Das ist ja alles wunderbar, nur zur historischen Athentizität der Person Jesus von Nazareth gehören aus Sicht der offiziellen Interessenvertretung von Jesus Christus, der katholischen Kirche, auch seine Wundertaten. Und ich denke, die katholische Kirche wird sich nicht das Recht nehmen lassen, da ein Wörtchen mitzureden.
Und weil die politischen Herrschaftsansprüche, die Heiligkeit und damit die Legitimation der katholischen Kirche lange lange Zeit auf der angeblichen Historizität der Person und den Wundertaten von Jesus Christus gegründet waren (und noch sind), darf man die Fragen doch wohl stellen, die ich gestellt habe...außer wir befänden uns hier bei der Inquisition.
Mich würde nämich sehr interessieren, was
realpolitisch passieren würde, würde die katholische Kirche heute eingestehen, dass es sich mit Jesus nicht so verhalten hat, wie immer behauptet. Das in diesem Fall die Negierung der Glaubensinhalte des Christentums eine weltweite politische und damit reale Schockwelle auslösen würde, das, denke ich, kann niemand in Abrede stellen.
Oder was meint ihr? Würde diese Erkenntnisse nicht bei jedem Unmut hervorrufen, der der Kirche Geld in den Säckel gesteckt hat?
Und gerade
weil es sich so verhält, kann man keine Grenze zwischen Jesus und seine Wundertaten ziehen. Entweder, er hat tatsächlich gelebt und auch getan, was ihm nachgesagt wird,
oder er hat tatsächlich gelebt und
nicht getan, was ihm nachgesagt wird,
oder er hat weder tatsächlich gelebt, noch getan, was ihm nachgesagt wird, wobei beide letzteren Möglichkeiten vom Endeffekt her dasselbe wären, nämlich dass die Legitimationsgrundlage eines der mächtigsten Herrschaftsapparate der Geschichte zerstört wäre.