Gemälde Quiz - Googeln in der Regel verboten

wer hat gerade dieses hübsche mädchen in diesem außergewöhnlichen kleid gemalt?
Ist das nicht etwas arg einfach?:grübel: Was mich interessieren würde ist, was an dem Kleid außergewöhnlich sein soll. Ich halte es eher für typisch für die Zeit und den Maler obendrein.
Ich meine der Malerbursche hängt doch an allerhand Orten und das Bild ist schön plakativ für ihn.

Und ich will nicht das nächste Rätsel aufgeben.:red:
 
Ich halte, dass Kleid für nicht typisch. Der Stoff ist sehr individuel, einen vergleichbaren habe ich bis jetzt auf noch keinem Portrait aus dem Rokoko gesehen (und ich hab weiß Gott schon viele gesehen und analysiert). Dicke Streifen waren eigentlich nicht üblich, maximal ganz schmale und das macht das Kleid besonders.
 
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Aber kennst Du auch Originalstoffe?:grübel:
Breite Streifen kenne ich allerdings vor allem von Genregemälden, z.B. von Chardin. Die Kombination von Streifen und Musterung ist für das 18.Jh. eigentlich recht typisch.
Hier handelt es sich ja letztlich auch um ein Genregemälde.
 
Nun ja ich kann es deswegen behaupten, weil ich schon sehr viele Gemälde aus dieser Zeit gesehen habe und auch wenn es vielleicht mal einen kruzen Modetrend gab, den wir heute nicht mehr erkennen können, so ist der Stoff trotzdem nicht typisch für ein Rokokkleid.
 
So, also wie dem auch sei, es handelt sich um Antoine Watteau.
Die meisten seiner berühmten Gemälde stammen ja aus der letzten Dekade seines Lebens, eben als die Kontusch aufkam. Weil man diese Kleider von hinten bisweilen auf seinen Genregemälden sah, kam der Begriff Watteaufalten in der Modegeschichte auf.

Ich hoffe mal LaLoca bleibt am Ball.

Der nächste Maler ist ähnlich einfach, weil nicht fern.
Man beachte vielleicht die angeblich untypischen Streifen!
 

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naja, nur ist es schwer etwas genaueres zu erkennen und sowas ist grundsätzlich nervig, wennn man ein bild betrachten will. naja, vielleicht haben die anderen ja kein problem damit. ich weß sowieso nicht wer das gemalt hat, auch wenn mir das bild bekannt vor kommt. boucher wirds wohl kaum gemalt haben. obwohl er gerne aufreizende frauen gemalt hat.
 
boucher wirds wohl kaum gemalt haben. obwohl er gerne aufreizende frauen gemalt hat.
Boucher wäre auch etwas zu einfach, meinst Du nicht?

Die meines Wissens berühmtesten Gemälde des gesuchten Künstlers begannen in einer Zeit, als Watteau gerade gestorben war. Er malte zwar auch mythologisches, aber heute sind vor allem seine Genregemälde bekannt. Drei von ihnen würde ich schlicht zu den berühmtesten Gemälden des 18.Jh. zählen, deswegen hatte ich lieber ein zwar extrem typisches für eine Schaffensphase des Künstlers gewählt, aber eben nicht eines von den dreien.

Die Konstellation Dame-Herr darf bei ihm auch mal im Freien stattfinden. Das Thema einer galanten Konversation und Annäherung nach der damaligen Mode und in prächtigen Kleidern bleibt aber gleich. Eigentlich haben die Herren beim Maler auch immer rote Absätze, was ja schonmal zu gesellschaftlichen Einordnung der normalerweise dargestellten Personen Bände spricht.
 
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Könnte es von Fragonard sein?
Auf keinen Fall.
Fragonard schuf in der zweiten Jahrhunderthälfte, Ich sagte doch, dass der gesuchte Künstler, welcher akademisch sozusagen malte, unweit zeitlich von Watteau zu finden ist. Fragonard hingegen malt doch dann schon einen ganz anderen Zeitgeschmack, was die Möbel, Kleidung etc betrifft. Zum anderen sind "Der Riegel" und all die Genrebilder von Fragonard keinesfalls künstlerisch mit dem vorliegenden Maler vergleichbar.

