Helmbusch römischer Soldaten - Die Crista

Wenn BB diese Meinung hat, wird er auch erklären können, wie man einen gemeinen Legionären von einem Offizier äußerlich unterscheiden konnte. Immerhin geht Ginger davon aus, daß in einer Legion nicht jeder jeden kannte, aber jeder Dienstvorgesetzte die Befehlsgewalt über Rangniedere haben konnte.

An den Auszeichnungen und Abzeichen (@Tib wird den Fachbegriff kennen), die man auf der Rüstung trug, die aber nicht gleich jeder "Barbaren-Depp" auf 500 Schritt sah. In der Schlacht hatte man mit Leuten zu kooperieren, die man persönlich kannte. Wir sollten uns im Zusammenhang mit von der Vorstellung lösen, die zwangsweise mit modernern Armeehierarchien verbunden ist.
 
Die Ursprüngliche Frage war, ob die Crista auch in der Schlacht getragen wurde. Und meinerseits würde ich die vorhandenen Darstellung so weit interpretieren, dass dieses schon der Fall war, zumindest für einen Teil der Truppen unter denen ich (aus praktischen Gründen) die Zenturios vermute (warum wurden sonst Soldaten mit Helmzier neben solchen ohne diese dargestellt).

Dazu kommt Gingers Behauptung:
http://www.geschichtsforum.de/504243-post11.html

Gehen wir also davon aus, dass die von dir in Betracht gezogenen Abbildungen korrekt sind, so ergibt sich das Problem, dass auch die Soldaten zumindest in einigen Fällen ihre cristae trugen. (Auf dem Montefortino bspw. scheint das problemlos, aber dabei handelt es sich ja auch um eine andere Form). Damit ist mit Sichtbarkeit in jedem Fall nicht zu rechnen und der Nutzen wiederum aufgehoben. Sich sinnlos im Kampf zu behindern ist zwar möglich, will mir aber als Argument die Darstellungen der Propaganda für voll zu nehmen eher nicht geeignet erscheinen.

Dann die Behauptung:
Wer schon einmal bei der Armee war und im Laufschritt sich in Zuggröße fortbewegte, weiß, daß es unmöglich ist, daß anstatt 24 Mann bei einem Zug, sich nun runde 100 Mann einer Kompanie sich gleichmäßig und in eine Richtung fortbewegen können, wenn man den Kompaniechef nicht sieht.
Hier geht es also auch wieder im das Dirigieren der Truppen, zumal noch hier eine Situation beschrieben wird, also Laufschritt und Formation.

Dann, als Gegenargument:
Das Signum ist ein taktisches Zeichen. Dient dem Erkennen der Centurie. also hat man als übergeordneter Befehlshaber, schon mal schnell den Überblick, wo welche Centurie steht.
Was falsch ist. Keine Abbildung, kein Fund und keine Beschreibung bringen uns nahe, dass man an den Feldzeichen erkennen kann, welche centuria dort marschiert. Wir haben nur ein einziges "Erkennungsschild" (zu sehen z.B. im LVR Museum Bonn), und dieses ist auf cohors-Ebene angesetzt und gehörte einer cohors auxilia.

und weiter
Der Optio und der Centurio haben die Befehlsgewalt. Also muß man gerade in der Schlacht erkennen, wo die Kommandierenden gerade sind.
Macht ja keinen Sinn, wenn der Centurio Befehle erteilt und keiner hört es, weil alle anderen anderweitig beschäftigt sind und der Schlachtenlärm selbst den Hornisten übertönt.
Hier geht es explizit darum, dass der centurio Befehle geben kann und diese auch übermitteln kann, ohne seine Stimme zu benutzen... Ich gehe zugunsten Gingers davon aus, dass damit nicht gemeint war, der centurio legt seine Waffen weg und gibt Handzeichen.

Divico schließlich schildert, dass man sich nach Winkel und exakter Übung am Helmbusch des centurio auszurichten habe.

Es ging also nicht NUR um die Frage OB er sie trägt sondern auch WARUM.
Und nach wie vor hat niemand klar gestellt, warum wir bei so vielen Autoren (Fach- wie Belletristik) der Zeit erläutert bekommen, dass die Feldzeichen Befehle erhielten und diese ausführten bzw. sich die Soldaten an den Feldzeichen orientierten, aber keiner auf die crista in diesem Kontext verweist.
Das der ein oder andere centurio im ersten Jh.n.Chr. vielleicht auch mit crista in den Kampf zog mag sein, ich selbst halte das für wenig nutzbringend, aus den oben geschilderten Gründen.
Auch die Frage nach den Problemen wurde nicht beantwortet, nur gegengefragt.

