Germanen und Slawen-Nachbarn?

askan schrieb:
NA, das würde aber sehr vielen Autoren (Jared Diamond, Marvin Harris usw) sauer aufstossen!
Na ja, man kann's nicht jedem recht machen.

Daß Diamond und Harris Linguisten sind, wußte ich übrigens noch gar nicht.
 
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Es sind beides Antropologen, aber immerhin widmen sie der Sprachentwicklung lange Kapitel und als Beispiel wie Sprachen entstehen und sich weiterentwickeln benutzen beide die Indogermanische Sprachenwanderung (deswegen litauisch) und das entstehen von Pidgensprachen in den EX-Kolonialländern.
 
Daß Litauisch viele archaische Züge bewahrt hat, bezweifle ich ja nicht. Nur muß es deswegen noch lange nicht mit dem Sanskrit nächstverwandt sein.
 
Hmm, mit dem Sanakrit? Dann habe ich in Gedanken etwas vorweg genommen.
Das Litauische ist von den noch lebenen indogerm. Sprachen der rekonstruierten "Urindogermanischen" Sprache am nächsten.
 
Lieber Askan,
soll das bedeuten, dass das Litauische am Nächsten dem Ausgangspunkt der indogermanischen Ursprache liegt, ganz zu schweigen von einer indogermanischen Urheimat? Entweder, die Litauer sind sehr gewandert oder alle Theorien bezüglich der Indogermanischen Sprache stimmen nicht mehr. :thx:
 
Zitat:" soll das bedeuten, dass das Litauische am Nächsten dem Ausgangspunkt der indogermanischen Ursprache liegt"

So, habe ich es jedenfalls vertsanden.

Zitat:"Entweder, die Litauer sind sehr gewandert "

Naja, angenommen sie kommen wirklich aus der Gegend irgendwo am Kaspischen Meeres, dann bräuchten sie eigentlich nur von der Wolgamündung dem Flussufer folgen. Die Quelle von Mütterchen Wolga liegt doch nur ein Steinwurf von Litauen entfernt. Ist zwar ein weiter Weg, aber ich glaube das dürfte sogar im frühen Altertum kein grosses Problem gewesen sein.
 
Hat jemand schon einmal von den Estländischen (gleich neben Litauen) Runengesängen gehört? Gibt es so etwas in Litauen auch? Das sind sehr alte überlieferte Gesänge die nur von Mund zu Mund gelernt werden, hatte vor Jahren im Radio darüber vernommen.
 
Ich habe auf Zusammenhänge hingewiesen und sie kommen mit der Wellenlänge.
War etwas zu schwer zu verstehen?
 
Etwas diffuse Fragestellung
Fünfvorzwölf schrieb:
(gleich neben Litauen) Runengesängen
Verachte mir die Kurzwellen nicht. Gerade bei etwas obskuren Vorgängen haben die sich als Versuchsanordnung bestens bewährt.
 
Vielleicht mal unter Esland/estnisch +Runengesänge googlen?

Selber machen, wenn es überhaupt interessiert.

Ich reite hier keine Zäune xxx mit Ihnen. Auch wenn wir nicht dieselbe Wellenlänge haben.
 
askan schrieb:
Naja, angenommen sie kommen wirklich aus der Gegend irgendwo am Kaspischen Meeres, dann bräuchten sie eigentlich nur von der Wolgamündung dem Flussufer folgen. Die Quelle von Mütterchen Wolga liegt doch nur ein Steinwurf von Litauen entfernt. Ist zwar ein weiter Weg, aber ich glaube das dürfte sogar im frühen Altertum kein grosses Problem gewesen sein.
Lieber Askan,
dann gehst Du also davon aus, dass die Urheimat der indogermanischen Sprache am Kaspischen Neer liegt? Das würde der Anatolientheorie wiedersprechen. Wenn mich meine geogrfischen Kenntnisse nicht täuschen, wäre die Osteuropa/Mittelasientheorie dann eher wahrscheinlich, :rolleyes:
 
eigentlich kommt es auf daselbe heraus, ob man nun ums Schwarze Meer läuft un dann den Don hochläuft oder vom Kaspischem See aus die Wolga nimmt.
 