Der gesuchte Maler schuf übrigens auch Gemälde mit mythologischen, religiösen und historischem Inhalt. Er war also nicht ganz so sehr in seinem Oeuvre auf das damals anfänglich eher tief eingestufte Genre festgelegt wie andere Zeitgenossen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich eigentlich nur die Genrebilder des Künstlers kenne und schätze.

Aber mit der Vermutung auf Fragonard hast Du immerhin in Frankreich gesucht, Pelzer, und das ist natürlich die richtige Gegend.:)
 
Ja - Frankreich ist schon klar.
Der Typ hat Schuhe mit roten Absätzen. Sowas traue ich bloss einem Franzosen zu... :devil:
Ausser Fragonard ist mir halt kein "passender" Maler in den Sinn gekommen.

Gruss Pelzer

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Ja - Frankreich ist schon klar.
1. Der Typ hat Schuhe mit roten Absätzen. Sowas traue ich bloss einem Franzosen zu... :devil:

2. Ausser Fragonard ist mir halt kein "passender" Maler in den Sinn gekommen.
.
1. Rote Absätze sieht man aber auf vielen Gemälden von Martin van Meytens vom österreichischen Hof auch. Also das ist kein Kriterium.

2. Ist schon in Ordnung.:) Wir haben ja noch ein paar Kunstinteressierte hier im Forum.:yes:
 
Also, von der Zeit her denke ich noch an Greuze oder Chardin. Aber beide scheinen mir nicht zum Sujet des Bildes zu passen.

Vielleicht Nicolas Lancret? Aber über den weiß ich nicht viel.
 
Also, von der Zeit her denke ich noch an Greuze oder Chardin. Aber beide scheinen mir nicht zum Sujet des Bildes zu passen.

Vielleicht Nicolas Lancret? Aber über den weiß ich nicht viel.
Greuze passt zeitlich nicht ganz, Chardin schon. Aber bei Chardin, wie Du richtig erkennst, sind eher die Bilder spielender Kinder oder das Leben der Dienstboten im Mittelpunkt seines malerischen Schaffens im Felde Genre.

Lancret passt zeitlich und stilistisch schon viel eher. Lancret war neben dem gesuchten sicherlich einer der Maler, welche Rast nach oder während einer adeligen Jagd am trefflichsten einfingen. Lancret und der gesuchte Künstler kannten sich sicherlich durch die gemeinsame Aktivität in der Akademie.
Also ich würde sagen, dass Du ziemlich nah mit Lancret am gesuchten großen Maler der 1720er dran bist.
Hier ein Bild von Lancret, das ich wunderschön finde http://www.wga.hu/art/l/lancret/lady_gen.jpg und das wirklich eine gewisse Ähnlichkeit zum gesuchten Meister zeigt, wobei Lancret noch etwas natürlicher wirkt und zugleich geheimnisvoller.
 
Lieber Brissotin,
ich habe deinen Maler jetzt gefunden, aber nur mittels googeln (das hier ja nicht erlaubt ist), und selbst da erst nach einiger Zeit.
Es ist für jemand, der nicht so tief in der französischen Geschichte dieser Zeit steckt wie du schon eine verdammt schwere Aufgabenstellung.
Ich jedenfalls hatte von dem Maler vorher noch nichts gehört.

Ich bin gespannt, ob tatsächlich jemand korrekt darauf kommt.
 
Lieber Brissotin,
ich habe deinen Maler jetzt gefunden, aber nur mittels googeln (das hier ja nicht erlaubt ist), und selbst da erst nach einiger Zeit.
Es ist für jemand, der nicht so tief in der französischen Geschichte dieser Zeit steckt wie du schon eine verdammt schwere Aufgabenstellung.
Ich jedenfalls hatte von dem Maler vorher noch nichts gehört.
Dann geht es mir vermutlich so wie Dir, als Du den Maler dieses Bildes mit den Auswanderern gesucht hast.