Als Prunk war die corona, so sie verdient wurde, übrigens sinnvoller zu tragen, zumal in der pompa.
Die Herleitung des Namens ist nicht schwer. Kamm oder Schopf ist im lateinischen bereits crista gewesen, woraus sich dann auch der Helmbusch entwickelt haben dürfte. Crista transversa wäre dann sowohl eine logische Ergänzung, die ich bislang bedenkenlos übernommen habe, wie ich zugeben muß, als auch ein passender technicus wie segmentata.
Ich finde in den mir zugänglichen Lexika (DNP, DKlP, LAW, Clauss Lexikon lateinischer militärischer Fachausdrücke) diesen Begriff nicht. Junkelmann gibt ihn nur mit vagen Quelleninfos an. Falls jemand kurz auf die RE zugreifen kann, dürfte das zu lösen sein.

Das die Crista ein nützliches Element zur Standortfeststellung gewesen sein KÖNNTE, wurde angenommen, jedoch nicht behauptet, dass es ein ausdrückliches Signalmittel gewesen sein muss.
s.o.

Es wurde mit dem späteren Sponton verglichen, der dem Unteroffizier auch half seine Truppen zu leiten und dass diese ihn schnell fanden. (es ist auch nicht zu vergessen, dass nicht jeder Kampf in Formation sttatfand).
Bei kleineren Scharmützeln stellt sich mir umso mehr die Frage nach der Notwendigkeit. Aber da kommen wir zum einen wieder in den Bereich der eigenen Erfahrung und des modernen Vergleichs.

Gegenfrage: Es gibt mindestens eine eindeutige Darstellung, und einen Helmfund der in diese Richtung interpretiert wird. Es gibt auch die Bezeichnung "crista transversalis" von der ich annehme dass sie zeitgenössisch ist (oder nicht). Wozu soll diese sonst gedient haben als um sich von den rest zu differenzieren?
Zu keinem Zeitpunkt habe ich oder wurde andernorts abgestritten, DAS es diese Helmzier gibt und das sie scheinbar nur dem centurio vor allem im ersten Jahrhundert nach Christus zuzuschreiben ist. Worum ich hier diskutiere ist ihr Einsatz in der Schlacht (der eben NICHT nachgewiesen wurde, nicht in Abbildung noch Beschreibung) und ihr Sinn als Orientierungs- und Befehlsübermittlungsmethode.

Aber zu den Abbildungen:
http://www.geschichtsforum.de/attac...800px-column_of_marcus_aurelius_-_detail4.jpg
http://www.geschichtsforum.de/attac...her-soldaten-die-crista-ant_pius_decursio.jpg
http://www.antike-heilkunde.de/Galerie/2008/14_Rom/Marc_Aurel_Saeule_02.jpg
Fällt etwas auf? Wir haben auch hier wieder klare unterscheidungen. Die Buschträger sind oft schwer gerüstet in segmentata oder gar musculata sowie squamata.
Daneben finden wir "Ringhelmträger" (die übrigens so gar nicht mit dem Niedermörmter zu identifizieren sind). Diese scheinen meist Kettenhemd zu tragen.
Am besten deutlich wird dies am besten zu vergleichenden Abschnitt. Berühmt ist das Ausrücken der Legionen über eine Brücke auf der Trajanssäule. Diese Szene wurde kopiert (s. Anhang.). Die Legionäre tragen hier alle segmentata und den Federschmuck.
Daneben existieren also die Auxiliare, die als Ringhelmträger meist (!) leichter gerüstet auftreten. Es handelt sich hier also um ein Unterscheidungsmerkmal...

Andere bekannte Bauwerke:
Bogen von Orange: Schweifartige Helmbüsche bei Einzelnen, meist zu Pferde.
Titusbogen: Keine Helme, nur Kränze. http://www.roma-antiqua.de/forum/galerie/data/2/Forum_Titusbogen_Tempelschatz_Jerusalem.JPG
Triumphbau des Trajan in Adamklissi: ein einziger (!) Helmschweif(!)träger. Der Rest trägt konische Helme, Weisenauhelme oder ist barhäuptig.
Trajanssäule: einige wenige Buschträger sind auf einer Szene (z.T. Im Kampf) dargestellt. Sie befinden sich alle in der Nähe des Kaisers, es handelt sich hier wohl um Prätorianer, sie tauchen m.W. nicht erneut auf.
Mainzer Säulenfundamente: keine Träger, weder Schweif noch Busch.
Septimusbogen: die hinter den VIPs in ordentlicher Reihe aufmarschierten Soldaten (Garde?) tragen einen kleinen, puschelartigen Busch auf ihren Weisenauhelmen (man könnte sie auch als pseudo-attisch interpretieren).
Galeriusbogen: konische Helme ohne Busch
Konstantinsbogen: die Soldaten an der Mauer verfügen z.T. über zwei Federn in V Form an der Stirn, einer im Hintergrund bei einem offensichtlichen Stabsoffizier desgleichen. Der Stabsoffz. verfügt über eine stark abstehende crista. Die Verteidiger scheinen z.T. einen Kamm aus dem Helm gearbeitet zu haben, ähnlich dem oben erwähnten Intercissa Helm. Dieses Bauwerk erscheint mir, mit seinen zusammengeraubten Bildern eher ein Hinweis auf Kopfschmuck als eben solchen.
 

