Entwicklung zum Urmenschen (sachlich)

wthurner schrieb:
Hallo Askan und Explorer,

der Tauchreflex ist bei fast allen Säugetieren nachweisbar, auch bei Affen.
Kleine Information hierzu:
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Aquatic-Ape-Theorie.html

In diesem Link wird auch kurz das Für und Wider der sog.Wasseraffentheorie aus den
60erJahren diskutiert.
Die Argumente "Savannenübersicht", "Energieeffizienz" und "Nahrungstransport" passen sehr gut zusammen und schließen sich nicht aus. Auch die "Kühlerhypothese" kann man da noch dazurechnen.

Daß mehrere Faktoren zusammenkamen, die die Entwicklung zum aufrechten Gang begünstigt haben, ist doch überaus plausibel.

Wenig überzeugend ist die Wasserwathypothese. Überhaupt haben die Wassertheorien den Nachteil, daß sie nicht nur den Weg vom Baum ins Wasser erklären müssen, sondern auch den Weg vom Wasser in die Savanne. Warum gibt es keine Wasseraffen mehr? Wasser ist ja auf unserem Planeten noch genügend vorhanden...

Keinen Erklärungswert besitzt für mich die "Hohe-Beeren-Hypothese". Sie kann allenfalls erklären, daß der Mensch gelernt hat, sich aufzurichten (das können Affen aber auch, und wie man sieht, sogar Gazellen), aber erklärt nicht die Entwicklung zum aufrechten Gang.
 
Zitat:" Überhaupt haben die Wassertheorien den Nachteil, daß sie nicht nur den Weg vom Baum ins Wasser erklären müssen, sondern auch den Weg vom Wasser in die Savanne."

Irrtum, bei dem was ich gelesen habe, wird es erklärt. Es hat etwas mit der geografischen Gegebenheitenzu dieser Zeit im Riftvalleyeinzugsgebiet zu tun.
Fragt mich nicht nach Einzelheiten oder Textstellen, ist es zu lange her, das ich das las.
 
Man muss vielleicht auch mal erwähnen,dass diese Idee erst dadurch entstanden ist bei der Frage ,was war denn nun vor Australophitecus.
Zumindest bei den englischen Anthropologen (siehe weiter oben)

Denn an der Stelle wo man rätselt und einfach eine historische Lücke füllen möchte bleibt natürlich auch viel Freiraum für Phantasie ...
Dennoch finde ich die Aquahypothese hochinteressant.

Wenn es so wäre,dann dürften die Versteinerungen ja einen prima Zustand haben. ;)
 
Ich bezweifle nicht, daß es da irgendwelche Erklärungsmöglichkeiten gibt.Ich meine nur, daß es für eine Theorie ein Nachteil ist, wenn sie Umwege erklären muß.
 
hyokkose schrieb:
Keinen Erklärungswert besitzt für mich die "Hohe-Beeren-Hypothese". Sie kann allenfalls erklären, daß der Mensch gelernt hat, sich aufzurichten (das können Affen aber auch, und wie man sieht, sogar Gazellen), aber erklärt nicht die Entwicklung zum aufrechten Gang.
Das es nur aufrichten erklärt,dass könnte tatsächlich stimmen.
Denn das belegen bereits Studien über Kängurus.
Wobei da noch der Schutz des Kindes im Beutel mit zusammenhängt.
Also eine bedrohende Haltung einnehmen.
Also aus Schutz zum Kind und wegen Beeren (aufrichte Zweck)
 
Meines Wissesns gab es im ostafrikanischen Becken, wo die meisten Skelette von Frühmenschen gefunden wurden, eine Klimaveränderung. Der Urwald ging in eine Savanne über.Demgemäß mußte der Urmensch von den Bäumen runter um Nahrung für sich zu sammeln und zu erjagen. In einer Steppe ist ein aufrechter Gang nützlich, um Löwen und Leoparden frühzeitiger sehen und sich vor ihnen schützen oder ihnen ausweichen zu können. Durch den aufrechren Gang wurden die Vorderbeine für das Betätigen von Stöcken und Steinen frei. Durch die entsprechende Handhabung und das Essen von eiweißhaltiger tierischer Nahrung, vergrößerte sich das Gehirn des Frühmenschen.
Aber es ist noch eine lange Zeit zum homo habilitis, erectus, Neandertaler oder den HSS. :rolleyes:
 
Zitat:"eiweißhaltiger tierischer Nahrung, vergrößerte sich das Gehirn des Frühmenschen"

laut der Wasseraffenthese waren es Meeresfrüchte (die muß man nicht jagen)
 
heinz schrieb:
In einer Steppe ist ein aufrechter Gang nützlich, um Löwen und Leoparden frühzeitiger sehen und sich vor ihnen schützen oder ihnen ausweichen zu können. Durch den aufrechren Gang wurden die Vorderbeine für das Betätigen von Stöcken und Steinen frei. Durch die entsprechende Handhabung und das Essen von eiweißhaltiger tierischer Nahrung, vergrößerte sich das Gehirn des Frühmenschen.
Setzt Intelligenz dafür nicht voraus das man sich da schon bewusst ist, dass dies die Energiesparende Variante ist?Weil man nicht viel Wasser und Nahrung dazu benötigt?

