So, wo waren wir gestern stehen geblieben...?
Ah ja, genau.
Hast Du noch nie ein stumpfes Messer in der Hand gehabt? Zu jeder Zeit hat es Fälle gegeben, bei denen eine Seite unter schlechteren Waffen als die seines Gegners gelitten hat. Würdest Du das alles als literarische Stilmittel ansehen?
Ich behaupte, rein hypothetisch natürlich, dass ich einem Menschen mit einem stumpfen Schwert, also mit einer Schlagkante von bis zu 2-3mm, den Schädel spalten kann oder zumindest so heftige Frakturen im Bereich von Extremitäten und Brustkorb zufügen kann, dass er mit Sicherheit kampfunfähig ist und wenn ich das kann, konnte es ein frühmittelalterlicher Profi erst recht!
Darüber hinaus spielt die exakte Schärfe einer Klinge, natürlich innerhalb eines gewissen Toleranzbereiches, überhaupt keine Rolle.
(Doofer Hollywood, mein Katana ist schärfer als deins, Mythos!)
Schilde, Helme aber vor allem Kettenhemden wie sie damals mit Sicherheit
getragen wurden negieren die Schnittkraft oder meinetwegen "Bissigkeit" einer Klinge sowieso. Allenfalls die Wucht des Hiebs richtet Schaden an und zwar in etwa so, wie ich es in meinem Gedankenexperiment beschrieben habe. Meine top drei der tatsächlichen und realistischen Todesursachen auf jenen Schlachtfeldern lauten daher:
1. Speer durchs Gesicht oder in die Weichteile (da ungeschützt);
Im ersten Fall ist der Gegner sowieso bedient, im Zweiten verliert er, wenn man's richtig anstellt, rasend schnell viel Blut aufgrund der hohen Arteriendichte in diesem Gebiet.
2. Axtkopf gegen Menschenkopf oder alternativ durch den Brustkorb;
ja die Axt ist tatsächlich dazu in der Lage zuverlässig Ketten- und zumindest leichte Plattenpanzer aufzuknacken.
3.Tod durch Erschöpfung und oder als Folge heftiger Traumata (im physiologischen Sinne) wobei noch hinzu kommt, siehe letzte Loveparade, dass drängelnde und panische Menschenmassen durchaus auch ein gewisses Tötungspotential haben. Traurig aber wahr...
Du siehst also, Schwerter sind schön und gut aber sie müssen sich gar nicht erst verbiegen um schwer einsetzbar zu sein, zumindest unter den Bedingungen die in einem Schildwallgefecht herrschen.
Und ich sage das als einer der größten Schwertfans überhaupt!!!