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Hier ist ein Italischer Helm mit einem quer angeordneten Schlitz der als Halterung für eine Transversalis gewertet wird:
Habe ich irgendwo geschrieben dass es die transversa nicht gab?
Nicht das ich wüßte, warum also versuchst du es mir zu beweisen?

Aber gut. Was diesen Helm angeht, so denke ich nicht das es sich um einen Helm eines centurio handeln muß. Die Aquincumhelme verfügen, wie auch einige, oben bereits zitierte Helme, über andere Halterungen als die Weisenauhelme. Aus diesen daher gleich eine transversa zu konstruieren halte ich für euphorisch. Der Knopf auf den Aquincumhelmen bedingt eine andere Halterungsform als den geläufigen Einschub. Stabilität erhält die Konstruktion durch eine senkrechten Verlauf. So wackelt sie höchstens minimal nach vorne und hinten, wenn der Kopf sich bewegt und nicht bei jedem Windhauch UND wenn der Kopf sich bewegt. Eine Dauerbelastung wird so ebenfalls unwahrscheinlicher.
Wir finden dann auch einen "Dreifuß" bei besagten Weisenauhelmen mit Tempeldekor. Auch hier ließe sich eine so euphorische Feststellung treffen, aber auch hier halte ich dies nicht für einen Beweis.
Und nicht das es mir wieder untergeschoben wird: es gibt mit Sicherheit Helme, und auch dieser oben zitierte kann dazu gehören, die von centurionen genutzt wurden. Aber eine komplett andere Halterung als die verbreite an einem Helm anderen Typus finde ich da wenig aussagekräftig. Genausogut könnte man den Niedermörmter dafür hernehmen.
 
Wenn BB diese Meinung hat, wird er auch erklären können, wie man einen gemeinen Legionären von einem Offizier äußerlich unterscheiden konnte. Immerhin geht Ginger davon aus, daß in einer Legion nicht jeder jeden kannte, aber jeder Dienstvorgesetzte die Befehlsgewalt über Rangniedere haben konnte.
Wenn Ginger lesen würde was die anderen schreiben hätte er mehrfach gelesen dass neben der persönlichen Bekanntschaft durchaus auch an der Art und Qualität der Ausrüstung, im Fall des centurio spätestens durch das linkstragen des gladius erkennen konnte wer oder was da läuft.
Die Notwendigkeit einen tesserarius zu erkennen, der nicht zur eigenen Truppe gehört ergibt sich wiederum nicht. signifer und cornicen sind ebenfalls durch Ausrüstung und Ausstattung zu erkennen und waren auch wichtig genug um gekannt zu werden.
Bei den optiones scheiden sich die Geister. Während die nach wie vor nicht nachgewiesene "Federn an Seiten" Theorie durch die lande geistert ist die hastile und der Ring noch Favorit, während ersteres auf einigen Grabsteinen auch von "Nichtoptiones" des officium getragen wird.
 
An den Auszeichnungen und Abzeichen (@Tib wird den Fachbegriff kennen), die man auf der Rüstung trug, die aber nicht gleich jeder "Barbaren-Depp" auf 500 Schritt sah. In der Schlacht hatte man mit Leuten zu kooperieren, die man persönlich kannte. Wir sollten uns im Zusammenhang mit von der Vorstellung lösen, die zwangsweise mit modernern Armeehierarchien verbunden ist.
In der Gesamtheit donativa oder auch dona militaria. Dazu zählen die Scheiben auf der Brust (phalerae) die stilisierten Halsringe die paarweise an einem Band um den Hals getragen wurden (torques) und Armreifen (armillae, normalerweise nur von Frauen getragen).
M.Caelius trägt diese, und hat auch diverse coronae. Was er nicht auf dem Kopf oder daneben hat ist seine transversa. Dafür seine vitis.
Ich glaube aber wie gesagt nicht, dass die Offiziere mit diesem vollen Pomp in die Schlacht gingen, da die phalerae wie geschrieben oft auch aus Glas waren. Die wären dann hin gewesen.
 