Es macht aber einen Unterschied, wenn man sich kaum bewegt, aber immer wieder Auswanderer in alle Richtungen streben. Wenn man dann die spätere Heimat von Auswanderern als Urheimat ansieht, muß man dann für die, die sich eigendlich nicht viel fortbewegt haben eine große Wanderung vermuten.
Ich finde es schon logisch, das diejenigen, die nicht abgewandert sind, die größten Chancen haben sich wenig zu verändern. Die Auswanderer treffen immer auf andere Urbevölkerungen, mit denen sie sich mischen u. ihre Sprache verändern. Natürlich kann auch in eine Urheimat eine Einwanderung stattfinden. Wahrscheinlich sind die Balten dann auch etwas von den Slawen verdrängt worden, denn die Urindoeuropäer sollen ja nicht am Meer gelebt haben. Es kann natürlich hier auch einfach so gewesen sein, das es wegen der letzten Eiszeit kein Meer gab.
 
Paul schrieb:
Wahrscheinlich sind die Balten dann auch etwas von den Slawen verdrängt worden, denn die Urindoeuropäer sollen ja nicht am Meer gelebt haben. Es kann natürlich hier auch einfach so gewesen sein, das es wegen der letzten Eiszeit kein Meer gab.
Die Ostsee war während der letzten Eiszeit ein riesiger Eisklotz.
Nur würde kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, die Urindoeuropäer in die Eiszeit zu datieren.
 
Soweit ich weiß, existiert die Ostsee in ihrer jetzigen Form erst ca seit 4500 Jahren, als Folge der Eiszeit. Sie vorher nur halb so groß und war ein grosser Binnensee. Ähnlich wie fast zeitgleich das Schwarze Meer, bevor der Borporosdamm durchbrach.
 
Paul schrieb:
Es macht aber einen Unterschied, wenn man sich kaum bewegt, aber immer wieder Auswanderer in alle Richtungen streben. Wenn man dann die spätere Heimat von Auswanderern als Urheimat ansieht, muß man dann für die, die sich eigendlich nicht viel fortbewegt haben eine große Wanderung vermuten.
Ich finde es schon logisch, das diejenigen, die nicht abgewandert sind, die größten Chancen haben sich wenig zu verändern. Es kann natürlich hier auch einfach so gewesen sein, das es wegen der letzten Eiszeit kein Meer gab.

Lieber Paul , Deine Theorie kann ich bis auf die Eiszeit nachvollziehen. Die Ausweitung der indogermanischen Sprache erfolgte erst, wo es keine Eiszeit in Europa mehr gab. So dass die Balten erst dann an der Ostsee waren, nachdem sie nicht mehr zugefroren war. Aber sonst kann ich Deine Meinung nachvollziehen. :rolleyes:
 
Hallo Ihr "Nemezkies"
Ich möchte mich doch auch einmal am Grundthema:Waren Slawen und Germanen Nachbarn, beteiligen. Zunächst waren die Gebiete östlich der Oder nicht von Jastorfleuten (Jastorf = Kernkultur der Protogermanen) besiedelt. Die polnische Bodenforschung geht bis heute von alten Urnenfeldern in Form von Sonderformen der Lausitzer Kultur aus, welche die Etymologie den Venetern zuordnet (Literatur Matr Bobr :Die Veneter), als im Sinne die Veneter ist der Name der alten Urnenfelder. (Vgl hierzu Veneter in der Aremorica = von Caesar im Vergleich mit den Restgalliern kulturell abgegrenzt / oder die Veneter um Venedig = Reste dieser Bevölkerung / oder Regnum Noricum größtenteils von Venetischen Stämmem besiedelt, aber stark keltisiert / Vennoneten in Rätien / Veneder des Tacitus im Osten der Goten und des Lugischen Kulturkreises).
Ich bin der Überzeugung erlegen, das sich die Protoslawen, insbesondere die Protowestslawen (Wilzen, Obodriten, Polanen, Wislanen, Chezy u.v.a.) nicht aus der Kurgankultur ausbreiteten, sondern hier schon viel früher unter germanischer Herrschaft standen. Ein Quellenbeweis ist hierfür die Angabe des Jordanes, das einige Sarmaten und Anten unter gotischer Herrschaft standen, bevor diese sich geteilt hätten, also schon im 1.Jh an der Wechsel (natürlci gehen einige Historiker davon aus, das die Gutones schon in skandinavischer Zeit unter 2 Heerkönigen standen.

Oh- ich muß erst mal Schluß machen - die Arbeit ruft !!!

Vercingetorix :fs:
Vercingetorix
 
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