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Il Principe schrieb:Guten Abend,
Woher nur diese merkwürdige Abneigung gegen alles sogenannt Machtpolitische? Wollen wir zwei deroben aufgeführten Beispiele für Preußens (oder Friedrichs) Militarismus uns doch einmal näher beschauen: ]
Diese Behauptung ist falsch, lieber Heinz.heinz schrieb:Das Königreich Preußen bestand schon seit Weimar nicht mehr.
Arcimboldo schrieb:Als Anregung hier mal eine interessante Rede und Gegenrede zum alten Fritz
dem Autor des "Antimachiavell" .
http://www.gegenstandpunkt.com/msz/html/86/86_10/fritz2.htm
Das ist deine Erziehungsansicht, es gibt genug Gründe, die gegen eine solche Zwangsdisziplinierung sprechen.Wenn ich mir so manche Jugendliche ansehe, dann würde denen ein bischen mehr preußische Disziplin in der Schule bestimmt nicht schaden
Irre ich oder war Kaiser Wilhelm II in einigen Hinsichten sehr bedeutender Faktor was die politische Lage des Deutschen Reiches anging und in gewisser Hinsicht auch mit am WWI schuld? Das Hitler kommt, konnte man 1918 nicht absehen, wieso also etwas schlechtes an der Macht lassen?Hätte man Kaiser Wilhelm II nicht zur Abdankung gezwungen und er hätte weiter regieren können, dann wäre uns ein Adolf Hitler erspart geblieben.
Und ich frag mich, womit du das begründest? Natürlich gibt es Dinge zu bemängeln, aber kann man wirklich solch komplexe Systeme so leicht vergleichen?Und ganz ehrlich, wenn ich mir die aktuelle Politik der USA ansehe, dann frage ich mich, ob die preußische Monarchie nicht besser war, als die vermeintliche Demokratie nach USA-Vorbild.
Benennen konnte sich Friedrich wie er wollte, obs was gebracht hat ist ne andere Frage.Ein König wie Friedrich II, der sich selbst als ersten Diener des Staates bezeichnete, würde unser Land besser regieren, als es die derzeitigen Pappnasen in Berlin tun.
Wieso sollte man spartanisch leben, wenn man es nicht muss? Wieso sollte man nicht z.B. das Geld, dass man hat, ausgeben? (Kurbelt übrigens die Wirtschaft an)Friedrich II verlangte von seinem Volk eine spartanische Sparsamkeit, aber er selber lebte genauso spartanisch - ein Vorbild fürs Volk. Unsere ach so demokratischen Volksvertreter verlangen auch vom Volke, dass es immer mehr sparen soll - aber im Gegensatz zu Friedrich II stopfen sich unsere Politiker die eigenen Taschen voll.
Du darfst gerne in ein Krisengebiet oder eine Diktatur umziehen wenn du möchtest, viel Spaß mit Krieg, Armut, Hunger und Elend, ohne mächtiges Justizsystem, mit Korruption und Betrug, Fetternwirtschaft und Ideologien, ohne irgendwelchen Luxus (wohl gemerkt, glaubst du "damals" gabs auch nur einen Bruchteil der Luxusgüter, die heute z.B. in Deutschland allgegenwärtig sind?), schick mir ne Karte (aber die würde wohl zensiert).Was haben wir doch für eine schöne und gerechte Zeit!
Kirlon schrieb:Diese Behauptung ist falsch, lieber Heinz.
Zwar war die Monarchie seit November 1918 in Preußen abgeschafft (bestätigt durch die Verfassung vom 30.11.1920), das Land selbst bestand jedoch ohne jegliche Unterbrechung fort.
heinz schrieb:Ich habe vom Königreich Preußen geschrieben und nicht von dem Land Preußen, was doch ein kleiner Unterschied sein dürfte. Deshalb ist die Aussage richtig.
Kirlon schrieb:Nein, lieber Heinz. Du hast geschrieben, all das vorher in diesem Pfad Diskutierte hätte mit der formalen Auflösung Preußens nichts zu tun. Das hat es aber sehr wohl, denn die Geschichte des Staates Preußens war ein ursächlicher Faktor, der damals zur Auflösung desselben führte. Deine Aussage ist nicht nur falsch - sie ist Blödsinn. :autsch:
Ich wollte dich mit meiner Zwischenbemerkung lediglich auf die zu beachtende Kontinuität aufmerksam machen...
heinz schrieb:Deine Beleidigung ( wie Blödsinn) solltest Du unterlassen.
heinz schrieb:1947 gab es längst keinen Staat Preußen mehr, der aufzulösen war. Eigentlich schon seit 1871 nicht mehr, da die Politik für Preußen im Deutschen Reich gemacht wurde.