Warum sollte ich wo ich noch Schnelligkeit als "4 Beiner" entwickeln könnte mir einen aufrechten Gang angewöhnen?
Da möchte ich lieber Schnelligkeit entwickeln und meinem Feind entkommen können wenn es ums überleben geht ...

Mir ist schon klar,dass deine Erklärung wohl die meist verbreitete Theorie sein soll und es ja auch nur einen sehr viel später durchgesetzten Entwicklungsweg erklären soll.

Aber Intelligenz?
Sowas wie Instinkt bzw. ein Antrieb der aus Erfahrung funktioniert und handelt egal wie,schon eher.
 
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Explorer schrieb:
Setzt Intelligenz dafür nicht voraus das man sich da schon bewusst ist, dass dies die Energiesparende Variante ist?Weil man nicht viel Wasser und Nahrung dazu benötigt?
Da das Verhalten aller Lebewesen an die Umweltbedingungen angepaßt ist, sehe ich nicht, wo hier eine besondere Intelligenzleistung vorauszusetzen ist.


Die These von der eiweißhaltigen Nahrung erklärt nichts, denn Fliegenmaden ernähren sich auch gerne von eiweißhaltiger Nahrung, ohne davon besonders intelligent geworden zu sein.


Explorer schrieb:
Warum sollte ich wo ich noch Schnelligkeit als "4 Beiner" entwickeln könnte mir einen aufrechten Gang angewöhnen?
Da möchte ich lieber Schnelligkeit entwickeln und meinem Feind entkommen können wenn es ums überleben geht ...
Gegen die bereits vorhandenen schnellen Vierbeiner waren unsere Vorfahren in punkto Geschwindigkeit schon hoffnungslos im Hintertreffen.


[font=Arial, Helvetica, sans-serif]Ein großgewachsener deutscher und ein kleiner japanischer Unternehmer treffen sich zum Angeln an einem einsamen See in der Wildnis von Alaska. Plötzlich kommt ein riesiger, wilder Bär aus dem Gebüsch auf die Beiden zu. Der deutsche Unternehmer ist starr vor Schreck und schaut gebannt auf den Bär. Der japanische Unternehmer hingegen packt sich in Windeseile seine Tasche, holt seine Joggingschuhe hervor und zieht diese an. Der deutsche Unternehmer schaut ihm fassungslos zu und fragt: "Warum machst du das überhaupt, der Bär ist doch eh schneller als wir?". Da antwortet der Japaner: "Das weiß ich schon, aber mit den Joggingschuhen bin ich zumindest schneller als Du".[/font]
(http://www.it-easy.de/Dienstleistung/Zielfenster_Ganzheitliche_Konzepte.htm)

 
Explorer schrieb:
Setzt Intelligenz dafür nicht voraus das man sich da schon bewusst ist,

Genau da liegt der Punkt. Das Bewußtsein entstand erst dadurch, dass der Mensch zu arbeiten begann. Die menschliche Arbeit ist es die uns zu Menschen und zu bewußten wesen machen. " Nicht sein (Anm. Mensch) Denk- und Vorstellungsvermögen unterscheidet ihn vom Tier, vielmehr die Tatsache, dass er seine Lebens- und Überlebensmittel produzieren muss." Es ist "[...] der arbeitende Mensch, den die materielle Lebensnot zwingt, sich die Natur tätig anzueignen." (Hans-Martin Lohmann, Marxismus S.14)
 
hyokkose schrieb:
Da das Verhalten aller Lebewesen an die Umweltbedingungen angepaßt ist, sehe ich nicht, wo hier eine besondere Intelligenzleistung vorauszusetzen ist.
Um einen so deutlichen Schritt zu gehen wie ihn Heinz erklärte ist Intelligenz und eine Art evolutionäres Bewusstsein sehr wohl nötig.

Gegen die bereits vorhandenen schnellen Vierbeiner waren unsere Vorfahren in punkto Geschwindigkeit schon hoffnungslos im Hintertreffen.
Und diese Aussage ist die Schlussfolgerung das ihr von Intelligenz oder bewusstem handeln ausgeht ...

Denn wieso sollte denn aufeinmal die Evolution von einer Annahme ausgehen das andere Wesen schon weitaus weiterentwickelter sind?
Denn du sagst ja ganz klar das wir schon hoffnungslos im Hintertreffen waren.
Wer soll eine solche Aussage denn in der Entwicklung selbst treffen ausser etwas Bewusstes oder eine Intelligenz?
 
Explorer schrieb:
Um einen so deutlichen Schritt zu gehen wie ihn Heinz erklärte ist Intelligenz und eine Art evolutionäres Bewusstsein sehr wohl nötig.