Ist zwar schon etwas länger her;):

Zitat:
Herakleios
Die drakonischen Strafen im römischen Heer resultierten aus der unumschränkten Macht die die Zenturios über ihre untergebenen Legionäre hatten und richtete sich gegen Soldaten die Fehler begangen haben.

Ich würde das Abnehmen nicht als Fehler bezeichnen.


Die Zenturionen kamen zudem meistens aus der Truppe. Für sie galt m.W. dasselbe wie für ihre Mannschaften, vermutlich eher noch mehr, da sie eine Vorbildfunktion hatten.
Das stimmt so nicht. Hab ich gestern noch extra nachgelesen:

Nachdem er Zenturio geworden war, hatte ein Soldat nacheinander mehrere Befehlsstellen inne, wie in dem folgenden Text aus Tarragona in Spanien zu lesen ist: "Für Marcus (...) Zenturio der legio I Adiutrix, der legio II Traiana, der legio VIII Augusta, der legio XIV Gemina (...)"
(Yann Le Bohec - Die römische Armee, S. 47)

Dann noch zu den Bestrafungen:
(...)die römischen Soldaten, vor allem die Legionäre, die weiterhin als römische Bürger betrachtet wurden, (hatten) große Freiheit(en) gegenüber ihren Befehlshabern und in der Wahl ihrer Kleidung.(...)
(Le Bohec, S. 65)

Zenturios wurden zwar auch bestraft, in Sachen Kleidung (hier zähle ich die crista dazu) hatten ise jedoch einige Freiheiten.

Die oben bereits genannten/gezeigten Triumphbögen und -säulen zeigen wohl eindeutig dass Helmbüsche sowohl bei Zenturios als auch bei normalen Legionären belegt sind. Nur die crista transversalis ist nur für den Zenturio belegt. Allerdings braucht in einer Zenturie nur ein einziger Legionär ebenfalls einen Helmbusch zu tragen und der ganze "Effekt" den dieser laut einigen hier haben soll, wäre nicht mehr existent.

In der Gesamtheit donativa oder auch dona militaria. Dazu zählen die Scheiben auf der Brust (phalerae) die stilisierten Halsringe die paarweise an einem Band um den Hals getragen wurden (torques) und Armreifen (armillae, normalerweise nur von Frauen getragen).

Ich würde hier noch die hasta pura hinzufügen. Manchmal wurden sogar (soweit mich mein Gedächtnis nicht täuscht) auch Standarten vergeben.
 
In der Gesamtheit donativa oder auch dona militaria. Dazu zählen die Scheiben auf der Brust (phalerae) die stilisierten Halsringe die paarweise an einem Band um den Hals getragen wurden (torques) und Armreifen (armillae, normalerweise nur von Frauen getragen).
M.Caelius trägt diese, und hat auch diverse coronae. Was er nicht auf dem Kopf oder daneben hat ist seine transversa. Dafür seine vitis.
Ich glaube aber wie gesagt nicht, dass die Offiziere mit diesem vollen Pomp in die Schlacht gingen, da die phalerae wie geschrieben oft auch aus Glas waren. Die wären dann hin gewesen.


Donativa sind Geldgeschenke. - keine Besonderheit für Centurio, schon gar nicht sichtbar in der Schlacht.
Phalerae wurden an jeden Soldaten aufgrund besonderer Tapferkeit, oder anderer Taten ausgegeben, also kein Alleinstellungsmerkmal eines Centurios.
Armreifen ebenso als Ehrenzeichen kein Alleinstellungsmerkmal eines Centurios. Halsringe ebenso.

Sind wir immer noch bei der Frage, um die ihr Euch drückt und windet. Woran unterschied man einen Offizier vom Legionären?
 
Sind wir immer noch bei der Frage, um die ihr Euch drückt und windet. Woran unterschied man einen Offizier vom Legionären?

Prinzipiell durch das Schwert welches an der linken Seite hängt. Im Kampf wird dies allerdings nicht zu sehen gewesen sein. Meiner Meinung nach erkannte der Legionär seinen Zenturio an seiner individuellen Ausrüstung. Ich zitiere:

Nach jedem Feldzug - das war übrigens seit der republikanischen Zeit so üblich - nahm sich der Kommandant alles was der Besiegte an Wertvollem hatte; so konnte man einen Legionär in der Zeit des Augustus mit gallischem Helm, geschützt durch einen griechischen Brustpanzer und in der Hand ein spanisches Schwert sehen.
(Le Bohec, S. 135)

Die Auswahl die der Autor hier beschreibt ist natürlich beliebig, allerdings wird sich ein Zenturio im Laufe seiner Dienstzeit eine höchst individuelle Ausrüstung zusammengestellt haben.

