestlichen Gebiet der Großen Seen lebten?

Betrachtet man die hohe Korrelation zwischen yDNA R1b, und mtDNA X2a - nicht gerade beim Kennewick-Mensch, aber bei Algonquin, Ojibwe, Sioux etc. - drängt sich der Eindruck spät- bzw. postglazialer Migration von Westeuropa (hier insbesondere das kantabrische Refugium) nach Nordamerika auf - vielleicht gefördert durch damals noch sehr viel niedrigeren Meeresspiegel und mehr Inseln, v.a. entlang des Atlantischen Rückens.
Hast du den Thread eigentlich gelesen oder reichte dir der letzte Beitrag?

Theoretisch denkbar ist auch eine Fortsetzung der maritimen neolithischen Expansion aus dem Nahen Osten heraus über Gibraltar hinweg. Allerdings müsste die neolithische Expansion dann früher als bislang angenommen begonnen haben, um gegen 6.300 BC schon genetische Spuren in Kennewick nahe der amerikanischen Westküste zu hinterlassen.
Unlängst hatte ich das zweifelhafte Vergnügen in einem anderen Forum, wo uns ein selbsternannter Historiker unterjubeln mochte, ca 5.500 BC sei ein Komet ins Meer gesaust, wobei die Badewanne überschwappte, weil er die Barriere zum Bosporus aufschlug. Im Anschluß habe sich dann eine Ethnie rothaariger Riesen (übern Daumen 2.40 m Körpergröße) von irgendwo am Schwarzen Meer auf die Socken gemacht, tapfer durchs Mittelmeer gepaddelt, mit Oma, Opa und Gören. In Gibraltar entschlossen sie sich dann zur Weiterfahrt durch die Meerenge (dezenter Hinweis: die Strömung....), überwanden diese per Kanu (waren eben kernige, alteuropäische Pioniere!) und traten sodann die Überfahrt nach Nordamerika an. Landgang im oberen Bereich der heutigen Südstaaten der USA. (Nochmals: die Strömungen...) Vermutlich gabs damals bereits Navigationskarten und GPS.

Kommentieren braucht man das wohl nicht.
Was die Überfahrt betrifft, ist bereits im Thread reichlich an Argumenten dargelegt worden.

mtDNA X2(b) ist nicht untypisch für das Frühneolithikum, und wurde u.a. in Gräbern der ungarischen Starcevo-Kultur, Bandkeramik und Rössener Kultur im Elbe-Saale-Raum, sowie der La-Hoguette-Gruppe und der Megalithkultur in Frankreich gefunden. Der Kennewick-Mensch scheint allerdings der bislang älteste Fund von X2 weltweit zu sein, und prädatiert europäische Funde um gut 700 Jahre.
Nochmals: X2 ist nicht dasselbe wie X2a ist nicht dasselbe wie X2b.

Als Leseempfehlung:

https://en.wikipedia.org/wiki/Haplogroup_X_(mtDNA
Haplogroup X is also one of the five haplogroups found in the indigenous peoples of the Americas.[8] Although it occurs only at a frequency of about 3% for the total current indigenous population of the Americas, it is a bigger haplogroup in northern North America, where among the Algonquian peoples it comprises up to 25% of mtDNA types.[9][10] It is also present in lesser percentages to the west and south of this area—among the Sioux (15%), the Nuu-Chah-Nulth (11%–13%), the Navajo (7%), and the Yakama (5%).[11]

In addition, these same (2001) researchers indicated that the mtDNA haplogroup X haplotype present in the Altaians of Siberia is intermediate between Native Americans clades and that of Europeans. As a Russian research group observed, "American Indian and European haplogroup X mtDNAs ... are distantly related to each other". They propose however not an early European colonization of America, but that Altaians contributed to migrants bound for Europe and America; "The network further suggests that the Altaian X haplotypes occupy the intermediate position between European and American Indian haplogroup X mtDNA lineages"[12] However, further research in 2003 indicated that the haplotype present in the Altaians is not intermediate between Native American clades and that of Europeans, and that the Native Americans probably split early from the others

One theory of how the X Haplogroup ended up in North America is it migrated from central Asia along with the A, B, C, and D Haplogroups, from an ancestor from the Altai Region of Central Asia.[13] Two sequences of haplogroup X2 were sampled further east of Altai among the Evenks of Central Siberia.[6] These two sequences belong to X2* and X2b. It is uncertain if they represent a remnant of the migration of X2 through Siberia or a more recent input.[13]
This relative absence of haplogroup X2 in Asia is one of the major factors used to support the Solutrean hypothesis. However, the New World haplogroup X2a is as different from any of the Old World X2b, X2c, X2d, X2e, and X2f lineages as they are from each other, indicating an early origin "likely at the very beginning of their expansion and spread from the Near East".
[13]
https://de.wikipedia.org/wiki/Haplogruppe_R1b_(Y-DNA)