Ich denke das Hauptproblem ist dass man sich mit Genremalerei an sich beschäftigen muss, um die Künstler zu kennen.
Aber eigentlich hielt ich den Künstler auch in Deutschland für bekannt, da er sogar in Sanssouci vertreten ist. Er entsprach wie der große Lancret scheinbar dem Geschmack des großen Fritz.

Aber schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast und schön vor allen Dingen, dass Du den guten Lancret kennst.

In Bildbänden zum 18.Jh. ist der gesuchte Maler halt zumeist oder sogar immer drin, in Sammeldarstellungen zur Malerei überhaupt also ohne Schwerpunkt 18.Jh., kommt bei französischen Malern zumeist nur Watteau, Chardin, Boucher, Fragonard, Greuze vor, so ungefähr in der chronologischen Reihenfolge. In Büchern zur Kulturgeschichte ist ebenfalls eines der berühmtesten Gemälde des Künstlers dabei. Entweder dasjenige, auf welchem Austern gefuttert werden oder jenes, auf welchem ein Herr aus einem Buch vorliest. Achso da gibt es natürlich noch das mit den galanten Herren, welche Damen auf einer Bank den Hof machen.

Ich denke wir machen es so, dass Du das Rätsel lösen darfst, wenn bis nächste Woche Montag niemand den Meister gefunden hat.:winke:
 
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Gut dann löse ich auf und bin belehrt, doch lieber nicht mehr hier mitzuraten, weil ohnehin kaum jemand meine Rätsel löst. Dabei dachte ich in der Tat mein gesuchter Künstler sei einfach zu finden, da er eigentlich schon eine Berühmtheit für Kunstkenner(-laien) ist.

Also es ging mir um Jean-Francois de Troy(1679-1752). Dieser De Troy war ein Sohn des Malers Francois de Troy und schon ein paar Jahre nach dem Tode Louis XIV Professor der Akamdemie in Paris. Berühmtheit bis heute erlangten die großen Genregemälde de Troys, von denen einige auch von Friedrich II. erworben wurden, so kam die berühmte "Liebeserklärung" (1731) in den Besitz des preußischen Königs; in Sanssouci befinden sich heute noch Werke de Troys neben jenen anderer zeitgenössischer Maler wie Pater und Lancret.

Das hier gezeigte Bild "Das Strumpfband" (1724) stammte aus einer bestimmten Phase des Schaffens des Künstlers, in welcher er viele solche Bilder mit zwei oder drei adeligen Damen und Herren schuf. Diese "tableaux de mode" zeichneten sich laut Mariette durch eine Feinheit in der Ausführung aus, welche selbst die der Historiengemälde de Troys überträfe, was zwar die Beliebtheit beim Pariser Publikum auslöste, aber angeblich (auch der Kenner irrt manchmal) keinen Ruf begründen könne.

Dass Mariette irrte, erkennt man darin, dass die "Molièrelesung" (1730), "Die Austernmahlzeit" (1734) und "Die Jagdmahlzeit" (1737) von Jean-Francois de Troy heute in nahezu allen wichtigen Bildbänden zum 18.Jh. zu finden sind, da sie eben das Leben der adeligen Gesellschaft dieser Zeit in Frankreich unvergleichlich einfangen.

Das kwschaefer auf Lancret kam, freute mich:yes:, da dessen Bild "Die Schinkenmahlzeit" (1735) Image:Nicolas Lancret 002.jpg - Wikimedia Commons als Pendant zu de Troys "Austernmahlzeit" angefertigt wurde. Die gewisse Ähnlichkeit der Stile und Kompositionen mag wohl ausschlaggebend gewesen sein.

Zum Abschied hier im Quiz also:
:anbetung: zu de Troy und Lancret.;)
 
Ostern ist vorbei, soll dieser Thread also von den Toten auferstehen.

Ich lade ein, über das folgende Bild ein wenig zu spekulieren, bevor gelöst wird, in welchen Zusammenhang es entstand und wer es schuf:
 

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