Da nun in einer Zenturie nur ein Zenturio vorhanden war und man diesen deshalb jeden Tag zu Gesicht bekam, sollte ein Legionär mit der Zeit ihn auch erkennen. (Auch in einer Schlacht)
 
Wegen der Trageweise des Schwertes:

Um die Hüften trägt der Offizier (Anm. Zenturio) zwei sich kreuzende Gürtel (baltei), die mit verzierten Metallplatten besetzt sind; sein Schwert hängt an der linken Hüfte und der Dolch an der rechten. Diese Trageweise dürfte ein weiters, traditionelles Kennzeichen sein, durch das sich die centuriones von den Mannschaften abheben.
(Francois Gilbert - Roms Hilfstruppen und Legionäre, S. 18)
 
Nun waren aber Waffen und Ausrüstungen in der Kaiserzeit stark standardisiert und Beute machte auch der einfache Legionär, was wiederum egal ist, da diese in der Schlacht sowieso nicht mitgenommen wurde, sondern im Lager verblieb.

Ich fasse also nochmal zusammen:

Militärische Abzeichen ? nein, da kein Alleinstellungsmerkmal für Centurionen

Beutestücke? nein, da Standardisierung und es Beute für alle gab.

Schuhe? recht unpraktisch, wenn man immer erst nach unten sehen muß.

Geldgeschenke? Wers glaubt, daß da wandelnde Tresore im Gefecht herumliefen.... .

Schwert an der linken Seite? auch in der Schlacht recht schwer zu sehen... .

Also -neue Vorschläge braucht das Land!
 
Beute machte auch der einfache Legionär, was wiederum egal ist, da diese in der Schlacht sowieso nicht mitgenommen wurde, sondern im Lager verblieb.

Ich bezog mich hier nicht auf Alltagsgegenstände sondern auf Waffen und Rüstungsteile, welche ja in der Schlacht zwingend getragen wurden.
 
Von einem Federbusch als Orientierungsmittel halte ich nicht viel. Man müsste freilich wissen wie groß die Legionäre waren und wie sie einrangiert wurden (was wahrscheinlich nicht bekannt ist) und ob es unter den Legionären signifikante Größenunterschiede wie in neuzeitlichen Heeren gab(?). Einen 1,60-Mann mit Federbusch sehen die Soldaten ab dem 3. Glied auch nicht, wenn 1,80-Männer dazwischen stehen und sie selbst deutlich kleiner sind.

Bei manchem, was ich hier las, sträubten sich mir die Haare wie dass die Offiziere in späterer Zeit ihre Rangabzeichen abgeschafft hätten, wenn es hart auf hart kam. In manchen Kriegen lässt sich das verzeichnen, dann aber gibt es auch Gegentendenzen, dass die Abzeichen und Dekorationen wie Federbüsche, Borte, Schärpen etc. wieder verstärkt eingesetzt und prächtiger wurden...

Ich würde eher Tib. Gabinius folgen und sagen, dass es Beispiele von Helmzier gibt, wie auf Abbildungen (Skulpturen, Reliefs), man aber keine generellen Aussagen darüber machen kann zu welchen Anlässen diese getragen wurden.
Von daher halte ich es aber auch nicht für unmöglich, dass man Helmbüsche auch in der Feldschlacht trug. War das zu einer Zeit usus, kann es auch eben gut sein, dass es, weil es sowieso üblich war, nicht extra erwähnt wurde.
 
Auch heute erkennt jeder Rekrut nach 3 Tagen Grundausbildung seinen Kompaniechef von weitem, ohne auf die Schulterstücke (in der Felduniform eh kaum sichtbar) glotzen zu müssen.

Und das soll, so wird hier behauptet, Legionär Gajus Minimus (für 20 Jahre verpflichtet), in der Formation nicht gekonnt haben, ohne dass sein Cheffe so einen "albernen Puschel" auf dem Kopf trug? Sorry, das ist doch absurd.
 
Auch heute erkennt jeder Rekrut nach 3 Tagen Grundausbildung seinen Kompaniechef von weitem, ohne auf die Schulterstücke (in der Felduniform eh kaum sichtbar) glotzen zu müssen.