Kirlon schrieb:Hier gehst du deutlich zu weit! Der Begriff „Blödsinn“ ist mit Sicherheit keine Beleidigung (wie es bspw. Blödmann wäre), sondern eine Feststellung. Dass du das Wort offensichtlich nicht magst, ist deine Sache; ich jedenfalls verwahre mich schärfstens gegen deine Unterstellung, Beleidigungen verfasst zu haben!...
ursi schrieb:Bevor die Diskussion ins Emotionale ausufert und sich endgültig von den historischen Fakten entfernt, möchte ich an das Thema erinnern
Saint-Just schrieb:1. die territoriale Übermacht Preußens in Deutschland war erdrückend (etwa zwei Drittel Deutschlands waren Preußen)- das hat auch Hitlers "Machtergreifung" begünstigt, denn wenn er Preußen hatte, war der Rest Deutschlands kein allzu großes Problem mehr (Vorarbeit hatte hier die Regierung v. Papen geleistet, indem sie die letzte demokratische Regierung Preußens 1932 abgesetzt und das Gebiet unter ihre Kontrolle gestellt hatte- vorgreifende Gleichschaltung sozusagen)
2. Die ostelbischen Grundbesitzer (Junker), seit Bestehen Preußens die Trägerschicht dieses Landes, hatte das Kaiserreich überlebt- obwohl ökonomisch im Rückgang, war es politisch in der Weimarer Zeit immer noch einflussreich (zumindest in Militär und Verwaltung)- und es waren nicht zuletzt die Intrigen einiger ostelbischer Grundbesitzer, die Hitler den Weg freigemacht haben
3. Aus den Junkern rekrutierte sich das Rückgrat des deutschen Offizierskorps (insofern war es nicht unberechtigt, Preußen als "Hort des deutschen Militarismus" zu betrachten). Die Auflösung Preußens und die Auflösung der ostelbischen Landgüter waren zwei Seiten einer Medaille.
Kurz: Die Auflösung Preußens war aus der Sicht des Jahres 1947 begründbar und m.E. auch gerechtfertigt.
Il Principe schrieb:Hitler "hatte" Preußen nicht vor der "Machtergreifung", oder bedeutungslos, da nicht etwa eine (sozial)demokratische Landesführung, und somit Preußen, sich selber absetzte, sondern die Reichsregierung jene.
Il Principe schrieb:Selbst unter der Annahme, obige Behauptung sei richtig - was übrigens aus meiner Sicht sehr fraglich ist ... so ist aus ihr nur die Mitschuld eines unbedeutenden Teils der (nicht nur preußischen) Herrenschicht an Hitlers Machtergreifung abzuleiten. Aber auch hier wird die uns auf den Nägeln brennende Frage nach einer preußischen Schuld an dem eigentümlich Nationalsozialistischen (nämlich dem totalen, sich in millionenfachen Morden verwirklichenden Staat - und jawohl, ich weiß: diese Frage ist nicht offen gestellt worden, liegt aber manchem Beitrag - vielleicht unbewußt - zugrunde), ja selbst dem Militaristischen nicht beantwortet...
Il Pricipe schrieb:Daß das Offizierskorps sich aus dem Adel rekrutiert (wie in England teilweise noch heuer) ist kein preußisches Unikum, sondern Usus fast aller feudalen Staaten, womit dieses Argument wegfällt.
Das stimmt nicht, die "paar Flecken um Cleve" umfaßten praktisch die heutigen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Saarland (damals Westfalen und Rheinprovinz), und zwar schon seit dem Wiener Kongreß.Andronikos schrieb:Bis auf ein paar Flecken um Cleve kam der größte Teil Nord-Westdeutschland doch erst 1866 durch Annektion infolge des Deutschen Krieges an Preußen.
Es gab durchaus andere "Teilungspläne" als die durchgeführten und da taucht - oh Wunder - mitunter auch ein Preußen auf.Andronikos schrieb:Durch die Aufteilung Deutschlands unter den Siegermächte war Preußen defacto seit 1945 geteilt, auch ohne formellen Beschluß 1947 hätte sich daran nie etwas geändert.
Das ist allerdings richtig.Und ein Rest-Preußen als Bundesland West-Deutschlands wäre nun wirklich der allergrößte Irrsinn.
Na na na, Westfalen und das Rheinland ist wohl doch etwas mehr als nur ein paar Flecken. Hast du da vielleicht die Landkarte des Alten Reiches im Kopf? Hier meinst du wohl eher das Königreich Hannover.Bis auf ein paar Flecken um Cleve kam der größte Teil Nord-Westdeutschland doch erst 1866 durch Annektion infolge des Deutschen Krieges an Preußen.
Dafür ist Herr Adenauer bei mir nicht beliebt.Preußen war in der Region also keineswegs beliebt, zumal bei Konrad Adenauer.
Entschuldige, aber diese Frage halte ich für unqualifiziert. Genauso könntest du fragen, "Wo hätte Deutschland also nach dem Krieg sein sollen?".Wo hätte Preußen also nach dem Krieg sein sollen?
Mich dünkt, du hast was gegen Preußen...Da war es schon richtig, dass die Siegermächte die Gunst der Stunde nutzten und diesbezüglich Tabularasa machten.
Wozu auch?!?Aus Deutschland heraus wäre doch ein solcher Schritt nie gekommen.
Preußens territoriale Erweiterung 1866 heiße ich keineswegs gut. Ich erwähnte bereits mal an anderer Stelle, daß sich Preußen damit imho selbst aufgab.Die derzeitige Größenverteilung der Bundesländer ist deswegen auch ziemlich in Ordnung
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