Jüngere Auswanderungen von europäischen Kolonisten verbreitete die Gruppe nach Amerika, Australien, Afrika und Indien. Allein 100 Länder gehörten zeitweilig zur englischen Krone, historisch sind noch weitaus mehr Auswanderungen dokumentiert. So finden sich mittlerweile rund um den Erdball Bevölkerungsteile, die dieses Merkmal tragen und durchaus nicht dem europäischem Phänotyp entsprechen müssen. R1b gehört heute neben einer chinesischen Gruppe und der Schwestergruppe R1a zu den einflussreichsten und am weitesten verbreiteten y-Haplogruppen der Welt,...

Die Solutréen-Spekulation hat in den USA (aber nicht nur dort) durchaus politisch motivierte Untertöne und wird dort dankend aufgenommen, wo vehement versucht wird, angebliche „Sonderrechte“ indigener Ethnien abzuschaffen. Eine der dazu gewählten Strategien liegt darin, der indigenen Besiedelung der Amerikas eine weitere Migration aus dem paläolithischen Europa entgegenzusetzen, wobei diese gerne früher datieren darf – siehe die zeitliche Einordnung des Solutréen. Das bietet den Vorteil, nun doch Europäer als erste Siedler hinstellen zu können – daß die dann 1492 nicht mehr zu sehen waren, liegt daran, daß die bösen, blutrünstigen, spätgekommenen Wilden diese tapferen, beherzten europäischen Pioniere über die Klinge springen ließen. Das ist Geschichte à la Klein Fritzchen – und obendrein ist auch eine ordentliche Prise Rassismus dabei. MaW: man muß sich da nicht unbedingt anhängen.
 
Liebe Ingeborg!
Ich habe Dein Geranze nicht zu Ende gelesen - kurz nach dem Punkt, wo Du mich in eine Reihe mit Theorien über Kometen und rothaarige Riesen stelltest, reichte es. Ich weiss nicht, wo Deine Gürtellinie sitzt - unter meine hast Du kräftig gezielt!
Bevor Du mich und andere weiter seitenweise mit Wikipedia zuschmeißt: Es gibt eine detaillierte genetische Studie (keinen WP-Artikel, aber in diesen zitiert) zum Verhältnis von Haplogruppe X2 (nahöstlich) und X2a (ameroindisch), die ich verlinkt hatte, und aus der ich auch zitierte. Lies diese doch bitte durch, bevor Du Dich weiter am Thema und meinen Aussagen vorbei ergießt! Ich füge hier die "Conclusion" bei (Heraushebung duirch mich):
The results of this study point to the following conclusions. First, haplogroup X variation is completely captured by two ancient clades that display distinctive phylogeographic patterns—X1 is largely restricted to North and East Africa, whereas X2 is spread widely throughout West Eurasia. Second, it is apparent that the Native American haplogroup X mtDNAs derive from X2 by a unique combination of five mutations. Third, the few Altaian (Derenko et al. 2001) and Siberian haplogroup X lineages are not related to the Native American cluster, and they are more likely explained by recent gene flow from Europe or from West Asia. (..) Finally, phylogeography of the subclades of haplogroup X suggests that the Near East is the likely geographical source for the spread of subhaplogroup X2, and the associated population dispersal occurred around, or after, the LGM when the climate ameliorated. The presence of a daughter clade in northern Native Americans testifies to the range of this population expansion.
Und weiter:
These findings leave unanswered the question of the geographic source of Native American X2a in the Old World, although our analysis provides new clues about the time of the arrival of haplogroup X in the Americas. Indeed, if we assume that the two complete Native American X sequences (from one Navajo and one Ojibwa) began to diverge while their common ancestor was already in the Americas, we obtain a coalescence time of 18,000 ± 6,800 YBP, implying an arrival time not later than 11,000 YBP.
Noch mal, damit Du es auch wirklich verstehst:

  1. Ursprung im Nahen Osten;
  2. Keine genetischen Spuren einer Migration durch Sibirien;
  3. Ankunft in Amerika zwischen 18.000 und 11.000 YBP, also 16.000-9.000 v. Chr. [Hier ist bemerkenswert, da0 die Entstehung von X2 auf ca. 18.000 YBP datiert wird (Figure 2), so daß die Ankunft in Amerika wohl eher zum Ende der angegeben Zeitspanne hin erfolgte].
Das hat nichts mit Solutrean zu tun, dazu kam die X2a-Expansion zu spät. Ob ein transatlantisch-maritimes oder ein eurasisch-kontinentales Migrationsszenario für wahrscheinlicher gehalten wird, mag jede(r) für sich entscheiden. Die Studienautoren legen sich diesbezüglich ausdrücklich nicht fest - jeder, der Übung im "zwischen den Zeilen lesen" hat, und den akademischen mainstream zur Besiedlung Amerikas kennt, weiß, was das heißt.
Die im verlinkten Wikipedia-Artikel enthaltene Aussage, X2a hätte sich in Amerika von West nach Ost ausgebreitet, kann ich leider nicht nachvollziehen. Die im WP-Artikel als Quelle genannte Studie ist hinter einem Paywall, aber die Grafiken und "Supplementary Materials" sind frei zugänglich. Ein Blick auf Figure 1 (Link unten) zeigt, dass die US- und kanadische Westküste überhaupt nicht untersucht wurde. Nördlich Mexikos, und außerhalb Grönlands wurden lediglich vier Gruppen betrachtet, nämlich Ojibwa (5 samples), Algonquin (5 samples), Cree (5 samples) und Chipewya (15 samples) - summa summarum 30 (von 607) samples. Der Einfachheit halber wurden Algonquin, Ojibwa und Cree für die Analyse mit Maya (49 samples), Kaqchikuel (13 samples) und Zapotec2 (21 samples) zur Gruppe "Northern Amerind" zusammengefasst. Weiterhin wurde die in der ersten Admixture-Analyse deutlich zu Tage tretende "European Admixture" von u.a. "Northern Amerinds" maskiert bzw. durch "Filterung" einzelner samples eliminiert. Hinzu kommt, dass als "outgroup", d.h. Proxy des Urmenschen für den phylogenetischen Baum, die Yoruba verwendet wurden - von allen afrikanischen Ethnien ausgerechnet diejenige mit dem höchsten Anteil an yDNA R1b (neolithische "back to Africa"-Migration)! Wie aus dieser Datenbasis und mit den (sehr fragwürdigen) verwendeten Methoden tragfähige Ergebnisse zur Ausbreitungsrichtung der mtDNA Haplogruppe X2a entstehen sollen, ist mir schleierhaft - vielleicht trägt ein Blick hinter die paywall ja zur Aufklärung bei, aber viel Hoffnung hege ich da nichti.
Geographic, linguistic and genetic overview of 52 Native American populations. : Reconstructing Native American population history : Nature : Nature Publishing Group

Was R1b angeht - der verlinkte Wikipedia-Artikel Y-DNA haplogroups in indigenous peoples of the Americas nennt jeweils die Quellen für die Ergebnisse je Ethnie. Meine Berufserfahrung hat mir nahegelegt, solche Quellen zu prüfen, oder zumindest Fußnoten zu lesen (im WP-Artikel findet sich zur Zeile "Athabascan" die FN 2: "Athabaskan ethnic groups: Chipewyan, Tłı̨chǫ, Tanana, Apache and Navajo."), bevor ich, an Thema und Text vorbei, mich zu didaktischen Exkursen wie etwa zum Verhältnis zwischen amerikanischen Sprachgruppen und Ethnien hinreißen lasse.