Und das soll, so wird hier behauptet, Legionär Gajus Minimus (für 20 Jahre verpflichtet), in der Formation nicht gekonnt haben, ohne dass sein Cheffe so einen "albernen Puschel" auf dem Kopf trug? Sorry, das ist doch absurd.
Vielleicht ist es auch eben der Fehler von uns, für alles eine rationale Erklärung suchen zu wollen. Naheliegender fände ich persönlich, dass man es einfach schön oder martialisch fand.:)
 
Von einem Federbusch als Orientierungsmittel halte ich nicht viel.

Wenn, aus Roßhaar. Allerdings gibt es Überlieferungen, daß 3 Federn zusätzlich angesteckt wurden. Auf irgendeinem Relief (müsste jetzt tatsächlich einmal die Jahrbücher des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts durchstöbern) sollten aber nur zusätzliche 2 Federn erkennbar sein. Federn alleine eher nicht.

Man müsste freilich wissen wie groß die Legionäre waren und wie sie einrangiert wurden (was wahrscheinlich nicht bekannt ist) und ob es unter den Legionären signifikante Größenunterschiede wie in neuzeitlichen Heeren gab(?). Einen 1,60-Mann mit Federbusch sehen die Soldaten ab dem 3. Glied auch nicht, wenn 1,80-Männer dazwischen stehen und sie selbst deutlich kleiner sind.

Der Durchschnittsrömer und damit die Masse hatte eine Körpergröße von 1,65m. Eher Tendenz leicht nach unten. Abweichungen von der Norm gab es tatsächlich auch nach oben. 1,90m große Skelettfunde gibt es auch. Die Regel war solch eine Körpergröße aber eben nicht. Ein Feldversuch heutzutage müsste also analog einer geringeren Bandbreite an Körpergröße der beteiligten Mitglieder ablaufen, weil diese Bandbreite damals (Ausnahmen mal wieder außen vor) nicht so gegeben war.
Und wenn man das macht, dann stellt man fest, daß die Crista aus den hinteren Reihen noch gut als wippender Busch (beim Laufen) erkennbar ist.

Ich würde eher Tib. Gabinius folgen und sagen, dass es Beispiele von Helmzier gibt, wie auf Abbildungen (Skulpturen, Reliefs), man aber keine generellen Aussagen darüber machen kann zu welchen Anlässen diese getragen wurden.

So sagt er das aber nicht, sondern er schrieb explizit irgendwo in diesem Thread, daß die Römer keine Helmbüsche in der Schlacht trugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Donativa sind Geldgeschenke. - keine Besonderheit für Centurio, schon gar nicht sichtbar in der Schlacht.
Phalerae wurden an jeden Soldaten aufgrund besonderer Tapferkeit, oder anderer Taten ausgegeben, also kein Alleinstellungsmerkmal eines Centurios.
Darum schrieb ich ja auch von den donativa UND den dona militaria. Beides sind Verleihungen, und DANACH hat balticbirdy gefragt. Wer generauere Infos darüber haben möchte, kann hier im Unterforum das Thema dazu suchen und, man sehe und staune, bekommt dort alle tiefgreifenden Infos, u.a. auch von mir. Nur war das hier nicht gefragt, wie man lesen könnte...

Sind wir immer noch bei der Frage, um die ihr Euch drückt und windet. Woran unterschied man einen Offizier vom Legionären?
Ich wäre sehr dankbar wenn du jetzt diese mal auf deine Wort aufpassen würdest. "Winden" und die Absprache geistiger Gesundheit sind langsam nicht mehr tolerierbar.
Daneben bleiben deine Antworten auf die unten mehrfach gestellten Fragen ebenso aus wie die Antwort auf die zitierten Quellen... aber da brauche ich wohl nicht mehr zu hoffen.

Nun waren aber Waffen und Ausrüstungen in der Kaiserzeit stark standardisiert und Beute machte auch der einfache Legionär, was wiederum egal ist, da diese in der Schlacht sowieso nicht mitgenommen wurde, sondern im Lager verblieb.
Ich glaube, du meinst typisiert. Normen sind eine moderne Erfindung. Du wirst eben keine zwei gleichen Schwerter finden, nur zwei Schwerter vom gleichen Typ. Das bedingt die Handwerkskunst. Aber davon abgesehen ist ein Unterschied in den Materialien auch bei "gleichen" Ausrüstungsgegenständen möglich, gerade wenn man mehr verdient, mehr höhere donativa erhält und dazu die üblichen Bestechungsgelder kommen... Und gerade wenn ein Typus "Standard" wäre, würde dies einen Ausbrecher ja besonders erkennbar machen... Aber wir kommen wieder zum Thema der generellen Erkennbarkeit zurück, wir wollten ja aber eigentlich bei den Helmbüschen bleiben.


