Naja, da eigentlich die komplette Artus-Legende (meines Wissens) erstmals im "Mort d'Arthur"
schriftlich erwähnt wurde, ist ja genau die Schwierigkeit, das ganze auf seinen "Wahrheitsgehalt" zu überprüfen.
Es gibt in der englischen Geschichte mehrere Könige, die für die mythische Figur des König Artus Pate gestanden haben könnten, ich habe in einem Internetartikel (Quelle leider nicht mehr bekannt, weil nur überflogen
) erst vor nicht allzulanger Zeit gelesen, dass man mittlerweile vermutet, es wären auch mehrere quasi zu einer Figur "verschmolzen" worden.
Quer durch alle Kulturen tauchen immer mal wieder so einzelne Gestalten auf, die besonders schillernd sind und deren Legenden zum allgemeinen Kulturgut werden, wie z.B. eben Artus oder Robin Hood. Diese Charaktere müssen hierfür nicht zwingend reale Personen gewesen sein, allein ihre Geschichte, die im Kern immer dieselbe bleibt, egal wie oft und von wem sie erzählt wird, hält sie als "Person" am leben.
Das ist ähnlich wie mit der historischen Figur des Jesus von Nazareth (dem an anderer Stelle ein ganzer Thread dieses Forums gewidmet ist), dessen Geschichte erst ca. 80-100 Jahre nach seinem Tod überhaupt aufgeschrieben wurde und heute noch als die Bibel herhält, weil Kirchenmänner im frühen Mittelalter diese vier Versionen am authentischsten hielten.
Natürlich ist das Interesse auch bei Wissenschaftlern groß, Hinweise oder gar Belege für die Authentizität dieser "Personen" zu finden, denn auch Wissenschaftler sind Menschen und haben beispielsweise ein emotionales Interesse am jeweiligen Charakter, über den eigentlichen Forscherdrang hinaus.
Aber gerade Figuren, deren Leben nicht über offizielle Dokumente irgendeiner Art belegbar ist, sind eher schwierig zu erforschen. Man kann mit Sicherheit versuchen, die entsprechenden Legenden zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen, in der Hoffnung einen entsprechenden Hinweis oder Beleg zu finden. Leider Gottes sind diese Hinweise und Belege jedoch so spärlich gesät, dass man auf andere Personen ausweichen muss, deren Leben eine vage Ähnlichkeit mit der untersuchten Legende hat - mit viel Glück lässt sich so auch mal ein Treffer landen.
Und da wir alle Menschen sind, die eben auch ein bisschen Fantasie und Zauber in unserer manchmal trostlosen (weil völlig magiefreien) Welt brauchen, werden oft eben auch "Dokus" eher nach dem Interesse der Zuschauer gedreht, als nach den tatsächlich vorhandenen Fakten. Es gibt leider ebenfalls viele Menschen, denen es nicht reicht, den Weg eines Forschers zu verfolgen und am Ende nur zu hören: "aber wissen tun wir eigentlich nix, könnte alles Blödsinn sein, was Sie gerade gehört und gesehen haben."
Eine Theorie, an deren Ende "es
könnte also durchaus so gewesen sein..:" formuliert wird, hinterlässt bei den meisten ein wohligeres Gefühl
Da menschelt es halt ein wenig.
:winke: