[FONT="]Die Ausbreitung der indogermanischen Sprachen ist eines, die Ausbreitung der Religion/Kultur etwas anderes. Deswegen müssen die beiden Karten, die übrigens eine große zeitliche Differenz aufweisen (ich habe keine bessere gefunden), nicht übereinstimmen. [/FONT]
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[FONT="]Wir sprechen hier von der Urnenfelderkultur und die umfasst einen Zeitraum
[FONT="]von etwa 1300 - 800 v. Chr.
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Es liegt aber auf der Hand, dass zuerst die Sprachen da waren (auf welcher Weise auch immer), und erst dann die Religion hinzukam (da gibt es größere Widerstände zu überwinden), wenn auch nicht überall (kann ja sein, dass manche Stämme/Völker sie ganz und gar ablehnten).
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[FONT="][FONT="]Das ganze war sicher etwas komplexer. Man kann davon ausgehen, dass sich bei solchen Überschichtungsvorgäng[FONT="]en religiöse Vorstellungen der autochthonen Bevölkerung mit denen der zugewanderten Immi[FONT="]gra[FONT="]nten vermischten. So nahmen Indoeuropäer vermutlich Götter der altansässigen Bevölkerung in ihr Pantheon auf. Folgt man der vielzitierten Marija Gimbutas, so wären das vor allem Fruchtbarkeits- und Vegetationsgötter[FONT="] mit entsprechenden Riten, wobei ein Schwerpunkt auf weibliche[FONT="]n[/FONT] Gottheiten liegt. [/FONT][/FONT][/FONT][/FONT][/FONT][/FONT][/FONT][FONT="][FONT="][FONT="][FONT="][FONT="][FONT="][FONT="]
Das gilt auch für den berühmten "Wanenkrieg", der von einigen als Ausdruck einer Auseinandersetzung zwischen kriegerischen indoeuropäischen Göttern und einer alteingesessenen bäuerlichen Schicht von Fruchtbarkeitsgottheiten gedeutet wird. Das alles hat natürlich nur Gültigkeit unter der Voraussetzung, dass man eine autochthone neolithische Bauernbevölkerung postuliert, die im 3. Jahrtausend v. Chr. von einer indoeuropäischen Population überschichtet wird, die man als halbnomadische kriegerische Hirten und Viehzüchter bezeichnen könnte.
Schlüssig "
beweisen" lassen sich derartige Hypothesen
nicht und natürlich gibt es andere Erklärungsmodelle für den Wanenkrieg.[/FONT][/FONT][/FONT][/FONT][/FONT][/FONT]
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Ich halte es für eminent wichtig zu wissen, wie zahlenreich die Alt-Siedler wo waren. Und wie zahlreich die Träger der Kurgankultur im Ursprungland waren. Dann könnte man besser abschätzen, ob eine Einwanderung aus den östlichen Steppen in so großen Umfang überhaupt möglich war.
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Wie wir gesehen haben, gibt es sowohl die Möglichkeit eines "Eliteransfers" mit einer nur geringen Zuwanderung und die einer größeren Bevölkerungsverschiebung. Allerdings sagen die Archäologen unisono, dass es keine archäologischen Hinweise gibt, die Invasionen oder große Wanderungen indoeuropäischer Sprachträger glaubhaft machen.