Bei manchem, was ich hier las, sträubten sich mir die Haare wie dass die Offiziere in späterer Zeit ihre Rangabzeichen abgeschafft hätten, wenn es hart auf hart kam. In manchen Kriegen lässt sich das verzeichnen, dann aber gibt es auch Gegentendenzen, dass die Abzeichen und Dekorationen wie Federbüsche, Borte, Schärpen etc. wieder verstärkt eingesetzt und prächtiger wurden...
Wir hatten uns in etwa auch darauf geeinigt Brisso, dass es beide Vertreter eben gibt, und das scheinbar auch in jedem Krieg :)

Wenn, aus Roßhaar.
Jeder der hier schreibt UND liest kann sich denken das Brisso schlicht und ergreifend die crista meinte. Daneben gibt es eben auch die begründete Annahme, dass die hier diskutierte Form auch aus Federn zu erstellen ist, zumal Federn auf Helmen genauso üblich sind, wie Rosshaarbüsche...
Und just ein paar Postings vorher benenne ich übrigens auch eine der vielen Darstellungen mit eben solchen Federn am Helm... man müßte eben lesen was die anderen schreiben...

Der Durchschnittsrömer und damit die Masse hatte eine Körpergröße von 1,65m. Eher Tendenz leicht nach unten.
Deswegen gibt Vegetius auch ein ideales Mindestmaß von fünf Fuß und zehn Zoll und ein Idealmaß von sechs Fuß an (ersteres liegt bei ca. 1,70 m, zweiteres bei ca. 1,77 m).
Nero soll seine "langen Kerls", eine Legion mit Mindestmaß sechs Fuß ausgehoben haben. Im Codex Theodosianus soll dagegen ein Mindestmaß von fünf Fuß und sieben digitus gefordert sein, was gerade mal runden 1,61 entspricht. Jetzt könnten wir noch die bekannten Körperfunde dazu nehmen und hätten wirklich Schwierigkeiten deine so nett verallgemeinernde und alleinstehende Aussage zu bestätigen. Allein schon, weil die durchschnittliche Körpergröße in den Generationen massiv schwankt...
Auch dazu gibt es hier im Forum ein Thema... man muß es eben lesen.
Oder die Quellen... oder die Literatur darüber.

So sagt er das aber nicht, sondern er schrieb explizit irgendwo in diesem Thread, daß die Römer keine Helmbüsche in der Schlacht trugen.
Diese Unterstellung hätte ich jetzt gerne von dir zitiert! Wo habe ich gesagt, "die Römer trugen keine Helmbüsche in der Schlacht".
Was ich sagte war:
Worum ich hier diskutiere ist ihr Einsatz in der Schlacht (der eben NICHT nachgewiesen wurde, nicht in Abbildung noch Beschreibung) und ihr Sinn als Orientierungs- und Befehlsübermittlungsmethode.
oder
Besondere Rangabzeichen in der Schlacht dagegen sind diskutabel. Eine vitis, da sind wir uns denke ich einig, ist eine unpraktische Waffe. Eine Notwendigkeit von hinten sichtbar zu sein gibt es aufgrund der Feldzeichen und der Signale bzw. ihrer Funktion eigentlich nicht. Die hier proklamierte Sichtbarkeit der crista wird durch Logik und Erfahrung in Frage gestellt.
Zumal wir auch noch immer keine Quelle für diesen Einatz haben, für den der Feldzeichen wie gesagt, zitiert und verlinkt schon...
Davon gibts auch noch mehr. Ich diskutiere hier also um den Einsatz aufgrund der Tatsache, dass mir momentan eine schriftliche Erwähnung des Einsatzes der crista bei Offizieren (darum geht’s hier ja) als auch Mannschaften ebenso fehlt, wie die Tatsache, dass die wenigen Darstellungen von solcherart bewehrten Helmen sich nochmal unterteilen in solche die eben keine „crista“ im hier diskutierten Sinne zeigen sondern lediglich Schmuck (etwa einzelne Feder) und die zusammenhängenden Darstellungen mehrerer Soldaten mit solchem Schmuck sich auf den Propagandawerken Roms finden und dort offensichtlich der Unterscheidbarkeit der Truppenarten dienen.
Seien es Schlachtsarkophage, die Trajanssäule, Adamklissi, Triumphbögen usw. usf. Grob geschätzte 90 % der Soldaten tragen bildlich keine solche Helmzier und die wenigen die es tun sind NICHT als Offiziere / Unteroffiziere zu erkennen.
Die Quellen, das kann ich nur wiederholen, sprechen dagegen.
Die Literatur gibt, hier mehrfach zitiert, zumeist die Losung aus, dass während besonderer Anläße sich die Soldaten solcherart schmückten.
Und die Überlegungen (auch die hier angestellten) haben genug Gegenargumente gebracht, um wenigstens einen Zweifel an ihnen zu hinterlassen.
Darum sage ich eben, ich glaube nicht, dass sie in der Schlacht genutzt wurden.