Und diese Aussage ist die Schlussfolgerung das ihr von Intelligenz oder bewusstem handeln ausgeht ...

Denn wieso sollte denn aufeinmal die Evolution von einer Annahme ausgehen das andere Wesen schon weitaus weiterentwickelter sind?
Denn du sagst ja ganz klar das wir schon hoffnungslos im Hintertreffen waren.
Wer soll eine solche Aussage denn in der Entwicklung selbst treffen ausser etwas Bewusstes oder eine Intelligenz?

Das verstehe ich beim besten Willen nicht. Geschwindigkeit ist doch nur ein Aspekt. Hier gab es vielleicht NAchteile, also entwickelten sich andere Vorteile.

Aber was stellst Du Dir eigentlich vor? Das unsere Urahnen sich selbst ausgesucht haben, wie sie sich über Generationen körperlich verändern wollen? Irgendwie kann ich Dir nicht mehr ganz folgen...
 
wo hört das rein instinkt gelenkte handeln auf? wieweit handelten die ersten "zweibeiner" instinktmäßig und kann man bei ihnen schon intelligentes handeln erkennen. werkzeuge sind wenn sie vorhanden waren nicht überliefert.

der übergang reiner instinkt-intelligensbestimmtes verhalten muß doch fließend sein. intelligenz ( im menschlich. sinne ) kam ja nicht schlagartig !?!
 
Explorer schrieb:
Um einen so deutlichen Schritt zu gehen wie ihn Heinz erklärte ist Intelligenz und eine Art evolutionäres Bewusstsein sehr wohl nötig.

Lieber Explorer,

momentan kann ich Deiner Argumentation nicht recht folgen. Um Mißverständnisse auszuschließen, möchte ich fragen:

- Welches ist konkret der "deutliche Schritt", der Intelligenz voraussetzt?
- Was ist "evolutionäres Bewußtsein"?
 
Die Gegebenheit der Dinge!
Schließlich leben, wir in einem sich selbstorganisierendem Universum.
Nach dem Motto: geht es so nicht, dann geht es anders, auf alle fälle geht es weiter.
 
fliehen oder kämpfen

Hallo linker,

" Nicht sein (Anm. Mensch) Denk- und Vorstellungsvermögen unterscheidet ihn vom Tier, vielmehr die Tatsache, dass er seine Lebens- und Überlebensmittel produzieren muss."

Soweit sind wir noch nicht, zunächst mal nehmen wir an, daß sich der Frühmensch
seine Lebensmittel erjagt, bzw. diese ersammelt hat.
Und da greift halt diese Erklärung nicht.
Zum scheinbaren Widerspruch warum "langsam" aufrecht 2-beinig und nicht schnell vierbeinig
(Überlebensvorteil z.B. beim Tigerangriff) ist zu sagen, dass es ja auf hormonaler- stoffwechsel- und Reflexebene dieses Programm "Fliehen oder Kämpfen" gibt.
Es muß für den Urmenschen häufiger von Vorteil gewesen sein zu kämpfen als zu fliehen.
 
manganite schrieb:
Das verstehe ich beim besten Willen nicht. Geschwindigkeit ist doch nur ein Aspekt. Hier gab es vielleicht NAchteile, also entwickelten sich andere Vorteile.

Aber was stellst Du Dir eigentlich vor? Das unsere Urahnen sich selbst ausgesucht haben, wie sie sich über Generationen körperlich verändern wollen? Irgendwie kann ich Dir nicht mehr ganz folgen...
Nein,aber wenn man sagt der aufrechte Gang sei entstanden das man sein Feinde in der Steppe eher sehen konnte,dann fehlt mir dazu die Phantasie.

Anstatt versuchen wegzulaufen wird hier ja fast schon von Taktik und Energiesparen geredet also indirekt vorausgeschaut und nicht mehr nach einem Impuls aus Situationen heraus gehandelt ...

Die Theorie von heinz und die Aussage mit dem Hintertreffen von hyokone setzen hier voraus das hier etwas nicht mehr zufällig passiert sondern bewusst gesteuert ...

Und das kann unmöglich sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hehehe, hat FAST wirklich etwas damit zu tun.
Aber ich wollte nicht die Theorie der morphologischen Felder ansprechen, sie ist zu umstritten und viele verstehen es eh nicht.



ops, jetzt habe ich es ja doch angesprochen!
 
Explorer schrieb:
Die Theorie von heinz und die Aussage mit dem Hintertreffen von hyokone setzen hier voraus das hier etwas nicht mehr zufällig passiert sondern bewusst gesteuert ...

Und das kann unmöglich sein.

Das setzt es nicht vorraus und wenn, wie Du sagst, kann das nicht möglich sein.
 
hallo wthurner

du sprichst von frühmensch u. urmensch? - ich dachte wir sind bei den vormenschen.habe ich da etwas verpaßt?

hallo linker

du zit. lohmann - hört sich für mich nach engels an ( menschwerdung durch arbeit ,oder so )

gruß an alle c.
 
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