Ich finde sehr wahrscheinlich, dass nach 7 Jahre nicht mehr wirklich viele Überreste der getöteten Legionäre vor Ort lagen. Es streiften nach der Schlacht wohl einige sehr gut genährte Wildschweinrotten durch die Wälder von Kalkriese…
Jedenfalls kann anhand der im Jahr 16 noch aufgefundenen und in den Boden verbrachten Knochen nicht auf die Zahl der tatsächlich getöteten geschlossen werden….!
Zunächst vielen Dank für diesen interessanten Beitrag.
Dies gibt mir auch den Anlass auf dieses Thema zurückzukommen. (das Karusell soll sich weiterdrehen
)
Ich habe wirklich keine Ahnung, wie man dieses Experiement deuten sollte. Sicherlich herschte seinerzeit für die Wildtiere auf dem Schlachtfeld vieleicht auch eine Art "Überangebot". Tausende von Menschen sind schließlich in dieser Schlacht gefallen.
Beim Tacitus finden wir folgenden Satz: (ann I,62,1)
Und nun setzte das hier befindliche römische Heer, sechs Jahre nach der Niederlage, die Gebeine von drei Legionen bei...
Nun sollte man das natürlich nicht zu genau nehmen, allerdings müssen es wohl sehr viele gewesen sein.
Im Zusammenhang mit den Knochengruben fällt noch eine Merkwürdigkeit auf:
Germanicus befand sich im Gebiet zwischen Ems und Lippe als das Verlangen aufkam, daß Schlachtfeld aufzusuchen. Allerdings sucht er es nicht auf direktem Weg auf. Er folgt vielmehr den Weg, den auch Varus nahm. Und das obwohl das endgültige Schlachtfeld doch eigentlich
haud procul war. Das kann nur einen Grund gehabt haben: Er hat auf diesem Weg wohl wirklich (bisher von mir angezweifelt) die sterblichen Überreste der Legionen eingesammelt und sie dann am Endpunkt der Schlacht in einem
tumulus bestattet. Nicht zuletzt schreibt Tacitus von "traurigen Stätten" (Mehrzahl).
Ich kann mir nicht helfen. Ich sehe keinen Zusammenhang in diesen Gruben. Hat er die Knochen bei Kalkriese einfach übersehen und sie nachträglich bestattet? Kann ich mir nicht vorstellen.
Warum ein großer Aufwand um einen großen tumulus anzulegen und dann plötzlich diese Gruben? Ich finde das merkwürdig.