Gleichzeitig schrieb ich in der Diskussion mit Bdaian, dass Ausreißer sicher drin waren. Er hat sehr überzeugend nachgewiesen, dass es immer Offiziere oder Soldaten gab, die unbedingt auffallen wollten.
Also Vorsicht mit deinen Unterstellungen!
 
Prinzipiell durch das Schwert welches an der linken Seite hängt. Im Kampf wird dies allerdings nicht zu sehen gewesen sein. Meiner Meinung nach erkannte der Legionär seinen Zenturio an seiner individuellen Ausrüstung. Ich zitiere:

Nach jedem Feldzug - das war übrigens seit der republikanischen Zeit so üblich - nahm sich der Kommandant alles was der Besiegte an Wertvollem hatte; so konnte man einen Legionär in der Zeit des Augustus mit gallischem Helm, geschützt durch einen griechischen Brustpanzer und in der Hand ein spanisches Schwert sehen.
(Le Bohec, S. 135)

Die Auswahl die der Autor hier beschreibt ist natürlich beliebig, allerdings wird sich ein Zenturio im Laufe seiner Dienstzeit eine höchst individuelle Ausrüstung zusammengestellt haben.

Da nun in einer Zenturie nur ein Zenturio vorhanden war und man diesen deshalb jeden Tag zu Gesicht bekam, sollte ein Legionär mit der Zeit ihn auch erkennen. (Auch in einer Schlacht)



Du zitierst hier aus Cäsars zeiten, als die Legionäre noch den Montefortino Helm trugen mit (Laut Polybios) Rosshaarbüschel und und 2 oder drei Federn trugen. Dass ist aber nicht der Zeitraum über den wir hier diskutieren. Zu augusteischen Zeiten wurde die uniformierung größer.


Wegen der Trageweise des Schwertes:

Um die Hüften trägt der Offizier (Anm. Zenturio) zwei sich kreuzende Gürtel (baltei), die mit verzierten Metallplatten besetzt sind; sein Schwert hängt an der linken Hüfte und der Dolch an der rechten. Diese Trageweise dürfte ein weiteres, traditionelles Kennzeichen sein, durch das sich die centuriones von den Mannschaften abheben.
(Francois Gilbert - Roms Hilfstruppen und Legionäre, S. 18)

Bemerke "ein weiteres" Kennzeichen. Welches ist das Primäre? Wärest du vielleicht so nett und würdest den kompletten Abschnitt zitieren?
 

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Hmm...
Schon mal daran gedacht, dass der Centurio vielleicht nicht in seiner eigenen Einheit unterschiedlich ausgestattet sein muss um erkannt zu werden*, sondern von außen? Dh wenn der Legat der Legion seine Befehle übermittelt, dann sollte der Befehl auch schnell und zuverlässig seien Untergebenen erreichen.
Eine Legion ist groß und nimmt viel Raum ein. Der Legat kann aber nur an einem Platz sein. So weit ich weis gab es Meldereiter und diese sollten in der Lage sein schon aus der Entfernung die Position der Centurios zu erkennen um ihnen unverzüglich die Befehle zu übermitteln. Sicherst durchzufragen, weil man den Centurio kaum von dem gemeinen Legionär unterscheiden kann ist da eher unpraktisch.


*Auch wenn ich mir das schwer vorstellen kann, wenn man in Formations teht und sämtliche Kameraden, einschließlich des Centurio nur von hinten, bzw von der Seite zu sehen. Die Wangenklappen vieler römischer Helme sollten eine Erkennung vo der Seiter auch nicht gerade vereinfachen.
 
Wenn Cäsar seine alle Centurionen kannte, wird es ein Legat erst recht gekonnt haben. Außerdem, wir reden über die Situation in der Schlacht. Wie war denn denn da die Befehlskette? -zig Meldereiter und Ordonanzen pro General, wie in der Neuzeit, bestimmt nicht. Es lief ja kleinräumiger ab. Durchfragen? Wieso?- den Adler anpeilen, da ist der Cheffe nicht weit...
 
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Genau. Wie war die Befehlskette?
Und wie gesagt so eine Legion braucht viel Platz. Erst recht wenn man mit mehreren aufmarschiert.
 
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