Sepiola
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Abschied vom Karls-Mythos: Die Römer bauten Aachen
Eine Badewanne macht noch keinen Dom. Auch nicht in Aachen.
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Abschied vom Karls-Mythos: Die Römer bauten Aachen
Ich: Selbst der Stadtarchäologe hat erwiesene Zweifel an der "Gründung" Aachens durch Karl.
Damit könnte der karolingische Mörtel in Wahrheit doch römischer Mörtel sein
http://dombauleitung.aachendom.de/aktuell.html03.06.2009
Die Datierung von zwei Holzstücken konnte heute der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Ein Eichenholz aus der Pfahlgründung des nordöstlichen Oktogonpfeilers Nr. 7 ist auf das Jahr 798 +/-5 AD datiert worden. Ein Eichenholz aus dem Holzringanker H1 der Oktogonkuppel ist auf das Jahr 803 +/-10 AD datiert worden. Die dendrochronologische Auswertung erfolgte in dem Labor für Dendroarchäologie der Universität zu Köln (Herr Dr. Burghart Schmidt (i.R.) und Herr Dr. Thomas Frank).
Die Eichenhölzer aus dem Holzringanker der Oktogonkuppel wurden bereits im Februar 2003 im Zuge der Sanierungsarbeiten an den karolingischen Mauerwerksflächen entnommen. Ergänzende Röntgenschnittbilder der Hölzer (Fachhochschule Aachen) und die Auswertung der Vermessung des Ankerkanals in der Oktogonkuppel (Rheinisches Amt für Denkmalpflege) ermöglichten es, die Datierung fortzuführen. Insgesamt konnten 95 Jahrringe ermittelt werden. Der jüngste Jahresring wurde auf das Jahr 753 datiert, die Anwuchszeit auf 657. Durch die Kenntnis über die Größe des Ankerkanals (der Holzringanker wurde mit dem Mauerwerk vermauert) und dem Durchmesser des Balkenquerschnitts konnten die fehlenden Jahresringe bis zur Balkenkante mit 30 +/-5 AD rekonstruiert werden. Mit den fehlenden Splintringen von 20 +/-10 AD ergibt sich die Datierung zu 803 +/-10 AD.
Die beiden Eichenhölzer der Pfahlgründung, ca. 5,10m unterhalb des Fußboden Oktogon, wurden Anfang März 2009 im Rahmen der Innensanierung an Mosaiken, Marmorplatten und Fußböden nach der archäologischen Entschuttung in diesem Bereich mittels einer 2m tiefen Suchtschachtung entnommen. An dem sechskantigen Spältling konnten 57 Jahresringe ermittelt werden. Die Datierung des jüngsten Ringes ergab 781 AD. Eichen der Alterklasse haben durchschnittlich etwa 17+/- 5 Splintholzringe, so dass sich die Datierung auf 798 +/- 5 AD ergibt.
Weiter fügt sich der 2007 im Bereich der Fundamentauffüllung gefundene Karlsdenar, ab 794 geprägt und in einem guten, unabgegriffenen Zustand, sehr gut in die o.a. Datierungen ein.
Der Bau Karls des Großen wurde somit nicht vor 793 begonnen und nicht später als 813 vollendet.
Und römische Funde, mögen sie auch auf ziviles Leben im Römischen Reich schließen lassen, dürfte jetzt eigentlich nicht allzu überrschend sein, finde ich. Aber könnte mir jemand kurz erklären, wie jetzt Aachen zur Potes longi-Frage in Beziehung steht? (Ich komme da sowieso nicht wirklich mit, aber bitte, verwirrt nicht die verwirrten.)
Eher nicht. Oder kennst du einen achteckigen römischen Tempel?Wie könnte eigentlich so ein Tempel damals ausgesehen haben? Vielleicht achteckig mit wunderschön gefliestem Fußboden, auf dem dann irgendwann später im Vergleich dazu handwerkliche Dilletanten einen zusammengschusterten Thron stellten?
Wo haben denn die Karolinger ihre Baupläne für Steinbauten her? Nicht doch ein weng von den Römern abgekupfert, vieles von denen, was z.B. wegen des harten Mörtels noch gut erhalten war, auch einfach übernommenen und als Eigenleistung der Nachwelt verkauft? Ab wann hat man denn die Ziegelherstellung (Voraussetzung für den Mörtel) wieder gekonnt? Anders gefragt, welche Ziegelbauten gibt es im 9./10. Jh nördlich der Alpen?
Nebenbei, verlängert man die Lippelinie bis zur Weser, wo kommt man an? Richtig, ziemlich genau bei Höxter! Das sollten die Römer nicht gewusst haben? Rund 50km flussaufwärts liegt Hedemünden...
Sollte da etwa ein römisches Bauwerk aus der Zeitenwende gute 800 Jahre mitten im freien Germanien herumgestanden haben?
Die Frage möchte ich verneinen.
Unzerstört, nicht als Steinbruch mißbraucht, wie so viele andere Bauten?
Würde ich auch verneinen. Vor allem eben auch vor dem Hintergrund der offenbar auch fehlenden römischen Funde vor Ort.
Generell ist meine (bescheidene) persönliche Meinung im Hinblick auf die recht hohe Menge an gefundenen Münzen in Kalkriese (und auch deren z.T. hohe Wertigkeit) eher ein Indiz gegen die pontes longi These. Warum sollte Germanicus soviele Münzen mitgeschleppt haben? Warum und wofür? Seine Feldzüge waren Kriegszüge. Da mußte man nicht Mengen an Geld mitschleppen. Beim Varus und seinem Sommerlager liegen die Dinge da allerdings anders.
Vermutung/Spekulation: Germanicus fuhr statt auf der Ems wahrscheinlich die Weser hoch.
wenn das tatsächlich so ist, was ist dann hilfreicher:Die Chance, aus solchen Berichten heute die tatsächlichen Orte und Ereignisse genau rekonstruieren zu können, ist also sehr gering.
wenn das tatsächlich so ist,
was ist dann hilfreicher:
a) die Quellen sprach- und literaturhistorisch abzuklopfen
oder
b) frei zu spekulieren
?
übrigens kann ich keinen Anhaltspunkt dafür finden, dass einem antiken römischen Geschichtsschreiber egal gewesen wäre, was er schreibt, worüber er schreibt und wie er schreibt.
na ja, sorry, aber diesen Anspruch (sich nur an wissenschaftlich nachvollziehbare Fakten zu halten) können deine vorgebrachten Spekulationen nicht erheben... :winke:c) sich an wissenschaftlich nachvollziehbare Tatsachen zu halten, und antike Quellen bestenfalls in abstrahierter Form zu referenzieren
das sagt aber nichts über den Zeitpunkt, wann das Castrum Corbeiense errichtet wurde (und ich bezweifele, dass der Autor einen Zeitpunkt zur Römerzeit suggerieren wollte)Das Buch endet in einem Nachtrag wörtlich mit dem folgenden Absatz: "Man kann jetzt wohl nicht mehr die außergewöhnlich Tatsache bezweifeln, dass das Castrum Corbeiense nach dem Schema des römischen Heerlagers angelegt worden ist."
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