@Scorpio
Nehmen wir mal das Wort "Nigger" das ist mit ziemlicher Sicherheit in seiner Bedeutung negativ abwertend, auch in Verbindung mit anderen begriffen z. B. Niggersteak= ein Stück Leber. In Mark Twains Meisterwerk Huckleberry Finn wird es oft genannt, und manche Verlage gingen dazu über "nigger" und "injun" zu ersetzen, weil es rassistisch sei.
Das macht aber "Mark Twains Huckleberry Finn" nicht zu einem rassistischen Werk, es handelt von Rassismus, und ich bin sehr dafür, dass man "nigger" so stehen lassen sollte, statt "slave" einzusetzen, denn das ist das Original, und ein Nigger ist etwas anderes, als ein Sklave
Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich Mark Twain´s Werk nie gelesen habe (ich bin einfach kein Roman-Leser). Aber ich stelle mir die Frage, ob zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches (1884/85) tatsächlich das Wort "Nigger" so "neutral" wahrgenommen wurde, mit der Begrünung, weil darin die allgemeine Assoziation zu "Schwarzen" ihren Ausdruck fand.
Ich denke, dass man mit "Nigger" dann doch nicht den "Afrikaner" in Afrika meinte, sondern den nach Amerika eingeschiften (Zwangs-)Arbeiter. Insofern müsste überprüft werden, ob das Wort "Nigger" historisch gesehen ein Synonym für "Afrikaner" war oder speziell für die verschifften Sklaven in Nordamerika. Meiner Meinung nach bestand schon ein Unterschied zwischen "Niggern" und "Afrikanern".
Hinzu kommt die Überlegung, dass vom Ende des amerikanischen Bürgerkriegs bis zur Buchveröffentlichung immerhin schon 20 Jahre vergangen, was man durchaus als eine Generation bezeichnen könnte. Das Wort "Nigger" wurde aber auch damals schon mit Sklaverei in Verbindung gebracht, eben jene Sklaverei, die 20 Jahre zuvor im gesamten Gebiet der Vereinigten Staaten offiziell als beendet galt.
Als weiterer Punkt liese sich anbringen, dass allein aus der Tatsache, dass das Wort "Nigger" üblich im Sprachgebrauch war, nicht als Beweis für seine "Harmlosigkeit" oder "Wertfreiheit" gelten kann. Zumal sich einige Teile der US-Bevölkerung gegen die neue Gesellschaftsentwicklung sperrten und sie sicherlich die Bezeichnung "Nigger" noch bis tief ins 20.Jahrhundert hinein kultivierten.
Ich glaube (ohne das ich sein Werk gelesen habe), dass Mark Twain dieses Wort verwendet hat, eben weil es nicht wertfrei, sondern bereits damals mit der Sklaverei (und nach moderner Lesart auch mit Rassismus) assoziert wurde. Nebenher sehe ich es auch kritisch, wenn ein Stück Zeitgeschichte (die der Roman sicherlich darstellt) nachträglich retuschiert/zensiert wird, um es für den heutigen Sprachgebrauch lesbarer zu machen (man stelle sich einmal "Korrekturen" in Goethes Werken und dem damit verbundenen Aufschrei in Deutschland vor). Ein informatives Vor- oder Nachwort täte, so denke ich, als Erläuterung wertvolle Aufklärungsarbeit.
das ein rassistischer Begriff auch rassistisch verstanden und so gemeint ist, das ist abhängig von a) den Sprechern und b) dem sozialen Kontext
Es gibt nicht wenige Schwarze, die sich gegenseitig mit "Nigger" anreden, ebenso wie manche Deutschtürken sich mit Kanake oder Kanakster anreden, Subkulturen greifen negative Fremdbezeichnungen bewusst auf.
Der entscheidende Punkt ist das Wort "Subkultur". Hier wird das Bestehende gerne verdreht und gegenüber dem Gewöhnliche provoziert. Mit der Anti-Haltung hält man der Gesellschaft (draußen) den Spiegel vor, spielt mit "Tabus" und bricht sie auch - möglicherweise als eine Art Selbstfindung von nicht saturieten Personen. Das würde erklären warum man die Benutzung des Wortes "Nigger" oder "Kanake" bei der Anrede
von Jugendlichen untereinander diesen Stellenwert besitzt und durchaus nicht negativ (im Gegensatz vom Rest der Gesellschaft) wahrgenommen wird. Man weiß auch als Anhänger der Subkultur dass das Wort Nigger negativ besetzt ist. Das äußert sich just in dem Moment, in dem ein "Fremder", der nicht Teil der Subkultur ist, dieses Wort in den Mund nimmt. Das führt dann meistens zu einer sehr emotionalen Kommunikation.
Denn sie [die Anhänger der Subkultur] wissen eben doch was sie tun, wenn sie sich als selbst als Teil der Subkultur verstehen. Ich denke die meisten 60-jährigen Türken oder Afrikaner verzichten ihrerseits auf Worte wie "Kanake" oder "Nigger".
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@Erik Erikson
Leider bin ich des englischen nicht mächtig. Habe nur so viel verstanden, das es um Eintrittspreise geht und Ostafrikaner wohl weniger zahlen. Erklär`s mir!
Dieses Bild staffelt die Eintritts-Preise nach Herkunft der Besucher.
Non Residents = Ausländer aus "aller" Welt
Residents/East Africans = Einwohner Kenias und Ostafrikas
Citizens = Bürger der Stadt Mombasa
Ich meine man kann darüber streiten, ob das bei einem UNESCO-Weltkulturerbe (was der "Menschheit" erhalten bleiben soll) die richtige Vorgehensweise ist - und was für eine Vorgehensweise das ist. Jedem soll bei diesem Bild seine eigene Meinung gestattet sein...
Die Menschen würden friedlicher leben, wenn sich jeder um sich selbst kümmern würde. Führe ich eine Unterhaltung, sollte sich nicht ein dritter einmischen, jedenfalls nicht in unfreundlicher Absicht.
Das kann man natürlich nicht auf alle Bereiche anwenden.
Ein gutes Gespräch unter Freunden soll ja auch keine Störung erfahren, aber wenn ein Mensch einen anderen Menschen (mit Hilfe von Sprache) so niedermacht, dass dieser seelischen Schaden nimmt (das kann auch durch Rassismus geschehen), ihn wegen seiner Aussprache oder Hautfarbe verhöhnt und jeder der das sieht, sich nur um seinen Kram kümmert, wie kann dem Niedergemachten geholfen werden? Oder wäre das ein Punkt wo man deiner Meinung nach einschreiten sollte, auch wenn es einen eigentlich nichts angeht?