Das Grundproblem mit der amerindischen R1b ist, daß die geographische Verteilung schwer mit postkolumbischen Kontakten in Einklang zu bringen ist. Eigentlich wäre die höchste "European Admixture" im karibisch-zentralamerikanischen Raum und im Gebiet des alten Inka-Reichs zu erwarten - einerseits, weil dort der früheste Kontakt stattfand, zum anderen, weil Spanien von allen Kolonialmächten den höchsten Anteil an Bevölkerung mit R1b hat (69%, dagegen Frankreich 58,5%).
Daneben haben wir - mit Einschränkung - Referenzwerte für die genetische Auswirkung von Migrationen/ Fremdkontakten in historischer Zeit. Langobarden in Mittel-/ Süditalien, Awaren/ Alanen, Angelsachsen, Burgunder etc, haben sichtbare genetische Spuren in den Ankunftsregionen hinterlassen, jedoch typischerweise in der Größenordnung von 5-10%.
Will sagen: 6% R1b bei den Zapoteken ist plausibel durch postkolumbische europäische Admixtur erklärbar, meinetwegen auch noch 12,7% bei den Maya. 2,6% bei den Navajo passen ebenfalls ins Bild - dort begann der Kontakt mit Europäern halt später, entsprechend geringer die Admixtur. Aber wie, bitte, erklären sich 55% R1b bei den Chippewa der Turtle Mountain Indian Reservation (51 samples, also kein "statistical noise")? Klar gab es dort seit dem frühen 17. Jahrhundert Kontakte mit französischen/ englischen Pelzhändlern, aber doch wohl eher sporadisch und kaum geeignet, solch massive Verdrängung "amerindischer" DNA herbeizuführen.
Bevölkerungsengpässe und nachfolgende Gründereffekte? Dies würde durch niedrige genetische Diversität angezeigt - tatsächlich aber liegt die durchschnittliche genetische Diversität der Amerinder in den USA (0,775) über der der europäischen Amerikaner (0,637). Dies betrifft auch einzelne Gruppen mit festgestelltem hohen Anteil an R1b, wie die Sioux South Dakotas (0,711, zum Vergleich: Europäischstämmige in South Dakota 0,641). Quelle (Table 1): https://www.familytreedna.com/pdf/HammerFSIinpress.pdf
Der Aspekt scheidet also aus - er würde im übrigen auch nicht die Unterschiede zu Mittel-und Südalamerikanern erklären, die ebenso, wenn nicht stärker, von krankheitsinduzierten Bevölkerungsengpässen betroffen waren.

Hinzu tritt als weitere Auffälligkeit, daß ein hoher Anteil von yDNA R1b tendenziell mit hohem Anteil von mtDNA X2a korrelliert. Und letztere ist zwar europäisch-nahöstlichen Ursprungs, aber, wie wir nun aus der Genanalyse des Kennewick-Menschen wissen, seit über 8.000 Jahren auf dem amerikanischen Kontinent präsent. Ist diese Korrelation reiner Zufall? Ich sehe erwartungsvoll entsprechenden statistischen Analysen, die hoffentlich irgendwann kommen, entgegen.

Schließlich ist da dieses:
Anomalous Native American DNA: New Tests Show Middle East Origins?
Native Americans are conventionally held to fit into a handful of haplogroups. (..) Haplogroup T is not among the haplogroups most geneticists recognize as Native American. Yates, however, said that it is prevalent among the Cherokee and has been for a very long time.
He wrote in his report, released earlier this month: “T is the leading haplogroup (23.1 percent), with a frequency on a par with modern-day Egyptians (23.4 percent) and Arabs (24.4 percent). T is thus a defining mark of Cherokee ancestry. … We can safely rule out recent European admixture. As we have discussed again and again, there was no available source for a huge, sudden influx of female-mediated Middle Eastern DNA on the American frontier. Even Sephardic Jews (11 to 14 percent), many of whom were also Indian traders, could hardly have accounted for such admixture.
Vorsicht ist in mehrerlei Hinsicht angeraten: Zum einen waren die Tests nicht repräsentativ, sondern bezogen sich v.a. auf Individuen, die ihre "Reinblütigkeit" genealogisch über mindestens 4 Generationen belegen konnten, aber durch den für die Erlangung von Sozialhilfe vom Stamm obligatorischen DNA-Test gefallen waren. Alle ermittelten Prozentsätze sollten also auf einen (unbekannten) Bruchteil reduziert werden. Des weiteren haben sich an diese Ergebnisse teilweise obskure Spekulationen angeschlossen ("12 Stämme Zions" etc.) - wohl auch, um mormonisches und orthodox-jüdisches Geld für weitere Tests zu mobilisieren.
Festzustellen bleibt aber ein meßbarer, jedoch in seiner Größe unbestimmter Anteil verschiedener originär nahöstlicher mtDNA bei den Cherokee. Die Cherokee waren traditionell matrilokal/ matrilinear, insofern steht nennenswerter Zuzug europäisch-nahöstlicher Frauen im 17.-19. Jahrhundert eigentlich nicht zu erwarten. Auch läßt sich die festgestellte Admixtur kaum kolonial erklären, weil typisch britische/ spanische mtDNA weitgehend fehlt. Postkolumbianische Erklärungsansätze richten sich im wesentlichen auf frühen Zuzug sephardischer Juden samt Familie, um der Inquisition in den spanischen Kolonien zu entgehen. Ob dieser Erklärungsansatz historisch und genetisch tragfähig ist, bleibt abzuwarten.
 
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