Sepiola
Aktives Mitglied
Salve,
inwiefern Rückzug?
Das großangelegte Lager in Oberaden wurde offensichtlich von den Römern planmäßig geräumt:
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6merlager_Oberaden#SchlussfolgerungenDie Münzfunde und Hinweise in antiken Quellen (Einstellen der Feldzüge im rechtsrheinischen Gebiet) lassen vermuten, dass das Lager in Oberaden nicht über das Jahr 8 v. Chr. hinaus bestanden hat. Es wurde von den römischen Truppen selbst aufgegeben, worauf nicht nur die in Brand gesetzten Gebäude und die allgemeine Fundarmut (planmäßiges Räumen) hindeuten. Die Grabungen ergaben außerdem, dass etliche Lagerbrunnen mit Fäkalien, Tierkadavern und Abfällen vergiftet wurden, und zwar von den Römern selbst, wie die in den Fäkalien gefundenen mediterranen Pflanzenreste belegen.
Dasselbe gilt für das Versorgungslager in Rödgen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Römerlager_Rödgen#GeschichteAufgrund der Münz- und Keramikfunde gehört das Lager in den Oberadenhorizont (besser Oberaden-Rödgen-Horizont) mit einem Gründungsdatum um 10 v. Chr. Damit muss Rödgen im Zusammenhang der Drusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr.) gesehen werden. Die Wetterau war ein idealer Verfügungsraum für die Drususoffensive gegen Germanien. Hier konnten Truppen gesammelt und die Versorgung der nach Norden (Hedemünden) orientierten Legionen organisiert werden.
...
Nach Beendigung des Feldzuges wurde das Lager durch die Römer selbst planmäßig durch Brand niedergelegt. Germanicus errichtete bei seinem Feldzug zwei Jahrzehnte später ein Militärlager auf dem Burgberg von Friedberg, etwa 3 km südlich von Rödgen, welches dann bis 260 n. Chr der römische Stützpunkt in dieser Region war.